Hallo,
weiß nicht ob das noch jemand mitliest. Ich kann Erfolg auf ganzer Linie vermelden. Habe das Gerät bis auf die Filterrevolver-Mechanik zerlegt, alle Linsen, Spiegel und Filter aus ihren Fassungen genommen, gereinigt, Mechanik entfettet und neu geschmiert (MoS2-Fett LM47 von Liqui Moly) und das Gerät wieder zusammengesetzt. Test am Stern mit 6er Abbe-Okular ergab kreisrunde Beugungsfigur extra- wie intrafokal (war auch vorher so).
Der Frontring ging nach einer Nacht in der Kälte abzuschrauben. Geholfen hat hier die Physik: Alu (Frontring) zieht sich bei Abkühlung stärker zusammen als Stahl (Tubus).
Verklebt war hier, wie verschiedentlich behauptet, nichts, das wäre auch nicht Zeiss- üblich gewesen. Die hier verschiedentlich behaupteten Verklebungen könnten auf den Schwarzlack zurückzuführen sein, der herstellerseitig nach der Verschraubung angebracht wurde. Hier habe ich mit einer Spritze Aceton auf den Lack gegeben und gewartet, bis sich der Schraubring des Fangspiegels lösen ließ.
Die Messingfassung des Fangspiegels war etwas oxidiert, so dass der Fangspiegel geringfügig klemmte. Wenn manche Leute bei ihrem 5,6/1000 Astigmatismus feststellen, könnte dies die Ursache sein. Die Oxidschicht ließ sich sehr gut mit einem ölgetränkten Scotch-Brit- Schwamm (rauhe Seite) abreiben. Der Fangspiegel hatte beim Wiedereinsetzen immer noch saugende Passung, klemmte aber nicht mehr.
Eine Justierung, wie von Euch als notwendig angesehen, ist gar nicht nötig, es gibt auch keine Justiermöglichkeit, vom Unendlichanschlag abgesehen. Alle Passungen sind engstens bemessen, es klemmt nichts, es wackelt aber auch nichts. Der Frontring besitzt Konus-Zwangszentrierung. Es kommt nur darauf an, dass die Elemente in ihrer ursprünglichen Orientierung wieder eingesetzt werden.