Teleskopemfehlung für Neuling

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

SimonP.M.

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

In letzter Zeit hat sich mein Interesse für die Astronomie gestärkt wesshalb sich mir der Gedanke in den Kopf gesetzt hat mir ein Teleskop zu zulegen.

Da ich jedoch wenig Ahnung habe und die recht umfangreiche Auswahl mir die Entscheidung nicht gerade einfacher macht dachte ich, ich wende mich einfach mal an die Leute die davon Ahnung haben!

Mein Budget entspricht 300-400€.
Ich bin daran interessiert Himmelskörper in unseren Sonnensystem zu beobachten (Mond, Mars, Saturn..).

Nun stellen sich mir mehrere Fragen:
-Refraktor oder Reflektor?
-welche Brennweite?
-wie viel/was für Okulare?
-azimutale oder parallaktische Montierung?
...

Letztendlich macht es in meinen Preisbudget ja sicherlich Sinn sich ein Komplettset zu kaufen um mich mit der Materie vertrauter zu machen und zu sehen ob die ganze Sache überhaupt was für mich ist.
Über direkte Kaufempfehlungen, sowie über Tipps und Vorlieben zur Hardware eines Teleskops würde ich mich sehr freuen!

Danke im Voraus

LG Simon
 
Hallo Simon, bei dem niedrigen Budget kommt eigentlich nur ein Newton oder Dobson in Frage. Auch wegen der höheren Brennweite (für Planeten nötig) die da gegenüber einem Refraktor machbar ist. Dann noch ein eher durchschnittliches Okular. Mehr ist für diesen Gesamtpreis (400,-) nicht drin..
CS
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwas offtopic, aber VORSICHT !
Dieses 114er f/8 Dobson von Orion Orion Dobson Teleskop N 114/910 SkyQuest XT4,5 Classic DOB
lag bis vor wenigen Tagen bei 279€, jetzt 335€....
Und das 150er f/8 Dobson von GSO GSO - Dobson GSD 150C - APM Telescopes
gabs letzte Woche noch (dort bei APM) für 299€, jetzt 319€ und noch im Mai monatelang bei teleskop-express für 249€.
Auch bei den Dobsons von Intercon Spacetec geht's gerade (Corona- Lieferketten- schwierigkeiten ?) drunter u. drüber: Das günstigste 8Zoll f/6 nun nur noch mit teurem Quarzspiegel u. Okularauszug zu haben: >700€ !!! -vor wenigen Wochen ab 375€ lange Zeit zu haben gewesen.
:unsure::mad:
CS. Simon, der Zweite. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rate zu einem Gebrauchtkauf eines 8zoll dobsons. Alternativen passen nicht in dein büdget. Damit hab ich auch angefangen.

Clear Skies
Felix
 
Hallo Simon,

nimm etwas mehr Geld in die Hand und kaufe das hier:


(Bei Import aus UK kannst Du ggf. nochmal 100 EUR sparen.)

Jetzt schon für Planeten & Mond, später dann für DeepSky. Habe ich selbst in Benutzung. Optik ist einwandfrei. Und die Montierung trägt den kurzbauenden Newton ohne Wackeldackel-Allüren ;-)

Gruß,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Simon,

wenn Du Dir nicht sicher bist, ob das Hobby etwas für Dich ist, dann wäre die Frage, welche Erwartungen Du hast.
Auch ist es nicht schlecht, wenn man sich ein paar Geräte vorher in der Praxis anschauen kann.
Zur Zeit dürfte es zwar recht schwierig sein, einen Verein oder eine Sternwarte zu finden, die geöffnet hat. Vielleicht gibt es ja eine Astrogruppe in Deiner Gegend.

In den häufigsten Fällen ist der 200/1200er Dobson (200mm ist die Öffnung, 1200mm die Brennweite) ein geeignetes Einsteigergerät. Er ist einfach zu bedienen (links/rechts, rauf/runter) und bietet ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Leider dürfte ein Neukauf plus Zubehör Dein Budget überschreiten, weshalb entweder ein Gebrauchtkauf infrage käme oder Du noch etwas sparen müsstest.
Die Frage ist aber auch, von wo Du beobachten möchtest, ob Du vielleicht mobil sein musst.

