Remote-Sternwarte, -Beteiligung, -Miete

Naja. Man sollte schon einplanen 1-2 mal im Jahr vor Ort zu sein für Reinigung, Check, ggf. Tausch von Equipment. Je nach Ort "verplempert" man dann schnell 1-2 Wochen vom Jahresurlaub.

Manchmal gibt es auch größere Katastrophen und man müsste eigentlich kurzfristig hin. Die zeitliche Flexibilität hat man nicht in jedem Job.

Gut: Auch das kann man sich zu zweit oder dritt teilen.

Ciao, Udo

Wurde jetzt schon mehrfach genannt, guter Support vor Ort ist natürlich essenziell, dann klappt das auch bei größeren „Katastrophen“, ohne selbst vor Ort zu sein.

Aktuelles Beispiel: meine neue, einen Monat alte Kamera hat einen Hardware-Defekt, meistens funktioniert sie wie sie soll, ab und kommt aber nur Datenmüll raus. Hatte noch nie Probleme mit Elektronik/Kameras, aber irgendwann scheint es einen halt zu erwischen. Super Reaktion vom Hersteller, paar betroffene Bilder geschickt und ein paar intelligente Nachfragen beantwortet und ich bekomme direkt eine neue, ohne hin und her oder verschleppen. Die Kamera kommt morgen an, wird kurz getestet und dann geht sie weiter zum Hosting. Ich denke spätestens am Wochenende ist sie am Teleskop.

Also eine viel größere Katastrophe kann’s eigentlich nicht geben, wenn man nicht gerade mit seinem Teleskop an die Säule fährt, was ja normal nicht passiert.

Alles an Equipment kann lokal besorgt werden oder ohne Einfuhrformalitäten versendet werden, was m.M. ein Riesenvorteil von Hosting innerhalb der EU ist. Sowas sieht auf der Südhalbkugel natürlich gleich ganz anders aus, möchte ich mir nicht ausmalen.

Zudem, ein ziemlicher Teil des vorhandenen Equipments wurde von den Besitzern nie live gesehen, geschweige denn aufgebaut. Da sind Leute aus allen Teilen der Welt vertreten bis hin nach Südostasien. Aktuell wird bspw. von der Crew ein CDK17 installiert. Dieser Service muss dann natürlich bezahlt werden, aber bei einer Abwägung selber zu fahren/fliegen, ist der Unterschied möglicherweise nicht sehr groß und aufbauen lassen vielleicht sogar günstiger.
 
Moin Michael,

Wie lange ist die Wartezeit?

Gruß Mathias

Eventuell hat Michael schon nähere Infos. Die vorhandenen “Hütten“ sind alle belegt und es sind noch zwei weitere in der Pipeline also ca. 20-25 zusätzliche Plätze. Aktuell wird die Anbindung der Hütten auf Glasfaser umgestellt, um dem spätestens dann nochmals steigenden Traffic gerecht zu werden. Falls die neuen Hütten dieses Jahr in Angriff genommen werden, würde ich auf Herbst / Jahresende „bezugsfertig“ tippen.
 
Hallo Mathias,

Spots stehen wieder zur Verfügung ab Anfang 2025, eventuell schon etwas früher. Die bauen da gerade weitere 2 Hütten mit - ich glaube - je 18 Spots

VG Michael
 
Man mag mich ja vielleicht für etwas spleenig halten oder mir eine sonstwie merkwürdige oder gar unmoderne Haltung nachsagen. Aber irgendwie kommt es mir doch einigermaßen komisch vor, sein Equipment in die Ferne zu verlegen, um damit vor Ort arbeiten zu wollen, besseres Wetter in südlichen Gefilden hin oder her. Aber ich weiß nicht: Für mich hat es irgendwie etwas Persönliches, über mein Teleskop und/oder die sonstige zugehörige Ausrüstung jederzeit die tatsächliche Sachherrschaft ausüben zu können, unabhängig von etwaigen Pannen. Alles andere hat m. E. irgendwie den Charakter von Verlust oder Aufgabe, auch wenn man ggf. in gewissen Abständen vor Ort sein kann. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
OK, fremdes Equipment ohne Bezug zu persönlichem Eigentum nutzen zu können, das kann man natürlich wesentlich entspannter sehen.
CS
Stefan
 
Hallo Stefan,

das kann man genau so sehen oder man kann als Argument anführen, dass die Sinnhaftigkeit einer teuren Ausrüstung wahrscheinlich eher gegeben ist, wenn man sie 200 Mal im Jahr nutzt und nicht nur 20 Mal. Muss einfach jeder für sich entscheiden...

