Zeiss 8x30 diafun wollte mit nach Hause

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bobbesch

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Ich war heute in Magdeburg bei Karstadt, um nach DVDs zu schauen. Dabei machte ich einen Schlenker durch die Fotoabteilung und sah in der Vitrine einen Karton für ein Zeiss 8x30 Diafun, auf dem ein 70 Euro Preisschild klebte. Ich hatte mir das Glas vor einiger Zeit schon einmal angeschaut, war aber damals der Meinung, dass das Gesichtsfeld zu klein für den geforderten Preis war. Da gerade eine Verkäuferin in der Nähe war, fragte ich, ob der Preis richtig sei, was sie bestätigte. Ich ließ mir das Glas daraufhin aus der Vitrine holen, bis auf ein paar Fingerabdrücke auf den Frontscheiben (das Diafun hat tatsächlich vor den eigentlichen Objektiven entspiegelte Planglasscheiben sitzen) war alles in Ordnung, da habe ich es gleich bezahlt und mitgenommen. Das Gesichtsfeld ist zwar immer noch klein, aber sehr scharf, und auf meiner letzten Wanderung durchs Elb-Sandsteingebirge ist mir mein treues Jenoptem 7x50 über den Tag doch etwas schwer geworden, das neue Teil wiegt nur 450g. Für Himmelsbeobachtungen erwarte ich mir eigentlich weniger von dem Glas, aber ich werde es natürlich mal ausprobieren.
Norbert
 
Glückspilz!

Hallo Norbert,
Da muss man Glück haben!
Das Glas wird zwar nicht mehr hergestellt, aber der Neupreis ist 500 Euro! (siehe hier )
Es ist fast unglaublich, ich kann mir nur vorstellen, dass die sich im Preis vertan haben.

Herzlichen Glückwunsch!

Neidvolle Grüße,

Gabriel
 
Re: Glückspilz!

Danke, Gabriel.
Ich dachte zuerst auch an ein Versehen, aber die Verkäuferin bestätigte den Preis, der an zwei Stellen auf dem Karton aufgeklebt war. Karstadt hat vor ein paar Monaten umgebaut, die neue Foto-Abteilung ist etwas kleiner geraten als vorher. Die Dame meinte, das noch vereinzelt Sachen im Sonderangebot auftauchen würden, um Platz zu schaffen.
Im direkten Vergleich mit meinem 7x50 Zeiss-Jena-Glas fällt auf, dass das scheinbare Gesichtsfeld sogar noch etwas größer ausfällt. Jetzt warte ich jedenfalls mal auf eine sternklare Nacht, in der ich das Glas mit meinen anderen Gläsern vergleichen werde, wenn es interessante Ergebnisse gibt, werde ich sie hier berichten.
Norbert
 
Scheinbares Gesichtsfeld

Hallo Norbert,
Klar ist das scheinbare Gesichtsfeld beim Diafun größer. Fas alle 7x50-Gläser (Ausnahme: Eschenbach) haben sehr kleine scheinbare Gesichtsfelder. Standard ist 124m, das Jenoptem hat 128m.
Kleine mathematische Rechnung:
Jenoptem 7x50: scheinbares Gesichtsfeld = 128 x 7 = 896m / 1000m das entspricht 48°
Diafun 8x30: scheinbares Gesichtsfeld = 120 x 8 = 960m / 1000m das entspricht 51,3°

Viele sternenklare Nächte wünscht Dir
Gabriel
 
Hallo Norbert,

ist das nicht das Fernglas, wo der Designer an Geschmacksverirrung litt? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" /> Macht aber nichts, für 70 Euro hätte ich auch sofort zugegriffen. Allerdings würde ich mich mit dem Fernglas nur nachts unter Leute trauen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" />. Aber das Design ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Optisch machte das Diafun einen guten Eindruck auf mich und das reduzierte Sehfeld ist nunmal ein Zugeständnis an den Preis (ich meine den NP). Nun wird das Diafun vom neuen Conquest abgelöst und für 70 Euro hast Du Dir ein absolutes Schnäppchen geschossen! Probiere es ruhig mal am Sternhimmel aus. So ein Winzling mit Zeiss Optik zeigt dank der hochwertigen Vergütung und dem meist sehr kontrastreichen Bild schöne Einblicke in die sommerliche Milchstraße. Gerade in Schwan, Adler und Schütze kannst Du mit dem 8x30 vorzugsweise auf die Jagd nach Sternwolken und Dunkelregionen gehen.

Frank.
 
Hallo Frank,
eine Schönheit ist das Glas wirklich nicht, daher passt es ganz gut zu mir <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />. Was das Aussehen vor allem von vorne so merkwürdig macht sind die Planglasscheiben vor den Objektiven, die waren wohl notwendig, weil das Glas für den Preis keine echte Innenfokussierung spendiert bekommen hat. Man kann jedenfalls sehen, wie sich die Objektive beim Drehen am Fokus-Rad bewegen. Abgesehen davon ist es angenehm leicht und hat (zum Beobachten setze ich die Brille ab) ein angenehmes Einblickverhalten mit exzellenter Mittenschärfe, zum Beobachten mit Brille müsste man jedoch die nicht sehr vertrauenerweckend wirkenden Gummi-Augenmuscheln umstülpen, die wohl nicht grundlos auswechselbar sind.
Norbert
 
Innenfokussierung

> Was das Aussehen vor allem von vorne so merkwürdig macht sind die Planglasscheiben vor den Objektiven, die waren wohl notwendig, weil das Glas für den Preis keine echte Innenfokussierung spendiert bekommen hat.

