Revue 60/910 von 1966 (Circle K)

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FrankFu

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Hallo Freunde der älteren Schätzchen,

hier möchte ich kurz einen Neuzugang vorstellen, der uns ganz unverhofft in Obhut übergeben wurde. Ein Revue 60/910 in sehr gutem Zustand, kam in der stabilen Holztruhe mit allem Zubehör und sogar noch etwas mehr (ein 25mm Plössl im 0,965" Format, ein Adapter von 0,965" auf 1,25" und zwei 1,25" Okulare (Plössl 9mm und Plössl 15mm).

Möchte mich daher zunächst ganz herzlich hier bei Martin bedanken, dass er uns sein Vertrauen schenkt und das Teleskop in unsere Obhut übergeben hat, damit wir dem guten Stück wieder schöne Stunden am Himmel ermöglichen.

Das Teleskop ist "aus erster Hand" wie man so sagt und wurde seit der Anschaffung in 1966 in der Tat sehr gut behandelt. Ich bin noch nicht so alt und habe deutlich mehr Schrammen und Kratzer ;)
Habe zu meinen ersten Ausführungen hier natürlich auch ein paar Bilder beigefügt.

Im Gegensatz zu dem bereits vorhandenen Revue 60/910 von ca. 1984 verfügt dieses Modell 4013 hier über einen klassisch montierten Sucher und nicht den "Schiefspiegler" mit Klappspiegel in den Tubus, wie das Modell aus den 80ern.

Gemäß Angabe auf dem Typenschild ein "Circle K", Hersteller also wohl Kenko, wie auch @hasebergen in seinem schönen Bericht über den Klassiker: Kenko TA-910 Refraktor beschreibt.

Der OAZ endet auf einem Innengewinde M36,4, so dass auch sehr einfach per Adapter auf 1,25" Zubehör umgestellt werden kann...aber natürlich muss man nicht alles machen, nur weil man es kann :cool: ...wird aber sich für den einen oder anderen Tests der Optik dann schon mal gemacht werden.

Der beiliegende Adapter (M36,4i auf 0,965") zur Okularaufnahme am OAZ ist zwar nicht mehr das Originalteil, aber dem Original nachempfunden, massiv ausgeführt und verfügt anstatt über Klemmschrauben über einen Schraubring, der dann zu einer Verklemmung führt. Finde ich persönlich total super, erinnert mich ein bisschen an meine geschätzten Click-Locks bzw. an Takahashi Zubehör, das ich in letzter Zeit auf meiner Suche nach Zenitspiegeln & -prismen im 0,965" im Netz immer wieder mal gesehen habe...da scheint es auch einen solchen "Drehverschluss" zu geben.

Der OAZ ist übrigens bei diesem Modell ein reiner Zahnstangenauszug, so wie ich das von aktuellen Refraktoren kenne und nicht wie bei dem Revue Modell aus den 80ern eine Kombination aus kurzer Zahnstange mit Posaunenauszug.

Die Optik ist in einem einwandfreien Zustand und wies nur eine ganz leichte Verschmutzung auf, ebenso der OAZ . Der Tubus wurde von etwas Staub befreit und dann mittels "Zahnpastapolitur" von einigen kleineren Flecken befreit. Teleskop strahlt wieder in schönem weiss und grau.

Witzig: Unter der Sucherbasis kamen Schriftzeichen auf dem Tubus zum Vorschein, die sich auch unter der Sucherbasis fanden. Eine Übersetzung-App ergab ein "siehe da" :LOL: ... das klingt ja ganz passend.

Nach der erfolgten Grundreinigung warten wir jetzt auf eine klare Nacht für ein erstes "Light again" und sind schon gespannt, ob wir Unterschiede zwischen den beiden Revue Modellen ausmachen können. In manchen Foren werden die Optiken von Kenko (Circle K) und Towa (Circle T) ja durchaus unterschiedlich bewertet (häufig wird Kenko hier als "okay" aber schlechter als Towa beschrieben), daher ist ja interessant nun mal selbst einen solchen Test durchführen zu können. Werde dann hier berichten.