Ebenso führen Sternfreunde an, remote fehle ihnen das Gefühl, unter dem Sternenhimmel zu sein - kann ich nachvollziehen. Wenn ich aber Sehnsucht nach dem Sternenhimmel habe, gehe ich raus, dafür muss ich nicht unbedingt mein Teleskop neben mir haben. Das darf gerne an einem anderen Ort arbeiten.

Was ich für mich aber schon weiß ist, dass ich a) mal vor Ort gewesen sein möchte, bevor etwas dorthin verlegt wird und b) ich die Ausrüstung vorher in den Fingern gehabt haben möchte.
Beides ist bei gar nicht wenigen Installationen nicht gegeben - die Leute waren noch nie am Ort der Sternwarte und hatten ihr Teleskop noch nie in Händen. Aber auch da gibt's wieder Argumente dagegen. ;)

LG, Markus
 
Ich beschäftige mich auch schon einige Zeit mit dem Gedanken mein Hauptequipment zu verlagern. Das bedeutet ja auch nicht, dass ich kein zweites Setup mehr im Haus hab, das ich bei Gelegenheit nutzen kann. Das Hauptargument ist für mich die Nutzungszeit. Was soll ich mit dem ganzen Graffel wenn ich es nie benutzen kann ? Und in der einzigen klaren Nacht bin ich entweder krank oder irgendwo eingeladen...
Daher war auch für mich (auch aus Kostengründen) bisher ein mögliches Ziel Trevinca Skies.
Allerdings hab ich auch das Wetter dort seit einiger Zeit beobachtet und das war jetzt doch etwas ernüchternd. Eigentlich genau wie bei uns, aktuell sogar noch schlechter. Kaum zu glauben aber wahr. Da sind 139€/Monat dann doch wieder ganz schön viel..

Unbenannt.png
 
Moin zusammen,

Ebenso führen Sternfreunde an, remote fehle ihnen das Gefühl, unter dem Sternenhimmel zu sein - kann ich nachvollziehen. Wenn ich aber Sehnsucht nach dem Sternenhimmel habe, gehe ich raus, dafür muss ich nicht unbedingt mein Teleskop neben mir haben. Das darf gerne an einem anderen Ort arbeiten.

dass kann ich auch nachvollziehen. Für mich ist Astrofotografie aber auch Stress, bis alles läuft und die ersten Bilder "im Kasten" sind. Entspannung sieht anders aus...

Bei mir als Hamburger kommt nach dazu, und dass habe ich gar nicht erwähnt, dass ab ca. Mitte Mai bis Anfang August der Himmel nicht mehr dunkel wird.... für mich ist da tatsächlich -Astropause-. Remote wäre das kein Thema, wenn ich es richtig sehe....

Grundsätzlich wäre ich auch bereit, ein gemeinsames Projekt zu intiiieren, auch als Beteiligungsmodell, wie oben schon angeklungen. Da ich vermute, es kommen so viele "gute" Nächte zusammen, dass kann man möglicherweise gar nicht allein ausschöpfen...

CS
Peter
 
Hallo alle zusammen!

In Südfrankreich, Nähe Serres, waren im Jahr etwa 180 Nächte nutzbar - Mondnächte inklusive. Diese Nähe zum Rhône-Tal hat den einen Nachteil, dass der Mistral das Seeing ziemlich beeinflussen kann - was einem so ca. 30 Nächte pro Jahr von den 180 wegknabbert - außer man hat auch eine kurze Brennweite im Einsatz.

Ich war noch nie im Norden Spaniens, aber in Portugal und dort habe ich den Norden als mit Abstand "grünste" Gegend in Erinnerung. So gesehen überrascht mich die gezeigte Wettervorhersage nicht. Nichtsdestotrotz ist es insgesamt aber wahrscheinlich besser als in Mitteleuropa und ziemlich sicher dunkler als an vielen Standorten hierzulande. Preislich glaube ich das günstigste Angebot in Europa. Also mir bitte diese Zeilen nicht negativ auslegen!

In Namibia liegen die Preise so um die € 3500.- pro Jahr. Das bedeutet, zu zweit ist man nicht mehr so weit von einem Platz in Europa weg- sofern alleine betrieben. Die Datenmenge reicht locker für zwei. ;-) Selbstverständlich, und das wurde schon erwähnt, muss man immer auch die Reisekosten und eventuelle Zollgebühren mit einrechnen.
Namibia ist bei defekter hardware insofern praktisch, als es immer wieder nette Sternfreunde gibt, die bereit sind, ein Teil mit herauf oder mit hinunter zu nehmen. Und - mehrere Sternwarten = öfter Leute vor Ort, die im selben Boot sitzen. Mit der Post schicken funktioniert nicht. ;-)
Wir haben unser Setup so gerichtet, dass wir eine ältere Kamera als Ersatz vor Ort haben und es sind die Adaptionen für beide Teleskope (das zweite kommt im Mai) vorhanden.