Hallo Norbert,

die Innenfokussierung ist schon echt. Man kann es auch so sehen: die alten Dialyt Modelle 8x30 und 10x40 hatten ebenfalls eine Art "Innenfokussierung", wobei halt nicht wie heute üblich ein Teil des Objektivs (die Fokussierlinse) verschoben wird sondern die Objektive selbst. Will man so ein altes Dialyt besser abdichten und mit Stickstoff füllen, dann müsste man sich was einfallen lassen. Das einfachste ist wohl, man nimmt das Dialyt (ganz verallgemeinert und nur im Prinzip <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />) und setzt vorn ein Planglas ein. Dann verschieben sich beim Fokussieren immer noch die Objektive, nur kann man jetzt ans Abdichten und Befüllen gehen. Nun wird es nicht so einfach sein. Aber die Art der Fokussierung (mittels Bewegung der Objektive) ist beim 8x30 und 10x40 Dialyt die gleiche wie beim Diafun oder auch bei seinem Nachfolger dem Conquest 8x30. Der Unterschied ist halt der, das Diafun und Conquest kann man wetterfest abdichten, bei den zwei Dialyt Gläsern kann sich trotz Gummidichtungen mit der Zeit Staub oder Feuchtigkeit einschleichen.

Frank.
 
Re: Innenfokussierung

Hallo Norbert, Hallo Frank,

rein intressehalber:
Die Plangläser besitzen auch eine hochwertige Vergütung?

Viele Grüsse
Thomas
 
Re: Innenfokussierung

Hallo Thomas,

beim Conquest ja. Diafun habe ich keins im Haushalt <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" />, da bekommst Du bestimmt noch Infos aus erster Hand von Norbert.

Frank.
 
Re: Innenfokussierung

Hallo Frank,
danke für die Erläuterungen, dann kann ich wohl davon ausgehen dass das Glas einigermaßen dicht ist, aber in die Badewanne werde ich es trotzdem nicht mitnehmen. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />

@Thomas:
Ja, die Plangläser sind vergütet, aber es fällt mir schwer, eine qualitative Einordnung dieser Vergütung vorzunehmen. Die Objektive weisen (sehr dunkle) violette und grüne Reflexe auf, die Plangläser reflektieren auch violett, aber viel heller, was m.E. gegen die Qualität der Vergütung spricht.
Norbert
 
Re: Innenfokussierung

Hallo Norbert,

hälst Du uns bitte auf dem Laufenden zwecks Startest?
Falls die Plangläser abnehmbar(?) sind, kannst Du das beim
Startest prüfen, wie groß der Enfluß der Plangläser ist?

Viele Grüsse & CS
Thomas
 
Re: Innenfokussierung

Hallo Thomas,
die Plangläser sind Teil der optischen Konstrukion und daher wohl nur ein einziges Mal abnehmbar <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" /> . Wenn der Himmel mal wieder was hergibt, werde ich das Teil mal mit meinen anderen Gläsern vergleichen (was aber nur im Falle des Minolta Classic Sport einigermassen Sinn ergibt) und hier auch was dazu schreiben.
Norbert
 
Re: Innenfokussierung

Hallo Bobbesch,

das mit den Plangläsern ist bei den "großen" Canon IS 15 und 18x50 genauso gemacht. Ist also wohl optisch
nicht unbedingt ein Nachteil - denn die haben ja auch beste Beurteilungen!

Gruß
 
Nachtrag:

Das Gläschen ist jetzt für 273,-EUR weggegangen!

Was machst Du denn jetzt mit den gesparten 200 Teuros?

Mir würde da spontan so einiges einfallen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />

carpe noctem
Matthias
 
Hallo hanz,
stimmt, die Canon-Gläser sehen von vorne nicht ganz unähnlich aus, sind aber doch Porro-Gläser, habe ich mal gelesen? Leider sieht das Wetter hier weiterhin nicht nach einem Sternen-test aus, allerdings habe ich an Straßenlaternen feststellen können, dass das Glas etwas zu Streulicht neigt.

Hallo Matthias,
da habe ich wohl mal wirklich ein Schnäppchen gemacht. Die gesparten 200 Euro werde ich aber wohl in einen neuen Computer einfließen lassen, da es meinen Hauptrechner ziemlich zerlegt hat.
Norbert
 
Ja, die Canons sind Porro II Gläser. Aber das hat eigentlich mit der Fokussierung (über Objektivverschieben,
Okularverschieben oder über ein Negativglied, das zwischen feststehendem Objektiv und Okular verschoben wird
wie bei Zeiss, Leica, Swaro usw) primär nichts zu tun, obwohl es halt auch nicht gerade "elegant" ist, die
Wasserdichtigkeit bei Fokussierung über Verschiebung der Objektive durch eine vorgesetzte Planglasplatte zu
erreichen, da man die Anzahl Glasoberflächen im Strahlengang wegen der Reflexionsverluste eigentlich minimal
halten sollte und die Planglasplatte außer der Abdichtung keine optische Funktion hat ("unnötig").
Mit "Innenfokus" über ein zusätzliches Negativglied hat man zwar auch 2 zusätzliche Oberflächen, die
andererseits dann aber optisch auch noch was machen und daher als "notwendig" betrachtet werden können.

Gruß
 
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