Also, Fortsetzung folgt. Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 

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Hallo Frank,

das gleiche Fernrohr samt zugehöriger Montierung habe ich auch. Das war mein erstes ernstzunehmendes Fernrohr in meiner Jugend und ich habe es mit 14 Jahren für DM 100,- gebraucht gekauft und viel benutzt. Leider habe ich es bei einer Familienauflösung 1985 für den gleichen Preis wieder verkauft und mich tierisch später darüber geärgert; damals brauchte ch aber jeden Pfennig um mit meinen beiden Kindern die Runde u kriegen. So vor 3 Jahren lief mir dann genau das gleiche Modell wieder zu und ich konnte nicht widerstehen. Jetzt steht es als Grab and Go in meiner Praxis und hat in diesem Jahr z.B schon öfter den Mars gesehen. Das ist ein schönes Fernrohr mit guter Optik und solider Mechanik und war in den 60ern für viele Sterngucker das Maximum des Erreichbaren.

Viel Freude damit und CS Gerhard
 
Moin,

ich warte derzeit auf ein Yamamoto - die gleiche Kategorie, damals kamen diese Dinge noch aus Japan, sehr solide gebaut und wenngleich einfach von ordentlicher Qualität, nicht zu vergleichen mit dem Ramsch der heute in dieser Klasse verkauft wird. Was sehr schade ist, andererseits den alten Schätzen noch eine Existenzberechtigung verleiht.

CS
Jörg
 
Hallo Freunde der älteren Schätzchen,



Nach der erfolgten Grundreinigung warten wir jetzt auf eine klare Nacht für ein erstes "Light again" und sind schon gespannt, ob wir Unterschiede zwischen den beiden Revue Modellen ausmachen können. In manchen Foren werden die Optiken von Kenko (Circle K) und Towa (Circle T) ja durchaus unterschiedlich bewertet (häufig wird Kenko hier als "okay" aber schlechter als Towa beschrieben), daher ist ja interessant nun mal selbst einen solchen Test durchführen zu können. Werde dann hier berichten.

Also, Fortsetzung folgt. Beste Grüße und klare Nächte
Frank

Moinsen Frank,
na nun hat Dich wohl richtig der Klassikervirus infiziert, wie ?? Kann ich gut verstehen ;-) !!

Was die Einsätzung Kenko-Towa betrifft, also da würde ich eher sagen, dass die alten Kenkos meist bessere optische Qualität haben als die Towas. Da haben die Objektive noch die drei "Spacer" wie auch das Deine hier, während die Towas dann i.d.R. diesen Plastikring als Linsentrenner haben. Und m.A.n. waren die Konkos á la "Revue 4013" einfach auch noch soldier gearbeitet als al die Towas, die dann als Tasco 14T, Revue, Apollo etc. auf die Reise gingen.

Bin ja mal gespannt auf das erste Licht, was Du Deinem Kenko gönnst und wie dann da der Eindruck ist.
Viel Spoass damit, Greetzle Hannes
 
Hallo Freunde der älteren Schätzchen,

leider hatte ich noch keine richtige Chance, dass gute Stück wieder an den Himmel zu bringen und ich glaube, er wartet die genauso gespannt wie ich darauf ;)
Dafür hat er inzwischen dank Alex ( @Golfi1812 ) ganz schicke Rohrschellen bekommen, damit ich ihn dann bei nächste Gelegenheit auch schön stabil montiert bekomme :cool:
Jetzt muss nur endlich mal diese Wolkenpracht über Hannover verschwinden :cautious:

Hoffe Euch allen geht es gut, passt auf euch auf und schön die Teller leer essen für klare Nächte:LOL:
Beste Grüße
Frank
 

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Hallo,

so eine Revue ist mir vor knapp 20 Jahren auch mal untergekommen. Perfekter Zustand und in OVP. Obwohl ich eigentlich nicht solche alten Schätzchen sammele hätte ich ihn fast gekauft, denn Preis war absolut harmlos. Alles andere als harmlos war allerdings der extreme Asti den das Objektiv hatte.


MfG

Rainmaker
 
Hallo Frank, hallo Rainmaker,

wenn diese Teile Astigmatismus zeigen, dann liegt es meist daran, dass irgendjemand das Objektiv zum Reinigen etc. zerlegt und dann falsch wieder zusammengebaut hat. Oft kommt bei solchen Aktionen dann auch noch eins der Abstandplättchen abhanden oder das Objektiv wird beim Wiedereinbau kräftig gequetscht. Und schon ist kräftig Asti da. Das lässt sich mit Ruhe, Geduld und Verstand aber alles wieder rückgängig machen.

CS Gerhard
 
Hallo Frank,

ich selber nutze ein altes CircleK 60/910 für spontane Balkonbeobachtungen. Das größte Problem beim dem Meinigem ist die unterirdische Qualität der Schrauben - die zerbröseln einfach, wenn sie mal leicht belastet werden... Sonst bietet die Optik eine nahezu anstandslose Abbildung - auch bei mir zeigt sich ein ganz leichter Asti.
So richtig Spass macht die "alte Röhre" aber eigentlich erst, wenn man einen 1.25"-Adapter samt modernen Okularen nutzt!
Hier habe ich mal nen bissl was geschrieben...

viel Spass - Ronald
 
Hallo Roland,
vielen Dank für den Link zu dem gelungenen Beitrag zu diesem schönen Schätzchen. Da ich bisher noch keine Zeit gefunden habe, mich um die Montierungen meiner alten Schätzchen zu kümmern, bringe ich derzeit einfach schnell Schellen und eine Prismenschiene an (dank Alex @Golfi1812 inzwischen sogar in toller Optik und aus nachhaltigem Rohstoff ;)) und ab geht es auf eine AZ-4 (Schnellspechteln) oder eine EQ-5. Den entsprechenden Adapter auf 1,25“ Zubehör habe ich natürlich, aber für das richtige Gefühl gehört einfach das 0,965“ Format dazu :LOL: und wie soll ich sonst meine Bemühungen um meine Sammlung von entsprechenden Zenitspiegeln / -prismen und Okularen in 0,965“ rechtfertigen:rolleyes::ROFLMAO:

Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 
Hallo,

ich wärme diesen Thread mal auf.
Das ist meiner. Ich habe ihn vor ein paar Jahren für 100.-€ mal gekauft, weil ich den in den späten 1960ern als erstes richtiges
Fernrohr mal hatte. Habe ihn dann als Student 1976 verkauft, weil ich Geld brauchte für eine Reise.

Auf dem ersten Bild auf seiner Originalmontierung, die leider 2 Defekte hat ( die Schneckenwelle hat einen leichten
Schlag und die Deklinationverstellung hat sehr viel Spiel).
Daher wird er zum Gucken auf die Pentax MS-3n oder eine restaurierte Omegon Eq3 gepackt (2. Bild).

Viele Grüße Michael

PS:: Falls einer einen abzugeben hat, würde ich ihn zu einem vernünftigen Preis übernehmen.

Revue1k2.jpg
P1030178.JPG
 
Hallo Michael,

Schönes Stück und sehr schön ins Bild gesetzt. Würde mich freuen, wenn das Wetter mich auch mal wieder mit den alten Schätzchen an den Himmel lassen würde.
Jetzt suchst Du nun noch einen Zweiten?

Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 
Sehr schönes Gerät. Weckt Erinnerungen an Zeiten, wo nur durch die Aufbesserung des Taschengeldes durch die Oma eine solche Anschaffung möglich wurde. Soweit erinnerlich waren das damals 178 DM Katalogpreis bei Quelle Revue. Das wäre heute ein Teleskop der 400 EUR Klasse.

Mein 60/710 aus 1962 wird deshalb auch noch immer in Ehren gehalten. Wird Zeit, einmal auszuprobieren, was der mit einer Astrokamera leistet ;-)

Gruß,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Frank,

ja, ich würde gerne versuchen, die Montierung auf Stand zu bringen. Ich dachte, ich nehme dann
von beiden jeweils die besten Teile, wenn ich einen finde.

hallo Peter,
meiner kostete damals (1968) schon 299.-DM. Ich hatte mir das zusammengespart und ja, der Opa gab
dann den Rest dazu.

Er wurde auch viel als Nachführfernrohr per Hand für Kleinbild- und Rollfilm- (6x9cm)kameras verwendet.
Die Bilder existieren heute noch. Auch ein Mondbild, dass mit einem Kästchen aus einem KOSMOS Optikus
Kasten stammte und in das man das Photopapier direkt reinlegen muste. Belichtet wurde mit der Hutmethode.

Viele Grüße Michael
 
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