LG, Markus
 
150/180 klare Nächte….davon sind wir hier in NRW soweit entfernt, wie die Erde von Alpha Centauri.
Wir kommen hier nicht einmal auf 50! Also selbst wenn es in Nordspanien „nur“ 150 klare Nächte geben sollte,
habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Zudem arbeite ich ja weiterhin mit 2 RIGS in meiner Gartensternwarte.

LG, Michael
 
Wetter ist natürlich ein Punkt, aber da schneidet die letzten Monate, meinem Gefühl nach, so ziemlich ganz Europa nicht gut ab.

Grüner ist es im Norden tatsächlich deutlich mehr, das kommt ja nicht vom fruchtbaren Boden allein.

Mal sehen was das Frühjahr und vorallem der Sommer bringen.

Selbst am 21.06. sind es noch ca. 4:15h im Norden und ca. 5:30h in Südspanien astronomische Nacht - im Gegensatz zu Null von Ende Mai bis Mitte Juli hier in NRW.
 
@astro_alex80 Danke für den Tipp mit Trevinca Skies. Das klingt für mich alles sehr gut und ich werde darüber nachdenken. Bisher war Remote keine Option für mich. Erstmal halte ich mich für zu unerfahren und zweitens liegt der Reiz ja auch gerade darin, alles selbst zu machen - ggf auch mit Sternenfreunden eine Nacht auf dem Feld zu verbringen.

Allerdings ist das alles mehr oder minder graue Theorie geworden infolge des Wetters. Und in den weißen Nächten über zwei Stunden den Nordamerikanebel in Schmalband aufzunehmen - dafür ist das ganze teure Equipment eigentlich zu schade. Astroreisen sind auf Dauer auch teurer als die Miete für eine Remote-Säule (kommt natürlich wieder darauf an, wo man genau man sich einkauft). Wenn man wenigstens wüsste, ob das jetzt nur eine "Durststrecke" ist, die auch irgendwann mal wieder aufhört. Im Moment habe ich aber ehrlich gesagt, wenig Hoffnung. Pro Monat bisher eine klare und brauchbare Nacht im Schnitt. Ansonsten auch viel Wind und Mond. Und perspektivisch gesehen wird das wohl nicht unbedingt besser durch die Klimaerwärmung.

Wie läuft das eigentlich mit den Flats dort?
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls Interesse besteht, ich arbeite gerade an einem kleinen Vortrag für unseren Verein/Sternwarte, da das Thema rund um Remote, Einrichtung, Ablaufsteuerung in N.I.N.A mit safety Loop, etc. auch einige Vereinskollegen interessiert, neben natürlich ein paar Infos zum Weg, Unterkunft usw.

Kann mir durchaus vorstellen, dass auch gerne mal online zum Besten zu geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man wenigstens wüsste, ob das jetzt nur eine "Durststrecke" ist, die auch irgendwann mal wieder aufhört. Im Moment habe ich aber ehrlich gesagt, wenig Hoffnung. Pro Monat bisher eine klare und brauchbare Nacht im Schnitt. Ansonsten auch viel Wind und Mond. Und perspektivisch gesehen wird das wohl nicht unbedingt besser durch die Klimaerwärmung.
Da wäre ich jetzt nicht ganz so pessimistisch. es wird auch mal wieder ein Omega-Hoch haben, das uns 2 Wochen klaren Himmel beschert, wahrscheinlich dann aber natürlich Im Juli, was vielen hier nichts nützt, ich hab hier zumindest noch 2,5h Dunkelheit. Aber auch das ändert nichts daran, dass das Wetter bei uns im Durchschnitt natürlich schlechter für unser Hobby ist als in Namibia, Chile oder auch Spanien. Ich werde das weiter beobachten, hab mich aber innerlich schon entschieden, nur der Ort ist noch etwas offen, wobei es einem ja auch frei steht erstmal in Spanien anzufangen und nach 2 Jahren z.B. in Namibia weiterzumachen.

Kann mir durchaus vorstellen, dass auch gerne mal online zum Besten zu geben.
Sehr großes Interesse, ich melde mich hiermit schonmal an !
 
Falls Interesse besteht, ich arbeite gerade an einem kleinen Vortrag für unseren Verein/Sternwarte, da das Thema rund um Remote, Einrichtung, Ablaufsteuerung in N.I.N.A mit safety Loop, etc. auch einige Vereinskollegen interessiert, neben natürlich ein paar Infos zum Weg, Unterkunft usw.

