Celestron 5, 6, 8 SE als WiederEinstiegsGerät?

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Jürgen3000

Mitglied
Hallo :)

Nach vielen Jahren bin ich nun wieder auf dieser Seite gelandet. Wie schön, dass man sie immer noch so vorfindet wie vor Jahren. Das gibt einem ein bisschen Heimatgefühl :)
Damals habe ich hier oftmals gute Infos gefunden. Und so ist mir diese Seite auch wieder erster Anlaufpunkt um mich zu informieren bei meinem wieder Aufkommen des alten Hobbys.
Ich hatte mir Anfang der 90er einen Bresser Uranus Refraktor 102/1000 mit einer EQ3 Montierung gekauft. Mit diesem hatte ich manche schöne Stunde. Nur vermute ich, dass er letztlich nicht das richtige für mich war. Ich hatte keine Vorkenntnisse und war somit wohl etwas überfordert. So wurden die Einsätze immer seltener und ich verkaufte das Gerät vor kurzem. Zu meinem Erstaunen für recht gutes Geld.
Aber irgendwie kommt nun die Sehnsucht wieder auf, mal die Sterne anzuschauen. Jetzt aber soll es dann etwas sein, was mich langsamer und komfortabler an das Thema Astronomie heranführt. Deswegen schaue ich nun seit Tagen auf allen erdenklichen Seiten nach Infos. Aber irgendwann ist man dann so überfrachtet mit Informationen dass man Hilfe beim sortieren braucht.

Was ich sehen möchte:
Planeten (Refraktor?) und Deep Sky Objekte ((Reflektor?)
Am besten wohl eine … aus beiden.

Was ich gerne hätte:
Eine GoTo Funktion
Ein möglich klares, scharfes Bild von Planeten
Unkomplizierter Aufbau
Schnelle Einsatzbereitschaft
Mobilität - relativ leicht und nicht zu sperrig

Was schön wäre:
Die Möglichkeit (der Nachrüstung) einer automatischen Alignment-Funktion
Wifi und/oder Bluetooth um das Teleskop mit den iPad zu verbinden.

Was (noch) nicht nötig ist:
Fotografie Möglichkeit

Budget:
Maximal 1000€

Mir scheint es so als ob die „Celestron Nexstar SE“ Reihe für all das ganz gut geeignet wäre. Möchte man eine Öffnung von 200 mm müsste es schon das „Nexstar 8 SE“ sein. Und das wäre dann bei dem Budget ein gebrauchtes.

Reicht vielleicht schon ein 5SE oder 6SE um Planeten und DeepSky Objekte so wahrnehmen zu könne dass man nicht direkt desillusioniert ist? Mir ist klar, dass ich damit beim Live-Betrachten nicht das sehe was man an Hubble-Bilder im Internet sieht, aber ich möchte auch nicht nur erahnen könne was sich da vor mir zeigt.

Würde man im allgemeinen für meine Anforderungen diese Geräte (Nexstar SE 5, 6, 8) empfehlen können?

Zu bedenken wäre, dass es sicher für Profis unter Euch bessere Geräte gibt, aber ich möchte nicht zu Anfang schon wieder den Spass daran verlieren. Somit bitte ein komfortables Anfängergerät.

Auch habe ich irgendwo hier gelesen das jemand schrieb: „…denn dann kann man endlich wieder Anfängern ein Celestron NexStar 5 oder 6 empfehlen, ohne dafür gleich die obligatorische Klatsche zu bekommen“. Ich vermute mal, dass diese „Klatsche“ von denen kam, die andere Ansprüche an eine Teleskop haben als ich (im Moment). Oder gibt es Nachteile dieser Geräte, die allgemein bekannt sind?

So, das wäre es erst mal. Ich hoffe ich habe mein Anliegen ausreichend beschrieben. Falls nicht, freue ich mich über Fragen - und Antworten ;-)

Dank und Gruß
Jürgen :)
 
Hallo Jürgen,

Deine Frage ist geeignet, Glaubenskriege auszulösen, auch wenn das sicher nicht Deine Absicht war. Es gibt einfach sehr unterschiedliche Vorstellungen, was sinnvoll ist.

Zum Beispiel "Komfort": Was bedeutet der Begriff? Für viele Dobsonnutzer ist es komfortabel, das Gerät einfach aufstellen zu können, einfach auf die gewünschten Objekte zu zielen und dann sanft per Schieben nachzuführen. Andere schätzen eine automatische Nachführung mit dauerhaft zentriertem Objekt als deutlich komfortabler ein, auch wenn der Aufbau dafür aufwendiger ist. Ich empfinde z.B. einäugiges Beobachten als extrem unkomfortabel und mag daher Ferngläser. Andere klagen bei kleinen Geräten über die unkomfortabel kleinen Austrittspupillen bei hohen Vergrößerungen.

Meine persönlichen Komfortmaxima bei astronomischen Geräten sind zum einen das Großfernglas, welches man einfach in die richtige Richtung schwenkt, mit dem man sich dank aufrechtem und seitenrichtigem Bild leicht orientieren kann und welches sehr ästhetische Eindrücke größerer Strukturen am Nachthimmel ermöglicht. Für kleinere Objekte wie Planeten, Kugelsternhaufen oder planetarische Nebel sehe ich ein größeres Gerät mit Einblick von hinten als vorteilhaft. Ein Schmidt- oder Maksutov-Cassegrain ist da ein guter Kompromiss aus Größe, Öffnung und Brennweite. Am bequemsten sind wohl die in Gabeln montierten Geräte, wobei ich aus Stabilitätsgründen ab 200mm Öffnung eine Zweiarmgabel vorziehen würde.

Beide Geräteklassen sind aber tendenziell auch sehr teuer. Ein CPC925 oder ein APM 82mm ED Großfernglas kosten alleine mehr als Du ausgeben willst, und da wären noch nicht mal Okulare oder Zubehör dabei...

Mal sehen, was die andern so empfehlen und was dann am Ende für Dich dabei herauskommt. Es ist in jedem Falle spannend!

Viele Grüße,
Sebastian
 
Hallo!

Auch habe ich irgendwo hier gelesen das jemand schrieb: „…denn dann kann man endlich wieder Anfängern ein Celestron NexStar 5 oder 6 empfehlen, ohne dafür gleich die obligatorische Klatsche zu bekommen“. Ich vermute mal, dass diese „Klatsche“ von denen kam, die andere Ansprüche an eine Teleskop haben als ich (im Moment). Oder gibt es Nachteile dieser Geräte, die allgemein bekannt sind?

Ich war derjenige, der das geschrieben hat. Denn es hat wirklich keine Freuede gemacht, auf diesem Forum jemandem ein solches Fernrohr zu empfehlen. Aber ich tu es einfach jetzt wieder und hoffe dabei auf Rückendeckung durch den neuen Foreneigner, der immerhin der Deutsche Gemeralimporteur dieser Instrumente ist :)

Natürlich gibt es Nachteile, bei diesen Geräten, die allgemein bekannt sind. Dazu zählen:
- Eingeschränktes Gesichtsfeld aufgrund des Öffnungsverhältnissen
- Bildstörungen durch „Tubus-Seeing“ was eine Folge der geschlossenen Bauweise ist. Einfachtse Abhilfe: Vor Beobachtungsbeginn ausreichend lange auskühlen lassen. Oder Lüfter einbauen. Oder den Tubus isolieren (dazu gibt es ellenlange Threads hier und auf anderen Foren).
- Spiegelshifting. Ist aber eher ein Problem aus vergangenen Tagen, die neueren Geräte haben das kaum noch. Wenn es wirklich stören sollte kann ein normaler Okularauszug helfen.
- ... hier können jetzt gerne die SC-Verächter weiterschreiben

Ach so, dieses Goto-Teufelszeuch soll einen angeblich daran hindern, den Himmel richtig kennenzulernen. Oder sowas in der Art. Es ist also grundsätzlich abzulehnen und für Anfänger sowieso. Die dürfen am Himmel nur das betrachten, was sie wirklich selbst dort entdeckt haben...

Würde man im allgemeinen für meine Anforderungen diese Geräte (Nexstar SE 5, 6, 8) empfehlen können?

Selber habe ich ein NexStar 5, ein NexStar 6 und ein C8 auf einer äquatorialen „Fremdmontierung“ (iOptron) die solide genug ist, auch ein zufünftiges C9,25 oder C11 tragen zu können. Oder vielleicht auch mal einen >100mm (ED/APO) Refraktor. Das Geld für eine ordentliche Montierung ist immer gut angelegt...

Das C5 ist für die Liste Deiner Anforderungen vielleicht ein wenig klein. Mit einem NexStar 6 oder 8 machst Du aber sicher nichts falsch. Vor allem dann, wenn Du sie gebraucht kaufst und bei Nichtgefallen mit wenig Verlust einfach weiterverkaufst. Angebot und Nachfrage sind groß genug dafür. Mein NexStar 6 SE habe ich z.B. beim eBay mit Okularkoffer und Stativ für weniger als 500 Euro gekauft, NexStar 8 SE oder auch CPC 8 findet man mit etwas Geduld auch schon für unter 1000 Euro.

Diese zwei Punkte:

- Die Möglichkeit (der Nachrüstung) einer automatischen Alignment-Funktion

- Wifi und/oder Bluetooth um das Teleskop mit den iPad zu verbinden.

gibt es erst ab bestimmten Baureihen. Alles was vor „SE“ ist hat damit eher Probleme, wenn es überhaupt geht. Für WiFi und Bluetooth gibt es übrigens sehr preisgünstige Lösungen von Fremdherstellern schon für weniger als 50 Euro.
Über das automatische Alignment würde ich erst nachdenken, wenn es mit dem „normalen“ Probleme geben sollte. Das „2 star alignment“ der SE Montierungen ist einfach und schnell durchzuführen - wenn man es zwei oder dreimal gemacht hat, braucht man kaum mehr als eine Minute dafür.

Ich bleibe jedenfalls dabei, Anfängern diese Geräte zu empfehlen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist gut, vor allem beim Gebrauchtkauf, die Qualität stimmt und durch das Goto hat auch ein Einsteiger bereits in der ersten Nacht das Erfolgserlebnis, am Himmel die Objekte betrachten zu können, die er gerne sehen möchte. Man muß das Goto ja nicht verwenden, wenn man lieber selber suchen will.

Viele Grüße
Maximilian
 
Hallo Jürgen,
Reicht vielleicht schon ein 5SE oder 6SE um Planeten und DeepSky Objekte so wahrnehmen zu könne dass man nicht direkt desillusioniert ist? Mir ist klar, dass ich damit beim Live-Betrachten nicht das sehe was man an Hubble-Bilder im Internet sieht, aber ich möchte auch nicht nur erahnen könne was sich da vor mir zeigt.
Das ist schwer zu sagen. Es kommt darauf an was Du erwartest. Meine Tochter hat schon oft durch meinen 16“er geschaut und findet den Anblick der Deepskyobjekte dennoch immer enttäuschend uninteressant. Das meiste was es da oben gibt wirst Du auch mit 8“ eher erahnen müssen als dass es Dir ins Gesicht springt. Vielleicht solltest Du erst mal durch ein Teleskop in der angedachten Größe hindurch schauen, bevor Du Geld in die Hand nimmst. Denn auch ein größeres Teleskop wird keine Wunder leisten. Ab besten vielleicht mit Unterstützung eines erfahrenen Sternfreundes oder bei einer Volkssternwarte. Und auch nicht notwendigerweise durch ein SCT, auch ein Newton wird Dir einen guten Eindruck vom zu erwartenden Anblick bei der visuellen Beobachtung geben.

Bis dann:
Marcus
 
Also bei mir hats funktioniert ;)
Als ich angefangen habe wurde hier im Forum das Tal 1 bzw Tal 2 empfohlen, also hab ich das gekauft.
Das hatte ich dann ein paar Jahre aber relativ sehr selten benutzt, auch hatte ich nicht die Muse mich mit Objekt suchen abzugeben und somit habe ich auch nicht viele Objekte gesehen.
Planeten, Mond, Sonne und M57 waren so meine Objekte.
Weis noch wie wir mal M31 ewig gesucht hatten bis die endlich im Okular war, hat das genervt.
Irgendwann hab ichs gar nicht mehr benutz und dann auch verkauft.
Zwei oder drei Jahre später doch wieder Lust bekommen und auf eBay einfach ein gebrauchtes Nexstar 8 geschossen, damit hat dann richtig Spaß gemacht. Damit war ich unterwegs hab mich mit Leuten zum gemeinsamen beobachten getroffen.
Auch mal schnell raus auf den Tisch gestellt und bisschen Mond oder Planeten schauen, genial.
Dann noch mit der Webcam Mond und Planeten alles super, nur als ich angefangen haben DeepSky zu fotografieren musste ich feststellen, das geht nicht wirklich.
Fazit, ich hatte das Nexstar8 15 Jahre und ohne das Teil würde ich heute bestimmt nix mehr mit Astro machen.
Über optische Qualität hatte ich mir damals auch keine Gedanken gemacht, mir war wichtig ohne Aufwand die Objekte zu finden . Und das war für mich wichtiger egal wie viel besser ein Newton oder sonst was gewesen wäre.
Inzwischen finde ich Objekte auch so bzw. weiß wo ich die Kamera hinhalten muss um was zu finden ;)

Also meine Empfehlung wäre auf jeden Fall, kaufe was gebrauchtes. Weil dann kannst du es eigentlich immer ohne große Verluste wieder verkaufen, wenn du merkst es passt nicht.
Und gelegentlich auch einfach mal auf das Bauchgefühl hören ;)

Grüße
Carsten
 
Hallo Ihr Lieben :)

Ich freue mich gerade darüber dass ich hier nach so kurzer Zeit schon so nette und wirklich brauchbare Antworten bekommen habe! Danke dafür! (y)

Eure Antworten bestätigen das, was ich mir so im Internet bislang angelesen habe. Sicherlich gibt es wesentlich bessere Teleskope als die Celestron SE Reihe. Aber für meine Verwendungszwecke dürfte es schon das richtige sein. Natürlich ließt man im Internet immer verschiedene Meinungen. Genauso wie es die auch hier geben wird. Ich gehe dann immer den Weg, dass ich mich an das halte was am wenigsten negative Kritik auf sich zieht. Und ich muss sagen, über diese Teleskope liest man sehr wenig negatives.

Ich hatte auch schon überlegt, ob ich mal zu Bresser fahren würde. Die haben ja eine relativ große Ausstellung dort in Rhede. Es wären auch nur 90 Minuten Fahrt von mir aus. Oder kennt ihr, einen möglichst großen Laden, wo man sehr viel von allem anschauen könnte? Bei Bresser sind es nur deren eigene Teleskope, aber ich glaube das sind auch nicht die schlechtesten. Dann habe ich gesehen, dass es dort ein Ausstellungsstück gibt, für 55 €. Das ist zwar eigentlich mehr etwas für Kinder, aber damit könnte ich schon mal die Sonne betrachten und vielleicht ein bisschen was vom Mond. Mir ist klar, dass das vielleicht nur für ein paar Monate ausreicht, aber so sehe ich, ob ich den Spaß an der Sache behalte, oder ob es nur eine wieder aufkommendes Strohfeuer ist.
Eigentlich ist das aber eine Sache, die hier nicht diskutiert werden muss oder kann, da diese Entscheidung eigentlich nur bei mir selber liegen kann.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich sehr dankbar bin für eure Antworten, die mich in meiner Meinung zu den Celestron SE Teleskopen bestätigt. Ich habe diese Anfrage auch bei Astrotreff.de in ein Forum gestellt. Von dort habe ich bislang keinerlei Rückmeldung bekommen. Es scheint so, als ob ich hier doch ganz gut aufgehoben wäre


Vielen Dank und liebe Grüße
Jürgen :)
 
Mir wird ein Celestron SE 8 angeboten. Ich glaube, den Link dazu hier einzustellen, das wird nicht so gerne gesehen.
Das Gerät soll 1100 € kosten und ein dazugehöriger Koffer mit Linsen und Ocularen weitere 200 €. Erst mal bin ich nur an dem Teleskop interessiert. Das Teleskop ist fünf Jahre alt. Wenn ich dies für 1000 € bekommen könnte, wäre das ein empfehlenswerter Kauf? Oder tauchen Angebote solch eines Gerätes für so einen Preis regelmäßig auf und ich warte ob ich es vielleicht noch günstiger bekommen kann?
 
Hallo Jürgen,

das kommt immer auf den Zustand an. Die Optik allein wird gebraucht immer wieder für 800,- angeboten und oft genug günstiger verkauft. Das Komplettpaket wird oft teurer angesetzt und man sieht dann ja nicht, auf was sich die Parteien einigen. 1100 Euro scheinen mir nicht ungewöhnlich, obwohl auf den üblichen Börsen oft mehr angesetzt wird. Trotzdem sollte das Paket auch wenigstens den üblichen Umfang haben, so dass man einen einfachen Zenitspiegel und ein simples Okular dazu bekommt. Sollten diese Standard-Teile nämlich gedanklich dem Koffer zugeschrieben sein, fände ich das nicht so gut. Ob der Koffer sein Geld wert ist, hängt auch wieder sehr davon ab, was drin ist. Die Erfahrungen, die man mit so einem Teleskop macht, besser: die Empfindungen beim Beobachten, hängen nicht zuletzt von der Okularwahl und dem persönlichen Geschmack ab. Viele Sternfreunde sind unheimlich beeindruckt von Weitwinkel-Okularen, während Sternfreunde, die das nicht kennen, ein Gerät womöglich als langweilig empfinden, ohne den Finger in die Wunde legen zu können. Darum sollte beim Kauf auch sichergestellt sein, dass neben dem Standard-Lieferumfang auch Okulare da sind, um das Teleskop mit seinen Fähigkeiten "zu erleben".
Du solltest also zum einen darauf achten, dass der Lieferumfang des Gebrauchtpakets auch dem beim Neukauf entspricht. Wobei es nicht schlimm ist, wenn der Besitzer einen vielleicht mitgelieferten Sucher irgendwann ersetzt hat, denn das ist ja eher eine Aufwertung. Es kann aber genauso passieren, dass bei dem Gerät mal ein ganz brauchbares Plössl solider Fertigung mitgeliefert wurde, und nun steckt an dessen Stelle irgendein "zugelaufenes" Plastikokular als Staub-Stopfen drin. Kling alles blöd, kommt aber vor.