Auf diesen Seiten findest Du weitere Infos:

Far Out

Deep Sky Brothers

Gruß
Ronald
 
Hallo *entfernt*,

*entfernt* der dritte dann hier...
Ich würde hier mal kurz allgemein eine Frage in die Runde stellen wollen:

Wäre es für solche „Musterbeispiele“ der Einsteiger nicht mal ganz gut, einen ausführlichen und gut erklärten angepinnten Thread in diesem Unterforum zu erstellen?
Ich meine jetzt nicht, was ein Newton und was ein Refraktor ist, sondern einfach eine kleine Zusammenstellung für häufige Einstiegsbudgets und was man von diesen Budgets erwarten kann.

Ich würde mich gerne bereit erklären, sowas zu schreiben, unter Berücksichtigung eurer Ideen zusätzlich.
Ich meins nämlich nicht böse aber jedes Mal, wenn ich hier mal rein schaue, lese ich das Selbe:

„Ich brauch ein Teleskop mit dem ich alles gucken kann! Mond, Planeten, Deepsky. Und fotografieren will ich irgendwann auch!“
„Gibts nicht, aber hol dir den 200/1200 Newton als Dobson von Skywatcher. Oder hol dir ne 5er Montierung von Skywatcher mit nem 8" Newton, wenns bissl teurer sein darf.“
So in etwa kommt mir das vor, alle mehr oder weniger ausgeschmückt und durch kleine Randdiskussionen in die Länge gezogen.

Wäre es nicht sinnvoller, sich hier mit etwas mehr in die Tiefe gehenden Fragen auseinander zu setzen, die sich aber auch viele Anfänger stellen. Bspw. was ist eine Bahtinov Maske und wie benutze ich sie, wie berechne ich für mein Teleskop passende Okulare, wie kann ich mein Alignment verbessern mit Referenzsternen, wie benutzt man einen Polsucher richtig, haltet ihr es für sinnvoll, Gleitlager in eine Dobson Rockerbox einzubauen, wie justiere ich meinen Newton richtig etc. etc. mir fallen da viele Fragen ein die man da klären könnte, für die man hier aber sehr lange suchen muss, bis man das findet.

Wäre das nicht schön, wenn sowas in einem Unterforum zu finden wäre?

Ich will damit nicht sagen, dass man generell die Frage nach dem richtigen Teleskop nicht mehr beantworten sollte, sollte sie gestellt werden.

Und ihr könnt auch gerne anderer Meinung sein und mir das mitteilen.


Die Idee kam mir grad nur so, als ich mir das hier durchgelesen hab. Es kann ja alles weiter so bestehen bleiben wie bisher, nur halt eben mit so einem kleinen Crashkurs Sticky ganz oben.
 
Im Prinzip eine gute Idee, aber .... ;)

1. so ein Grundlagenartikel gehört eigentlich in ein Wiki, damit man ihn verbessern, aktualisieren, gemeinsam bearbeiten kann.
Das ist in einem Sticky-Faden nicht möglich.

2. Es wirkt lästig, dass immer wieder ähnliche Fragen gestellt werden, aber es kann immer mal wieder neue Erkenntnisse, neue Teilnehmer, neue Aspekte geben. Ein Forum lebt von den aktuellen Beiträgen und Teilnehmern.

3. Jemand der neu anfängt, hat damit eine Möglichkeit erste Fragen zu stellen und sich an das Forum zu gewöhnen.

4. Spezial Fragen können und sollten immer gestellt werden. Das ist ganz wichtig, da andere, die nur mitlesen und die man nicht sieht, davon lernen und neue Aspekte erkennen können.

Sorry ist jetzt meine Meinung.

Aber ich will dich nicht ausbremsen. Schreib doch einfach deine Zusammenfassung in einem neuen Faden.
Vielleicht wird er ja dann "Sticky" oder er wird die Grundlage eines neuen Fadens.

Ach, noch etwas, es gibt ja schon Seiten, die sich an Anfänger richten und Dinge des Teleskopkaufs erklären.

Gruß
Peter
 
Ja, ich verstehe deine Einwände und du hast da auch natürlich Recht.