Kann mir durchaus vorstellen, dass auch gerne mal online zum Besten zu geben.
Hallo Alex!
Wir in der Sternwarte Hof wäre sehr gerne bereit, deinen möglichen Vortrag als LIVE-Event über YouTube zu veröffentlichen.
Wenn von deiner Seite Interesse besteht, kannst du uns gerne kontaktieren, wird würden uns sehr freuen!!

Gruß Thomas
 
Falls Interesse besteht, ich arbeite gerade an einem kleinen Vortrag für unseren Verein/Sternwarte, da das Thema rund um Remote, Einrichtung, Ablaufsteuerung in N.I.N.A mit safety Loop, etc. auch einige Vereinskollegen interessiert, neben natürlich ein paar Infos zum Weg, Unterkunft usw.

Kann mir durchaus vorstellen, dass auch gerne mal online zum Besten zu geben.
Ich hätte auch Interesse
 
Hallo Michael!

Also selbst wenn es in Nordspanien „nur“ 150 klare Nächte geben sollte,
habe ich die richtige Entscheidung getroffen

Na klar ist das die richtige Entscheidung! Ich habe nur geschrieben, dass mich die Wettervorhersage nicht wundert...weil man vielleicht an einem Remote-Standort eine andere Grafik erwarten würde. :sonnig::sonnig::sonnig::sonnig:
Das Schöne innerhalb Europas ist, dass man das einfach mal ein, zwei Jahre lang probieren kann. Gefällts, bleibt man dort, möchte man mehr, geht man in den Süden, gefällt es nicht, lässt man sich die Sachen zurückschicken.:y:

@BackyardImaging
Wie läuft das eigentlich mit den Flats dort?

Drei Möglichkeiten:
- Skyflats
- Deckel mit eingebauter Flatfolie (ein Deckel empfiehlt sich sowieso)
- eine Flatfolie an die Wand hängen / mit Rahmen am Boden aufstellen

Vierte Möglichkeit:
- ein Servicemitarbeiter legt dir auf Wunsch die Folie auf das Teleskop - ob das wo gemacht wird?

LG, Markus
 
Also, hab gerade mal aus Interesse das Archiv der Allsky-Kamera in Trevinca durch gescrollt.

Seit 01.01.2024 sind da, Nächte mit teilweise Wolken nicht gezählt, 40 klare Nächte zusammen gekommen, trotz des augenscheinlich bescheidenen Wetters diesen Winter.

Da ich eventuell was doppelt gezählt oder nicht immer die ganze Nacht durchgeschaut habe, waren es vielleicht auch nur 35 Nächte.

Das ist natürlich nicht Namibia oder Chile, aber in potentielle Belichtungszeit umgerechnet, ist das zumindest für mich fast mehr als die letzten Jahre kumuliert.

Jeder weiß/kennt selbst, nur weil es mal klar ist, lösen sich andere Verpflichtungen/Job nicht auf. Für mich ist Remote zudem eine sehr dienstreisentaugliche Angelegenheit.

Wenn‘s dann mal klar ist, sieht es auf der Allsky so aus…

IMG_1025.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
Na klar ist das die richtige Entscheidung! Ich habe nur geschrieben, dass mich die Wettervorhersage nicht wundert...weil man vielleicht an einem Remote-Standort eine andere Grafik erwarten würde. :sonnig::sonnig::sonnig::sonnig:

Da muss jeder selbst entscheiden. Wenn ich 100 gute Nächte für 150€/Monat bekomme oder 200 for 500€/Monat - was ist dann besser? Das muss jeder für dich selbst entscheiden. Wer schnell viele Daten sammeln will, für den ist Nordspanien sicher nicht perfekt.
Wenn sich mehrere Leute ein Setup teilen, ist es evtl. sinnvoller, einen teureren Standort mit mehr klaren Nächten zu nutzen. Wenn man plan, sein Equipment da längere Zeit zu lassen, ist es vielleicht nicht ganz so tragisch, mit schlechterem Wetter zu leben.

Seit 01.01.2024 sind da, Nächte mit teilweise Wolken nicht gezählt, 40 klare Nächte zusammen gekommen, trotz des augenscheinlich bescheidenen Wetters diesen Winter.
Also 40 Nächte seit 1.1. sehe ich definitiv nicht. Ich habe mein Bildarchiv etwas umgebaut, daher finde ich hier nur schnell die Daten von Februar/März:

Februar 8 Nächte
März 7 Nächte

Und das sind wohlgemerkt nur Nächte, wo irgendetwas brauchbares rauskam, teilweise halt auch nur 1-2h. Durchgehend klare Nächte waren in den letzten Monaten sehr selten. Ist aber immer noch deutlich mehr als ich hier zu Hause gehabt hätte, zumal man die nutzbare Zeit halt auch nutzen kann, während ich vom Balkon aus wohl nicht fotografieren würde, wenn zwischen 2 und 4 Uhr eine Wolkenlücke vorbeikommt.

