Extrem niedrige Temperaturen - Überlebt es meine DSLR

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MilkyWayShaker

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Hallo,

da das Wetter heute Abend bei mir sehr gut werden soll aber die Temperatur bis zu -14° sinken werden, wollte ich fragen, ob es überhaupt meine DSLR (Canon EOS 1000D) überlebt? Auf was muss man denn am meisten bei solchen Temperaturen achten? Leider habe ich bei solchen Bedingungen überhaupt keine Erfahrung und möchte nicht aus Versehen meine komplette Ausrüstung opfern.

VG
 
Deine Kamera wird das überleben. Nimm Dir mindestens einen Reserveakku mit und halte ihn schön warm (z.B. Hosentasche). Die Kapazität der Akkus ist bei Kälte deutlich geringer!
Ganz wichtig:
Bevor Du zurück in die warme Wohnung kommst, pack Deine Kamera mit möglichst wenig Lufteinschluss, noch Draußen in einen Plastikbeutel und lass sie darin aufwärmen. So wird nur der Beutel von Außen nass, aber Deine Kamera bliebt trocken!

CS Dietmar
 
Also 100% kann ich es dir nicht versprechen... es gibt aber einige Tests zu soetwas und dort haben alle Kameras überlebt und weiterhin funktioniert.

Mir ist selbst vor ein paar Jahren eine Nikon D5600 komplett eingefroren... hat ihren Dienst aber weiterhin klaglos verrichtet.

CS

Ralph
 
Hallo!

Ich habe früher regelmäßig in den Alpen bei -20° und noch tiefer fotografiert, vor allem mit Nikon DSLRs.
Probleme hatte ich dabei nie.

Grüße, Mario
 
Deine Kamera und auch dein sonstiges Equipment überlebt das. wie Dieter schon geschrieben hatte, auf gute Stromversorgung auch für die Montierung achten.

die tiefen Temperaturen kommen der Bildqualität sogar zugute, da das Dunkelstromrauschen sinkt, so kühler es ist. Daher die gekühlten Astrocams.

Viel Spaß und Erfolg bei deiner Session,
Alex
 
Die Temperaturen die bei uns auftreten können machen deiner Kamera keine Probleme, bis -30 Grad ist das normalerweise gar kein Streß. Wenn Du in Kanada oder Sibirien bei -50 Grad fotografieren willst solltest Du sie einschalten bevor Du in die Kälte gehst, das gilt auch für einen Computer. Moderne dichtgepackte Chips können haarfeine Risse bekommen durch Temperaturdifferenzen die beim einschalten entstehen, daher werden solche Geräte die dauerhaft draussen sind beheizt, funktionieren tut das aber auch im Winter in der Antarktis bei -70 Grad. Im Weltraum wirds dann kniffliger, das liegt aber eher an der Wärme lustigerweise und an der Strahlung. Der Tip von Dietmar mit der Tüte ist aber sehr gut, ich nehme eine Tupperbox das Prinzip ist aber das gleiche.
 
Moin,

dürfte klar geworden sein, die Temperatur ist nicht das Thema, sondern die Kondensfeuchtigkeit, gegen die aber Mittel gewachsen sind.

CS
Jörg
 
Hi,

meine 60Da hat schon Nächte bis -11°C überlebt. Kondenswasser sollte nicht reinkommen, ich habe sie dann in einen Plastik-Gefrierbeutel mit Verschlußclip getan und bis zum nächsten Tag daringelassen. Man könnte noch eine alte Socke mit Silika-Gel in den Beutel tun.

Gruß, Gerd
 
Es gibt zwei Grenzen bei Elektronik:
  1. Die Elektronik funktioniert innerhalb der Spezifikationswerte. Das ist je nach Kamera angegeben.
  2. Die Elektronik kann beschädigt oder gar zerstört werden.
Niedrige Temperaturen beschädigen die Elektronik eher nicht haben aber Nachteile wie z.B. kürzere Akkulaufzeiten oder andere Abweichungen von der Spezifikation. Hier kann es auch vorkommen das ein Gerät z.B. nicht startet.
Hohe Temperaturen sind eher bekannt Elektronik zu beschädigen.
 
> Extrem niedrige Temperaturen
Früher nannte man das Winter.

Nachbars Schneemann.jpg

(C) Zusendung aus Whatsapp
 
Hallo Frostbeulen,

Früher war alles besser, kälter, klarer, mehr und vor allem einfacher. Ich habe 2009 eine Alpenüberquerung per Ballonfahrt gemacht. Höhe über n.N. 5.000 bis knapp 5.500 m und mir überhaupt keinen Kopf gemacht ob meine Foto-/Video Ausrüstung Olympus E-330, mein Videorecorder oder mein Handy (okay das war in der Hosentasche) überleben. Fahrtdauer gut 6 Stunden. Mittlere Höhe 5.000 m über n.N.. Temperatur -35° bis -38°. Die Füße steckten aber in echt-dicken Moon Boots. So wirklich realisiert habe ich die Kälte erst als ich sich die bei -38° eingefrorenen Wiener (Würstchen, nicht Bewohner aus Österreichischer Hauptstadt) sich definitiv nicht mehr zur Brotzeit eigneten.

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Wünsche bei klaren und kalten Nächte und immer gute Akku-Kapazität! MünchenBeiNacht - Ewald
 
Hallo,

der Trick beim Fotografieren in der Kälte ist sich zuerst um das schwächste Glied in der Kette zu kümmern, also um die Wärmedämmung des Fotografen. Der nächste Punkt wäre eine ausreichende Spannungsversorgung für die Kamera, also ein paar Wechselakkus oder einen fetten halbwegs kälteunempfindlichen Akkublock. Um die Kamera selbst musst Du dich nicht wirklich kümmern, die Arbeitet auch bei jenseits minus 30°C absolut problemlos.


MfG

Rainmaker

PS: Heute geht es wieder raus, endlich wieder die ganze Nacht im Schlafsack, während meine Kameras vor sich hintickern. Angesagt sind minus 18°C ...
 
Hallo Ewald,
Das sind ja tolle Bilder. Die Alpen vor der Haustür sind schon was schönes das ich auch geniessen darf. Aber sie mit dem Ballon überqueren ist schon ein besonderes Abenteuer.
Grüsse aus München ;)
 
Hi,
Gestern bei -15°C getestet : Kamera war eine modifizierte Canon R, mit Original Canon LP-E6N Akku.
Nach 3 Stunden "Dauerfeuer" hatte der Akku noch 50% Kapazität, das hat mich sehr überrascht, dachte, das die Spiegellose ein Stromfresser ist.
Viele Grüße
Michael
 
Hallo,

Ich kann zum Thema DSLR bei niedrigen Temperaturen nun auch ganz frische Erfahrungen aus erster Hand beisteuern.
Bisher habe ich mir da keinen großen Kopf drum gemacht. Die sind ja eigentlich robust gebaut, und meine Nikon D7200 ist eigentlich auch für harten Fotografenalltag ausgelegt. Daher habe ich einfach nur den Akku herausgenommen und alle Klappen geöffnet und die Kamera dann mit nach drinnen genommen.
Heute morgen habe ich sie dann aber wohl wieder zu früh eingeschaltet, oder sie hat sonst etwas nicht richtig vertragen. Zumindest geht jetzt die Belichtungsmessung nicht mehr. Bei Fotos mit Belichtungs-Automatik kommt ein zu dunkles Bild heraus, und die Kamera zeigt auf dem Display "ERR". :cry:
Im manuellen Modus oder mit Live-View geht alles noch soweit normal, aber schön ist das nicht.

Also, seid gewarnt, und berücksichtigt zumindest diesen Hinweis:
Ganz wichtig:
Bevor Du zurück in die warme Wohnung kommst, pack Deine Kamera mit möglichst wenig Lufteinschluss, noch Draußen in einen Plastikbeutel und lass sie darin aufwärmen. So wird nur der Beutel von Außen nass, aber Deine Kamera bliebt trocken!

Grüße,
Steffen
 
Ganz wichtig:
Bevor Du zurück in die warme Wohnung kommst, pack Deine Kamera mit möglichst wenig Lufteinschluss, noch Draußen in einen Plastikbeutel und lass sie darin aufwärmen. So wird nur der Beutel von Außen nass, aber Deine Kamera bliebt trocken!

Diesen wertvollen Tipp hat mir seinerzeit Ernst Brodkorb (vielleicht ist der Name den etwas älteren Amateurastronomen noch bekannt) vor ca. 30 Jahren auf unserer gemeinsamen Polarlichtexpedition nach Lappland gegeben. Damals noch zu Analogzeiten, aber die heute üblichen Digitalkameras reagieren noch empfindlicher auf Kondensfeuchtigkeit.

CS Dietmar
 
Diesen wertvollen Tipp hat mir seinerzeit Ernst Brodkorb (vielleicht ist der Name den etwas älteren Amateurastronomen noch bekannt) vor ca. 30 Jahren auf unserer gemeinsamen Polarlichtexpedition nach Lappland gegeben. Damals noch zu Analogzeiten, aber die heute üblichen Digitalkameras reagieren noch empfindlicher auf Kondensfeuchtigkeit.
Hallo. Ich hatte Gestern wieder einmal versucht den Mond abzulichten. 4 Grad Temperatur auf dem Balkon. Ich bekomme einfach keine scharfen Bilder hin. Kann es sein dass der Spiegel oder Sensor leicht beschlägt ? Sollte ich die Kamera länger im freinen lassen, zum abkühlen ? Oder liegt es an der Kamera ( Nikon D750 ) ? Habe mir extra ein anderes Tele gekauft, weil ich dachte es liegt an meinem alten Bero.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit welchem Instrument hast du denn fotografiert? Wenn du von Warm nach Kalt gehst, also z.B. aus der Wohnung auf den Balkon, kann nichts beschlagen, nur beim umgekehrten Temperaturwechsel.

CS Dietmar
 
Nikon D750 mit Sigma AF 150-600mm f/5,0-6,3 DG OS HSM natürlich in MF Modus.

 
Hallo Herby,
Wie war denn das Seeing also: War die Luft ruhig oder haben die Sterne stark gefunkelt?
Oft liegt es nicht an der Kamera sondern am Seeing (Luftunruhe).
Fokussieren ist auch nicht einfach. Ich habe die Kamera üblicherweise auf einem Stativ mit extra 7" Monitor. Dort stelle ich erst mit Fokuspeaking und dann bei 4x Vergrößerung scharf. Mein Objektiv habe ich mit einen sog. Mikrofokus aufgerüstet mit dem ich dann sehr fein scharfstellen kann.
 
Es war ziemlich klar, gegenüber am Vortag. Ich dreh das Tele auf unendlich, schärfer geht es nicht. Mal sehen wie es heute wird.
 
Es kann klar sein und das Seeing (Luftunruhe) trotzdem schlecht. Seeing und Durchsicht sind zwei verschiedene Dinge.
Teleobjektive sind typischerweise ein bisschen vor unendlich scharf wenn man auf Sterne fokussiert.
 
Hier mal das Ergebnis vom Abend. Besser bekomme ich es nicht hin.:unsure:
 

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