Ausgebremst fühle ich mich nicht :) ich hab ja explizit danach gefragt.
Ich finde es nicht lästig, immer das Selbe zu lesen, so sollte das nicht rüber kommen. Ich versuche mich nur in diese Personen rein zu versetzen und es wäre für mich persönlich irgendwie "cooler", wenn ich schon ein wenig was weiß. Dann kann ich mit den Experten hier gleich ganz anders diskutieren...

Als wenn ich sage, "Ich hab 400€, sagt mal, was man damit machen kann. Am besten alles."

Einzig deinem Punkt mit den anderen Internetseiten müsste ich höflich widersprechen, denn man is ja schon hier, warum also wo anders hin gehen, wenn wir das doch auch bieten können.
 
Ich finde die Idee grundsätzlich gut.
Die verschiedenen Optionen, Kombinationen von Gerätschaften (ok, das sind viele) zusammenschreiben und in einer Art Tabelle, was geht damit gut, eingeschränkt, nicht. Dazu die Kostenrahmen.
Und etwas Prosa zur Erklärung der grundsätzlichen Zusammenhänge und Zubehörteile.

Man könnte neue Interessenten darauf verweisen und sie können geziehlt Fragen stellen zu Aspekten, welche sie nicht verstehen, oder gerne weiter erklärt haben wollen.

Allerdings sehe ich bei der Einsteigerberatung schon auch eine Diskrepanz in dem, was einer für sinnvoll hält und andere nicht. Daher ist das im Detail sicher schwierig.

PS:
Ich fände es nicht unbedingt ratsam, dass sich einer hinsetzt und das schreibt, denn es gibt ja viele Aspekte,
an die man vielleicht selbst garnicht denkt.
Daher vielleicht in einem neuen Thread gemeinsam schreiben und sehen, ob am Ende etwas dabei raus kommt, was zumindest der Großteil hier "unterschreiben" kann.

Wurde teilweise schon geschrieben, ich hatte nur den 1. Beitrag gelesen und dann gleich geantwortet :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank erstmal für die vielen Antworten.

Wie ich sehe wurde mir mehrmals das 200/1200 Dobson ans Herz gelegt.
Nun finde ich aber dass dieses Teleskop sehr unhandlich und sperrig ist.
Das ist wahrscheinlich auch meine Schuld da ich meine Lage nicht ordentlich geschildert habe.
Ich wohne in der Stadt und würde gerne an klaren Abenden an den Stadtrand fahren (Auto, oder bevorzugt mit dem Fahrrad) mir das Teleskop in einer Tasche Auf den Rücken schnallen, und an einem ruhigen Plätzchen den Nachthimmel beobachten.
Vieleicht sind meine Vorstellungen auch zu hoch angesetzt, bzw nicht realistisch.
Leider kann ich nicht einschätzen was ich von einem kleineren Teleskop zu erwarten hätte, da ich mir als Laie schlecht vorstellen kann was mir eine Teleskop X mit einer Öffnung X und einer Brennweite X bieten kann.

Trotzdem vielen Dank an alle für die schnellen und zahlreichen Antworten!

LG Simon
 
Leider kann ich nicht einschätzen was ich von einem kleineren Teleskop zu erwarten hätte, da ich mir als Laie schlecht vorstellen kann was mir eine Teleskop X mit einer Öffnung X und einer Brennweite X bieten kann.

Deshalb auch mein Vorschlag, Kontakt zu anderen Hobbyastronomen zu knüpfen und mal durch ein Gerät zu schauen. In Deinem Fall dürfte das mehr bringen, als Dir Kaufvorschläge zu posten. Das kann gut gehen, muss aber nicht.
Nur Du weisst, ob Dir ein Objekt im Teleskop gefällt, wenn Du durchschaust.
Im Treffpunktforum könntest Du einen Aufruf (...suche Kontakt zu Astrofreunden im Raum....) starten.

Gruß
Ronald
 
Hallo, Simon.

Ich finde Deinen Ansatz gut, sich die Anschaffung eines Teleskops nicht primär unter dem Gesichtspunkt "maximale Öffnung für's Geld" zu überlegen, (wie das hier meist geschieht, was zwangsläufig zum Standarddobson führt), sondern die eigenen Beobachtungsumstände und -vorlieben an die erste Stelle zu rücken. Die lauten, wenn ich es richtig verstehe, bei Dir kompakte Transportabilität und Sonnensystem. Für beides ist m.E. ein Dobson nicht die erste Wahl - und schon gar nicht in 8 Zoll.

