Televue 60/360 Oder Takahashi FC 76/570

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steini14

Aktives Mitglied
Hallo zusammen
Kann mir vielleicht jemand aus seiner Erfahrung heraus sagen ob der Unterschied im Beobachten von Planeten und Mond zwischen den beiden Teleskopen sehr groß ist. Ich muß halt um auf die gleiche Vergrößerung zu kommen eine wesentlich kleinere Brennweite bei den Okularen wählen. Ist das Bild dann sehr viel dunkler oder nur unwesentlich?
Vielen Dank für eure Rückmeldung

CS Matthias
 
Hallo Matthias,

Ich habe schon mehrmals diese Größenklassen nebeneinander genutzt. Das Bild ist im 76er natürlich etwas heller, aber viel augenscheinlicher ist der Gewinn an Auflösungsvermögen! Das Mehr an Öffnung sieht man deutlich.

Man muss aber generell sagen, die kleinen Optiken machen zwar Spaß, stellen aber das Minimum an Öffnung dar, mit der sich die genannten Objekte beobachten lassen.

Wenn es unbedingt ein APO sein soll, dann der 76er. Wenn es allgemein darum geht, transportabel möglichst viel zu sehen, wäre ein Mak über 100mm deutlich besser.

Viele Grüße
Peter
 
Hallo Matthias,
Peter hat schon einen Hinweis auf Planetentauglichkeit gegeben.
Ich würde das noch etwas drastischer sehen:
Mond mag mit 60 oder 76mm Öffnung noch einigermaßen gehen,
aber was erwartest Du mit diesen Optiken an Planeten?
76mm sind da in meinen Augen nicht geeignet,
und 60mm noch viel weniger.
Selbst bei maximaler sinnvoller Vergrößerung und einer
Austrittspupille, die fast keinen Spaß mehr macht,
erscheint selbst der große Jupiter nur winzig.

Planeten brauchen meiner Meinung nach Brennweite,
um sie überhaupt passabel darzustellen,
und Öffnung, um Details sichtbar zu machen.

Da bist Du mit 76 oder gar 60 mm selbst mit den
feinsten Gläsern falsch beraten.

Diese Geräte haben ihre Stärken woanders.

CS

Dietmar
 
Planeten brauchen meiner Meinung nach Brennweite,
um sie überhaupt passabel darzustellen,
und Öffnung, um Details sichtbar zu machen

Das ist unbestreitbar.

Ich habe allerdings auch schon (weniger gute) Abende am Mond erlebt, da zeigte mein 80er neben meinem C8 bei etwa identischer Vergrößerung das ästhetischere Bild (möglicherweise werden bestimmte Störungen nicht aufgelöst). Insofern hat der Apo bei mir einen festen Platz, kann aber niemals ein größeres Gerät ersetzen.

Das sollte man wissen, bevor man so viel Geld in die Hand nimmt.

Viele Grüße
Peter
 
Hallo
Mir geht es hier nicht um große Öffnung. Diese habe ich zu genügend. Newton von 30-76cm Öffnung. Ich möchte ein schönes Teleskop um mal schnell von der Terrasse aus zu schauen. Ich könnte beides gebraucht kaufen und wollte eure Hilfe für was ich mich entscheiden soll. Der günstigere wäre in diesem Fall der 60er. Verwendung soll er auf einer Giromontierung finden. Auf einer Seite ein Fernglas 10x56 Victory SF auf der anderen Seite der Apo. Vom Gewicht unter 5 kg damit ich kein Gegengewicht brauche wenn das Fernglas nicht montiert ist.
Auch wenn die Planeten sehr klein sind, das weiß ich, nur knack scharf sollen sie sein.

cs Matthias
 
In diesem Falle würde ich mich klar für den 76 entscheiden (aus Gründen der besseren Auflösung).

Viele Grüße

Peter
 
Brennweite ist auch immer Baulänge und der Tak ist da schon ziemlich lang. Das sollte bei der Planung berücksichtigt werden.

Würde man es übertreiben wollen, wäre mein Vorschlag:
Borg 90 FL (extrem leicht, 500mm Brennweite) + Matsumoto Single EMS-UL (aufrechtes, seitenrichtiges Bild mit 2" Anschluss)
Das sollte leichter sein als der Tak, kürzer allemal (auch wegen der Umlenkeinheit) und kann alles von Weitfeld (~5°) bis Planeten bei ca. 150x knackscharf.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo Matthias,

ich möchte mal, angesichts der Montage des geplanten Refraktors gemeinsam mit einem sehr guten 10x56 Fernglas, Überleungen zur erreichbaren AP und Vergrößerung einbringen, immerhin gelten solche kleinen Refraktoren als sehr weitfeldtauglich, das FG deckt da aber schon viel ab.

Mit dem 60/360er kommst du bei großer AP und großem Feld, machbar wäre durchaus ein 41er Pano, auf etwa 9fache Vergrößerung.
Immer gängige 5 mm AP lägen mit einem 30er Okular bei 12fach an.
An etwa 20fach und drüber kommst Du erst mit einem 18 mm Okular bei 3 mm AP ran.

Mit dem 76/570er käme man mit dem 41er Pano als Speerspize auf 5,5 mm AP bei 14fach und mit einem 30 mm Okular bei 4 mm AP auf 19fache Vergrößerung. Ein 18er Okular bringt dann schon 31fach bei 2,4 mm AP.

Lange Rede kurzer Sinn, ich würde von den Beiden auf jeden Fall die größere Öffnung wählen.
Rechnet man dem beidäugigen Anblick im Fernglas noch den Faktor 1,3 bis 1,4 in der "gefühlten" Vergrößerungssteigerung zu, setzt sich der kleine 60er erst mit einem 18 mm Okular deutlich vom Fernglas ab, der 76er tut das mit einem 30 mm Okular.

Die bessere Auflösung und Hochvergrößerungsfähigkeit des 76er sind weitere Boni und wenn etwas mehr Öffnung möglich wäre, könnte das für die Kombination durchaus hilfreich sein.

Gruß
*entfernt*
 
Meine Abstufung beim Tak wäre dies.
Sinnvoll?
20mm AP 2,6
11 mm AP 1,4
7 mm AP 0,9

Für alles andere habe ich das Fernglas.
cs Matthias
 
Also es erstaunt mich immer wieder, welche Vergrößerungen die kleinen Apos vertragen. Ich beobachte regelmäßig mit 6 mm abwärts bei 600 mm Brennweite (Nagler Zoom 3-6 mm). Bei 7 mm ist beim Tak sicher noch nicht Schluss...

Viele Grüße
Peter
 
Hallo Matthias,

halte ich für sehr sinnvoll und........fast ausreichend.:)

Ich als "Nebelfuzzi" würde mir die 4 Grad Feld bei 4 mm AP und 19fach mit einem guten ~30 mm Okular auch noch gönnen, allein schon für den Hochgenuss mal mit einem passenden O IIII, UHC und/oder Hß Filter auf Cirrus komplett, Nordamerika+Pelikan, California-Nebel, Lagune+Triffid, Orion+Running Man pp gehen zu können. Solche Objekte schweben dann im Feld.........!
Da ist der Refraktor dem Fernglas m.E. allein vom Handling her schon überlegen.

Unten kannst du mal langfristig schauen ob Du etwas mehr willst. Da kommen mit 0,8 oder 0,7 mm AP zwar keine neuen Details mehr hinzu, aber die Abbildung ist i.d.R. (also sehr häufig bis so gut wie immer) so sauber und völlig ungestört von Seeing, dass ein wenig "aufblasen" nichts vom sehr guten Scharfeeindruck nimmt.

Gruß
*entfernt*
 
So wie ich das sehe habe ich ja nach oben und unten noch Luft:)

Den 60er Televue habe ich auch abgeschrieben. Wäre halt eine günstigere Alternative gewesen.
Mit euren Rückmeldungen kann ich sehr viel anfangen und Danke allen fleißigen Schreibern.

clear skies Matthias
 
Hallo Matthias,

das freut mich, dass unsere Erfahrungen Dir weiter helfen konnten!

Vielleicht beschreibst Du mal Deinen Eindrücke, wenn Du mit dem Tak mal den Mond beobachtet hast? Würde mich interessieren.

Viele Grüße

Peter
 
Hallo Peter
Kann noch dauern. Da ich noch nicht alles habe und mir dazu noch Stativ ( Berlebach Uni 29c und die Giro noch fehlen). Alles auf einmal geht leider nicht. Sollte aber alles komplett sein werde ich mal Bilder einstellen.

Matthias
 
Huch, wieso willst Du für das relativ kleine, leichte Teil denn ein Uni? Und noch dazu die 2,10m Variante?

Ich nutze für mein kleines 71mm Doppelteleskop (ca. 5kg mit Okularen) ein Report 292. Das findet man zwar nicht auf der Homepage, kann es aber bei Berlebach direkt ordern. Oder man nimmt ein passendes Report und kauft den Moduleinsatz 9 dazu. Das ist die gleiche Kurbelsäule wie in den Unis, nur für die schlankere Stativschulter der Report-Serie angepasst.

Mit dem 292 erhält man einen Höhenbereich von ca. 130 - 170 cm ohne Montierung. Und das mit nur einem Beinauszug, wie bei den Unis. Das Ganze wiegt dann ca. 4,4 kg statt über 8 kg und zittert dank der dicken Kurbelsäule auch voll ausgekurbelt bei 160-facher Vergrößerung nicht nach.

Viele Grüße
Sebastian
 

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Hallo Sebastian
Weil ich mit meiner Beladung inkl. Fernglas über die 8kg komme. Und Höhe von 180cm brauche.
Ich glaube da muß ich mal mit Berlebach telefonieren. Es gibt ja die Möglichkeit von langer Mittelsäule und Report mit 10-12 kg Belastung.
Danke für den Tip.
 
Hallo Matthias,

für 1,80m würde zumindest ein Uni 19C genügen, wenn auch nur ein Kilo leichter als das 29er. Die mittleren Beine vom Report (2x2) sind mit 15kg angegeben, die langen (3x2) dann nur noch mit 12kg.

Willst Du dann auch durch das Teleskop geradsichtig durchsehen wie beim Fernglas nebenan? Bis zu mittleren Höhen geht das sicher noch ganz gut und man verliert nichts durch Spiegel/Prisma.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo Matthias,

wenn du ein Teleskop suchst, mit dem du mal schnell von der Terrasse aus beobachten kannst, bist du aus meiner Sicht mit dem FC-76 bestens bedient. Ich habe selbst gerade auf der Terrasse damit beobachtet und bin froh, dass mir dieses Gerät für kurzweilige, unverbindliche Beobachtungen zur Verfügung steht.

Am besten sehen darin natürlich weit ausgedehnte Objekte wie h+chi oder der Nordamerika-Nebel sowie helle DeepSky-Objekte wie M27 aus - trotzdem gönne ich mir des Öfteren auch Geräte-untypische Objekte wie NGC 6934, 7331, 6229 etc. und habe auch damit meine Freude.

Auch am Planeten verwende ich meinen FC-76 (genau wie meinen vorherigen 80mm-Apo) gerne, wobei 4-5" Öffnung natürlich wünschenswert wären - auf der Terrasse schränkt mich das Seeing aber oft genug ein.

Nichtsdestotrotz würde ich weniger Öffnung nur für ein Reisegerät oder ein universell einsetzbares Spektiv in Kauf nehmen, insofern gebe ich den Anderen hier absolut recht. Für schnelle Beobachtungen mit einem Grab'n'Go-Gerät vom Garten aus möchte ich nicht weniger als 72mm Öffnung haben. :)

Viele Grüße
Dominik
 
Hallo zusammen

Nun möchte ich Euch meine Errungenschaft mal zeigen.
Ist kein Takahashi geworden, aber ich denke für meine Zwecke ein schönes Gerät.

Freue mich auf First Light.

So nun zu den Teilen:

William Zenit Star 81/559
Zeiss Victory SF 10x56
Berlebach Uni 29C
2x Berlebach Prismenklemme
Giro Ercole Mini
TS L Bracket
Televue Zenitspiegel 1,25" ( kommt heute noch mit der Post)
Rotpunktsucher
Okulare ( Baader zoom Mark IV, Pentax 21XL und später noch Televue 5mm Type 6)

Im Anhang mal ein paar Bilder :p
 

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Hallo Matthias,

na dann mal Glückwunsch zur neuen Errungenschaft. Den 81er kenne ich nicht, aber ein Kumpel hat den 72er Zenithstar schon lange als Fotooptik. Natürlich schaut man sich das auch visuell mal an und was ich da sowohl bei Tests am Tage
Link zur Grafik: https://*entfernt*/images/FTT_Bilder/jpg/IMG_1779.jpg
als auch bei nächtlichen Beobachtungen sah war recht erfreulich.

Mit den besprochenen Okularen sollte das Spass machen können, wobei ich persönlich beim Zenitspiegel die 2" Option für Weitfeld offen gehalten hätte.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo Matthias,
aus 60 oder 76mm wurden nun 81.
Das war bestimmt kein Fehler; Viel Spaß mit dem neuen Gerät!

Was war denn nun ausschlaggebend für Deine Entscheidung
zugunsten des William APOs?
Von 76mm nach 81mm ist ja kein so großer Sprung,
und einen Takahashi APO zu toppen ist selbst mit 5mm mehr
Öffnung gewiss nicht leicht.


CS

Dietmar
 
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