Abbildungsprobleme mit dem TS60/360

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DudeXX

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Hallo zusammen,
inzwischen habe ich mein Equipment soweit im Griff, um fleißig Bilder zu machen. Jetzt bin ich über die Abbildungsleistung meines TS60/360 gestolpert.

Könnte sich das jemand mal ansehen und einen Tipp abgeben, was hier nicht stimmt?
Eventuell habe ich den Fokus nicht exakt getroffen, aber das sollte doch hier nicht die Ursache sein, oder? Zumal das Problem schon länger besteht, ich aber bisher immer drängendere Baustellen hatte.

Imagetrain ist der TS60/360 mit dem TSFLAT60 und einer EOS1000da. Montiert auf einer HEQ5 pro und geguidet mit 50mm Sucher + ASI120mc durch PHD2.

Einerseits stören mich die langgezogenen Sterne in den Ecken, die in einem Punkt sehr weit außerhalb des Bildzentrums zu fluchten scheinen.
Andererseits habe ich an hellen Sternen keinen runden Hof, sondern eine Art Einschürung bei 1 und 7 Uhr.

Ich hänge ein Bild an, aber vermutlich sieht man nur in der unkomprimierten Ansicht, was wirklich los ist. Darum hier noch ein Dropbox Link zu den Rohdaten:
Dropbox-Link

NGC_7000_Light_052.jpg
Vielen Dank schonmal und Grüße
Christoph
 
Moin Christoph,

ich habe den TS 60/360 auch, und keine Probleme.

Wenn man nur das Bild sieht, könnte man denken: "Aufnahme ohne Flattener..?"
Aber Du hast ja einen.
Welchen Adapter EOS auf Flattener hast Du denn? Ich benutze den hier, das passt exaktens:


Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegen könnte.

Viele Grüße
Thomas
 
Hallo Christoph,

ich habe vorgestern meinen TS 60/360mm erstmalig getestet, mit einer EOS-5D-MK2 Vollformatkamera. Mit der Abbildung des TSFLAT60 bin ich zufrieden, aber der TSRed08-60 Reducer hat natürlich bei Vollformat keine einwandfreien Sterne mehr am Rand. Er ist ja nur für APS-C oder wenig mehr gedacht.

Ich habe aber eine leichte Verkippung, an der Kamera liegt es definitiv nicht. Da nahezu alles verschraubt ist kann das nur an dem Drehring, der bei der Ebnungslinse mitgeliefert wird, oder dem Einsatz des EOS/M48 Adapters liegen. Muß ich am WE mal untersuchen. Den Drehring habe ich auch mit dem Reduktor verwendet.

Ich stelle heute im Laufe ds Tages mal 2 Bilder in unserem AVV-Forum ein und poste den Link hier, sobald er existiert.

Gruß, Gerd
 
... aber der TSRed08-60 Reducer hat natürlich bei Vollformat keine einwandfreien Sterne mehr am Rand. Er ist ja nur für APS-C oder wenig mehr gedacht.



Lieber Gerd,

Deine Information passt leider gar nicht zum Problem des Thread-Openers. :(

Christoph benutzt laut seinem Beitrag weder einen Reducer, noch benutzt er Vollformat.
Er benutzt den Flattener "TSFLAT60", einen 1,0x Flattener in Kombination mit einer APS-C-Kamera, einer EOS 1000Da.

Viele Grüße
Thomas
 
Hallo Gerd und Thomas,
vielen Dank für eure Antworten und Einschätzungen.

Der Abstand zum Flatner sollte stimmen, da ich den verlinkten EOS Adapter damals mitbestellt habe, wenn mich nicht alles täuscht. Das werde ich aber auf jeden Fall prüfen!

Wenn ich Gerd richtig verstehe, hat er aber auch den Flat60 verwendet. Entsprechend wären Bilder damit auch sehr interessant zu sehen, Gerd!
Der Hinweis auf eine mögliche Verkippung durch den Drehring klingt aber sehr interessant. Meiner Meinung nach würde das auch zu den langgezogenen Sternen passen, die nicht im Zentrum fluchten. Kann das jemand bestätigen?

Ich bin über jeden weiteren Hinweis dankbar!
Viele Grüße
Christoph
 
Der Hinweis auf eine mögliche Verkippung durch den Drehring klingt aber sehr interessant. Meiner Meinung nach würde das auch zu den langgezogenen Sternen passen, die nicht im Zentrum fluchten. Kann das jemand bestätigen?


