Phasenkorrektur bei Kompaktgläsern - DDoptics, Braun, Bauer, Dörr, Helios, Minox, Eschenbach... 8x26 (oder auch größere 8x34 usw.)

asphaltradler

Neues Mitglied
Hallo, ich wollte mal fragen, ob irgendwer mal den Test auf Phasenkorrektur-Beschichtung Doch, vielleicht schon - Vorschlag für einen Test auf Phasenkorrekturbelag
bei einem dieser Gläser gemacht hat?
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Äußerlich sehen diese Modelle mit Doppelbrücke und Kunststoffgehäuse ja alle absolut identisch aus, werden also wohl aus der gleichen chines. Fabrik kommen (was nicht unbedingt schlimm ist). Auch die Angaben zu Sehfeld, Abmessungen & Gewicht +- 30g sind gleich. Trotzdem könnte es ja Unterschiede in den optischen Details geben. Auf der HP von DDoptics ist von "Phase Coating" die Rede: DDoptics Fernglas | ULTRAlight 8x26
Bei Bauer oder Braun finde ich das nicht. Zum sehr günstigen Helios, das ich ansonsten nicht kenne, behauptet der Astroshop aber das gleiche: https://www.optik-pro.de/geraete/helios-optics-fernglas-8x26-nitrosport-waterproof/p,71110

Hintergrund: ich hatte das DDoptics kurz da, hab' es aber wg. Problemen mit dem Fokussierrad zurückschicken müssen und mir daraufhin ein Braun gekauft, das ich sehr günstig bekommen habe. Und der Test mit dem Computermonitor ergibt eindeutig, dass es keine Phasenkorrektur hat (was Bauer ja auch im Gegensatz zu DDoptics nicht behauptet). [bei meinen größeren Dachkants von GPO und Svbony dagegen ist der Test positiv].

Wenn es aber tatsächlich unterschiedliche Qualitäten in den Beschichtungen der kleinen Gläser trotz gleichem äußeren Aufbau gibt, würde ich doch lieber den Mehrpreis für eine Phasenkorrektur zahlen, da das (beim Bauer nicht ultrascharfe) Bild davon sicher profitieren würde.

Von allen genannten Herstellern gibt es ähnliche Modelle auch in 8x34 etc., denke mal die optischen Eigenheiten wären da die jeweils selben.
 
Die Phasenkorrektur muss ja die Teilpolarisation gar nicht vollständig korrigieren, es reicht, die Phasenverschiebung beider Strahlhälften weit genug von 180° wegzubekommen, damit keine Apodisation an der Rekombination und damit zB Verdopplung von Sternen genau mittig auf der Dachkante zustande kommt. Eine simple Aluminiumverspiegelung der Dachflächen reicht für dieses "Zauberkunststück" schon völlig aus, bringt die Phasenverschiebung auf kaum mehr nachweisbare 330°, aber reduziert natürlich due Transmissionsleistung deutlich.
Eine Silberverspiegelung bringt wesentlich bessere Transmission, bringt die Phasenverschiebung auf 270°, was ausreicht um einen Großteil der negativen Effekte der Dachkante zu korrigieren, aber zeigt an einem Flatscreen Display noch eine sichtbare Teilung.

Ist denn ein Schärfe und Kontrastverlust oder gar Sternverdopplung direkt entlang der Dachkante im Bild sichtbar?

LG
Olli
 
Wieviel die Phasenkorrekturbeschichtung bringt kann ich nicht sagen. Fakt ist, vorm Monitor wird bei einem bestimmten Winkel meiner polarisierenden Sonnenbrille beim Braun das pol. Licht geblockt, bei meinen großen Dachkanten mit sicherer Phasenvergütung wechseln sich nur 2 Farben ab (violett & gelb).
Wenn alles andere gleich ist (äußerlich sehen die Gläser mit Doppelbrücke um die 80-120 EUR gleich aus) müsste das mit Phasenkorrektur also deutlich mehr Licht durchlassen => wäre zu präferieren.
Aber dazu müsste man halt wissen, ob das mit der angeblichen Phasenkorrektur nur ein Werbesprech ist oder man als Marke beim chinesischen Hersteller tatsächlich unterschiedliche Vergütungen für das Modell bestellen kann und es somit diesen Unterschied zw. z.B. Braun/Bauer auf der einen und Helios/DDoptics auf der anderen Seite tatsächlich gibt.

[BTW oben hab ich öfter Braun und Bauer durcheinandergebracht, aber die liegen jedenfalls preislich ähnlich, sind beide sicher keine echten "Hersteller" von Optik, und behaupten beide auch nichts von Phasenkorrektur]
 
Man sieht, wenn man genau hinsieht (Blick durchs Objektiv auf den weißen Monitor) eine ganz dünne dunkle Linie, ja. Das macht auch ein Bresser 8x22 vom Flohmarkt, das sicher keine Phasenkorrektur hat, nicht aber die größeren Dachkanten von Svbony und GPO die ich besitze. "Geteilte Halbkreise" würde ich dazu aber nicht sagen.
 
Ich hab Dachkantprismen fürs Teleskop mit und ohne, und man sieht bei dem ohne den Schärfeverlust entlang der Dachkante deutlich.

Ich denke du würdest das beim Beobachten merken.

LG
Olli
 
Aber dazu müsste man halt wissen, ob das mit der angeblichen Phasenkorrektur nur ein Werbesprech ist oder man als Marke beim chinesischen Hersteller tatsächlich unterschiedliche Vergütungen für das Modell bestellen kann und es somit diesen Unterschied zw. z.B. Braun/Bauer auf der einen und Helios/DDoptics auf der anderen Seite tatsächlich gibt.
Hab das mal getestet hier, mit dem obersten Link in Beitrag #1. Funktioniert einwandfrei als Testmethode, hier durchgeführt mit einem der üblichen Polarisationsfilter 1.25", gegen einen Monitor. Durchgeführt mit 3 verschiedenen Ferngläser, 2 davon mit, 1 ohne Phasenkorrekturbelag. Der Unterschied ist sonnenklar zu sehen.

Von daher würde ich eher davon ausgehen, dass die Angaben der Produzenten wohl auch stimmen dürften im Zweifelsfalle, da man es eben auf einfache Weise wie oben dargestellt überprüfen kann.

Gruss

EDIT: mit dem Test aber auf "Transmission" schliessen zu wollen halte ich für spekulativ. Die Transmission bewegt sich doch ohnehin eher im Bereich grösser 85%, da mit dem handgestrickten Test Unterschiede ausmachen zu wollen wird wohl eher den eigenen Wunschvorstellungen folgen denn der realen Beobachtbarkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab das grad auch mal gemacht.


Amiciprisma, ohne Beschichtung, Totalreflexion, also Phasenverschiebung 180°, deutliche Artefakte durch die Phasenverschiebung entlang der Dachkante im Bild sichtbar:

Beide Bildhälften deutlich geteilt, sowohl in Helligkeit als auch farblich in Blau-Gelb, variiert je nach Drehung des Polfilters, Dachkantlinie hauchfein sichtbar.


Fernglas mit Phasenkorrekturbeschichtung, Restphasenverschiebung unbekannt, keinerlei Artefakte im Bild:
Teilung der AP in zwei Halkreishälften, Helligkeit bleibt ähnlich aber Teilung in Violett-gelbgrün, dabei symmetrischer Helligkeitsverlauf von beiden Seiten zur Dachkante hin dunkler werdend, Dachkantlinie selbst nicht sichtbar

Selbstbau Amici, Aluminiumverspiegelt, Phasenverschiebung 330° bzw -30°, keinerlei sichtbare Artefakte im Bild, als einziges für Hochvergrößerung geeignet:
Teilung der Bildhälften nur in direkter Nähe zur Blockstellung des Polfilters, dabei kein Farbstich, nur zarter Helligkeitsunterschied.
Dachkantlinie selbst nicht sichtbar.

LG
Olli
 
Danke für die Tests. Ob die angegebenen kleinen Gläser wirklich phase coating haben, weiß ich jetzt allerdings weiter nicht... Ich glaube auch nicht dass wir uns hier bei Gläsern zw. 70 und 120,- bei 85% Transmission bewegen, eher deutlich drunter, drum dürfte das schon einen Unterschied ausmachen - nach div. Quellen sollte Phasenbeschichtung bis zu 10% plus bringen. Irgendwo gab es einen Vergleich von Leica Trinovids aus unterschiedlichen Zeiten, die Transmission wurde zw. 1965 und heute von um die 60 bis auf 90% gebracht, zu einem großen Teil durch das PhC.
Aber vielleicht egal. Ich suche jetzt doch nach einem noch kleineren Glas zum Immer-Mit-Nehmen, die doppelbrückigen sind alle zu groß wie ic festgestellt habe. Da wird es dann die gleichen Unterschiede mit und ohne PhC geben schätze ich.
 
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