Schmidt Cassegrain und Crayford Auszug?

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faktor0a

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Hallo Miteinander!

Ich habe ein Meade LX90 ACF 8".

Das Fokussieren fällt mir recht schwer. Zumal ein gewisses schifting entsteht, wenn man wieder in die andere Richtung fokusiert.

Daher überlege ich mir einen Crayford anzuschaffen.

Folgende preisgünstige Variante habe ich aufgespürrt:
Teleskop-Service Crayford Schmidt Cassegrain Auszug 2'' 1:10 Micrountersetzung

Sieht eigentlich ganz gut aus, denke ich.



Nun mal eine Grundsätzliche Frage:

1.
Ich habe irgendwo gelesen das wenn man sich an einem Schmidt Cassegrain einen Crayford Auszug anbaut man sich ein neues Problem einfängt. So ein Auszug ist nicht "Luftdicht" hies es in dem Artikel, so das man nun keinen geschlossenen (sprich abgedichteten) Tubus mehr hat.
Stimmt das? Gibt das Probleme (Tubuseeing?)


2.
Manueller oder Elektronischer Fokussierer? (Es gibt einen Meade zero image shift Fokussierer Vorteil der Elektonischen Lösung, man muss nicht mehr mit den Händen an das Teleskop, nachteil wieder zusätzliche Baterien werden benötigt und kostet das doppelte von dem manuellen Fokusierer.


MFG Dan
 
Hallo Dan,

ich habe an meinem SC auch einen TS Crayford dran und muß sagen, daß ich damit ganz zu frieden bin.

Der Auszug ist sicher nicht luftdicht, aber es entsteht kein Tubus-Seeing und beim Okularwechsel kommt sicher mehr Staub rein.

Der elektrische Fokusierer von Meade hat einen sehr kleinen Verstellweg und ist natürlich aufgrund der Übersetzung sehr langsam, dafür hält er mehr Gewicht. Bei meinem manuellen kanns bei schwerem Equipment passieren, daß er rutscht. Der manuelle hat jedoch den großen Vorteil, daß bei nicht so geübten Beobachtern (wenn man mal Freunde zum Gucken einlädt) der Umgang viel leichter ist.

Mein Tipp wäre, einen etwas teureren Auszug z.B. von JMI oder Moonlight zu nehmen, denn der trägt mehr und man kann, so glaube ich, zwischen Motor und Handbetrieb umstellen.

CS,
Peter
 
Hallo zusammen,

vielleicht habe ich auch nur Glück, jedenfalls habe ich einen Meade 8" SCT und da ist zumindest bis 200x Vergrößerung (ich habe kein Okular für noch mehr Vergrößerung...) in egal welcher Richtung und Fokuslage usw. niemals auch nur eine Spur von Spiegelshifting zu erkennen. (Also keine Spur heißt wirklich keine Spur, nicht daß es irgendwie minimal oder nicht störend ist, sondern einfach: nicht vorhanden.)

Daher fällt der Wunsch nach irgendeinem zusätzlichen Fokussierer bei mir weg. Nur einen motorischen Fokussierer könnte ich mir noch vorstellen, da dieser den allerletzten Rest von "Wackeln" oder "Vibrieren" beheben würde, wenn man von Hand eben an das Teleskop anpacken muß.

Aber letztlich ist auch aufgrund der Leichtgängigkeit des vorhandenen Fokussierknopfes (der geht absolut leicht, ich kann mir jetzt nicht vorstellen daß es bei irgendwelchen Zubehörteilen noch leichtgängiger wäre) eher eine Luxussorge. Im wesentlichen fände ich das vielleicht beim Fotografieren (des Mondes, mit DSLR und Live View) praktisch.

Dann wäre da noch das Argument, daß der Spiegel bei Langzeit-Astrofotografie verkippen kann, aber um das abzustellen, reicht ja auch kein zusätzlicher Fokussierer: Erst müßte ja der Spiegel selbst festgesetzt werden, was bei älteren 8" Celestron und Meade ohne nachträgliche Bastelei nicht vorgesehen ist.

Entweder hab ich wie gesagt Glück, oder es ist irgendwie baujahrs- und toleranzabhängig? Oder mein Teleskop (knapp 25 Jahre alt) ist irgendwann mal fachkundig "optimiert" worden (geht bzw. ging das überhaupt)? Das wäre doch dann evtl. auch eine Option, wenn man sich hinten keinen Zusatzfokussierer anschrauben will, der ja letztlich auch die Fokuslage und Brennweite (Position von Haupt- und Sekundärspiegel zueinander) wieder verändert.

LG
Thomas
 
@ Peter: "Tubus-Seeing und beim Okularwechsel kommt sicher mehr Staub rein" => Wieso das?


Welcher kurzbauende Crayford würde denn da infrage kommen?

MFG Dan
 
Zitat von Thomas_John:
Hallo zusammen,
Entweder hab ich wie gesagt Glück, oder es ist irgendwie baujahrs- und toleranzabhängig?

Da hast du auf jeden Fall ein gutes Exemplar erwischt, herzlichen Glückwunsch :-)

Bei meinem betagten 8" Meade LX 10 ist das Shifting bei visueller Beobachtung noch im akzeptablen Rahmen, aber bei Webcam-Aufnahmen jage ich das Objekt beim Scharfstellen einmal quer durch das Gesichtsfeld und darüber hinaus.

