selenograph
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Hallo zusammen,
seit Jahren gehört das Zeiss Octarem 8x50 B zu meinen Lieblingsferngläsern. Es ist ein wunderbares, klassisches Porroglas mit feiner Optik. Mit der Zeit haben sich weitere Modelle der Baureihe, wie das Dodecarem 12x50 B und das Nobilem 15x60 B dazugesellt. Am Nobilem 8x56 hatte ich auf Grund der gleichen Vergrößerung und des kleineren Gesichtsfeldes gegenüber dem Octarem kaum Interesse. Nun habe ich vor knapp drei Monaten doch ein gut erhaltenes Nobilem 8x56 B/GA erworben. Es wurde in den 1990er Jahren, unter dem damals neuen Eigentümer Docter Optic noch in der alten Version, mit der schwarzen, längsgerippten Gummierung wie bei den Zeiss Jena Exemplaren hergestellt. Diese Armierung gefällt mir viel besser, als die in den letzen Jahren verwendete (hässliche) Gummierung. Sie ist griffig und liegt am gesamten Fernglaskörper fest an.
Nun lag es nahe, die zwei Ferngläser ein wenig zu vergleichen. Der Einblick bei beiden Gläsern ist (mit und ohne Brille) vorzüglich - das Bild ist sofort da und es gibt kein kidney-beaning. Die Schärfe auf der Achse ist in beiden Gläsern sehr gut. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das 8x56 hier sogar noch einen Tick besser ist. Das Gesichtsfeld ist beim 8x56 erwartungsgemäß kleiner (110m auf 1000m) dafür aber fast randscharf! Was die Sternabbildung und die Randschärfe angeht, ist das Nobilem 8x56 m.M.n. das Beste der Nobilem-Reihe. Die chromatische Aberration ist sehr gut unterdrückt, vor allem für ein Fernglas mit nur achromatischen Objektiven. Das 8x56 liegt, wie das Octarem, gut in der Hand. Es ist mit gemessenen 1350 g aber deutlich schwerer als das Octarem mit 1064 g. Verschweigen sollte man nicht, dass der Fernglaskörper auf Grund der entsprechend dimensionierten Porro-Prismen recht groß ist. Mit kleineren Händen wird man nur durch Umgreifen die Fokussierwalze erreichen. Mechanisch gibt es nichts zu meckern, die Fokussierwalze läuft ohne Spiel mit dem für mich richtigen leichten Widerstand. Die groß dimensionierten Porro-Prismen sorgen für eine vignettierungsfreie Abbildung.
Das Octarem ist sicherlich das universeller Fernglas, es ist kleiner, leichter und die 6,25 mm Austrittspupille sind völlig ausreichend. Beobachtet man allerdings oft in der Dämmerung oder unter dunklem Sternhimmel könnte sich die Beobachtung mit dem Nobilem 8x56 auszahlen. Ich werde das auf jeden Fall noch testen.
Hier gibt es noch zwei positive Berichte zum Docter Nobilem 8x56:
http://www.binomania.it/docter-nobilem-8x56-bga-the-king-of-twilight/
http://www.allbinos.com/81-binoculars_review-Docter_Nobilem_8x56_B_GA.html
Leider hat Docter die Produktion der Nobilem-Reihe inzwischen eingestellt. Anfangs betraf es nur die 50er Gläser 7x50 und 10x50, nun in diesem Jahr auch das 8x56 und 15x60. Natürlich bedauere ich das sehr. Wie sehr hätte ich mir eine Überarbeitung der Nobilems mit neuen ED-Gläsern, verbesserten Okularen und überarbeiteten Äußeren gewünscht. Docter hätte das Know-how, wie es Albrecht Köhler beim Aspectem vorzüglich gezeigt hat. Aber der Trend in Richtung Dachkantglas wird von ein paar Porro-Verrückten nicht aufgehalten. Schade ist nur, dass die Vielfalt stirbt. Mit der Nobilem-Reihe endet nicht nur die letzte, hochwertige Porrofernglasreihe die noch vollständig in Deutschland hergestellt wurde (von Spezialglas Zeiss 7x50 GA T* Marine mal abgesehen), sondern auch die über 100-jährige Tradition der Porroferngläser von Carl Zeiss Jena.
