Venustransit am 8./9. Juni 2008?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Andy

Aktives Mitglied
Hallo,

bitte schaut mal in eure Astroprogramm nach ob am 8./9. Juni 2008 ein Venustransit vor der Sonne gibt.

In meinem Programm ist es so.
-> Standort und Zeit stimmen!
 
Sicherlich dennoch spektakulär sowas zu beobachten ^^

Nee im Ernst... Transits sind bekanntlich extreeeem selten, im Juni 2012 nochmal und dann ist wieder über 100 Jahre Ruhe!
 
Hallo,

kann man das Verschwinden der Venus hinter der Sonnenscheibe beobachten mit normalen Weißlichtfiltern oder ggf. im H-alpha ?
 
Hallo Micha85

Nur wenige Fragen hier im Board sind so einfach zu beantworten wie diese: ;)
NEIN !
Venus ist in jedem Wellenlängenbereich um Welten schwächer als die Sonne.

Gruß
Andy
 
> NEIN !

Oder vielleicht doch? Man nehme ... ein Protuberanzenfernrohr, aber ohne H-Alpha-Filter! So was gibt's (sah mal entsprechende Bilder auf einer Astrotagung in Hof, vor etlichen Jahren ), man braucht nur ein extrem streulichtarmes Teleskopsystem und muss die Kegelblende sehr präzise auf die Photosphäre setzen.

Damit müsste man die Venus hinter der Chromosphäre verschwinden sehen können - was zugleich eine spektakuläre Demo der Allgemeinen Relativitätstheorie ermöglichen würde, denn die Lichtablenkung durch das Schwerefeld der Sonne würde den Kontaktzeitpunkt spürbar verschieben und sogar ein kleines Bisschen die Venus deformieren.

Unter SoFi-Experten wird schon seit Monaten über diese Möglichkeit diskutiert; harte Zahlen zur Flächenhelligkeit der Chromosphäre und der Venus in oberer Konjunktion fehlen mir allerdings noch.

Daniel
 
Hallöchen Daniel

Hmm, sehr spannend. An ein ungefiltertes Unigraphensystem hatte ich auch schon gedacht (aber hoffentlich nur mit Kamera oder in Projektion - wenn da die Nachführung sonst einmal hüpft ...). Damit könnte man - optimale Bedinugungen vorausgesetzt - Venus noch sehr dicht an der Sonne nachweisen.
Allerdings glaube ich, dass man
a. zur Streulichtvermeidung die Blende recht groß machen muss, Venus also zuerst hinter der Blende verschwindet, bevor sie der Sonne zu nahe kommt, oder
b. Venus in dem Übermaß an Licht in den Äußeren Sonnenschichten absäuft.

Ich lasse mich aber auch gerne von etwas anderem Überzeugen - schon Bilder in extrem dichten Abstand fände ich spektakulär. Vielleicht lässt sich Harald Paleske zu einem Versuch überreden. ;)

Bist du wieder in Violau dabei? Wenn ja, können wir da ja mal drüber diskutieren.

Gruß
Andy
 
Hallo allerseits,

beim letzten Transit gab es auch ein beeindruckendes Filmchen im Gammabereich, das den Austritt der Venus auch weit außerhalb der Sonnenscheibe dokumentiert. Ich finde es im Moment aber nicht mehr. Dafür bin ich auf dieses Foto im Röntgenlicht gestoßen. Allerdings spielt sich ja hier alles vor der Sonne ab - hinter der Sonne wird sich so etwas auf einem ganz anderen Niveau zeigen - oder auch nicht.

Viele Grüße
Michael

Link zur Grafik: http://img177.imageshack.us/img177/2685/venustransit060804czh4.jpg
 
Hallo,

Es wird nicht gehen, den Planeten hinter der Sonne verschwinden zu sehen. Wieso?:

Der Planet wird ja nur von der Sonne angestrahlt, d.h. in dieser Situation ist man auf zurückreflektiertes Licht angwiesen. Und dieses könnte auch im Uni nicht sichtbar gemacht werden, da u.a. die Phase der Venus sehr winzig wäre, abgesehen vom Helligkeitsunterschied was man wahrscheinlich nur monochromatisch im Griff haben könnte - wenn überhaupt.

