Henning81
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Hallo,
Gestern Abend, 03.07.2018, Sonnenuntergang bis ca. 23:30 Uhr:
Vor Kurzem ging es um die Haidingerbüschel, eine entoptische Erscheinung (entsteht erst im Auge, ist also instrumentell nicht beobachtbar), bei der man ohne Hilfsmittel polarisiertes Licht wahrnehmen kann. Seither schaue ich gerne bei Sonnenuntergang Richtung Zenit und fasziniere mich und Andere für den Effekt.
Bei der Beobachtung der fast Halbvenus waren die "Pole" stark eingefärbt, einer orange, der andere blauviolett. Dabei kam die Frage auf, welchen Anteil die Atmosphäre und welchen die Linsen des Okulars daran haben, der Spiegel kann es ja nicht sein.
Die Jupitersicht war anfangs durch Seeing beeinträchtigt, was sich aber zunehmend besserte. Gegen Ende des Abends hing der rote Fleck satt und, besser als erwartet, scharf im Okular. Auf dem Wolkenband gegenüber des GRF war ebenfalls ein Fleck zu erkennen, dunkelbraun, etwas kleiner als der GRF. Überhaupt ging einiges an den Wolkenbändern, was mich überraschte. Da zwei der Monde recht nah beieinanderstanden, war es möglich, deren Größenunterschiede auszumachen. Deutlich stellte sich der größere der beiden als Scheibchen dar. Bei meiner Recherche stellte sich jedoch heraus, dass sie nur einen geringen Durchmesserunterschied aufweisen, so dass es die aus der Albedo von Callisto und Ganymed resultierende unterschiedliche Helligkeit gewesen sein muss.
Der Saturn war noch auf seinem Weg zur Kulmination. Auch hier besserte sich die Lage mit der Zeit, so dass sich bald schon die Ringteilung sicher zeigte, dann sogar das weisse äquatoriale Wolkenband, die dunkelgraue Polhaube und für mich so deutlich neu zwischen den Gebieten ein grauer, fahlbrauner und cremeweisser Farbverlauf. Den Planetenschatten hätte ich gerne gesehen, es blieb mir aber verwehrt. Dafür konnten Titan sicher und Rhea vermutet gesichtet werden.
Der Mars im Übrigen macht es mir wiederholt schwer, so dass ich im Halbschlaf mehrmals schon den Weckalarm ausgeschaltet habe, um weiter in meiner warmen, keine Ansprüche an mich stellenden Schlafsituation verbleiben zu können.
Da gibt es nun aber Möglichkeiten. Den Alarm energischer zu gestalten oder die Bettstatt unbequemer, oder, wie unlängst, direkt neben dem Teleskop zu biwakieren und den Nachbarplaneten dann etwas verschlafen begeistert im Okular zu haben.
CS,
Henning
Gestern Abend, 03.07.2018, Sonnenuntergang bis ca. 23:30 Uhr:
Vor Kurzem ging es um die Haidingerbüschel, eine entoptische Erscheinung (entsteht erst im Auge, ist also instrumentell nicht beobachtbar), bei der man ohne Hilfsmittel polarisiertes Licht wahrnehmen kann. Seither schaue ich gerne bei Sonnenuntergang Richtung Zenit und fasziniere mich und Andere für den Effekt.
Bei der Beobachtung der fast Halbvenus waren die "Pole" stark eingefärbt, einer orange, der andere blauviolett. Dabei kam die Frage auf, welchen Anteil die Atmosphäre und welchen die Linsen des Okulars daran haben, der Spiegel kann es ja nicht sein.
Die Jupitersicht war anfangs durch Seeing beeinträchtigt, was sich aber zunehmend besserte. Gegen Ende des Abends hing der rote Fleck satt und, besser als erwartet, scharf im Okular. Auf dem Wolkenband gegenüber des GRF war ebenfalls ein Fleck zu erkennen, dunkelbraun, etwas kleiner als der GRF. Überhaupt ging einiges an den Wolkenbändern, was mich überraschte. Da zwei der Monde recht nah beieinanderstanden, war es möglich, deren Größenunterschiede auszumachen. Deutlich stellte sich der größere der beiden als Scheibchen dar. Bei meiner Recherche stellte sich jedoch heraus, dass sie nur einen geringen Durchmesserunterschied aufweisen, so dass es die aus der Albedo von Callisto und Ganymed resultierende unterschiedliche Helligkeit gewesen sein muss.
Der Saturn war noch auf seinem Weg zur Kulmination. Auch hier besserte sich die Lage mit der Zeit, so dass sich bald schon die Ringteilung sicher zeigte, dann sogar das weisse äquatoriale Wolkenband, die dunkelgraue Polhaube und für mich so deutlich neu zwischen den Gebieten ein grauer, fahlbrauner und cremeweisser Farbverlauf. Den Planetenschatten hätte ich gerne gesehen, es blieb mir aber verwehrt. Dafür konnten Titan sicher und Rhea vermutet gesichtet werden.
Der Mars im Übrigen macht es mir wiederholt schwer, so dass ich im Halbschlaf mehrmals schon den Weckalarm ausgeschaltet habe, um weiter in meiner warmen, keine Ansprüche an mich stellenden Schlafsituation verbleiben zu können.
Da gibt es nun aber Möglichkeiten. Den Alarm energischer zu gestalten oder die Bettstatt unbequemer, oder, wie unlängst, direkt neben dem Teleskop zu biwakieren und den Nachbarplaneten dann etwas verschlafen begeistert im Okular zu haben.
CS,
Henning