ToSto64
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Samstagnacht um 00.30 Uhr reisst uns der Wecker aus dem Schlaf. Oh je ... wie verrückt muss man sein.
Zwei Espresso um den Kreislauf anzukurbeln, dazu ein Müsli und ab gehts.
Satter Nebel mit kaum 30m Sichtweite lag über dem Rheintal. Als wir dann Triesenberg erreichten, was auf knapp 900 m liegt, begann sich der Nebel auf zu hellen und nach dem wir das obere Dorf passiert hatten, verschwand der Nebel und ein dunkler Sternenhimmel öffnete sich über uns. Nach dem Tunnel bogen wir Richtung Valüna ab und erreichten nach einer halben Stunde den grossen Parkplatz. Eigentlich war dieser unser Ziel, da wir davon ausgegangen waren, dass die Alpstrasse in die Valüna bereits schneebedeckt sei. Wie wir nun feststellten, war dies nicht der Fall.
Der Sternenhimmel war bereits vom Blick am Parkplatz (1440m) ein Traum und auch hier ist es bereits top zum Beobachten, da kein direktes Licht stört, jedoch der Blick etwas eingeschränkt ist.
So nahmen wir die Fahrt bis zur Alpe auf knapp 1600m in Angriff.
Angekommen, Scheinwerfer aus und dann der Blick in den Nachthimmel.
Einfach nur WOW! ???
Orion über den mit Schnee bedeckten 2000er Gipfeln leuchtete so markant, dass wir für einige Minuten wie losgelöst von der Erde das Gefühl hatten, in einer astronomischen Märchenweld zu schweben. Das Band der Milchstrasse war einfach nur überwältigend.
Genug der Faszination. Das Teleskop aufgebaut und die Augen an die Nacht adaptieren lassen. Plötzlich funkelten zwei Sterne vor mir. Was ist das denn?
Daniela: " Was machst du denn hier? Willst du Sterne beobachten?"
Ein neugieriger Fuchs hatte sich zu uns gesellt. In zwei Meter Abstand beobachtete er interessiert unser Tun.
Irgendwann verschwand er dann, doch während unseren Beobachtungen hörten wir immer wieder ein Rascheln und das leichte Trippeln von Pfoten.
Als erstes nahmen wir den Orionnebel ins Visier. Mit dem Ethos 13mm erkannten wir eine Menge Details. Dann wechselten wir auf das ES 5.5mm. Hier ergab sich ein guter Einblick in das Zentrum. Allerdings ergab sich eine gewisse Unschärfe auf Grund der hohen Vergrösserung.
Zum 'Aufwärmen' war der Orionnebel perfekt, obwohl ich ihn über viel längere Zeitsequenzen beobachten könnte. Während Daniela das Teleskop auf das Meade 28mm umrüstet, suche ich mit dem Skyhawk 8/42mm den Himmel nach unseren heutigen Beobachtungsobjekten ab.
Heute Nacht werden nur noch das 28mm und das 13mm Okular zum Einsatz kommen. Lediglich für Uranus, den wir heute endlich gefunden haben, wechseln wir noch einmal auf das ES 5.5mm.
Hier erkennen wir eine kleine blaugrüne Scheibe. Visuelle Grösse im Okular ca. 3 - 4mm, nach meiner Einschätzung.
1) M31 / M32 : Klar und kontrastreich präsentiert sich Andromeda. Auch M32 zeigt sich sehr deutlich.
Je länger wir beobachten, je mehr Details offenbaren sich uns. Plötzlich erkennen wir oberhalb von Andromeda eine weitere Galaxie. Ich gehe davon aus, dass es sich um M101 handelt.
Und es wird immer besser. M31 wächst und wächst. Dann wird uns plötzlich bewusst wie gross Andromeda ist. Wir können sogar seitlich einen Spiralarm erkennen und minime helle Pünktchen.
Es folgen M81 und M82. Mit dem 13mm Ethos ein kontrastreicher Genuss.
Ein Traum diese beiden Galaxien. Da wurden uns die Dimensionen ihrer Entfernung erst richtig bewusst.
Ein warmer Tee und da sind wieder die funkelnden Augen unseres Begleiters.
Wir machen uns auf die Suche nach M51. Auch diese Galaxie finden wir schliesslich ohne Stellarium, was wir in dieser Nacht komplett weggelassen haben, auch um die Adaption der Augen an die Dunkelheit nicht zu stören. Nach ca. zehn Minuten wird der blasse Nebelfleck immer kontrastreicher. Wir glauben sogar Spiralarme ausmachen zu können. Allerdings konnten wir den Begleiter nicht wirklich ausmachen.
Mittlerweile ist es kurz vor 5 Uhr und wir gehen noch auf die Suche nach M35.
Und tatsächlich finden wir diesen offenen Sternhaufen.
Wir können viele Sterne auflösen und genauer betrachten.
Mittlerweile hat sich eine Bise aufgemacht und von NW ziehen erste Wolken auf. Also packen wir, denn Daniela beginnt zu frösteln.
Es war eine fantastische Beobachtungsnacht, dass Seeing war perfekt. Kaum Luftunruhen und ein ruhiger Jetstream liessen diese Nacht zu einem echten Erlebnis werden.
LG Da + Th
PS: Ich werde meine Skizzen diese Woche noch bearbeiten und hier im Forum zeigen.
Zwei Espresso um den Kreislauf anzukurbeln, dazu ein Müsli und ab gehts.
Satter Nebel mit kaum 30m Sichtweite lag über dem Rheintal. Als wir dann Triesenberg erreichten, was auf knapp 900 m liegt, begann sich der Nebel auf zu hellen und nach dem wir das obere Dorf passiert hatten, verschwand der Nebel und ein dunkler Sternenhimmel öffnete sich über uns. Nach dem Tunnel bogen wir Richtung Valüna ab und erreichten nach einer halben Stunde den grossen Parkplatz. Eigentlich war dieser unser Ziel, da wir davon ausgegangen waren, dass die Alpstrasse in die Valüna bereits schneebedeckt sei. Wie wir nun feststellten, war dies nicht der Fall.
Der Sternenhimmel war bereits vom Blick am Parkplatz (1440m) ein Traum und auch hier ist es bereits top zum Beobachten, da kein direktes Licht stört, jedoch der Blick etwas eingeschränkt ist.
So nahmen wir die Fahrt bis zur Alpe auf knapp 1600m in Angriff.
Angekommen, Scheinwerfer aus und dann der Blick in den Nachthimmel.
Einfach nur WOW! ???
Orion über den mit Schnee bedeckten 2000er Gipfeln leuchtete so markant, dass wir für einige Minuten wie losgelöst von der Erde das Gefühl hatten, in einer astronomischen Märchenweld zu schweben. Das Band der Milchstrasse war einfach nur überwältigend.
Genug der Faszination. Das Teleskop aufgebaut und die Augen an die Nacht adaptieren lassen. Plötzlich funkelten zwei Sterne vor mir. Was ist das denn?
Daniela: " Was machst du denn hier? Willst du Sterne beobachten?"
Ein neugieriger Fuchs hatte sich zu uns gesellt. In zwei Meter Abstand beobachtete er interessiert unser Tun.
Irgendwann verschwand er dann, doch während unseren Beobachtungen hörten wir immer wieder ein Rascheln und das leichte Trippeln von Pfoten.
Als erstes nahmen wir den Orionnebel ins Visier. Mit dem Ethos 13mm erkannten wir eine Menge Details. Dann wechselten wir auf das ES 5.5mm. Hier ergab sich ein guter Einblick in das Zentrum. Allerdings ergab sich eine gewisse Unschärfe auf Grund der hohen Vergrösserung.
Zum 'Aufwärmen' war der Orionnebel perfekt, obwohl ich ihn über viel längere Zeitsequenzen beobachten könnte. Während Daniela das Teleskop auf das Meade 28mm umrüstet, suche ich mit dem Skyhawk 8/42mm den Himmel nach unseren heutigen Beobachtungsobjekten ab.
Heute Nacht werden nur noch das 28mm und das 13mm Okular zum Einsatz kommen. Lediglich für Uranus, den wir heute endlich gefunden haben, wechseln wir noch einmal auf das ES 5.5mm.
Hier erkennen wir eine kleine blaugrüne Scheibe. Visuelle Grösse im Okular ca. 3 - 4mm, nach meiner Einschätzung.
1) M31 / M32 : Klar und kontrastreich präsentiert sich Andromeda. Auch M32 zeigt sich sehr deutlich.
Je länger wir beobachten, je mehr Details offenbaren sich uns. Plötzlich erkennen wir oberhalb von Andromeda eine weitere Galaxie. Ich gehe davon aus, dass es sich um M101 handelt.
Und es wird immer besser. M31 wächst und wächst. Dann wird uns plötzlich bewusst wie gross Andromeda ist. Wir können sogar seitlich einen Spiralarm erkennen und minime helle Pünktchen.
Es folgen M81 und M82. Mit dem 13mm Ethos ein kontrastreicher Genuss.
Ein Traum diese beiden Galaxien. Da wurden uns die Dimensionen ihrer Entfernung erst richtig bewusst.
Ein warmer Tee und da sind wieder die funkelnden Augen unseres Begleiters.
Wir machen uns auf die Suche nach M51. Auch diese Galaxie finden wir schliesslich ohne Stellarium, was wir in dieser Nacht komplett weggelassen haben, auch um die Adaption der Augen an die Dunkelheit nicht zu stören. Nach ca. zehn Minuten wird der blasse Nebelfleck immer kontrastreicher. Wir glauben sogar Spiralarme ausmachen zu können. Allerdings konnten wir den Begleiter nicht wirklich ausmachen.
Mittlerweile ist es kurz vor 5 Uhr und wir gehen noch auf die Suche nach M35.
Und tatsächlich finden wir diesen offenen Sternhaufen.
Wir können viele Sterne auflösen und genauer betrachten.
Mittlerweile hat sich eine Bise aufgemacht und von NW ziehen erste Wolken auf. Also packen wir, denn Daniela beginnt zu frösteln.
Es war eine fantastische Beobachtungsnacht, dass Seeing war perfekt. Kaum Luftunruhen und ein ruhiger Jetstream liessen diese Nacht zu einem echten Erlebnis werden.
LG Da + Th
PS: Ich werde meine Skizzen diese Woche noch bearbeiten und hier im Forum zeigen.