Weißabgleich/Farbkorrektur bei Astro-EOS

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Neffus

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Hallo zusammen,

ich hatte bisher meine Fotos mit einer serienmäßigen Kamera aufgenommen, aber nun eine astromodifizierte EOS100D gekauft.

Diese Woche hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit sie auszuprobieren. Anbei das Ergebnis nach dem Stacking mit Fitswork.
Ich habe (wie man sieht) keine Flats aufgenommen. Belichtungszeit ist knappe 40min (20x2min, 150/750 Newton) - sollte ja nur ein Test sein.
Außerdem war zunehmender Mond, Licht aus Häusern und von Straßenlaternen, daher habe ich den Astronomik CLS CCD Filter benutzt.

Leider war ich überhaupt nicht in der Lage, die Farben so zu korrigieren, dass ein halbwegs realistisches Bild dabei herauskommt (schwarzer/grauer Hintegrund, gelbe Sterne, die dann auch gelb auf dem Bild sind, halbwegs realistische Farben für die Galaxien) - bester Versuch auch angehängt.

Fitswork nutze ich zum Stacken, alles andere mache in Irfanview und DxO Photolab 2.

Habt Ihr Hinweise für mich?

Schöne Grüße und bleibt gesund,
Frank
 

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Hallo Frank,

bei Fitswork gibt es unter "Farbkorrektur" die Möglichkeit, den roten Farbwert zu reduzieren. Ich habe auch seit kurzem eine astromodifizierte Kamera und behelfe mir bisher mit dieser Funktion von Fitswork.
Aber vielleicht weiß ja jemand noch was besseres.

Viele Grüße
Oliver
 
Hallo Frank,

wenn man Freeware verwendet, kommt man meiner Meinung nicht an Siril oder Regim vorbei. Beide können eine automatische photometrische Farbkorrektur.

Das ist jeweils relativ einfach: Objekt eingeben, entweder Bildausschnitt in Regim oder Brennweite/Pixelgröße in Siril und go. Wenns nicht klappt, das Bild leicht vorstrecken. In Siril entferne ich noch das Grünrauschen. Danach muss man die Sättigung deutlich erhöhen, weil das Strecken die Farben ausblasst. Dann strecken.

Das ist die einfachste Variante. Das Strecken verschiebt die Farben leider wieder etwas, sodass man nochmal feintunen muss. Ich mache das Feintuning in Gimp. Wenn nötig nochmal Sättigung erhöhen. Dann einfach im Kurventool die dominante Farbkurve(n) in der Mitte packen und nach unten ziehen, bis das Bild neutral aussieht.

Bei meiner SLR ist der blaue Farbanteil dann schön kräftig. Mit meiner Astrokamera leider nicht. Wenn man trotzdem diesen quietschblauen Look haben will in den Galaxienarmen, kann man noch die Farbtemperatur etwas senken. Entweder man macht das selektiv oder man entsättigt den Hintergrund später.

Allerdings sollte man vorher das Bild kalibrieren, damit der Hintergrund eben ist. Ich hoffe du hast wenigstens Flats gemacht. Wenn nicht, kannst du entweder in Siril die Hintergrund Extraktion oder in Fitswork unter Ebnen die Variante mit Nebel wählen. Das wird aber nicht so gut werden wie mit Flats. Du kannst aber auf jeden Fall so weit kommen, dass du in der Bildmitte mit den drei Galaxien ein relativ ebenes Bild bekommst und den Rest wegschneiden kannst.

CS und gesund bleiben
Joachim
 
Im DSS gibt's links unten die Einstellungen für die digitale Bildentwicklung.

Dort kann man auch Farbwerte im Vorfeld korrigieren.

Vielleicht gibt's sowas auch in fitswork.

Gruß
Markus
 
Hallo Frank,
wenn man dein Bild überstreckt sieht man, dass du Bilder gestackt hast, die nicht deckungsgleich sind. Das heißt man sieht die Kanten dieser Bilder. Entweder man croppt das Bildmotiv in der Mitte soweit, dass die unschönen Bildränder weg sind oder man benutzt Software, die das gleich mit erledigt. DSS (auch Freeware) kann das. Dort kann man den Stackingmodus einstellen (siehe Bild). Es gibt wohl auch Software die diese Mosaik-Kanten wegbügelt, aber mir fällt gerade nicht ein welche das ist und Fitswork kann das wohl nicht.

Den starken Gradienten bekommt man mit Fitswork schon gut weg. Ich mache dazu zuerst "Ebnen -> Hintergrund Gradient ebnen automatisch", dann "Ebnen -> Hintergrund ebnen Nebel" und wenn dann noch was da ist, die Holzhammer-Methode "Ebnen -> Hintergrund ebnen variabel". Dabei maskierst du geschützte Bereiche (die Galaxien) und bügelst den Rest platt.

Bzgl. Farbkorrektur kommt man nur mit Fitswork schon ziemlich weit. Ziel sollte immer ein Histogramm mit relativ schmalen Farbbergen, die möglichst übereinanderliegen, sein. Wenn ich mir das Histogramm deines rechten Bildes anschaue, geht da definitiv noch mehr. Als erstes würde ich mal "Glätten -> Farbrauschen filtern" durchführen. Das macht die Farbberge schon viel schmaler.

Anschließend mit rechter Maustaste auf eine dunkle Hintergrundstelle ins Bild klicken und im Kontektmenü "Umgebung (15x15) als Schwarzwert" setzen. Danach in einen Stern mit möglichst kleinem B-V-Wert (ich schaue dazu einfach in Stellarium nach, gibt aber sicher bessere Methoden) klicken und im Kontextmenü "Umgebung (15x15) als Weißwert" setzen. S-Wert setzen packt die Farbberge übereinander, W-Wert setzen zieht sie wieder etwas auseinander. Wenn man S- und W-Wert setzen abwechselnd 2 oder 3-mal hintereinander anwendet, sollten beim W-Wert setzen die Farbberge auch übereinander bleiben. Damit hat man eine gute Grundlage für die weitere Farbbearbeitung des Bildes.

Mit "Umgebung (15x15) als Grauwert" bekommt man die momentan noch violetten Galaxien halbwegs farbneutral. Allerdings werden die Sterne dadurch grün. Vermutlich hat deine astromodifizierte DSLR durch die höhere Rot-Empfindlichkeit jetzt einen Grünstich. Dafür gibt es ein Photoshop-Addon ("Hasta la vista Green", Rogelio Bernal Andreo, Premium Astrophotography - DeepSkyColors.com), welches das gut wegbekommt. Fitswork stößt hier wahrscheinlich an seine Grenzen.
 

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Hallo zusammen,

vielen Dank, ich bin deutlich weitergekommen, mit den Farben bin ich recht zufrieden (ok, der Schwarzwert könnte besser sein, aber für die Lichtverschmutzung und geringe Belichtungszeit ist es finde ich ok)

CS
Frank
 

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