Manche Nächte mögen auf der Allsky-Kamera gut aussehen, waren aber durch hohe Wolken dann doch komplett unbrauchbar, wenn man nicht gerade mit 50mm Brennweite arbeitet.

@BackyardImaging

Drei Möglichkeiten:
- Skyflats
- Deckel mit eingebauter Flatfolie (ein Deckel empfiehlt sich sowieso)
- eine Flatfolie an die Wand hängen / mit Rahmen am Boden aufstellen

Wenn man eh schon monatlich eineen nicht unerheblichen Betrag abdrückt, sollte man sich schon ein motorisiertes Flatpanel gönnen. Klar, die Dinger sind nicht billig, aber im Vergleich zur Jahresmiete dann doch noch ein kleinerer Betrag. Und zugeklappt halten die halt auch etwas Staub fern.
Flatfolie an der Wann/am Boden würde ich nur machen, wenn das sonst aufgrund der Teleskopgrösse unpraktikabel ist.

Das Schöne innerhalb Europas ist, dass man das einfach mal ein, zwei Jahre lang probieren kann. Gefällts, bleibt man dort, möchte man mehr, geht man in den Süden, gefällt es nicht, lässt man sich die Sachen zurückschicken.:y:
Ja, das ist für den Einstieg definitiv sinnvoll. Man merkt dann auch, was gut funktioniert, was nicht und welche Leistungen man vor Ort gerne hätte. Dann kann man das besser für einen Einsatz uasserhalb Europas planen.
 
Also 40 Nächte seit 1.1. sehe ich definitiv nicht. Ich habe mein Bildarchiv etwas umgebaut, daher finde ich hier nur schnell die Daten von Februar/März:

Februar 8 Nächte
März 7 Nächte

Da hast du mich wohl tatsächlich überführt. Habe die Einträge nach Datum gezählt und nicht auf die Uhrzeit geschaut.
Wenn am 15. eine Bild von 22:00 Uhr da ist und vom 16. von 05:00 Uhr morgens, ist das ja logischweise die gleiche Nacht.
Ist jetzt nicht bei allen Aufnahmen so, aber dann sind es natürlich weniger.
Januar waren 7-8 nach all sky, zusammen mit deinen Zahlen also 23.

So Dach geht auf, muss noch ein größeres Pointingmodell machen lassen.
 
Ich spielte sehr oft mit dem Gedanken remote zu gehen.
Letztendlich habe ich mich für ein Kompromiss entschieden mehr Beobachtungszeit zu gewinnen durch ein schnelles System (f2 RASA, ) oder/und ein doppel/dreifach System.
Mit f2 habe ich einen deutichen Datengewinn gegüber f4 o. f5.
RASA ist natürlich kein Lieblingsteleskop für viele Astrokollegen...
Ein 80 o. 90mm f4 Apo kostet aber auch nicht die Welt und man kann relativ unkompliziert ein Doppelpack mit einer mono und farbkamera kombinieren. Ggf noch ein drittes mit halfa etc..
Mehr als 400mm Brennweite brauche ich persönlich nicht, für dieses Setup finde ich es eine gute Alternative.
Die Kosten für das Mehrequimpent sind vergleichbar mit dem Aufwand, den man für die Besuche vor Ort (Zeit, Flug/Auto kosten), Kommunikation etc... aufwenden muss. Was die Zeit angeht, es nutzt nicht wenn man tonnenweise GBs gesammelt hat aber befufs- o. familiärbedingt nicht die Zeit hat die Daten zu bearbeiten.
CS
Leschko
 
Die Kosten für das Mehrequimpent sind vergleichbar mit dem Aufwand, den man für die Besuche vor Ort (Zeit, Flug/Auto kosten), Kommunikation etc... aufwenden muss.
Da sich ja Remote-Standorte in Punkte Anzahl klarer Nächte, Kosten und vielen anderen unterscheiden (Faktor 5 zwischen billigen und teuren Standorten sind absolut normal), würde ich dazu so gar keine Aussage machen. Das muss jeder für seine Ansprüche mal selbst rechnen.

Was die Zeit angeht, es nutzt nicht wenn man tonnenweise GBs gesammelt hat aber befufs- o. familiärbedingt nicht die Zeit hat die Daten zu bearbeiten.
Klar, wer bei mitteleuropäischem Wetter schon nicht hinterherkommt, der sollte wohl sein Teleskop sicher nicht nach Chile stellen.

Andererseite bieten Remote-Standorte in dem Fall halt auch die Möglichkeit, ganz schwache Objekte zu belichten. Da gibt es schon so einige Sachen, die mal 20-50h Belichtungszeiten brauchen können. Da kommt man dann auch mit einem RASA nicht in einer Nacht hin. Wer hauptsächlich helle Emmisionsnebel belichtet, wird da weniger Probleme haben als Leute, die an ganz schwachen Supernova-Überresten interessiert sind.
 
Andererseite bieten Remote-Standorte in dem Fall halt auch die Möglichkeit, ganz schwache Objekte zu belichten. Da gibt es schon so einige Sachen, die mal 20-50h Belichtungszeiten brauchen können. Da kommt man dann auch mit einem RASA nicht in einer Nacht hin. Wer hauptsächlich helle Emmisionsnebel belichtet, wird da weniger Probleme haben als Leute, die an ganz schwachen Supernova-Überresten interessiert sind
40h bei f4 bedeuten 10h Belichtung bei f2.
Das kriegt man locker in 2, 3 Nächten.

Mein Ansatz ist ok bei kleinen Brennweiten. Will man an die kleine Deteils bei PNs, Supernova..., da stimme ich zu, schon wegen der Bedingungen in NRW/Westeuropa (Auflösung, dunkler Himmel...) wäre es vorteilhaft auf remote umzusteigen.

Oder auf Astrokooperationen für die einzelne Projekte setzen wo man die Sessions untereinender aufteilt. Es wäre auch reizvoll mit anderen Astrokollegen an einem gemeinsamen Projekt zu "arbeiten".
CS
Leschko
 
Dass ich eigenes Equipment nach Namibia oder auch nur Spanien bringe und dort lasse, schließe ich aus. Dafür bin ich zu selten da und würde auch nicht alles der Astronomie unterordnen wollen.
So sehe ich das auch. Ich habe mal eine Weile darüber nachgedacht, es dann aber wieder verworfen. Trevinca Skys fand ich damals das ansprechendste Angebot.

Aber egal wo man hingeht, das kostet pro Jahr einen mittleren vierstelligen Betrag plus das Equipment. Das Equipment ist dann aber fix, man ist nicht flexibel. Falls man das sein will, braucht man entweder einen zweiten Spot oder eine schwere Montierung für ein Mehrfachsetup, was wiederum weitere Kosten erzeugt. Außerdem braucht man lange Brennweiten, damit man den Seeingvorteil des Remote Standorts nutzen kann. Das kostet auch wieder.

Etwas länger über ein eigenes Remotesetup würde ich allerdings nachdenken, wenn ich in der Stadt wohne würden mit schlechtem Himmel oder in einer Wohnung, wo ich immer rausfahren müsste. Ob sich das dann aber lohnt, ist eine persönliche Sache. Für mich persönlich wäre das nur etwas, wenn ich auf der Astrofoto der Woche, Instagram und co Schiene unterwegs wäre. Für die Schiene muss man aber auch zwingend die EBV professionell drauf haben. Für mich privat...naja, das wäre eine reine Egosache. Brauche ich nicht. Die reine Wettergeschichte sehe ich auch gelassen. Das ist für mich kein nachhaltiges Argument. Der Himmel ist ja jedes Jahr der selbe. Wenn man ein Jahr sein Objekt nicht aufnehmen konnte, macht man das halt im nächsten Jahr. Irgendwann kriegt hat man seine Objekte alle durch. Ich hab zu manchen Jahreszeite jetzt schon Probleme, Objekte zu finden, die ich nicht schon irgendwie mal aufgenommen habe. Daher wende ich mich immer mehr den Exoten zu, obwohl ich das Hobby jetzt auch nicht schon jahrzehntelang betreibe.

Für einen mittleren vierstelligen Betrag pro Jahr plus die Einstiegsinvestition kann man andererseits schon ziemlich viel Zeit auf Teleskopen seiner Wahl an beliebigen Standorten buchen. Man ist viel flexibler, sowohl beim Teleskop als auch beim Standort und dem Budget. Ich persönlich müsste nicht mal das haben. Denn der Himmel ist wie gesagt immer gleich. Die einzige Variable ist das Framing. Für mich wäre es schon ok, wenn ich einen fertigen Rohstack kaufen könnte, den ich dann bearbeiten kann. Stacken und Kalibrieren ist immer das selbe. Das könnte auch der Betreiber vor Ort erledigen. Das hätte auch den riesen Vorteil, dass man nicht dutzende Setups parallel immer das selbe aufnehmen lassen müsste, sondern sich mit extrem großen Integrationszeiten auf ein Objekt konzentrieren könnte.

Gibt es denn eigentlich Angebote, wo man sich einen fertigen Rohstack herunterladen kann?

