Stacken von Milchstrassenfotos

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andyma

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Hallo Zusammen

mein Ziel ist es, die Milchstrasse so detailliert wie möglich abzubilden. Dazu möchte ich die Milchstrasse mit 35mm, ca f/3.2und einer Nachführung fotografieren. Wie lange ich diese belichte und mit welcher ISO Zahl weiss ich noch nicht. Wie würdet ihr das angehen..
Anzahl Bilder (lights und darks)?
Kameraeinstellung?
Stackingsoftware?

Was macht das Stacken überhaupt aus? Reduziert es nur das Rauschen? Man hört ja immer wieder, dass sich die Belichtungszeit dabei addiert ..ist das so?

Lieber Gruss
Andy
 
Hallo,

generell - schau mal in die vielen Einsteigerseiten, die erklären Dir sehr gut was in den einzelnen Schritten passiert, es gibt auch einige Video-Tutorials.

Nachführen kannst DU mit einem Fototracker, wie es sie in einer Reihe von Varianten auf dem Markt findest, für die Brennweite reicht das.

Du brauchst einen wirklich dunklen Platz zum fotografieren.

Dann kannst Du, wenn der Tracker läuft, schon ein paar Minuten belichten.

Stacken addiert zum einen die Belichtungszeiten, da generell egal ist, ob Du 100x30s, 30x100s oder 3x1000s belichtest. Was davon am besten gelingt hängt wesentlich davon ab, wie hell Dein Himmelshintergrund ist. Je heller, desto kürzer das Einzelbild, bevor Deine Milchstraße in der Himmelsaufhellung absäuft.

Rauschen kommt vom Himmelshintergrund, und von der Kamera durch den Sensor (Dunkelstromrauschen), vom Auslesen usw., ganz grob für den Anfang: Je mehr einzelne Aufnahmen DU machst um so besser setzt sich das Motiv gegen das Rauschen durch, der Faktor ist die Wurzel aus der Anzahl der Aufnahmen.

Mach Dich mit dem Thema Lights - Darks - Flats - Bias vertraut, auch dazu gibt's Tutorials, eine Generalanweisung gibt's nicht, 20 Darks, Flats, Bias für den Anfang zum Mitteln sind ein Wert, je nach dem wie Du vorgehen willst. Ein einfaches Stackprogramm ist der DeepSkyStacker, der die Aufnahmen auch automatisch kalibriert, wenn neben den "Lights" die Kalibrieraufnahmen angegeben werden.

Wie gesagt, mach Dich erstmal mit dem Thema vertraut, ganz trivial ist die Sache nicht, aber beherrschbar.

Kamera musst Du in "M" verwenden, Zeit auf "B", Timer verwenden, Blende manuell setzen, Fokus manuell setzen, ISO irgendwas bei 400 und 800, ggf. mehr, das hängt von der Kamera ab. Automatikfunktionen nutzen nichts.

CS
Jörg
 
auch bei 35mm und einer kleinen reisemontierung: du bist da schon im deep-sky-bereich. wenn du ein gutes ergebnis haben willst, dann mach auch noch FLATS, DARKS und BIAS. musst du googleln, wie.
noch ein paar tippergänzungen zu oben: bildformat RAW; spiegelvorauslösung (wenn vorhanden); sucher zudecken; zusatzbatterien mitnehmen; fernauslöser; mach große überlappungen der bildbereiche - kann eine bildfelddrehung mindern; scharfstellen im liveview auf einen hellen stern. nicht die richtig hellen, mittlere größe. objektiv etwas abblenden.
schau dir sowieso mal ein testbild an. wie sieht es in den ecken aus? optische fehler dort? chromatische abberation?
würde zuerst mal ein bild machen. komplett ausarbeiten (stacken etc.) und dieses mal kritisch betrachten. gut gemachte panos der milchstraße sind ein hammer!

cheers
 
Danke für Eure Tips. Ich habe ja schon gestackt, jedoch mehr um das Rauschen zu minimieren. Eine Verlängerung der Belichtungszeit war bislang nicht mein Ziel. Zu der Formel: Wurzel(anz. Aufnahmen)… also 16 Aufnahmen reduzieren das Rauschen um den Fkt 4? Das wären bei 800 ISO ( doppelt so gut wäre ja 400 ISO) , also ISO 200, stimmt das so? falls ja, würden ja ca 25 Aufnahmen locker genügen um einen super tiefen ISO Wert zu bekommen. Auf was bezieht sich diese Formel, auf den Stackingvorgang mit darks ect oder nur lights?
 
bei astro-aufnahmen hat der ISO-wert nicht den üblichen zweck. jede kamera hat einen idealen bereich. bei meiner nikon ist das ISO 800. ich würde so hoch wie möglich und nötig gehen. das rauschen bekommst du mit dem stacken und vor allem mit den darks und bias in den griff. gerade bei diesen widefields bekommst du sehr viel licht auf den sensor. auch fremdlicht - lichtverschmutzung - als gradienten. dadurch bist du bei widefield mit der belichtungszeit etwas limitiert. zudem die frage der nachführung, wie lange du belichten kannst. solltest du zuwenig licht auf den sensor bekommen, bis die sterne zu strichen werden, dann rauf mit den ISO, bis es passt. je mehr belichtungszeit du sammelst, umso geringer das rauschen und umso besser die details.
also unbedingt darks machen!
 
Wie lange ich diese belichte und mit welcher ISO Zahl weiss ich noch nicht.
Hallo Andy,
vielleicht hilft dir das weiter:

Und wenn noch bissel Landschaft auf den Bildern ist, hilft vielleicht diese Software:


oder hier:


Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Andy.

Wäre interessant zu wissen, was du schon an Ausrüstung hast.
Also Kamera, Optik, Stativ oder Montierung usw.

Ohne Nachführung eignet sich Sequator recht gut zum Stacken mit Vordergrund (Baum Felsen und der gleichen).
Ohne Vordergrund (also reiner Himmel) gehen dann auch andere Programme gut.
Du musst aber bedenken, das hier eine Schnittmenge berechnet wird.
Heist. Nur Bereiche die auf ALLEN Bildern zu sehen sind, werden gut berechnet.
Bildteile die rein oder Rausgewandert sind, werden abgeschnitten oder raus gerechnet, oder müssen Nachträglich beschnitten werden.

Zum Thema Belichtungszeit:
Es gibt da eine kleine Formel die dir einen Ansatzpunkt liefert wie lange man ohne Nachführung belichten kann ohne das Eier zu groß werden.
500 : Brennweite = Belichtungszeit
manche rechnen auch mit 600. Ich persönlich habe zur sicherheit mit 400 gerchnet.

Bei deinen 35mm und mit 400 gerechnet gibt das etwas über 11sek.
Würde also mit 10sek. beginnen und wenns zu eirig ist reduzieren. Wenns gut aussieht, verlängern.
Bis du einen Wert hast, der zu deinen 35mm passt.

Wenn du genug Übung hast und immernoch Spaß an der Sache, dann kann man auch über evtl. Filter nachdenken.

Aber erst mal so üben ... spart ne menge Geld.
Außer du schwimmst drinn xD ... dann voll zulangen :D:D:D

Gruß
Markus
 
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