Da ich diese Adapter von vorneherein als unstabil empfand (Die Madenschrauben drücken den inneren Ring zusammen, sodass man sie nicht vernünftig anziehen kann) habe ich die auseinander genommen (drei Madenschrauben lösen), den Innenring mit Epoxidharz ausgestrichen, den Kram wieder zusammengesetzt, die Madenschrauben handwarm angezogen und gewartet, bis das Harz hart wird.
Hier hat sich nie wieder was verkippt, das ist jetzt quasi ein Teil. ;-)
 
Hallo,

ich poste hier mal vier Ecken und etwas Zentrumsnahes einer meiner Single Frames, gemacht mit dem TS ED 60/360mm und der Originalbildfeldebnungslinse TSFLAT60. Wie gesagt mit Vollformat, das sieht so schlecht nicht aus. Im Umkehrschluß heißt das dann, das es mit dem kleineren APS-C Format zumindest nicht schlechter sein sollte. Wenn Christoph also Probleme hat, rühren sie wohl nicht vom Design des TSFLAT60 her. Aber auch hier habe ich eine leichte Verkippung, vom Drehring und/oder M48 Adapter; die Ebnungslinse ist aber nicht so empfindlich darauf wie der Reduktor TSRed08-60.

Belichtung 310sec, ohne Nachführung, Wetter etwas trüb mit durchziehenden Wolken.

Gruß, Gerd
 

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Hallo,

was ich vergaß, der Fokus paßte wohl auch nicht 100%, das Bahtinov-Muster war auf dem kleinen Laptopbildschirm nicht so eindeutig wie hier in der Vergrößerung.

Gruß, Gerd
 

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Hallo,

ich konnte vorgestern den EDPH61 am Nordamerikanebel ausprobieren. Den Nordamerikanebel hatte ich auch mit dem EVoguide vor kurzem aufgenommen. Aufnahmekamera war in beiden Fällen die ASI294MC Pro mit Kühlung jeweils 5 bzw. 6 Minuten mit UV/IR-Filter. Also die Aufnahmeeinstellungen waren sehr ähnlich.
Hier die Vergleichsbilder der Ecken und des Zentrums (nur Autostretch mit PI):

EDPH61:
Corners_EDPH61.jpg


Und Evoguide:
Corners_Evoguide.jpg


Der EDPH61 hat ein Brennweite von ca. 275 mm (laut Platesolver) und etwa F/4.5 und der Evoguide eine Brennweite von 252 mm und damit etwa F/5. Die atmospärischen Bedingungen beim Evoguide waren besser bei Neumond, während beim EDPH der Fasthalbmond noch am Himmel stand und es insgesamt feuchter und dunstiger war. Das sollte man berücksichtigen. Trotzdem ist der Evoguide nicht schlechter als der EDPH61 in der Abbildung, habe ich den Eindruck. Vor allem sehe ich dort deutlich weniger blaue Halos. Ich weiß nicht, ob das an den atmosphärischen Bedingungen liegt. Den Reflex von Deneb sieht man in der rechten oberen Ecke bei beiden APOs. Ich dachte erst, das hätte nur der Evoguide.

Gruß

*entfernt*
 
Ich habe selber eine Kopie im anderen Thread gemacht. Jedenfalls scheint mir die Sternabbildung bei meinem EDPH61 ähnliche Effekte zu zeigen, wie oben der TS ED 60/360. Deswegen passt der Beitrag hier auch irgendwie.
Muß man das bei kleinen relativ schnellen APOs mit Korrektor einfach akzeptieren?

Gruß

*entfernt*
 
Hallo,
gestern bin ich dazu gekommen, nochmal meinen Aufbau auf Verkippungen genauer zu kontrollieren.
Der Drehring macht mir eigentlich einen sehr soliden Eindruck und wird über 5 Gewindestifte auf eine schräge Fläche geklemmt. Dass sich der Innenring dabei verformt, halte ich bei gleichmäßigem Anziehen für unwahrscheinlich.

Aber mir ist aufgefallen, wenn ich den Fokus drehe und die Richtung umkehre, wandert das Bild ein wenig von oben nach unten. Ist das so normal? Bzw in welchem Umfang ist das akzeptabel? Kann ich das am OAZ selbst einstellen?