Grüße,
Joahcim
 
Es kommt halt drauf an, was man so vorhat. Ich finde es arg unbefriedigend, hierzulande nur 5-10x im Jahr was machen zu können. Viel öfter ist es zur Zeit nicht. Klar kann man ein Objekt auch über Jahre aufnehmen. Kleine Objekte wie der Krebsnebel ändern sich allerdings schon mit der Zeit und man kommt halt so nicht auf viele Bilder.
Ein Teleskop mieten ginge grundsätzlich auch, aber ab einem gewissen Stundensatz wird das teurer. Wieder kommt es drauf an, ob man mit 2 Stunden Belichtungszeit zufrieden ist oder eher 20 Stunden anstrebt.
Einen fertigen Bildersatz runterladen fände ich jetzt nicht so spannend. Dann kann man sich ja auch gleich die Urlaubsfotos sparen und diese im Internet suchen. Ich finde,man hat zu selbst gemachten Bildern und auch zu einem selbst erstellten Setup einen völlig anderen Bezug, auch wenn das Gerät eben im Ausland steht.

CS Johannes
 
So sehe ich das auch. Ich habe mal eine Weile darüber nachgedacht, es dann aber wieder verworfen. Trevinca Skys fand ich damals das ansprechendste Angebot.

Aber egal wo man hingeht, das kostet pro Jahr einen mittleren vierstelligen Betrag plus das Equipment. Das Equipment ist dann aber fix, man ist nicht flexibel. Falls man das sein will, braucht man entweder einen zweiten Spot oder eine schwere Montierung für ein Mehrfachsetup, was wiederum weitere Kosten erzeugt. Außerdem braucht man lange Brennweiten, damit man den Seeingvorteil des Remote Standorts nutzen kann. Das kostet auch wieder.

Etwas länger über ein eigenes Remotesetup würde ich allerdings nachdenken, wenn ich in der Stadt wohne würden mit schlechtem Himmel oder in einer Wohnung, wo ich immer rausfahren müsste. Ob sich das dann aber lohnt, ist eine persönliche Sache. Für mich persönlich wäre das nur etwas, wenn ich auf der Astrofoto der Woche, Instagram und co Schiene unterwegs wäre. Für die Schiene muss man aber auch zwingend die EBV professionell drauf haben. Für mich privat...naja, das wäre eine reine Egosache. Brauche ich nicht. Die reine Wettergeschichte sehe ich auch gelassen. Das ist für mich kein nachhaltiges Argument. Der Himmel ist ja jedes Jahr der selbe. Wenn man ein Jahr sein Objekt nicht aufnehmen konnte, macht man das halt im nächsten Jahr. Irgendwann kriegt hat man seine Objekte alle durch. Ich hab zu manchen Jahreszeite jetzt schon Probleme, Objekte zu finden, die ich nicht schon irgendwie mal aufgenommen habe. Daher wende ich mich immer mehr den Exoten zu, obwohl ich das Hobby jetzt auch nicht schon jahrzehntelang betreibe.

Für einen mittleren vierstelligen Betrag pro Jahr plus die Einstiegsinvestition kann man andererseits schon ziemlich viel Zeit auf Teleskopen seiner Wahl an beliebigen Standorten buchen. Man ist viel flexibler, sowohl beim Teleskop als auch beim Standort und dem Budget. Ich persönlich müsste nicht mal das haben. Denn der Himmel ist wie gesagt immer gleich. Die einzige Variable ist das Framing. Für mich wäre es schon ok, wenn ich einen fertigen Rohstack kaufen könnte, den ich dann bearbeiten kann. Stacken und Kalibrieren ist immer das selbe. Das könnte auch der Betreiber vor Ort erledigen. Das hätte auch den riesen Vorteil, dass man nicht dutzende Setups parallel immer das selbe aufnehmen lassen müsste, sondern sich mit extrem großen Integrationszeiten auf ein Objekt konzentrieren könnte.

Gibt es denn eigentlich Angebote, wo man sich einen fertigen Rohstack herunterladen kann?