Dein Budget ist allerdings knapp für diese Alternativen, deshalb würde ich raten, seinen "Impact" durch Gebrauchtkauf zu steigern. Mit etwas Geduld findet man viele Sachen in sehr gutem Zustand nämlich schon für die Hälfte oder zwei Drittel des Neupreises...

Mond, Planeten und Sonne beobachtet man meist zwischen 40 und 200 facher Vergrößerung. Zum einen ist bei Sonne und Mond Übersicht gefragt, zum anderen geben die typischen mitteleuropäischen Seeingbedinungen an Planeten nur selten mehr als 200fach her. Daraus ergeben sich gewisse Anforderungen an die Öffnung/Größe des Teleskops und seine Montierung. Bei Vergrößerungen über ca. 60 fach wird z.B. eine händische Nachführung zunehmend unbequem, die Planeten oder Monddetails laufen dann immer schneller aus dem Bildfeld.

Daher ist für eine entspannte Beobachtung eine automatische Nachführung sehr angenehm, die das Objekt auch bei der wünschenswert höheren Vergrößerung im Bildfeld hält, da muß ein Dobson passen (es sei denn, Du stellst eine sperrige motorisierte EQ-Plattform drunter, was Du mit Deinem Budget aber vergessen kannst). Was die nötige Öffnung des Teleskops für eine 200fache Vergrößerung angeht, kann ein kontraststarker Refraktor das mit 100mm Objektivdurchmesser schon liefern, ein Maksutov mit 127mm ebenso, und auch ein gutes kompaktes SC mit 5-6" Öffnung.

Ein gut korrigierter Refraktor liefer zwar das brillanteste Bild, ist aber leider teuer und hat wegen des meist längeren Hebels auch Einschränkungen beim Rucksacktransport plus größere Anforderungen an eine stabile Montierung. Ein Mak oder SC ist dagegen ein ziemlich ideales Rucksackteleskop: kürzer leichter und prima transportabel, beide müssen aber auskühlen und sollten aufgrund ihrer längeren Brennweite stabil montiert werden.

Der bekannte Skywatcher/Celestron/Omegon 5" Zoll Mak ist ein hervorragendes Gerät für Beobachtungen im Sonnensystem, den würde ich mir an Deiner Stelle näher ansehen, das wäre mein Favorit für Deine Zwecke. Er wird oft im Bundle mit einer Montierung angeboten und so eine Kombi sollte gebraucht für 400 Euro zu ergattern sein. Vorausgesetzt allerdings, dass Du in Sachen Vibrationen bei der Beobachtung nicht allzu ungeduldig bist, denn die angebotenen Stative sind oft nicht die verwindungssteifsten... Hier kann man aber etwas nachbessern, oder gleich beim Kauf ein späteres Upgrade gegen etwas solideres ins Auge fassen.

Meinen Einstieg mit einem Vixen VMC110 im Rucksack habe ich nie bereut, ich verwende den noch heute. Der 127mm Skywatcher Mak, den wir an der Sternwarte als Grab and Go haben, ist zwar etwas schwerer, aber optisch auch deutlich leistungsfähiger. Auch den hatte ich schon leihweise im Rucksack. (Inzwischen ist es bei mir ein 6"SC - ich kenne kein anderes Teleskop, das meinem persönlichen Sweetspot für mobile Himmelsbeobachtung näher käme.) Den 8"Zoll Dob, dagegen, der in der Sternwarte danebensteht, würde ich niemals im Rucksack auf dem Fahrrad transportieren wollen, no way. Mit einem kleineren Teleskop im Rucksack unter dunkleren Himmel zu kommen, bringt mehr als jeder Öffnungszuwachs im eigenen Garten unter Vorstadtbedingungen.

In jedem Fall würde ich aber raten, sich so ein Gerät und seine Handhabung vorher mal irgendwo anzuschauen - auch und gerade im Vergleich zu einem Dobson. Meist gibt es in der Nähe irgendwo eine Sternwarte oder einen Astronomischen Verein, eine AG an einer Volkshochschule o.ä., die jedem Neuling gerne weiterhelfen.

Im übrigen muß man aus einem Einstieg m.E. auch keine komplizierte Wissenschaft machen, bei der man vor lauter Angst etwas falsch zu machen kaum zu Potte kommt. Vergleichen und überlegen was einem zusagen könnte, auf die Jagd nach einem geeigneten Angebot gehen, zuschlagen und dann learning by doing. Viele Wege führen nach Rom.

Lehr- und Wege-Geld muß man dabei immer zahlen, es ist kein Beinbruch wenn man es sich später anders überlegt und bei Gebrauchtkauf hält sich der mögliche Verlust in Grenzen. Viel Glück!

Gruß,
Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegenüberstellung:

Preis:
Mit 130/127mm Öffnung kostet der günstigste Maksutov 570€
oder der günstigste SC 680€.

Der günstigste Dobson kostet 190€. (alles Astroshop)

Bei der kurzen Brennweite von 650mm hast du beim Dobson noch keine Nachführprobleme (natürlich nicht Astrofotografie).
Die Optiken sind wahrscheinlich vergleichbar leistungsfähig. Der Newton (Dobson) hat die deutlich kürzere, günstigere Brennweite.

Gewicht:
Montierung Maksutov (oder SC): ~10 kg (+ Gegengewichte?)
Dobson Montierung: 3,5 kg

Tubus Maksutov: 3,4 kg
Tubus Newton: 3,1 kg

Der Tubus des Newtons ist länger. Der müsste beim Fahrrad am besten in einen Rucksack auf den Rücken.
Die Dobson Montierung auf den Gepäckträger.
Bei der Grösse der Montierung mit Stativ des Maksutovs habe ich keine Ahnung.

Gruß
Peter
 
Hallo.

Die Gegenüberstellung finde ich seltsam, um nicht zu sagen irreführend. Sie sieht auf den ersten Blick so aus, als müsste man bei der Entscheidung für den Mak bei doppelten Gesamtgewicht der Ausrüstung auch noch mehr als das dreifache dafür hinlegen, trotz angeblich vergleichbarer Leistung, optisch wie mechanisch. Da wäre man ja schön blöd... Aber, das stimmt so natürlich nicht, schon der Vergleich parallaktisch und azimutal ist buchstäblich schief, die Optiken sind auch nicht gleich leistungsfähig und es stimmt auch nicht, dass die höhere Brennweite beim Wackeln das Problem wäre und man beim Newton vergleichbar hohe Vergößerungen mit seinen nur 650mm deshalb irgendwie verwacklungsärmer hinbekäme.

Vergrößerung ist Vergrößerung, egal mit welcher Brennweitenkombi die bewirkt wird, und wenn man von der Mechanik (Gewicht, Verwindungssteifigkeit, Volumen/Windlast) absieht, werden bei gleicher Vergrößerung beide Systeme gleich wackeln, ganz egal wie hoch die Brennweite der Primäroptik ist. Außerdem wird unterschlagen, dass man für den aufgerufenen Preis des Mak auch schon leistungsfähige Nachführungen sogar mit Goto bekäme und dann nicht von Hand kurbeln oder wie beim Dob schieben müsste. Aber der Reihe nach.

Was zunnächst die Optiken angeht, bin ich mir ziemlich sicher, dass der Mak für das Einsatzgebiet Sonne Mond und Planeten sichtbar leistungsfähiger ist - auch wenn ich den Bresser Tischdob nicht kenne. Denn die Kontrastleistung des Mak kann man pi mal Daumen schon mit der der eines 4" Refraktors vergleichen, sie entspricht also irgendwas um die 95-100m m freier Öfffnung. Der Tischdob mit seinem "extra großen Fangspiegel" und der hohen Obstruktion und der dicken Dreifachspinne kann da nicht mithalten, er kommt nur auf ca 80-85mm Öffnungsäquivalent. Der 127er Mak kann ohne weiteres bei 250fach noch scharfe Bilder liefern, dem 130er Bresserdob traue ich kaum mehr als nutzbare 160-fach zu.

