Welches Guiding Scope und Kamera?

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Marten S.

Mitglied
Hallo,
ich betreibe momentan ein Skywatcher Maksutov 127/1500 auf einer Skywatcher EQ5 GOTO mit einer Canon 60D. Alles super, aber man kommt bei der Belichtungszeit schnell an seine Grenzen. Also möchte ich mir ein Guiding Scope und eine passende Kamera anschaffen um längere Aufnahmen machen zukönnen. Ich habe erst vor 1 1/2 Jahren angefangen und habe seit dem mein Setup immer weiter verbessert und mich verbessert. Habe im Internet nach information gesucht aber ich bin mir garnicht sicher was für mich gut wäre.
Ich würde auf ein 60mm Scope tippen aber das wissen Erfahrendere besser.
Was würdet ihr mir empfehlen?

Liebe Grüße und danke im Vorraus Marten
 
Ich würde bei 1500 mm eher einen Off-Axis-Guider nutzen. Asi290mm als Kamera dazu.

Vorteil: Du guidest mit der Hauptbrennweite.

CS, Ralf
 
Hi,
der Vorteil des Guidens mit der Hauptbrennweite ist keiner.
Man guidet erfolgreich mit 100..200mm Brennweite auch Brennweiten jenseits der 2m. Mit den modernen Softwaren oder Guidern ist DAS kein (hinreichendes) Argument.

Aber Ralf hat es schon gesagt - am besten wird ein OAG funktionieren, der Spiegelshifting, Verbigungen am OAZ oder des Tubus ausgleichen kann.

Beim MAK könntest Du aber einfach das ZWO oder Lacerta Guidingscope (130mm Brennweite) an einer ASI120mini ausprobieren. Das kostet nicht die Welt, ist super leicht und belastet daher Dein Setup nicht wesentlich.

Die anderen Vorteile des OAG (ich würde den nutzen!) brauchst Du hier eher nicht, da der MAK ja noch relativ kompakt ist, Durchbiegung eher kein Thema sein wird.

Wenn Du aber gleich solche mechanischen Fehlermöglichkeiten ausschließen willst, ist der OAG die Wahl der Mittel.

Maximale Erfolge,
Ernie
 
Hallo,

1500mm Brennweite sind immer sportlich, auch mit OAG. Dazu kommen aber noch drei Faktoren, die das Ganze schwieriger machen. Zuerst die EQ5: zwar solide, aber begrenzt in bezug auf Genauigkeit, Backlash usw.
Dann die DSLR: Dadurch sitzt das OAG Prisma relativ weit weg von der Hauptkameraebene, was zu mehr Vignette und mehr Verzerrung führt.
Dann der Mak mit f/12: ist nicht gerade der Lichtstärkste.
Kann gehen, kann aber auch im Frust enden.

Vielleicht kaufst Du dir erst eine Guiding Kamera (oder leihst Dir eine) und versucht mal ohne OAG am Mak direkt zu guiden. In PHD kannst Du z.B. die Guidekamerabilder speichern und dann ohne Ausrichtung stacken, dann weisst Du, was Du bestenfalls erwarten kannst. Wenn das klappt, reduzier die Belichtungszeit um den Faktor 10 , (das Prisma sammelt ja nur einen Bruchteil des Lichts das für das Bild an der OAG Kamera von der Hauptoptik zur Verfügung gestellt wird.) und erst wenn das auch klappt, würde ich an den Kauf eines OAG denken. "Guidiung lernen" bwz. optimieren am OAG mit dem System wäre viel schwieriger.
Falls das Ganze nicht klappt, heisst das aber nicht automatisch , dass es mit dem Leitrohr klappt.

Bei der Guiding Kamera bin ich im Moment nicht auf dem aktuellen Stand, ich würde aber eine im Format der 1 1/4 Zoll Hülsen nehmen, damit man flexibel bleibt, was die Fokuslage angeht.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo,
ich betreibe momentan ein Skywatcher Maksutov 127/1500 auf einer Skywatcher EQ5 GOTO mit einer Canon 60D. Alles super, aber man kommt bei der Belichtungszeit schnell an seine Grenzen. Also möchte ich mir ein Guiding Scope und eine passende Kamera anschaffen um längere Aufnahmen machen zukönnen. Ich habe erst vor 1 1/2 Jahren angefangen und habe seit dem mein Setup immer weiter verbessert und mich verbessert. Habe im Internet nach information gesucht aber ich bin mir garnicht sicher was für mich gut wäre.
Ich würde auf ein 60mm Scope tippen aber das wissen Erfahrendere besser.
Was würdet ihr mir empfehlen?

