Problem mit Starlink und der ISS?

tomku0437

Aktives Mitglied
Moin,
Die Starlink Satelliten haben eine Lebensdauer von fünf Jahren. Dann sollen sie mit einem Retroburn ihres Triebwerkes die Apoapsis ihres Orbits so verringern, dass sie in der Erdatmosphäre verglühen.
Alternativ regelt die Restreibung die Entsorgung der Starlink Satelliten.

In beiden Szenarios würden die Satelliten die Bahn der ISS kreutzen.
Die ISS fliegt auf ca. 51.6 Inc und 400-450 Km Höhe und die Starlink Satelliten auf 550Km und 53 Inc.
Würde dies nicht ein wirklich massives Kollisionsrisiko für die ISS in den kommenden fünf Jahren mit Starlink Satelliten besonders im Falle des zweiten Szenarion bedeuten.


Warum laufen so wenig Weltraumorganisation und Astronomieverbände Sturm gegen diesen Starlink Blödsinn?
 
Warum laufen so wenig Weltraumorganisation und Astronomieverbände Sturm gegen diesen Starlink Blödsinn?
Hm. Warum machen Menschen immer neue Menschen obwohl wir schon 8 Milliarden sind und den Planeten vergiften? Und Kriege führen? Und uns 9-5 abrackern? Und am Monatsende kein Geld mehr übrig haben? :unsure: Da ist es doch nur konsequent, den Weltraum zuzumüllen.:cool::y:

lg
Niki
 
Tach auch,

Warum laufen so wenig Weltraumorganisation und Astronomieverbände Sturm gegen diesen Starlink Blödsinn?
erst mal Das was Niki schreibt und, nun ja, es gibt zwar diesen Weltraumvertrag, aber der stammt aus Zeiten... ... ... :unsure:
Weltraumvertrag

Da steht zwar was von "Rechtsgrundsätze" drin
Allgemeine Rechtsgrundsätze
aber da sieht man ja im Moment wie sich an solche Dinge von der UN und des Völkerrechts gehalten wird :sick:.

Es gilt halt "money rules the wordl" und "der Rubel muss rollen".
Was interessiert da die Wissenschaft, die Vermüllung, weiterführende und sich nachziehende Problematiken... ... ...

Wie Niki es schon schreibt
Warum machen Menschen immer neue Menschen obwohl wir schon 8 Milliarden sind und den Planeten vergiften? Und Kriege führen? Und uns 9-5 abrackern? Und am Monatsende kein Geld mehr übrig haben? :unsure: Da ist es doch nur konsequent, den Weltraum zuzumüllen.:cool::y:
wenn "hier unten" schon nichts funktioniert, warum dann da oben??
 
Jeder Darf so viel Satelliten hochschießen, wie er möchte. Es gibt keine Regelungen für die Anzahl. Der Weltraumvertrag ist für solche Dinge nutzlos.
 
Warum laufen so wenig Weltraumorganisation und Astronomieverbände Sturm gegen diesen Starlink Blödsinn?
Wie kommst Du denn darauf? Die Internationale Astronomische Gesellschaft (IAU) hat sogar ein neues Zentrum gegründet, um den Schutz des Nachthimmels vor Satellitenkonstellationen sicherzustellen. Astronomen auf der ganzen Welt versuchen die Regulierungsbehörden dazu zu bewegen, die neuen Konstellationen nur unter Einhaltung strenger Auflagen zu genehmigen und grundsätzlich die absolute Zahl zu begrenzen, zuletzt wurde sogar die UNO angerufen.

Das Problem ist, dass regulatorische Prozesse Größenordnungen langsamer vonstatten gehen, als jetzt im Weltall Fakten geschafffen werden. Leider ist auch ausgerechnet die NASA sehr still - weil die von Elon Musk zum Mond befördert werden wollen (und amerikanische Regierungsorganisationen nicht dafür bekannt sind, gegen die Regierung zu wettern).

Was das andere Thema angeht, bin ich mir ziemlich sicher, dass die amerikanischen Regulierungsbehörden dafür versuchen zu sorgen, dass die Satelliten beim De-Orbiting nicht unkontrolliert mit der ISS zusammenstoßen - wobei das Problem mit Weltraummüll durchaus ernstzunehmen ist. Bei so vielen Satelliten kann es ja auch zu Ausfällen kommen, und dann passiert am Ende vielleicht doch etwas unkontrolliertes.

Auch aus Nachhaltigkeitsaspekten kann man durchaus kritisch sein. Zum Einen braucht es sehr viel Energie, um Satelliten in den Orbit zu bringen. Zum anderen wird beim Wiedereintritt sehr viel Metall in die obere Atmosphärenschicht eingetragen und keiner weiß bisher so richtig, welche Auswirkungen das haben könnte.

Übrigens kann jeder hier, der besorgt ist, sich an den Aktivitäten beteiligen. Es wäre wichtig, die Bevölkerung für die Thematik zu interessieren, aber auch Entscheidungsträger (Politik, Wirtschaft etc.) zu überzeugen. Die deutsche Astronomische Gesellschaft (AG) wäre ein guter Startpunkt, oder auch die Vereinigung der Sternfreunde (VdS). Beide haben vor einiger Zeit auch eine Pressemitteilung zum Thema gemacht hat. Übrigens ist auch die Radioastronomie sehr aktiv (vertreten durch mich und meine Kollegen).
 
Es wäre wichtig, die Bevölkerung für die Thematik zu interessieren, aber auch Entscheidungsträger (Politik, Wirtschaft etc.) zu überzeugen.
Ich halte diese Idee für ebenso liebenswürdig wie illusorisch. Hier stehen die Geldinteressen von Elon & Co aber vor allem auch die militärischen Kommunikations-Interessen der USA gegen ein wenig laues Gejammer von Astronomen. Solange die Investoren nicht andere kommerzielle Projekte und Anlagen in den Umlaufbahnen akut gefährdet sehen machen die, was für Sie von Interesse ist. :coffee:

lg
Niki
 
Juhuu! Mal wieder ein Anti-Starlink Thread. :coffee:

Die Starlink Satelliten haben eine Lebensdauer von fünf Jahren. Dann sollen sie mit einem Retroburn ihres Triebwerkes die Apoapsis ihres Orbits so verringern, dass sie in der Erdatmosphäre verglühen.
Alternativ regelt die Restreibung die Entsorgung der Starlink Satelliten.
Korrekt. Und das ist erst mal, im Vergleich zu vielen anderen Satelliten, vorbildlich.

In beiden Szenarios würden die Satelliten die Bahn der ISS kreutzen.
Auch korrekt. Wobei "kreuzen" und "schneiden" nicht dasselbe ist. Nur letzteres bedeutet dass die Bahnen einen gemeinsamen Punkt haben.

Die ISS fliegt auf ca. 51.6 Inc und 400-450 Km Höhe und die Starlink Satelliten auf 550Km und 53 Inc.
Auch korrekt, zumindest für die erste Ausbauphase.

Würde dies nicht ein wirklich massives Kollisionsrisiko für die ISS in den kommenden fünf Jahren mit Starlink Satelliten besonders im Falle des zweiten Szenarion bedeuten.
Nein, denn gleiche (ähnliche) Bahnneigung heisst nicht dass die jetzt "Huckepack" da übereinander fliegen. Denn es gibt ja noch weitere Bahnparameter, allen voran die Länge des aufsteigenden Knotens. Und davon hat das Starlink System 72 verschiedene, die die sogenannten Bahnebenen aufspannen, wobei sich in jeder einzelnen lediglich 22 Satelliten befinden. D.h. die allermeisten Starlinks fliegen genauso "quer" zur ISS wie alle möglichen anderen Satelliten. Ausserdem präzediert das ganze ständig, d.h. der ähnliche Wert für die Inklination hat nix zu sagen.

Warum laufen so wenig Weltraumorganisation und Astronomieverbände Sturm gegen diesen Starlink Blödsinn?
Nun, zumindest was die Weltraumorganisationen bzgl. ISS betrifft, die werden die Situation analysiert haben und sind dann zu anderen Schlussfolgerungen gekommen als du.
Was die Astronomieverbände betrifft, für die ist die ISS relativ unwichtig.
Ansonsten protestieren die ja schon, aus anderen (und durchaus berechtigten) Gründen, das wurde in vorherigen Posts schon ausführlich dargelegt.

Gruss
Thorsten
 
Juhuu! Mal wieder ein Anti-Starlink Thread. :coffee:


Korrekt. Und das ist erst mal, im Vergleich zu vielen anderen Satelliten, vorbildlich.


Auch korrekt. Wobei "kreuzen" und "schneiden" nicht dasselbe ist. Nur letzteres bedeutet dass die Bahnen einen gemeinsamen Punkt haben.


Auch korrekt, zumindest für die erste Ausbauphase.


Nein, denn gleiche (ähnliche) Bahnneigung heisst nicht dass die jetzt "Huckepack" da übereinander fliegen. Denn es gibt ja noch weitere Bahnparameter, allen voran die Länge des aufsteigenden Knotens. Und davon hat das Starlink System 72 verschiedene, die die sogenannten Bahnebenen aufspannen, wobei sich in jeder einzelnen lediglich 22 Satelliten befinden. D.h. die allermeisten Starlinks fliegen genauso "quer" zur ISS wie alle möglichen anderen Satelliten. Ausserdem präzediert das ganze ständig, d.h. der ähnliche Wert für die Inklination hat nix zu sagen.


Nun, zumindest was die Weltraumorganisationen bzgl. ISS betrifft, die werden die Situation analysiert haben und sind dann zu anderen Schlussfolgerungen gekommen als du.
Was die Astronomieverbände betrifft, für die ist die ISS relativ unwichtig.
Ansonsten protestieren die ja schon, aus anderen (und durchaus berechtigten) Gründen, das wurde in vorherigen Posts schon ausführlich dargelegt.

Gruss
Thorsten
Moin,
wenn nun die Restreibung der Atmosphäre genutzt wird gibt es definitiv einen Punkt an dem sich die Bahnen schneiden. Für einen Starlink Orbit müssten dies ja sogar zwei Punkte sein, die nacheinander folgen.

Dummer Gedanke aber: Wenn jetzt ein TLI Manöver von Artemis durchgeführt wird. Könnte das Raumschiff beim Durchqueren der Starlinkebenen bei einer höheren "Ausbaustand" nicht von Starlink Satelliten getroffen werden.
 
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