Siril-Workflow für sehr viele Einzelaufnahmen

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resuah

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Hallo Astrogemeinde,

mit der Software "Siril" habe ich nun einen Workflow, der es mir erlaubt, eine große Anzahl an Aufnahmen in einem Durchgang und mit sehr guten Stacking-Methoden und zuverlässigen Alignment zu verarbeiten.

Meinen aktuellen Workflow habe ich als erklärte Screenshots zusammengestellt.

zum Workflow als pdf-Datei

Siril bietet zudem einige gute Nachbearbeitungstools.

Viele Grüße
Martin
 
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Schöne Dokumentation Deines Workflows.
Du verwendest allerdings keine Calibration-Frames (Bias, Dark, Flat), da müssen andere wahrscheinlich etwas anders vorgehen.

Hast Du die Limitierung auf 512 Bilder (unter Windows?) mal als Bug gemeldet?

Des Entfernen des Grün-Rauschens bringt bei mir (DSLR-Bilder) übrigens keinen wirklichen Gewinn. Background-Extraction und Color-Calibration dagegen sind ein Muss. ;)

Beim Stacken verwendest Du alle Bilder. Bei mir schwankt die Qualität der Ausgangsbilder leider doch erheblich, deshalb stacke ich immeer nur die besten (z.B. die besten 90% nach FHWM-Wert).

Grüße,
Steffen
 
Hallo Steffen,

ja, der Workflow berücksichtigt keine Calibration-Frames.

Ich hatte Kontakt zum Entwickler Vincent Hourdin. Die Limitierung auf 512 Bilder unter Windows (in meinem Falle Windows 7 64-bit Home Premium) ist kein Bug im eigentlichen Sinne. Wie genau dies zusammenhängt, kann ich nicht sagen, aber wenn ich es richtig verstehe hängt es mit der Entwicklungsumgebung und Windows zusammen.

Hast Die die Backgrund-Extraction von Siril versucht? Die scheint stark in Richtung DBE von PI zu gehen. Gefällt mir auch sehr gut.

Die Qualitätskontrolle mache ich aktuell noch von Hand, sortiere also manuell aus.

Viele Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

Wie gesagt, die Background-Extraction ist bei meinem lichtverschmutzten Himmel ein Muss, ich habe immer Gradienten drauf, die ich damit recht gut wegbekomme.
PI habe ich selbst noch nicht ausprobiert - das Preisschild und die Lernkurve scheint mir doch etwas hoch, auch wenn die Ergebnisse für sich sprechen.

Eine grobe Qualitätskontrolle mache ich auch immer von Hand, alles mit erkennbar strichförmigen Sternen fliegt raus. Die restlichen Bilder sind aber immernoch unterschiedlich gut. Das sieht man schön an dem Plot nach der Registrierung. Wenn ich genügend Ausgangsbilder habe, dann schränke ich beim Stacken schon noch auf die Besten unterhalb eines gewissen FHWM-Werts ein. Da meine Montierung einen heftigen periodischen Fehler hat, muss ich aber auch eher auf viele kurze (30 Sekunden) Bilder setzen. Da macht manuelles Sortieren mit der Lupe keinen Spaß ;)

Grüße,
Steffen
 
Hi,

ich wollte mir Siril auch mal anschauen weil es anscheinend sehr schnell ist bei größeren Set´s an Bildern. Aber mit der Begrenzung auf 512 stirbt das Thema gerade wieder.
Ist das unter jedem Windows auf 512 limitiert?

Gruß Markus
 
Hallo Markus,

Ich nutze Siril unter Linux, meine größten Stacks waren aber auch bisher unter 300 Bildern - also kann ich da wenig dazu sagen.
Allerdings muss man ja die Quell-Bilder sowieso erstmal in FITs oder in ein SER-File umwandeln. Bei richtig großen Stacks bietet sich wohl SER an, dann liegen alle Quell-Bilder in einem einzigen File.
Dazu einfach bei der "File conversion" am Anfang einen "Sequenznamen" mit der Endung ".ser" angeben, und schon wird alles in eine SER Sequenz importiert.

