P Cyg: EW Bestimmung mit StAn 100: 27.10.2009

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TorstenHansen

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Hallo,

Cirrusbewölkung und Dunst produzierten gestern eine schlechte Transparenz, dafür aber ein recht brauchbares Seeing.
Da P Cyg für mich mittlerweile zu einer Art Referenzobjekt geworden ist, habe ich also mal wieder ein 500-frames Video aufgenommen, von dem ein 400-Bilder-Stack mit registax erstellt wurde.
Bei der Auswertung in vspec fiel mir auf, dass ich in dem 110 Angström weiten "ruhigen" Bereich bei 6040 - 6150 Angström ein SNR von knapp 200 erreicht hatte.
Aus diesem Grund also eine EW-Messung der H-Alpha-Linie mit vspec mit folgendem Ergebnis:

EW-H-Alpha = - 87 A


Dokumentation hier (große Version): http://www.aau.telebus.de/Ver_7/user/Torsten_Hansen/Spektren4/pcyg20091027w.jpg


Link zur Grafik: http://www.aau.telebus.de/Ver_7/user/Torsten_Hansen/Spektren4/pcyg20091027wk.jpg



Viele Grüße
Torsten
 
... hallo Torsten,
diese Premiere ist dir offensichtlich gelungen, Glückwunsch!
Mit den angehängten Plot´s möchte ich dir zeigen, wie sich die Halpha-EW in den Jahren des Monitorings von Profis und Amateuren dargestellt hat. Der Wert von 87 A passt sehr gut in das gegenwärtige Emissionsverhalten.
Vereinbahrungsgemäss bestimmen wir (an dem Monitoring beteiligten Amateure) die EW im Spektralabschnitt 6520-6615 Angstr. Doch glaube ich, dass angesichts der Dispersion bzw. der spektralen Auflösung des STA der von dir integrierte Bereich auch i.O. ist. Ich kann dich nur ermuntern, diese Messungen fortzusetzen und mit deinem Einverständnis werde ich diesen "Premierewert" in´s Monitoring aufnehmen.
Nun möchte ich dich nicht voreilig bombadieren mit weiteren Infos und es bei der Frage belassen, ob du an weiteren
Beschreibungen unserer Aktivitäten an diesem Stern interessiert bist?

Ernst
 

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Hallo Ernst,

vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Zitat von Ernst_Pollmann:
...
Vereinbahrungsgemäss bestimmen wir (an dem Monitoring beteiligten Amateure) die EW im Spektralabschnitt 6520-6615 Angstr.
...
Für diesen Bereich erhalte ich einen Wert von - 84 Angström.


Zitat von Ernst_Pollmann:
...
Nun möchte ich dich nicht voreilig bombadieren mit weiteren Infos und es bei der Frage belassen, ob du an weiteren
Beschreibungen unserer Aktivitäten an diesem Stern interessiert bist?
...
Doch, nur zu!

Unmittelbar würde mich interessieren, wie die Fehlerbalken in den Grafiken Deines Anhangs zustande kommen bzw. bestimmt werden.


Viele Grüße
Torsten
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
... in die Größe der Fehlerbalken in diesen Plots ist einerseits eine rein rechnerische Abschätzung des EW-Fehlers eingegangen, aber auch ein Erfahrungswert bezogen auf die unterschiedlichen zum Einsatz gekommenen Spektrographen.
So kann man „aus Erfahrung“ sagen, dass die EW-Bestimmung in Amateur-Objektivprismenspektren im Mittel mit einem Fehler in der Größenordnung von ± 3-5% behaftet ist. Dieser Erfahrungswert ergibt sich aus dem Vergleich zu professionellen Spektren.

Die rein rechnerische Abschätzung erläutert z.B. eine Publikation von Chalabaev & Maillard in A&A, 127, 279-288 (1983) und besagt im Wesentlichen, dass das Rauschen im normierten Kontinuum eine der Hauptursachen darstellt.

Gleichwohl gibt´s v. a. in Spaltlosspektren (dies trifft für den STA ja zu) noch weitere Fehlerquellen, die auf einen instrumentellen Effekt hinweisen: die Verschiebung des Kontinuums von einem Spektrum zum nächsten im Subpixelbereich.

Außerdem können noch Effekte der Nachführung für gewisse Variationen von delta Fc/Fc bei mehreren Spektrensequenzen zum Tragen kommen.
Bei unseren hochdispersiven Gitterspektren liegt der Gesamtfehler im Bereich zwischen 2-3%. Bei Prismen- und STA-Spektren können wir getrost 3-5% annehmen.

Ernst
 
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