Deine Wünsche für ein neues Teleskop zeigen übrigens recht eindeutig auf ein Gerät mit solchen oder ähnlichen Eckdaten. Neben dem C8 gibt es ja quasi traditionell noch Angebote von Meade, die genauso in Frage kommen und je nach Modell ähnliche Fähigkeiten haben oder auch mit den ACF-Optiken einen kleinen Schritt weiter als das Standard-SC sind.
Der Fragestellung nach wäre auch ein Mak eine Idee gewesen, man muss aber sagen, dass zum Beispiel ein Gerät wie der Skymax 180/2700 trotz weniger Öffnung schon genauso schwer wie ein 8" SC sind und dass sie noch spezieller als kompakte Planetenteleskope ausgelegt sind. Man hat also weniger maximalen Himmelsausschnitt, grob gesagt weil die erzielbare Minimalvergrößerung höher ist, als beim SC. Hinzu kommt, dass man das Teleskop weniger als Komplettpaket mit Voll-Komfort-Goto vorfindet, so dass man Teleskop und Montierung eher zusammenstellen muss - was mit Markterfahrung ein Vorteil sein mag, für den Widereinstieg aber mühsam erscheinen muss.

Insofern ist also der Griff zum hier diskutierten Paket eine vertretbare Entscheidung, zu der es wenig Alternativen gibt. Allerdings sollte nicht unterschätzt werden, dass das Gerät (wie auch der genannte Mak) aus der Wohnung heraus nicht so schnell voll einsetzbar ist. Es braucht eine Temperaturanpassung und es wird viel daran überlegt, wie man hier ein optimales Verhalten herstellt: Schnelle "Temperierung" während der Aufbauphase und danach eine Isolation, um störende Konvektion unterschiedlich warmer Luft im Tubus zu vermeiden. Wenn das Gerät also auf dem Balkon, in einem Schuppen oder einer Garage gelagert wird, tut das dem Spontanentschluss sehr gut.

Eine Alternative dazu lässt sich im Preisrahmen übrigens auch eher schwer realisieren. Ein Apo mit 5" Öffnung verhält sich da pflegeleichter, ist aber im Preisrahmen nur mit Restfarbfehler machbar und hat einen deutlichen Öffnungsnachteil. Es gibt aber nicht wenige Sternfreunde, die letztendlich so spontan beobachten wollen oder müssen, dass sie mit großer Öffnung an der Auskühlproblematik scheitern und daher lieber das geringere Potenzial z.B. eines 4 bis 6 Zoll Teleskops nutzen, weil das im üblichen Zeitfenster zu einer sauberen Abbildung gelangt. Ein ruhig abbildender 4-Zöller ist gegenüber einem thermisch blubbernden 8-Zöller im Vorteil.

Also zusammengefasst: Das angedachte Gerät ist durchaus ein guter und gangbarer Weg und es fällt schwer Alternativen zu finden, aber es ist kein Teleskop, was man mal eben für 20 Minuten aus der Wohnung auf den Balkon stellt, um dann wieder drinnen zu verschwinden.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Sven,

vielen Dank für deine Einschätzung und die super Tipps! Ich würde das Gerät denn (gut getarnt) in der Gartenhütte aufbewahren. Das sind so wertvolle Tipps, auf die man zu Anfang gar nicht selbst kommt.

Dank und Gruß
Jürgen
 
Hallo Jürgen ,

Soweit wurde alles angesprochen , was auch noch zu bedenken ist das die Nexstar als Einarm-Modelle nicht von Hand verstellt werden können , es gibt keine Klemmung in den Achsen zum freien Verstellen.
Ich selbst bin auch deshalb zu den CPC's gegangen , kann diese auch ohne weitere Probleme empfehlen . Die CPC sind etwas größer und schwerer aber auch stabiler und wenn du nicht immer mit nem Rucksack alles transportieren musst würde das evtl. eine Option sein .
Vom Preis her habe ich z.B. ein einfaches C8 für 400,- mit alter Gabelmontierung ohne goto bekommen , ein CPC925 für knapp über 1000,- und ein CPC1100 für 2300,- Euro , nur um mal Preisliche Rahmen zu stecken.
Bei Kleinanzeigen ging letztes Jahr z.B. ein C11 mit Gabel aber ohne goto (etwas älter) für 400,- Euro weg.
Ich würde also je nachdem ob ich eher Reise oder stationär bin das größte zu händelnde Gerät zum mir angemessensten Preis besorgen.
Bei gebraucht sind Zenitspiegel meist dabei , da fehlt dann nur ein Übersichtsokular umd 40mm ein 20mm mit 82° oder 100° und ein okular um die 14mm , damit kann man dann schon eine Ganze Zeit verbringen , okus mit 10mm und 7mm sind dann später nötig weil man diese einfach nicht ganz so oft benutzt ( seeing) .
Soweit meine Erfahrungen und Empfehlungen .

CS wünscht Andre
 
Hallo!

Mir wird ein Celestron SE 8 angeboten. Ich glaube, den Link dazu hier einzustellen, das wird nicht so gerne gesehen.
Das Gerät soll 1100 € kosten und ein dazugehöriger Koffer mit Linsen und Ocularen weitere 200 €.

Für 1000 Euro sicher ein gutes Angebot. Und ja, bei der NexStar Gabel kann man ohne Strom das Fernrohr leider nicht bewegen, was dann ein Nachteil ist, wenn mitten in der Nacht der Akku leer wird. Ansonsten geht es mit den Richtungstasten in 9 verschiedenen Geschwindigkeiten sehr einfach. Die CPC Gabel hat da einen Vorteil.

Wenn es der Original-Okularkoffer von Celestron ist wäre mir der keine 200 Euro wert. Das ist erstens ziemlich nah am Neupreis und zweitens enthält er nur einfache Plössl-Okulare und eine Barlow-Linse, die man an dem Fernrohr eigentlich gar nicht braucht. Lieber für 200 Euro zwei gute Okulare nach eigenem Geschmack kaufen. Und ein Graufilter zur Mondbeobachtung.

Viele Grüße
Maximilian
 
Ein CPC hatte ich mir auch schon angesehen. Aber ich denke, für den Anfang dürfte ein 8SE schon ausreichend sein.
Vielleicht könnte mich aber noch jemand aufklären worin die Unterschiede einer oft günstiger angebotenen UK-Version zu einer teureren ...-Version bestehen.
 
Vor dem Kauf von gebrauchtem oder importierten Celestron-Equipment würde ich mich bei Baader auch mal schlau machen, ob und wo es dafür überhaupt Service gibt.
Baader Planetarium GmbH – Alles für Astronomie

Ganz dunkel erinnere ich mich hier im Forum an Beiträge über diesbezüglich böse Überaschungen.
 
Das ist jetzt eine Frage wie "was kann am Auto kaputt gehen?" ;)

=> Ersatzteile, defekte Elektronik / Mechanik, Kabelbäume / Platinen. Schäden durch unsachgemäße Behandlung... Alles, was halt schiefgehen kann.
 
Hallo!

Wofür könnte denn ein Service von Nöten sein?

Bei meinem ersten NexStar 5 war ein Stativadapter mit einem Satz Originalschrauben dabei. Diese habe ich verwendet, um das Fernrohr an einem Stativ zu befestigen. Nur leider waren die beigelegten Schrauben einen Millimeter zu lang und haben beim Festziehen ein Getriebezahnrad im Inneren der Montierung beschädigt.
Ersatzteile sind für Normalsterbliche nicht zu bekommen, aber beim Service des Importeurs kann man es reparieren lassen. Doch nur, wenn man nachweisen kann, dass es über ihn eingeführt wurde. In meinem Fall war das glücklicherweise möglich, weil der Vorbesitzer die Originalrechnung noch finden konnte.

Mein NexStar 6 SE habe ich übrigens auch in England gekauft. Irgendwelche landesspezifischen Unterschiede konnte ich nicht feststellen. Wenn ein Netzteil dabeigewesen wäre (ist sowieso ein Sonderzubehör), dann hätte das vermutlich einen anderen Stecker gehabt. Ansonsten ist vielleicht die Sprache der Handsteuerbox defaultmässig anders eingestellt.