Kleinere Newtons leiden immer unter vergleichsweise hoher Fangspiegel-Obstruktion, sonst wird die Ausleuchtung bei diesem optischen System einfach zu schlecht. Fotografisch ist die hohe Obstruktion kein großes Problem, man kann sie mit längerer Belichtung kompensieren, visuell dagegen geht das nicht, das Auge kann keine Bilder stacken, es stört sich an der weicheren Abbildung - da ist ein weniger obstuierter Mak im Vergleich einfach immer knackiger und kann deshalb auch höher vergrößern. Was der kleine Newton dagegen besser kann und dem Mak fehlt sind weite Felder mit niedriger Vergrößerung - aber die sind bei Sonne Mond Planeten ja auch nicht gefragt. Wobei die hohe Obstruktion des Newton auch da beim Einblick irritierend sein kann.

Der Mak liefert seine Leistung dank f/12 oder f/15 schon mit relativ günstigen Okularen ab, ein 8-24 Zoom plus noch ein Übersichtsokular reichen als Okularausstattung aus - der Newton braucht mit f/5 dagegen besser korrigierte Okulare, die dementsprechend auch mehr kosten - und wiegen, besonders wenn sie für etwas weniger Schubserei auch noch weite Sehfelder haben sollen. Der Mak bietet für später die Option problemlos einen Binoansatz zu verwenden, was an Sonne Mond und Planeten sehr schöne Beobachtungen ermöglicht - beim Newton muß man in Sachen Binoadaption wegen des knappen Backfokus und der Gleichgewichtsprobleme und der wechselnden Einblickposition schon eher schmerzbefreit sein.

Was die Montierungen angeht würde ich für den Einsatzzweck keine parallaktische wie in der obigen Gegenüberstellung wählen: die wiegt zwangsläufig mehr als jede azimutal vergleichbar stabile, benötigt zusätzlich Ausgleichsgewichte und ist für Planeten und Mondfotografie gar nicht nötig, da reicht eine leichtere und statt dessen motorisierte Alt Az vollkommen. Man bekommt den 127er Mak bei einen regulären Preis um die 600 Euro zB. schon mit einer guten und vor allem leichten und stabilen AltAz- GoTo-Monti wie der Skywatcher AZGTi. (So verpönt GoTo bei manchen ist, ich möchte es nicht mehr missen und kann auf umständliches zeitraubendes Suchen inzwischen gut verzichten.)

Die wiegt mit Stativ auch nicht mehr als die Dobson-Montierung, und ist jederzeit auch stromlos von Hand zu betreiben, wenn auch deutlich weniger feinfühlig. Dafür bietet sie beim Umschalten auf elektrischen Betrieb den Komfort einer vollautomatische Nachführung samt GoTo, Tablet - oder Handysteuerung plus einem später möglichen Ausbau zur parallaktischen Reise-Fotomontierung und hat damit einen deutlich größeren Leistungsumfang, als die vergleichsweise primitive und sperrige Sperrholzrockerkiste des Tischdobsons. Und kompakter und transportabler als so eine Kiste ist die auch, denn Kopf und Stativ lassen sich trennen. Alternativ kann man den Mak natürlich auch einfacher aufstellen und mit einer klassischen manuellen Alt-Az Monti ohne Elektrik betreiben, wie einer Skywatcher AZ-5 z.B. oder einer TS AZT6 oder anderen vergleichbaren, die ebenfalls leicht, stabil, kompakt und damit gut rucksack- bwz. fahrradkompatibel wären.

Letztlich muß all diese Dinge aber jeder selber bewerten, deshalb nochmal der Rat, das alles am besten irgendwo mal auszuprobieren: wie komme ich mit dem Handling der Sachen zurecht, nervt die Newtonjustage oder ist das kein Problem, nervt das Auskühlen beim Mak oder spielt das für meinen Einsatz keine Rolle, wo ist meine Schmerzgrenze bei der Wackelei der Montierungen, sagen mir die unterschiedlichen Einblickpositionen mehr oder weniger zu, wie gefallen mir das verschiedene Positionieren, der Aufbau, der Transport, die Steuerung per Motor oder von Hand oder per Tablet, usw. Die Frage sollte m. E. immer lauten "welches Teleskop für mein Geld passt zu mir" und nicht "wie passe ich mich einem möglichst großen Teleskop für mein Geld an" Denn nicht die Öffnung des Tubus oder das gesparte Geld sollten beim Teleskopkauf entscheidend sein, sondern wie gerne und oft ich hinterher mit der ganzen Ausrüstung unter meinen Umständen beobachten kann, finde ich jedenfalls. Aber YMMV...

Gruß,
Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo.

Die Gegenüberstellung finde ich seltsam, um nicht zu sagen irreführend. Sie sieht auf den ersten Blick so aus, als müsste man bei der Entscheidung für den Mak bei doppelten Gesamtgewicht der Ausrüstung auch noch mehr als das dreifache dafür hinlegen, trotz angeblich vergleichbarer Leistung, optisch wie mechanisch. Da wäre man ja schön blöd... Aber, das stimmt so natürlich nicht, schon der Vergleich parallaktisch und azimutal ist buchstäblich schief, die Optiken sind auch nicht gleich leistungsfähig und es stimmt auch nicht, dass die höhere Brennweite beim Wackeln das Problem wäre und man beim Newton vergleichbar hohe Vergößerungen mit seinen nur 650mm deshalb irgendwie verwacklungsärmer hinbekäme.

Vergrößerung ist Vergrößerung, egal mit welcher Brennweitenkombi die bewirkt wird, und wenn man von der Mechanik (Gewicht, Verwindungssteifigkeit, Volumen/Windlast) absieht, werden bei gleicher Vergrößerung beide Systeme gleich wackeln, ganz egal wie hoch die Brennweite der Primäroptik ist. Außerdem wird unterschlagen, dass man für den aufgerufenen Preis des Mak auch schon leistungsfähige Nachführungen sogar mit Goto bekäme und dann nicht von Hand kurbeln oder wie beim Dob schieben müsste. Aber der Reihe nach.

Was zunnächst die Optiken angeht, bin ich mir ziemlich sicher, dass der Mak für das Einsatzgebiet Sonne Mond und Planeten sichtbar leistungsfähiger ist - auch wenn ich den Bresser Tischdob nicht kenne. Denn die Kontrastleistung des Mak kann man pi mal Daumen schon mit der der eines 4" Refraktors vergleichen, sie entspricht also irgendwas um die 95-100m m freier Öfffnung. Der Tischdob mit seinem "extra großen Fangspiegel" und der hohen Obstruktion und der dicken Dreifachspinne kann da nicht mithalten, er kommt nur auf ca 80-85mm Öffnungsäquivalent. Der 127er Mak kann ohne weiteres bei 250fach noch scharfe Bilder liefern, dem 130er Bresserdob traue ich kaum mehr als nutzbare 160-fach zu.

Kleinere Newtons leiden immer unter vergleichsweise hoher Fangspiegel-Obstruktion, sonst wird die Ausleuchtung bei diesem optischen System einfach zu schlecht. Fotografisch ist die hohe Obstruktion kein großes Problem, man kann sie mit längerer Belichtung kompensieren, visuell dagegen geht das nicht, das Auge kann keine Bilder stacken, es stört sich an der weicheren Abbildung - da ist ein weniger obstuierter Mak im Vergleich einfach immer knackiger und kann deshalb auch höher vergrößern. Was der kleine Newton dagegen besser kann und dem Mak fehlt sind weite Felder mit niedriger Vergrößerung - aber die sind bei Sonne Mond Planeten ja auch nicht gefragt. Wobei die hohe Obstruktion des Newton auch da beim Einblick irritierend sein kann.

Der Mak liefert seine Leistung dank f/12 oder f/15 schon mit relativ günstigen Okularen ab, ein 8-24 Zoom plus noch ein Übersichtsokular reichen als Okularausstattung aus - der Newton braucht mit f/5 dagegen besser korrigierte Okulare, die dementsprechend auch mehr kosten - und wiegen, besonders wenn sie für etwas weniger Schubserei auch noch weite Sehfelder haben sollen. Der Mak bietet für später die Option problemlos einen Binoansatz zu verwenden, was an Sonne Mond und Planeten sehr schöne Beobachtungen ermöglicht - beim Newton muß man in Sachen Binoadaption wegen des knappen Backfokus und der Gleichgewichtsprobleme und der wechselnden Einblickposition schon eher schmerzbefreit sein.