Mittlerweile habe ich einen Crayford dran (die "Golfklasse" von TS ohne Mikrountersetzung für 79.-) und frage mich, warum ich das nicht schon lange gemacht habe. Die Fokussierung geht nun deutlich präziser und feinfühliger. So sieht das Ganze dann aus:

Link zur Grafik: http://www.wolfgangs-gartensternwarte.de/pix/focusser.JPG

Zu beachten ist allerdings, dass der schwere Okuluarauszug in Verbindung mit 2"-Zubehör und evtl. Kamera den Schwerpunkt sehr weit nach hinten verlagert.

Nachteile ("nicht luftdicht" etc.) konnte ich noch nicht feststellen, allerdings konnte ich seit der Neuanschaffung erst zweimal beobachten... &%$ Wetter!

Viele Grüße, Wolfgang
 
Hallo,
ja das stimmt, aber diese Fokusierhilfe wiegt nicht soviel.

Auch wenn das Shifting bleibt, ist doch mein Problem, das zu grobe einstellen zumindestens gelöst.

Hm...

MfG Dan
 
Hallo Dan,

dann würde ich aber doch eher einen 1:10 SC Crayford verwenden.

Das Gewicht ist zwar höher, aber dafür hast Du auch mit dem Shifting keine Probleme.

Viele Grüße,

Johann
 
Hallo Wolfgang,

Dein "Golfklasse" *g* Crayford hat übrigens noch den Nebeneffekt, daß er die Brennweite des Teleskopes verlängert (denn Du mußt mit der originalen Fokussierung ja erstmal vorfokussieren und bei dieser Brennpunktlage ergibt das bei SC grundsätzlich etwas höhere Brennweiten).

Ob das nun gut oder schlecht ist, ist natürlich sehr individuell. Für Planeten oder Webcam eher ein Vorteil und wenn man aber mal mit einem 40er Okular das maximale Feld sehen will, eher ein Nachteil.

LG
Thomas
 
Gibt es denn Auszüge wo sich die Brennweite nicht weiter verändert?

Wie steht es mit dem Meade Meade Zero Image-Shift Mikrofokusierer?

MFG Dan
 
Hallo Dan,

so viel macht das nicht aus (2-3 cm). Den selben Effekt hast Du ja auch, wenn Du an das SC-Gewinde einen Adapter auf 2" dran schraubst (4 cm) und ein Zenitspiegel legt den Fokuspunkt nochmal um 10 cm nach hinten. Also vergiß das mit der Brennweitenveränderung.

Den ZIS von Meade kann man nehmen, das Geld lohnt aber nur, wenn Du einen motorgetrieben Fokusierer fürs Fotographieren brauchst. Zum normalen Beobachten hat sich bei mir ein handbetriebener als einfacher (und billiger) herausgestellt.

CS,
Peter
 
Alles klar! Danke für den Hinweis!

Ja, ich habe auch einen 2" Adapter und einen 2" Zenitspiegel dran.


Könnt ihr mir nochmal weiterhelfen?



Welchen Okularauszug könnt ihr noch empfehlen?


Ist ein Baader Planetarium Baader 2'' SC Steeltrack Crayford Okularauszug ein kurzer Auszug`?



Was mich an dieser Crayford Lösung störrt:
Ich habe das Meade LX90 und damit auch die Gabel. Wenn dann ein großer Crayford angebaut ist kommt man nicht mehr in den Zenit.
Bzw. wenn das Teleskop durch GoTo den Zenit ansteuert schlägt er dann dagegen und versucht weiterzusteuern.


(Aber es sieht so aus als ob der Meade Zero Image-Shift Mikrofokusierer SC auch nicht so kurz ist.)


MFG Dan
 
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Der kürzeste ist meines Wissens nach der EV-1c von JMI. Hat aber auch den gringsten Fokusweg (so 15mm). Kann man auf deren Homepage ganauer nachlesen. Der Baader ist sehr lang, da er eigentlich für die Adaption an das große SC-Gewinde der 10" aufwärts Modelle gedacht ist. Die Moonlight Auszüge sind sehr gut und "mittellang".

Mit dem Zenit: Schau mal im Menü des Autostar nach. Bei meinem LX200 kann ich die vertikale Bewegung beschränken.

CS,
Peter
 
Ich habe den Starlight Feather Touch® nun abbestellt und stattdessen einen William Optics 2" LinearPower Crayford Okularauszug für SCTs, 1:10 Untersetzung geordert.

Link zur Grafik: http://nimax-img.de/Produktbilder/normal/16526_1.jpg



@Peter, Daneke für den Hinweise zum Vertikalen Stop. Stimmt ich meine in der Bedienungsanleitung zum LX90 sowas gelesen zu haben.


MFG Dan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von faktor0a:
Ich habe den Starlight Feather Touch® nun abbestellt und stattdessen einen William Optics 2" LinearPower Crayford Okularauszug für SCTs, 1:10 Untersetzung geordert.

Link zur Grafik: http://nimax-img.de/Produktbilder/normal/16526_1.jpg



Hi Dan,

da ich auch mit dem Wunsch schwanger gehe, meinem LX90 einen sensibleren Auszug zu spendieren, würden mich Deine Erfahrungen mit dem Williams sehr interessieren, insbesonders die Anschlagsgrenze, wenn es in Richtung Zenit geht. Danke!!!
 
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