Viele Grüße
Maximilian
 
Hi Zusammen,

was hier so angedeutet wird, kann man auch ohne rot zu werden schreiben: Baader macht den Celestron Generalimport und kümmert sich, aber nur um Geräte, die auch über Baader als Importeur gelaufen sind. Grauimporte auf eigene Faust fallen nicht darunter und können wohl anhand der Seriennummer erkannt werden. Darum kümmert sich Baader nicht, was ich absolut verstehen kann. Es geht dabei zum Beispiel darum, ob man eine Nexstar-Steuerbox hat, die sich nicht updaten lässt, weil diese Funktion bei den ersten Serien in der Box unbrauchbar programmiert war. Da hat man einigen Aufwand, diese Dinger per Chip-Brennen oder umstecken auf eine Version zu bringen, von der aus man "normal" Updates einspielen kann. Um eine UK-Version muss man sich also vermutlich selbst kümmern.

Clear Skies
Sven
 
Dann sollte ich also besser die Finger von einer UK-Version lassen. Und ich sollte schauen dass ich eine Rechnung erhalte, auf der Baader als Verkäufer eingetragen ist? Oder kann es auch wo anders gekauft worden sein, nachdem Baader es importierten hat und dann als Großhändler an andere Händler verkauft hat? Muss zwingend irgendwo Baader auf der Rechnung auftauchen? Oder nur eine entsprechende Seriennummer anhand der Baader dann das Geräte annimmt oder eben nicht?
Zudem ist es ja so, dass ich selbst mit der Seriennummer ja nix anfangen kann...
Ich denke, dieses Celestron 8SE wäre sowieso nur eine "Zwischenstation". Und für diese Zeit hoffe ich dann man darauf, dass alles gut geht. :)
 
Oder kann es auch wo anders gekauft worden sein, nachdem Baader es importierten hat und dann als Großhändler an andere Händler verkauft hat?

Ich denke, dass jeder Händler in Deutschland über die Firma Baader importiert bzw. importieren muß, insofern wird der Service da sicher nicht abgelehnt werden. Nach der Seriennummer bin ich seinerzeit übrigens nicht gefragt worden sondern nur nach einem Kaufnachweis. Die Handsteuerbox muß man nicht updaten, wenn man diesbezüglich Bedenken hat. Auf der Celestron Webseite kann man die verschiedenen Software-Versionen sehen und worin die Updates bestehen. Größtenteils unwichtiges Zeug. Wie bei allen Updates eben. Geht nur drum, dass die IT-Abteilung zeigt, wie wichtig und unersetzlich sie ist (hab früher selber von der Software-Entwicklung gelebt ;)).
 
Das klingt ja schon mal gut. Dann bin ich nicht davon abhängig ob die Firma Baader mir eventuelle Schäden repariert, weil es auch jeder andere Händler, der Celestron Teleskope vertreibt, machen könnte. Weiterhin scheint aber ein Kaufnachweis wichtig zu sein.
 
Hallo Jürgen,

Wie Du zu Beginn erwähnst, ist Dir ein möglich klares, scharfes Bild von Planeten wichtig, wofür ein SC ja durchaus erwägbar erscheint. Was unsere spektakulären Nachbarn betrifft, ist dies zur Zeit jedoch nur begrenzt möglich, wie in diesem älteren Beitrag gleich zu Beginn ersichtlich ist.

Wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Entscheidungsfindung!

CS

Markus
 
Hallo,
Ich hatte keine Vorkenntnisse und war somit wohl etwas überfordert.
es muss nicht unbedingt mit nur den Kenntnissen zu tun haben, sondern vielleicht mit der Herangehensweise bei der Entscheidungsfindung oder sogar mit Deinen Ansprüchen.
Reicht vielleicht schon ein 5SE oder 6SE um Planeten und DeepSky Objekte so wahrnehmen zu könne dass man nicht direkt desillusioniert ist? Mir ist klar, dass ich damit beim Live-Betrachten nicht das sehe was man an Hubble-Bilder im Internet sieht, aber ich möchte auch nicht nur erahnen könne was sich da vor mir zeigt.

Ich kann die Plejaden bei klarem Himmel mit bloßen Auge "wahrnehmen" und bin nicht desillusioniert.;)
Nur Du kannst beurteilen, ob beim Blick durch das Teleskop Deine Ansprüche erfüllt werden. Daher würde ich Dir empfehlen, erst einmal durch diverse Teleskope zu schauen, damit Du Dir dann ein Urteil bilden kannst. Wenn Du es richtig gut machen willst, dann erfordert das viel Motivation, Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen. Am Ende wirst Du aber schlauer und vielleicht auch zufriedener sein.

Gruß
Ronald
 
Hallo Jürgen,

ich habe inzwischen mehrere NexStar-Teleskope gehabt (von der allerersten Version, bei der der Tubus nicht ohne Schrauberei von der Gabel zu lösen war, bis hin zu den aktuellen SE-Modellen).