Was die Montierungen angeht würde ich für den Einsatzzweck keine parallaktische wie in der obigen Gegenüberstellung wählen: die wiegt zwangsläufig mehr als jede azimutal vergleichbar stabile, benötigt zusätzlich Ausgleichsgewichte und ist für Planeten und Mondfotografie gar nicht nötig, da reicht eine leichtere und statt dessen motorisierte Alt Az vollkommen. Man bekommt den 127er Mak bei einen regulären Preis um die 600 Euro zB. schon mit einer guten und vor allem leichten und stabilen AltAz- GoTo-Monti wie der Skywatcher AZGTi. (So verpönt GoTo bei manchen ist, ich möchte es nicht mehr missen und kann auf umständliches zeitraubendes Suchen inzwischen gut verzichten.)

Die wiegt mit Stativ auch nicht mehr als die Dobson-Montierung, und ist jederzeit auch stromlos von Hand zu betreiben, wenn auch deutlich weniger feinfühlig. Dafür bietet sie beim Umschalten auf elektrischen Betrieb den Komfort einer vollautomatische Nachführung samt GoTo, Tablet - oder Handysteuerung plus einem später möglichen Ausbau zur parallaktischen Reise-Fotomontierung und hat damit einen deutlich größeren Leistungsumfang, als die vergleichsweise primitive und sperrige Sperrholzrockerkiste des Tischdobsons. Und kompakter und transportabler als so eine Kiste ist die auch, denn Kopf und Stativ lassen sich trennen. Alternativ kann man den Mak natürlich auch einfacher aufstellen und mit einer klassischen manuellen Alt-Az Monti ohne Elektrik betreiben, wie einer Skywatcher AZ-5 z.B. oder einer TS AZT6 oder anderen vergleichbaren, die ebenfalls leicht, stabil, kompakt und damit gut rucksack- bwz. fahrradkompatibel wären.

Letztlich muß all diese Dinge aber jeder selber bewerten, deshalb nochmal der Rat, das alles am besten irgendwo mal auszuprobieren: wie komme ich mit dem Handling der Sachen zurecht, nervt die Newtonjustage oder ist das kein Problem, nervt das Auskühlen beim Mak oder spielt das für meinen Einsatz keine Rolle, wo ist meine Schmerzgrenze bei der Wackelei der Montierungen, sagen mir die unterschiedlichen Einblickpositionen mehr oder weniger zu, wie gefallen mir das verschiedene Positionieren, der Aufbau, der Transport, die Steuerung per Motor oder von Hand oder per Tablet, usw. Die Frage sollte m. E. immer lauten "welches Teleskop für mein Geld passt zu mir" und nicht "wie passe ich mich einem möglichst großen Teleskop für mein Geld an" Denn nicht die Öffnung des Tubus oder das gesparte Geld sollten beim Teleskopkauf entscheidend sein, sondern wie gerne und oft ich hinterher mit der ganzen Ausrüstung unter meinen Umständen beobachten kann, finde ich jedenfalls. Aber YMMV...

Gruß,
Mathias
Hi Mathias,

alles gute Punkte.
Die Gegenüberstellung sollte nicht irreführend sein, sondern nur etwas auf einfache Art gegenüberstellen.
Die Interpretation davon, eventuell auch irreführend, ist der Fantasie des Lesenden überlassen. ;)

Hat ein Maksutov eine (deutlich) geringere Obstruktion wie ein Newton?
Wenn nicht sind sie optisch ähnlich und der Maksutov hat noch mehr optische Flächen.

Mit der Wackeligkeit einer Vergrösserung hast du recht. Die ist unabhängig vom optischen Typs des Teleskops sondern nur abhängig von der Stabilität der Montierung..
Aber beim Newton bewegt man sich automatisch in deutlich geringeren Vergrösserungen, damit hat man in der Praxis damit weniger Wackeligkeitsprobleme.

Auch hast du Recht, daß die Auswahl/Bewertung eines Teleskops immer anhand des Anwendungsfalls durchgeführt werden muss. Aber ich glaube bei einem Beginner ist gleich eine starke Spezialisierung (nur Planeten, nur DS) erstmal nicht angebracht.

Eine einfache azimutale Montierung auf Stativ eines Maksutov wäre auch eine gute Sache. Einfach und Leicht.
Hatte ich nicht daran gedacht. Ist vielleicht auch vergleichbarer mit einer Dobson-Montierung.

Gruß
Peter
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben