Reducer für Newton

swizzly

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Hallo zusammen,

ich besitze ein Explore Scientific N208CF Teleskop (208 mm Öffnung, 812 mm Brennweite), eine ZWO ASI 533 MC Pro Kamera und einen passenden Explore Scientific Komakorrektor. Mit diesem Setup gelingen mir schon einige schöne Aufnahmen, allerdings ist das Sichtfeld recht klein, was es schwierig macht, größere Himmelsobjekte abzubilden.

Ich möchte daher mein Setup so erweitern oder anpassen, dass ich auch Objekte wie die Andromeda-Galaxie (M31), den Rosettennebel oder ähnliche großflächige Nebel besser einfangen kann. Wichtig ist mir dabei, möglichst kosteneffizient zu bleiben – ein neues Teleskop oder eine neue Kamera möchte ich, wenn es vermeidbar ist, nicht anschaffen.

Ich habe überlegt, einen Reducer anzuschaffen. Gibt es bezahlbare 0,75x- oder 0,5x-Reducer, die für Newton-Teleskope geeignet sind? Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Reducern?

Außerdem würde mich interessieren: Sollte ich bei der Verwendung eines Reducers meinen Komakorrektor ersetzen oder ausbauen, oder können beide zusammen genutzt werden?

Vielen Dank für eure Tipps!
CS
Zoltan
 
Hallo Zoltan,

der einzige, mir bekannte, Reducer für Newton Teleskope, der ohne größere Anpassungen funktionieren sollte, ist der 0.75x Nexus von Starizona. Der kostet allerdings nicht unter 600€. Der Vorteil ist, dass er auch gleich ein Komakorrektor ist.

Da ist es oft günstiger sich einen zweiten Newton zu kaufen. Die 0.5x Reducer eigenen sich, meiner Erfahrung nach, nur für sehr kleine Sensoren und auch da nur eingeschränkt.

Für die 0.73x Reducer von ASA oder TS muss, soweit ich weiß, die Fokuslage verändert werden. Der liegt bei diesen Korrektoren weiter innen.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Zoltan, der vorhandene Kamerasensor (11,3 x 11,3 mm) deckt bei 812 mm Brennweite ein Feld von 0,8° x 0,8° ab. Für M31 brauchst du aber mindestens ein Feld von 2° x 2°.

Mit dem nicht gerade billigen 0,75x Nexus von Starizona kommst du mit dem selben Sensor aber auch nur auf ein Feld von ca. 1° x 1°, und Reducer mit wesentlich stärkerem Reduktionsfaktor, die am Newton vernünftig abbilden, sind mir nicht bekannt.

Für M31 und ähnlich große Felder wäre dann in der Tat eine andere Optik mit viel weniger Brennweite angesagt, eventuell auch in Kombination mit einem größeren Sensor.

Gruß, Peter
 
Hallo Zoltan,

genau das Feld von 1°x1° erreichst Du auch mit einem Skywatcher 130PDS für etwa 300€ (neu) :)
Richtig große Felder erreichst Du mit dem relativ kleinen Sensor bei noch kürzeren Brenntweiten.
Mit dem neuen SV555 z.B. liegst Du 2,67°x2,67° und hast immer noch eine Auflösung von 3,2"/Pixel.
Der liegt preislich auf den Niveau des Starizonas Reducers.

Über genau diesen habe ich auch schon nachgedacht und mein Brennweiten Spektrum zu erweitern und er macht ja auch einen guten Job. Allerdings sehe ich es mittlerweile so, dass 25% Brennweitenänderung für >600€ sich nicht recht lohnen.

Viele Grüße
Michael
 
Danke für die bisherigen Antworten und Tipps!

Der Einsatz einer anderen Kamera oder eines anderen Teleskops macht sicherlich am meisten Sinn, aber ich wollte zuerst alle möglichen Alternativen mit meinem aktuellen Setup ausloten.

Eine Idee, die ich bereits ausprobiert habe, sind Mosaikaufnahmen, aber bisher habe ich damit keine überzeugenden Ergebnisse erzielt. Leider klappt das mit meiner Software, Siril, nicht so gut, und auch mit Hugin habe ich bisher keine überzeugenden Ergebnisse erzielt.

Ich habe zwar noch einen Skywatcher 150/750 und eine Sony APS-C Kamera, was für größere Objekte besser geeignet wäre. Allerdings würde ich bevorzugt meine gekühlte Kamera (ZWO ASI 533 MC Pro) nutzen, da sie für längere Belichtungen ideal ist.

Eine weitere Überlegung ist, meine Kamera an meinem 60/240 mm SVBony Guidescope zu montieren und damit zu fotografieren. Bei dem kleineren Blickwinkel brauche ich vermutlich kein Guiding, aber ich bin unsicher, ob die chromatische Aberration ein Problem sein könnte. Trotzdem könnte es ein interessantes Experiment sein.

Habt ihr Erfahrungen mit der Nutzung von Guidescopes für Fotografie oder Tipps für bessere Mosaikaufnahmen mit Linux / Opensource SW?

Vielen Dank und klare Nächte!
 
Was Mosaike angeht würde ich dem Astro Pixel Processor mal eine Chance geben. Es gibt eine 30 Tage Testversion.
Der ist da, meiner Meinung und Erfahrung nach, ziemlich ungeschlagen was das erstellen von Mosaiken angeht und auch sonst sehr brauchbar.
Leider ist er nicht OpenSource sondern kostet... läuft dafür aber auch unter Linux (RPM & DEB).

Viele Grüße
Michael
 
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