Ich sehe den großen Vorteil darin, dass diese Teleskope sehr transportabel und auch sehr schnell aufgebaut sind.

Z. B. war ich mit meinem früheren N6SE in Argentinien und mit meinem jetzigen N8SE über den Jahreswechsel auf Teneriffa (den Tubus hatte ich jeweils in einem Fotorucksack als Bordgepäck dabei, die Monti und das Stativ habe ich in einem großen Reisekoffer aufgegeben).

Man glaubt gar nicht, was 8" unter richtig gutem Himmel zu leisten imstande sind! (y)

Auch nutze ich den 8-zöller viel häufiger als meine größeren Optiken.

Das N8 betreibe ich mit einem Satz Eneloop-Akkus, die halten die ganze Nacht und sind bis zur nächsten wieder aufgeladen.

Insofern ist das N8SE (für mich) das ideale Heim- und Reiseteleskop, welches ich gerne u. a. mit 2" 100° Okularen und auch mit einem Binokular-Ansatz betreibe.

Clear skies,
Jörg
 
Hallo Jörg,

das mit den Eneloop-Akkus hatte ich mir auch so gedacht. Davon habe ich einige, die ich auch noch mitführen könnte als Ersatz. Auch könnte ich das Teleskop sicher an das Bordnetz des Wohnmobils anschiessen.

Ich würde das Teleskop auch immer gern auf Reisen dabei haben. Im Wohnmobil wird es gut zu verstauen sein. Und so kann ich jederzeit einen geeigneten Standort anfahren. Mit dieser Karte müsste das doch gehen: www.lightpollutionmap.info

Und wenn es zu kalt oder zu bewölkt wird, kann ich jederzeit rein gehen, und mir ´nen Kaffee kochen - natürlich unter Berücksichtigung der Dunkeladaption. So ungefähr stelle ich mir das vor :)

Viele Grüße
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

gute Vorstellung! (y):)

Das Einzige, was für die Nutzung des 8ers notwendig ist, ist eine Taukappe (ich habe das N8-Modell von Astrozap).

Danach folgen ein 2" Zenitspiegel, ein paar vernünftige Okulare, UHC- oder/und OIII-Filter und ein Sonnenfilter (damit du auch tagsüber mal ein bißchen Spaß haben kannst).

Übrigens: ein Kaffee schmeckt bei Rotlicht am Besten! :coffee::giggle:

Viele Grüße + CS,
Jörg
 
Nach einem Sonnenfilter hatte ich vorhin schon mal geschaut. Etwas richtig passendes - oder für das SE8 ausgewiesenes - habe ich nicht gefunden. Ich vermute die Preise dafür weit über 100€. Selbst bauen wäre da keine Alternative? Eine Taukappe, so stelle ich es mir vor, würde ich aus entsprechenden Material bauen. Mit einem Klettverschluss zum schliessen und fixieren. Zumindest denke ich mir, dass es so gehen könnte.
 
Ich habe bislang für die meisten meiner Teleskope Glas-Sonnenfilter von 1000oaks in Gebrauch gehabt (die werden passend zur jeweiligen Öffnungsgröße bis 16" gefertigt und haben ein sehr schönes, gelb-orangefarbiges Sonnenbild).

Allerdings habe ich mir auch schon Weißlichtfilter aus z. B. einem Eimer (Baumarkt für 1 Euro) mit ausgeschnittenem Boden + Baader-Filterfolie gebastelt.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! :giggle:
 
Hätte den jemand eine Empfehlung für einen Sonnenfilter für das SE8? Welcher Onlineshop ist gut für sowas? Oder ist diese Frage hier nicht gern gesehen?
 
Hallo,

Hätte den jemand eine Empfehlung für einen Sonnenfilter für das SE8?

Für dieses Teleskop kommt nur ein Frontfilter in Frage.
Die gängigste Filterung der Sonne erfolgt mit einem Folienfilter der Dichte ND 5.0 mit der Baader AstroSolar Filterfolie. Diese gibt es bei vielen Teleskophändlern.

Ich selbst benutze solche Filter: Teleskop Sonnenfilter.
Die genaue Größe, die du für dein Teleskop benötigst, am besten beim Händler anfragen.
Bei der Sonnenbeobachtung auch den Sucher mit einem Filter ausstatten oder diesen abgedeckt lassen.

Die AstroSolar Filterfolie gibt es auch als einzelne Bögen für dem Selbstbau. Wichtig für die visuelle Beobachtung der Sonne ist die Dichte 5.0 der Filterfolie.

Viele Grüße
*entfernt*
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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