Liebe Grüße und danke im Vorraus Marten
Hi Marten,
schliesse mich allen drei Vorrednern weitgehend an.

Ich selber guide ~1500mm Brennweite sowohl OAG, wie auch immer mehr mit einem 10x60 Guidescope. Vor 3-4 Jahren haette Ich auch noch gesagt, mach' OAG Guiding bei der Brennweite, inzwischen ist ein halbwegs vernuenftig dimensioniertes und stabil angebrachtes Guide-Scope wohl die bessere Wahl und reicht locker, um unter dem Seeing-Limit nachzufuehren.
Wie Ernie schon schreibt, der OAG hat ein kleines und dunkleres Bildfeld (limitiert Multi-Star Guiding), ist id.R. im starken Vignette-Bereich des Hauptrohrs (was z.B. fuer PHD2-Guiding einige Konfigurationsklimmzuege erfordert, da der "Star-Mass" Algorithmus das nicht besonders mag) und oft ist ein schoener Guide-Star im Bildfeld erst mal eine Sucherei fuer sich. Da ist ein Leitrohr i.d.T. heutzutage einfacher.

Was die Guide-Kamera angeht, die ASI 120MM ist eine gute preiswerte Wahl (3.75 μm Pixel) und reicht im Prinzip, die 290MM (2.9 µm Pixel) allerdings noch mal einen Schluck besser.

Was immer mal wieder bei der Guiding Diskussion ueber Guide-Kameras, Leitrohr oder OAG und dem mundpoliertem Schneckenspiel unterschaetzt wird, ist die Notwendigkeit bei der Brennweite einer wirklich sauberen Einnordung als Grundlage fuer Guiding.
Da gibt es heutzutage verschiedene sehr schoene Moeglichkeiten (mal die Forensuchmaschine bemuehen), aber auf jeden Fall von Anfang an konsequent einplanen und umsetzen.
Ich bin z.B. ein fauler Sack und nehme den iOptron iPolar (Luxusloesung, es geht auch anders) und habe damit verglichen mit der alten Polsuchermethode meinen Guidingfehler mindestens halbiert.
Gruss und CS
 
Hallo,
erstmal danke für die vielen antworten. Ich habe mich schon mit OAG beschäftigt bevor ich dieses Beitrag geschrieben hatte. Ich bin am Ende zum Schluss gekommen das dadurch das in sehr hoher sequenz die Bilder der Guide Camera gemacht werden die Belichtungszeit einfach nicht reichen wird. Wenn mit der Canon 1 Sek lang belichte und auf ein Deepsky Objekt ausgerichtet bin dann kann man nur mit viel Glück mini pünktchen erkennen. Wie oben genannt ist das bei dem Mak. nicht wirklich überraschend. Ich hatte mich also eher richtung Guide Scope entschieden.
Hi Marten,
schliesse mich allen drei Vorrednern weitgehend an.

Ich selber guide ~1500mm Brennweite sowohl OAG, wie auch immer mehr mit einem 10x60 Guidescope. Vor 3-4 Jahren haette Ich auch noch gesagt, mach' OAG Guiding bei der Brennweite, inzwischen ist ein halbwegs vernuenftig dimensioniertes und stabil angebrachtes Guide-Scope wohl die bessere Wahl und reicht locker, um unter dem Seeing-Limit nachzufuehren.
Wie Ernie schon schreibt, der OAG hat ein kleines und dunkleres Bildfeld (limitiert Multi-Star Guiding), ist id.R. im starken Vignette-Bereich des Hauptrohrs (was z.B. fuer PHD2-Guiding einige Konfigurationsklimmzuege erfordert, da der "Star-Mass" Algorithmus das nicht besonders mag) und oft ist ein schoener Guide-Star im Bildfeld erst mal eine Sucherei fuer sich. Da ist ein Leitrohr i.d.T. heutzutage einfacher.

Was die Guide-Kamera angeht, die ASI 120MM ist eine gute preiswerte Wahl (3.75 μm Pixel) und reicht im Prinzip, die 290MM (2.9 µm Pixel) allerdings noch mal einen Schluck besser.

Was immer mal wieder bei der Guiding Diskussion ueber Guide-Kameras, Leitrohr oder OAG und dem mundpoliertem Schneckenspiel unterschaetzt wird, ist die Notwendigkeit bei der Brennweite einer wirklich sauberen Einnordung als Grundlage fuer Guiding.
Da gibt es heutzutage verschiedene sehr schoene Moeglichkeiten (mal die Forensuchmaschine bemuehen), aber auf jeden Fall von Anfang an konsequent einplanen und umsetzen.
Ich bin z.B. ein fauler Sack und nehme den iOptron iPolar (Luxusloesung, es geht auch anders) und habe damit verglichen mit der alten Polsuchermethode meinen Guidingfehler mindestens halbiert.
Gruss und CS
Wenn ich es richtig verstehe ist das aus so ungefähr die Aussage von Defunct. Also wäre ein 60 mm Guidescope und die ASI 1200 MM (Mono) eine gute Wahl?
Gibt es da noch bestimmte dinge auf die man bei der Auswahl eines Guidingscope achten sollte?
Wäre sowas möglich?

Nochmal danke für die vielen schnellen Antworten Marten
 
Hallo Marten,

... Also wäre ein 60 mm Guidescope und die ASI 1200 MM (Mono) eine gute Wahl?
...


Was denkst Du wofür die 60 steht? 60mm? 60 mm was? Brennweite? Oder Öffnung? Oder gar Öffnungsverhalten?

Schau doch mal nach, ob Du die "technischen" Daten des 10x60 Guidingscopes herausbekommst. Wenn Du dann weißt, wieviel Brennweite das hat (brauchst Du sowieso, die Angabe, für Dein Guidingprogramm später), dann bist Du auf dem richtigen Weg!

Alles andere wurde Dir dann hier schon schön zusammengetragen, ganz ohne dass Du suchen musstest:
- nimm ein Guidingscope welches fest sitzt, und nicht in einer 3 Punkt Rohrschelle oder Halterung genutzt wird (oder knalle es so fest an wie Du kannst)
- achte darauf, dass sich das Aufnahmerohr nicht gegen das Guidingscope verbiegt
- nimm eine ASI120mm Mini, nicht 1200MM
- die EQ5 mit dem MAK wird schwierig bei langen Belichtungszeiten, ist aber einen Versuch wert

Welches Scope Du dann zum guiden nimmst, oder welche Guidingkamera genau, ist wumpe...

Aber da ich denke, dass das selber raussuchen doch noch zu viel für heute Vormittag ist, hier noch schnell die möglichen Erwerbgegenstände die obige Kriterien erfüllen:

1) Teleskop-Express: ZWO 30 mm Mini Leitfernrohr für Autoguider und alle ASI Kameras

2) Teleskop-Express: ZWO ASI120mini Mono - kompakte Astrokamera und schneller Autoguider

Und nein - damit wirst Du dann natürlich nicht automatisch dann tolle Fotos machen können mit Deinem MAK.
Aber Du hast damit die Möglichkeit, länger und tiefer zu belichten und, sollte die Montierung es erlauben, runde Sterne zu bekommen.


Viel Erfolg!! Und Zeig mal Deine Ergebnisse dann - das MAK kann sicher gute Bilder bringen!!

Ernie

PS: das von Dir verlinkte Scope erfüllt alle Anforderungen nicht... das kann ich Dir nicht empfehlen, was aber nicht heißt, das es nicht funktionieren könnte!
 
Hallo Marten,




Was denkst Du wofür die 60 steht? 60mm? 60 mm was? Brennweite? Oder Öffnung? Oder gar Öffnungsverhalten?

Schau doch mal nach, ob Du die "technischen" Daten des 10x60 Guidingscopes herausbekommst. Wenn Du dann weißt, wieviel Brennweite das hat (brauchst Du sowieso, die Angabe, für Dein Guidingprogramm später), dann bist Du auf dem richtigen Weg!

Alles andere wurde Dir dann hier schon schön zusammengetragen, ganz ohne dass Du suchen musstest:
- nimm ein Guidingscope welches fest sitzt, und nicht in einer 3 Punkt Rohrschelle oder Halterung genutzt wird (oder knalle es so fest an wie Du kannst)
- achte darauf, dass sich das Aufnahmerohr nicht gegen das Guidingscope verbiegt
- nimm eine ASI120mm Mini, nicht 1200MM
- die EQ5 mit dem MAK wird schwierig bei langen Belichtungszeiten, ist aber einen Versuch wert

Welches Scope Du dann zum guiden nimmst, oder welche Guidingkamera genau, ist wumpe...

Aber da ich denke, dass das selber raussuchen doch noch zu viel für heute Vormittag ist, hier noch schnell die möglichen Erwerbgegenstände die obige Kriterien erfüllen:

1) Teleskop-Express: ZWO 30 mm Mini Leitfernrohr für Autoguider und alle ASI Kameras

2) Teleskop-Express: ZWO ASI120mini Mono - kompakte Astrokamera und schneller Autoguider

Und nein - damit wirst Du dann natürlich nicht automatisch dann tolle Fotos machen können mit Deinem MAK.
Aber Du hast damit die Möglichkeit, länger und tiefer zu belichten und, sollte die Montierung es erlauben, runde Sterne zu bekommen.


Viel Erfolg!! Und Zeig mal Deine Ergebnisse dann - das MAK kann sicher gute Bilder bringen!!

Ernie

PS: das von Dir verlinkte Scope erfüllt alle Anforderungen nicht... das kann ich Dir nicht empfehlen, was aber nicht heißt, das es nicht funktionieren könnte!

Hallo Ernie,
ich merke das du anscheinend nicht zufrieden bist das ich diese Fragen stelle. Ich stelle diese Fragen hier nachdem ich im Internet gesucht habe und versucht habe mich etwas zu informieren. Ich schreibe dann einen Forum Beitrag weil ih denke das hier viele erfahrene Menschen aktiv sind die mi etwas helfen können mir Hardware usw. empfehlen können. Dies tue ich nur da ich leider meine eizige Bezugsperson zu diesem Hobby (Örtlicher Astronomieverein) 1 Monat nachdem ich mein Teleskop bei ihm erworben habe leider verloren habe. Damit ist meine Anlaufstelle für Fragen leider weg. Du stellst das so da als wäre ich zu faul um mich mit dem Thema zu beschäftigen und auch das ich das das erwerben eines Guide Scopes direkt bessere Bilder bekomme. Das ist grundlegend falsch ich versuche mich weitgehend alleine zu informieren aber machmal fehlt es mir an erfahrenden Menschen die mir bei fragen helfen können. Das ich durch den alleinigen erwerben eines Guide Scopes nicht direkt bessere Bilder bekomme ist mir sehr klar ich habe wie oben gesagt mein Setup seit 1 1/2 Jahren langsam weiter verbessert und beschäftige mich mit den Equipment viel bevor ich mir eine Verbesserung anschaffe. Dadurch versuche ich genau das Phänomen was du andeutest zu verhindern.
Danke für deine Antwort und die hilfe.

Viele Grüße und hoffentlich einen schönen rest Tag Marten

PS: Nicht jeder der hier Fragen stellt ist zu faul, sie haben keine bessere Möglichkeit.
 
Coole Bilder, Marten!

Ich denke, Du weißt worauf Du Dich einlässt. Aber die Frage nach der 10x60… Du weißt ja, das es bei, guiding um Brennweite geht. Daher meine Vermutung mit dem ‘nicht damit beschäftigt’.
Es freut mich, dass dem nicht so ist!

Meine unbedingte Empfehlung beim Guidescope ist, alles (!) zu vermeiden, was wackeln oder sich langsam bewegen könnte. Nimm ein festes, welches direkt in den Sucherschuh geht, ohne diese Sucherhalterungen.
Verschraube (!) die Guidingkamera, nutze keine Klemmung.

Und dann ist es defacto egal, ob die Brennweite des Guidingscope 100mm oder 1,600mm beträgt, denn die Softwaren nutzen idR Subpixel-Guiding.
Bei der Brennweite die Du hast wird das klappen, und einfacher sein als Du denkst.

Tipp: hole Dir KEINE mögliche Fehlerstelle rein. Nimm ein Scope das FEST sitzt, norde zB mit dem Guidescope und Sharpcap so genau ein wie Du kannst… und dann stehen den runden Sternen auch bei laaangen Belcihtungszeiten nichts mehr im Weg.

Viel Erfolg,
Ernie
 
Hi Marten,
Ich zeige dir einfach mal, was Ich inzwischen fuer fast alle meine Rohre nehme:

20210912_124610.jpg

Wie Du hier siehst, habe Ich das Explore Scientific 10x60 mit einer ASI290 hinten 'dran (manchmal auch mit der 120MM). Obwohl die Kamera geklemmt aussieht, ist diese tatsaechlich fest verschraubt (die Klemmung ist fuer die 120MM und die nutze Ich nur fuer die kurzen Refraktoren).
Die original mitgelieferte Sucherschuhloesung des Leitrohrs war eher nicht so mein Ding und wurde durch eine Vixen/Arca Swiss Klemme als Basis ersetzt.
Alle meine Teleskope haben eine entsprechende Vixen-Klemmschiene als Gegenstueck an der Oberseite der Rohrschelle, um solches Zubehoer stabil zu montieren.
Braucht man das unbedingt?
Wahrscheinlich nicht, aber wie der Ernie schon ganz vorsichtig andeutet, bei vielen funktioniert zwar die Sucherschuh-Loesung zur vollsten Zufriedenheit, mir ist das allerdings etwas zu wackelig.

Gruess & CS
 
Status
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