Was anderes ist es, wenn die Venus vor der Scheibe entlang fliegt. Da werden die Sonnenstrahlen 1. absorbiert (Venuskörper lässt nichts durch) und 2. die Venusatmosphäre wird von Sonnenphotonen durchdrungen und dies kann man sehr schön als heller Ring kurz vor dem Eintritt/Austritt sehen. Ich verweise hier auf die analogen Bilder von mir beim letzten Venusdurchgang auf meiner Homepage. Selbst nach fast 4 Jahren digitaler Technik schaue ich mir diese immer noch an, weil diese "irgendwas haben". Ich glaube weltweit gibt es dazu keine vergleichbaren Bilder (analog wohlgemerkt! - digital gibts ne Menge von den bekannten Sonnenobservatorien auf Teneriffa usw.)

Zusammangefasst: Venus lässt sich beim Verschwinden "hinter der Scheibe von uns nicht beobachteten. Ich lasse jetzt mal die himmelsmechanische Möglichkeit außer Betracht - dazu habe ich zu wenig Ahnung - und beziehe mich nur auf die Amateure.

cs Harald
www.unigraph.de
 
Meine letzten Überlegungen vor dem Antitransit (und genaue Zeiten) sind hier zusammengefasst - wer einen Protuberanzenansatz o.ä. sein Eigen nennt und Sonntagmorgen zwischen 7:07 und 7:21 MESZ nichts zu tun hat ...

Viel Glück,

Daniel
 
Hallo Daniel,
die Bedeckung hat nach allen Angaben die ich bekommen habe von Sonntag bis heute (Di) gedauert, aber ich kanns nicht glauben!! Bitte wieso so lange? Ich habs nicht so mit Himmelsmechanik - gibts dafür eine Erklärung, wie man sich das vorstellen kann?

Und angeblich findet so eine Bedeckung seltener statt als ein Transit - auf Deinem Blog lese ich nun, dass es alle 8 Jahre stattfindet - was stimmt nun?

Und: hat nun jemand versucht es zu beobachten?
CS Maria
 
Venus und Sonne ziehen vor den Sternen in die selbe Richtung, haben ähnliche Geschwindigkeiten, daher dauerte die Bedeckung etwas.
Zuletzte fanden auch 2000 und 1992 Anfang Juni bei der oberen Konjunktion Bedeckungen statt, scheint also momentan eine 8-Jahres-Periode zu geben.
 
Hallo,

Habe heute Vormittag mit einem Protuberanzenansatz versucht die Venus neben der Sonne zu sichten, ist mir aber nicht gelungen.

Das sollte in den nächsten Tagen dann einfacher werden, wenn sie sich von der Sonne entfernt.

Fotos habe ich auch gemacht, da muss ich noch suchen ob ich was drauf habe. War technisch alles nicht so einfach.

Grüße, Martin
 
Bekomme gerade einen Bericht über eine erfolgreiche Venussichtung gestern morgen keine 4 Bogenminuten neben dem Sonnenrand! T. Kampschulte schreibt, er "habe gestern um 07:24 UT die Venus mit einem 105 mm Refraktor und DSLR aufgenommen. Der Abstand vom Sonnenrand betrug 3,7 Bogenminuten. Zunächst wurde das Licht mit einem Herschelkeil abgeschwächt. In der Fokalebene befand sich in einer Hälfte ein geschwärztes Blech, um das restliche Sonnenlicht zu schlucken.

Mit einem 50 mm Normalobjektiv wurde das Licht wieder kollimiert und passierte ein ND 3 Filter. Dahinter befand sich dann die Canon 350D mit Kit-Objektiv bei 55 mm. Durch die starke Filterung ist das Sonnenlicht für die Kamera ungefährlich, und es muss lange belichtet werden (Nachführung), was den Vorteil hat, dass helle bewegte Partikel, die sonst bei kleinen Winkelabständen ein Problem sind (Vorwärtsstreuung) völlig ausgeschmiert werden. Die bis auf einen kleinen Rest völlige Abdeckung der Sonne durch das Blech hat eine Überstrahlung (auf dem Chip) verhindert."
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben