Der Balkonspechtler
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Hallo zusammen.
Wie aus der Überschrift ersichtlich, soll dieser Thread vom Bau eines Teleskops mittels Rasierspiegel handeln. Es gibt hier im Forum zwar schon einen Beitrag aus 2003 (Kosmetikspiegel-Dobson), jedoch sind dort die Bilder nicht mehr verfügbar. Und auch sonst im Internet findet man zu dem Thema recht wenig Material. Und ja, ich weiß, dass die Abbildungsqualität alles andere als gut sein wird . Dennoch ist es ein nettes Experiment und man kann daran den Bau eines Teleskops lernen . Und da die Idee in einem anderen Faden die Tage angesprochen wurde, dachte ich, dass ich dieses Thema mal eröffne.
Heute wird Teil 1 vorgestellt: "Die Trockenübung".
Die verwendeten Materialien dafür sind:
Eine Lupe, D=65mm, f=170mm.
Ein großer Rasierspiegel (HS), D=140mm, f=510mm.
Ein kleiner Rasierspiegel (FS), D=110mm, f=620mm.
Beide Rasierspiegel besitzen sowohl eine sphärische, als auch eine plane Seite.
Zu Beginn der Versuchsreihe wird der Brennpunkt des großen Spiegels (HS) auf den Fensterrahmen eingestellt.
Nun soll als Erstes ein Schiefspiegler aufgebaut werden. Dazu wird der kleine Spiegel (FS) mit der planen Seite so aufgestellt, dass der Brennpunkt knapp neben den HS zeigt. Die Lupe wird so positioniert, dass ihr Brennpunkt auf dem Brennpunkt des HS liegt. Der Lichtstrahl folgt damit einer Z Form. Der Aufbau ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt:
Das nachfolgende Bild zeigt die Abbildungsqualität dieses Schiefspieglers. Es wird auf das gegenüberliegende Haus fokussiert.
Nun wird der FS auf die sphärische Seite umgestellt. Es wird auf den rechts im Fenster zu sehenden, blühenden Baum fokussiert.
Als Zweites wird ein klassischer Newton aufgebaut. Es wird die plane Seite des FS verwendet und auf die Dachspitze des gegenüber liegenden Hauses fokussiert. Die nächsten beiden Bilder zeigen die Abbildungsqualität und die Aufstellung der Optiken.
Alle Fotos wurden mit einer 16MP (64MP mit je 4Pixel zu einem zusammengefasst) Kamera meines Handys aufgenommen. Selbst bei stärkerem reinzoomen ins Bild des Newton sieht man keine/kaum Unschärfe. Auch die Doppelbilder, aufgrund des Glases vor der Spiegelschicht sind kaum zu sehen, was man bei dem schwarz weiß Kontrast erwartet hätte. Beim Betrachten mit dem Auge waren die Bilder sogar noch schärfer, da man leichter den Fokus finden und halten konnte, als mit der Kamera. Beim Schiefspiegler war das Bild wesentlich verzerrter und wies mehr chromatische Aberration auf. Auch ist zu beachten, dass die komplette Optik in diesem Versuch dejustiert war und nur grob aufgestellt wurde.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und vielleicht auch beim Nachbauen bzw. selber experimentieren. Ich persönlich finde es beeindrucken, was in dem Versuch an Abbildungsqualität möglich war. Vor allem das saubere Bild des Newtons hatte mich überrascht. Im Nächsten Teil werde ich versuchen, einen Papp-Newton zu bauen. Dort soll auch ein echter Fangsiegel zum Einsatz kommen.
Gruß
Eugen.
Wie aus der Überschrift ersichtlich, soll dieser Thread vom Bau eines Teleskops mittels Rasierspiegel handeln. Es gibt hier im Forum zwar schon einen Beitrag aus 2003 (Kosmetikspiegel-Dobson), jedoch sind dort die Bilder nicht mehr verfügbar. Und auch sonst im Internet findet man zu dem Thema recht wenig Material. Und ja, ich weiß, dass die Abbildungsqualität alles andere als gut sein wird . Dennoch ist es ein nettes Experiment und man kann daran den Bau eines Teleskops lernen . Und da die Idee in einem anderen Faden die Tage angesprochen wurde, dachte ich, dass ich dieses Thema mal eröffne.
Heute wird Teil 1 vorgestellt: "Die Trockenübung".
Die verwendeten Materialien dafür sind:
Eine Lupe, D=65mm, f=170mm.
Ein großer Rasierspiegel (HS), D=140mm, f=510mm.
Ein kleiner Rasierspiegel (FS), D=110mm, f=620mm.
Beide Rasierspiegel besitzen sowohl eine sphärische, als auch eine plane Seite.
Zu Beginn der Versuchsreihe wird der Brennpunkt des großen Spiegels (HS) auf den Fensterrahmen eingestellt.
Nun soll als Erstes ein Schiefspiegler aufgebaut werden. Dazu wird der kleine Spiegel (FS) mit der planen Seite so aufgestellt, dass der Brennpunkt knapp neben den HS zeigt. Die Lupe wird so positioniert, dass ihr Brennpunkt auf dem Brennpunkt des HS liegt. Der Lichtstrahl folgt damit einer Z Form. Der Aufbau ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt:
Das nachfolgende Bild zeigt die Abbildungsqualität dieses Schiefspieglers. Es wird auf das gegenüberliegende Haus fokussiert.
Nun wird der FS auf die sphärische Seite umgestellt. Es wird auf den rechts im Fenster zu sehenden, blühenden Baum fokussiert.
Als Zweites wird ein klassischer Newton aufgebaut. Es wird die plane Seite des FS verwendet und auf die Dachspitze des gegenüber liegenden Hauses fokussiert. Die nächsten beiden Bilder zeigen die Abbildungsqualität und die Aufstellung der Optiken.
Alle Fotos wurden mit einer 16MP (64MP mit je 4Pixel zu einem zusammengefasst) Kamera meines Handys aufgenommen. Selbst bei stärkerem reinzoomen ins Bild des Newton sieht man keine/kaum Unschärfe. Auch die Doppelbilder, aufgrund des Glases vor der Spiegelschicht sind kaum zu sehen, was man bei dem schwarz weiß Kontrast erwartet hätte. Beim Betrachten mit dem Auge waren die Bilder sogar noch schärfer, da man leichter den Fokus finden und halten konnte, als mit der Kamera. Beim Schiefspiegler war das Bild wesentlich verzerrter und wies mehr chromatische Aberration auf. Auch ist zu beachten, dass die komplette Optik in diesem Versuch dejustiert war und nur grob aufgestellt wurde.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und vielleicht auch beim Nachbauen bzw. selber experimentieren. Ich persönlich finde es beeindrucken, was in dem Versuch an Abbildungsqualität möglich war. Vor allem das saubere Bild des Newtons hatte mich überrascht. Im Nächsten Teil werde ich versuchen, einen Papp-Newton zu bauen. Dort soll auch ein echter Fangsiegel zum Einsatz kommen.
Gruß
Eugen.