Ein bisschen OT: was ist denn an dem Beugungsmuster mit der Bahtinovmaske verkehrt, Gerd? Woran genau erkennst du, dass der Fokus nicht richtig getroffen war?

Viele Grüße
Christoph
 
Hallo Christoph,

wenn man zB. die drei oberen Strahlen betrachtet, sollte der Mittlere exakt zentrisch zwischen den beiden äußeren Strahlen stehen. Das tut er auf dem Bild aber nicht, er ist ganz leicht nach links verschoben. Das sah ich auch erst am nächsten Tag am großen Desktop-Bildschirm, auf dem Laptop fiel die geringe Abweichung nicht auf.

In wieweit dies noch praktische Auswirkungen hat kann ich nicht sagen.

Grüße, Gerd

PS: Hätte nie gedacht, daß ich einem Refraktor einmal Spikes aufzwingen würde...:rolleyes:
 
Hallo,
leider muss ich diesen Thread nochmal ausgraben, da ich erst letzte Nacht wieder taugliche Bedingungen hatte und feststellen musste, dass sich meine Bilder kaum verbessert haben.
Zwischenzeitlich hatte ich den EOS Adapter überprüft: es ist der von TS empfohlene verbaut, der Korrektorabstand stimmt also theoretisch.

Kann bitte jemand einen Tipp abgeben, wo diese seltsam verformten Sterne herkommen könnten? Ist meine Optik einfach eine Gurke oder kann ich noch irgendwas retten? So macht das alles keinen Spaß...

Anbei noch ein paar Ausschnitte aus Rohbildern. Es sind alle Sterne im Bild betroffen, unabhängig von ihrer Position im Bild.

Enttäuschte Grüße
Christoph
Screenshot_20210111-101930.jpg
 

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Hallo Christoph,

es könnte auch sein, daß das Objektiv leicht verkippt ist. Es gibt Kameraadapter, die sich verkippen lassen. Damit könnte man feststellen, ob tatsächlich eine Verkippung vorliegt. Vielleicht kann der Händler Dir einen solchen einmal für einen Dauertest (wetterbedingt) zur Verfügung stelllen. Oder Du tauschst das Teleskop nach Rücksprache mit dem Händler aus.

Ich bin wetter- und familienbedingt auch noch nicht zu weiteren Probebildern gekommen.

Gruß und Gesundheit, Gerd
 
Hallo Gerd,
danke für deinen Hinweis. Eine Verkippung wäre natürlich blöd, zumal der ganze Aufbau ja weitgehend verschraubt ist.

Nur als Anmerkung, damit keine Missverständnisse aufkommen: das Teleskop habe ich gebraucht gekauft, sodass auf die ursprünglich vom Verkäufer gelieferte Qualität kein Rückschluss möglich ist. Das nur der Vollständigkeit wegen.

Mir kam noch die Idee, dass ich die Orientierung der Bildfehler nochmal mit den Bildern aus November vergleichen könnte. Zwischenzeitlich habe ich nämlich das Teleskop mit den Omegon Rohrschellen montiert, sodass ich das Teleskop verdreht angebaut habe. Im Kamerabild ist weiterhin Norden "oben".

Kann jemand einschätzen, mit welchen Kosten ich rechnen müsste, wenn ich die Optik bei einem Händler (zB TS?) überprüfen und gegebenenfalls reparieren oder neu justieren lasse?

Viele Grüße
Christoph
 
Hi Christoph,

das ist echt heftig.
Ich habe dieses Ding ebenfalls, und mein Gerät hat eine super Abbildung, ich bin begeistert von dem Teil.

Hast Du Dir mal einen künstlichen Stern gebaut und dir mal die Beugungsbilder angeschaut?
18m Abstand (360mm x 50) sollten genügen, anderthalbe Öffnung in Millimetern als Vergrößerung, also etwa 90fach.


Ich habe vor einiger Zeit gelesen, dass man bei vielen dieser Teleskope, die ja oft Derivate sind, die Zelle angeblich gar nicht justieren kann.
Wenn ich nur wüsste, wo das war...
DAs wäre natürlich doof.

Aber frag doch mal den Teleskop-Spezialisten an, die verkaufen das Gerät.

Viele Grüße
Thomas
 
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