seit Jahren gehört das Zeiss Octarem 8x50 B zu meinen Lieblingsferngläsern. Es ist ein wunderbares, klassisches Porroglas mit feiner Optik. Mit der Zeit haben sich weitere Modelle der Baureihe, wie das Dodecarem 12x50 B und das Nobilem 15x60 B dazugesellt. Am Nobilem 8x56 hatte ich auf Grund der gleichen Vergrößerung und des kleineren Gesichtsfeldes gegenüber dem Octarem kaum Interesse. Nun habe ich vor knapp drei Monaten doch ein gut erhaltenes Nobilem 8x56 B/GA erworben. Es wurde in den 1990er Jahren, unter dem damals neuen Eigentümer Docter Optic noch in der alten Version, mit der schwarzen, längsgerippten Gummierung wie bei den Zeiss Jena Exemplaren hergestellt. Diese Armierung gefällt mir viel besser, als die in den letzen Jahren verwendete (hässliche) Gummierung. Sie ist griffig und liegt am gesamten Fernglaskörper fest an.
Nun lag es nahe, die zwei Ferngläser ein wenig zu vergleichen. Der Einblick bei beiden Gläsern ist (mit und ohne Brille) vorzüglich - das Bild ist sofort da und es gibt kein kidney-beaning. Die Schärfe auf der Achse ist in beiden Gläsern sehr gut. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das 8x56 hier sogar noch einen Tick besser ist. Das Gesichtsfeld ist beim 8x56 erwartungsgemäß kleiner (110m auf 1000m) dafür aber fast randscharf! Was die Sternabbildung und die Randschärfe angeht, ist das Nobilem 8x56 m.M.n. das Beste der Nobilem-Reihe. Die chromatische Aberration ist sehr gut unterdrückt, vor allem für ein Fernglas mit nur achromatischen Objektiven. Das 8x56 liegt, wie das Octarem, gut in der Hand. Es ist mit gemessenen 1350 g aber deutlich schwerer als das Octarem mit 1064 g. Verschweigen sollte man nicht, dass der Fernglaskörper auf Grund der entsprechend dimensionierten Porro-Prismen recht groß ist. Mit kleineren Händen wird man nur durch Umgreifen die Fokussierwalze erreichen. Mechanisch gibt es nichts zu meckern, die Fokussierwalze läuft ohne Spiel mit dem für mich richtigen leichten Widerstand. Die groß dimensionierten Porro-Prismen sorgen für eine vignettierungsfreie Abbildung.
Das Octarem ist sicherlich das universeller Fernglas, es ist kleiner, leichter und die 6,25 mm Austrittspupille sind völlig ausreichend. Beobachtet man allerdings oft in der Dämmerung oder unter dunklem Sternhimmel könnte sich die Beobachtung mit dem Nobilem 8x56 auszahlen. Ich werde das auf jeden Fall noch testen.
Hier gibt es noch zwei positive Berichte zum Docter Nobilem 8x56:
http://www.binomania.it/docter-nobilem-8x56-bga-the-king-of-twilight/
http://www.allbinos.com/81-binoculars_review-Docter_Nobilem_8x56_B_GA.html
Leider hat Docter die Produktion der Nobilem-Reihe inzwischen eingestellt. Anfangs betraf es nur die 50er Gläser 7x50 und 10x50, nun in diesem Jahr auch das 8x56 und 15x60. Natürlich bedauere ich das sehr. Wie sehr hätte ich mir eine Überarbeitung der Nobilems mit neuen ED-Gläsern, verbesserten Okularen und überarbeiteten Äußeren gewünscht. Docter hätte das Know-how, wie es Albrecht Köhler beim Aspectem vorzüglich gezeigt hat. Aber der Trend in Richtung Dachkantglas wird von ein paar Porro-Verrückten nicht aufgehalten. Schade ist nur, dass die Vielfalt stirbt. Mit der Nobilem-Reihe endet nicht nur die letzte, hochwertige Porrofernglasreihe die noch vollständig in Deutschland hergestellt wurde (von Spezialglas Zeiss 7x50 GA T* Marine mal abgesehen), sondern auch die über 100-jährige Tradition der Porroferngläser von Carl Zeiss Jena.