Grüße,
Joahcim

Hallo Joachim,

da stimme ich Dir umgekehrt auch größtenteils zu. Allerdings käme ich auch nicht auf die Idee, mir fertige Rohstacks zum Bearbeiten zu kaufen. Ich kann Dich da aber verstehen, da Du persönlich ja schon fast alles aufgenommen zu haben scheinst, worauf Du im Lauf der Jahre Bock hattest. Ich hab da als immer noch relativer Anfänger andere Motivationen, warum ich das Hobby betreibe. Ich will möglichst viel selbst machen und insbesondere das Gefühl haben, dass ich das jeweilige Objekt tatsächlich selbst aufgenommen habe, in meinem Beisein, durch eigene Einstellungen, die ich vornehme, und eben live dabei. Die Bearbeitung hinterher ist dann nur noch Optimierung, die ich natürlich trotzdem so gut wie möglich hinbekommen möchte, daher bin selbst ich schon dabei, Objekte zum vierten oder fünften Mal zu fotografieren, weil ich meine Fotos verbessern möchte. Mir geht es nicht darum, Kataloge abzuarbeiten. Ich möchte statt dessen lieber meine Fähigkeiten am Teleskop und bei der EBV verbessern. Klar, Letzteres würde prima mit fremden Rohstacks klappen, aber ich hätte dann nicht das Gefühl, dass es "meine" Bilder sind, weil sie weder mit meinem Equipment, noch an meinem Standort entstanden wären. Ist halt Kopf- und Einstellungssache. ;)

Ja, die Gelegenheiten hier vor Ort könnten häufiger sein, das Wetter ist seit Oktober bis auf wenige Ausnahmen ungeeignet für unser Hobby, und die Ausnahmen waren größtenteils seit Mitte März. Es wird Zeit, dass es endlich etwas besser wird.

CS Olaf
 
Was mich mal grundsätzlich interessieren würde, gibt es in (Süd)frankreich eigentlich Anbieter? Wenn ich lese dass in Serres eine dreistellige Anzahl Nächte nutzbar war, dann finde ich, wäre das auch schon lohnend, selbst wenn es mal weniger Nächte sein sollten.
 
Hallo!

In Moydans gibt es einen Anbieter. Dort hat es eine Rolldachhütte, die vom Betreiber bedient wird. Drinnen stehen glaube ich sechs Geräte.
Vor Jahren war es dort so, dass das Gerät in eine Vermietung eingebunden werden musste, dh wenn man es selbst nicht benutzte, konnte Teleskopzeit darauf gebucht werden. Für die Bereitstellung dieses Service wurde dann von den Einnahmen ein Teil abgezogen. Das fand ich nicht so schön und bin daher dann bei ROSA gelandet - was keine kommerzielle Einrichtung ist.
Das war eben der Stand damals, wie das heute ist weiß ich nicht.

LG, Markus
 
aber ich hätte dann nicht das Gefühl, dass es "meine" Bilder sind,
Das Gefühl hätte ich bei jeder Form von Remote Betrieb an einem fernen Standort. Sei es mit eigenem Gerät oder gemietet. Von daher wäre es mir im Prinzip auch egal, ob ich einen fertigen Rohstack oder von mir aus die Rohdaten bekommen. Den größten Unterschied macht sowieso die EBV danach. So könnte man sich auch mal an Aufnahmen von Großteleskopen oder Hubble versuchen. Ist ja nicht so, dass ich ausschließlich Fremdbilder bearbeiten wollte. Mal zwischendurch eins wäre aber ok. Mir ist es sogar am liebsten, wenn das Teleskop, mit dem ich aufnehme, nicht nur neben mir steht, sondern ich es auch selbst gebaut habe.

Mir geht es auch ähnlich mit einem Nachthimmel, den ich nicht kenne. Da kann ich nichts mit anfangen. Vom Südhimmel würden mich ein paar Objekte interessieren. Das wars aber auch. Zum Südhimmel habe ich keinen Bezug. Da lohnt sich ein eigenes Remotesetup nicht wirklich. Den Nordhimmel habe ich schon gut durch fotografiert. Das müssen mittlerweile zwischen 200 und 300 Deepskyaufnahmen sein. In den letzten Jahren wurden die Rohbilder auch nicht mehr besser. Das was mein Equipment hergibt, hole ich heraus. Ich hebe mein fertig verschraubtes Setup auf die Betonsäule und 5min später läuft das mehr oder weniger komplett fehlerfrei bis zum Morgen. Die Sterne sind immer rund, der Fokus passt immer, das Guiding läuft immer. Ausschuß habe ich höchstens wenn Wolken durchziehen oder eine Katze mit den Kabeln spielt. Was mir aber noch fehlt sind große Nebel. Daher baue ich mir im Moment ein reines Fototeleskop mit kleinerer Brennweite. Bis Pfingsten müsste ich fertig sein, wenn alles gut geht. Bis dahin ist sicher auch wieder besseres Wetter. Hoffentlich funktioniert das Ding dann auch so wie ich mir das vorstelle :D Aber das muss ja alles nicht heute sein. Auch die großen Nebel können nicht weglaufen.

Das ist meine Methode die Schlechtwetterphase zu überbrücken. Ich baue halt was. Mein Himmel ist aber auch nicht soo schlecht und ich habe einen Garten. Wenn ich in der Stadtwohnung wohnen würde, würde ich wie gesagt sicher anders denken.
 
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