Grüße,
Steffen
 
Hallo Martin,

Jetzt wird's interessant! ;) Du nutzt 30 Sekunden Bilder, so wie ich (mehr geht mit meinem Unterbau nicht, selbst so ist der Ausschuss um die 80%).
Allerdings hatte ich den Eindruck, dass es sich ab einer bestimmten Menge nicht mehr wirklich lohnt, noch mehr Bilder zu stacken und dass ich bessere Bilder nur mit längerer Belichtung hinbekommen werde. Dein Bild scheint das Gegenteil zu beweisen!
Zum Vergleich, hier mein Ergebnis von M51:
Link zur Grafik: http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/gallery/58/full/53360.jpg
Da hat es nach 2 langen Nächten mit über 1000 Bildern gerade für einen Stack von 173 Bildern gereicht.

Hast Du mal versucht, wie das Egebnis aussieht, wenn Du statt aller 1400 Bilder nur die 50% besten stackst? Ist das Rauschen erkennbar schlechter? Evtl. wirkt es sich ja sogar positiv auf die Schärfe aus? Der Unterschied würde mich echt interessieren.

Grüße,
Steffen
 
Hallo Steffen,

ja, ich habe die Ergebnisse hier dokumentiert:

zum Thread

In der Theorie bringen mehr frames auch mehr Details. Da aber die Bedingungen bei jeder Aufnahmeserie unterschiedlich sind, kann das Ergebnis dann doch von der Theorie abweichen.

Würde ich heute Nacht weitere Aufnahmen machen, was die Wolken durchaus zulassen würden, dann wäre ich mit nicht sicher, ob das Ergebnis besser würde.

Weshalb?: Der Mond stört!

Generell kann ich jedoch schon sagen, dass viele frames unter sinnvollen Bedingungen immer eine Verbesserung bringen.

Die frames habe ich manuell sortiert. Nun könnte ich hergehen und aus den ca. 1.400 Aufnahmen nochmal nur die 50% der Bessten (nach der Helligkeitsverteilung) auswählen lassen und stacken. Jedoch könnte in einer Aufnahmeserie eine super Durchsicht gewesen sein, aber ein schlechtes Seeing. Bei der anderen Serie eine mäßige Trasparenz aber super Seeing.

Frage: Weshalb hast Du nur eine so geringe Ausbeute?

Viele Grüße
Martin
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Martin

>Frage: Weshalb hast Du nur eine so geringe Ausbeute?

Omegon EQ-300 mit Motor zur Nachführung in RA, kein Guiding. Zum periodischen Fehler sage ich mal: ich kann das Ding auf den Einzelaufnahmen wunderbar pendeln sehen. 500 Pixel Verschiebung zwischen zwei guten Bildern sind da durchaus drin...
Dafür finde ich meine Ergebnisse erstaunlich brauchbar ;)
Aber ich brauche eben auch ewig, um auf höhere Bilderzahlen zu kommen.

Grüße,
Steffen
 
Hallo Steffen,

ich finde Deine Aufnahme mit den nur wenigen guten Frames es super. Paßt alles. Farben, kein Gradient, Hintergrundhelligkeit ...

Deine Leidensfähigkeit ist natürlich beachtlich. Aber für das Ergebnis hat es sich gelohnt.

Wie Du in Zukunft weiter verfahren möchtest, ist natürlich Dir überlassen.

Entweder runter mit der Brennweite oder an der Nachführung arbeiten.

Weiter runter mit der Belichtungszeit wäre auch noch denkbar.

Viele Grüße
Martin
 
Zurück zum Thema Siril:
Es gibt eine neue Version 0.9.9, unter anderem jetzt mit schönen Scripting-Möglichkeiten um das komplette Preprocessing bis hin zum fertigen Stack automatisiert laufen zu lassen.

Siril 0.9.9

Grüße,
Steffen
 
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