ASIAIR Pro vs. N.I.N.A.

BackyardImaging

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Hallo zusammen,

momentan bin ich mit meinem Fotografie-Setup sehr zufrieden: Eine EQ 5 mit Berlebach-Stativ; darauf ein Lacerta 72/432 mit Flattener und eine Canon 600D(a). Guiding erfolgt mittels eines MGEN 2. Das wird sicher auch noch eine Weile so halten, aber ich mache mir doch Gedanken, wie ich in Zukunft weitermachen möchte. So habe ich z. B. bei meinem ersten Versuch, über mehrere Nächte Photonen zu sammeln, gemerkt, wie schwer es ist, das genaue Bildfeld wieder zu treffen. Sollte später eine Astrokamera dazu kommen, wird das mit dem Alignment auch nicht mehr so funktionieren, wie ich das momentan mache. Nun habe ich schon viel Gutes über N.I.N.A. gelesen oder auch die ASIAIR Pro und ich überlege, was ich in Zukunft nutzen sollte.

An der ASiAIR Pro reizt mich vor allem, dass gerade für Menschen wie ich, die mobil unterwegs sind, sehr viel praktischer ist. Das Kästchen wird angebracht, verkabelt und das war es. Die Steuerung kann im Winter bspw auch aus dem warmen Auto heraus erfolgen. Für Nina muss ich zusätzlich ein Notebook mitschleppen (das ich bereits habe) und zumindest einen kleinen Klapptisch, wo ich das drauf stellen kann. Dazu noch eine zusätzliche Stromversorgung. Fraglich auch, wie gut sich das Notebook im Winter bei Minusgraden hält. Andererseits kann man Nina für Fotosequenzen nutzen, was natürlich ebenfalls interessant ist, falls man mal mit Monokameras und Farbfiltern arbeiten möchte. Gibt es diese Möglichkeiten auch bei der ASIAIR Pro? Und lassen sich beide Möglichkeiten gleichermaßen gut nutzen, wenn man ein Objekt über mehrere Nächte fotografieren möchte und das Gesichtsfeld möglichst gut reproduzieren muss?

Dazu kommt der Kostenfaktor. N.I.N.A. ist zumindest noch kostenlos; die ASIAIR Pro kostet mit Guidingcam und Leitrohr schon wieder einiges. Außerdem bin ich nicht sicher, ob die ASIAIR mit allen Astrokameras kommuniziert oder bin ich da auf bestimmte Produkte beschränkt? Fragen über Fragen... Vielleicht sind meine Vorstellungen auch komplett daneben; dann dürft ihr ich gerne eines besseren belehren.

Viele Grüße + CS,
Ulrike
 
Hallo Ulrike,
wie Du schon schreibst, ist die ASIair Pro "plug and play": da braucht man nichts zu basteln, es funktioniert einfach "out of the box". Nachteil: es werden nur Kameras und Zubehör von ZWO unterstützt, Ausnahme: DSLR von Canon und Nikon (siehe Kompatibilitätsliste auf der ZWO Homepage). Ansonsten ist die ASIair top, ich benutze Sie sehr gerne und bin sehr zufrieden damit.
Für's Guiding brauchst Du so oder so ein extra Guiding Scope mit Guiding Kamera (oder Du machst OAG, dann kein eigenes Guiding Scope), egal ob mit NINA oder mit der ASIair.

Die ASIair bietet auch die Möglichkeit, Programme zu planen, um verschiedene Objekte anzufahren und Aufnahmen automatisiert zu machen. Ansteuerung eines Filterrades und Monochromkameras ist natürlich auch kein Problem.

Bei den ganzen Lösungen wie NINA und Co. läuft's auf einen Laptop oder einen MiniPC hinaus. Preislich gibt sich das dann nicht viel gegenüber der ASIair Pro (bald erscheint auch die neue ASIair Plus). Einen Windows 10 Pro Rechner kann man z.B. per RDP o.ä. auch von der Ferne aus steuern. Bei der ASIair geschieht das über eine App via Tablet/Smartphone (iOS oder Android), leider lässt sich das nicht von einem PC aus machen.

Noch ein Vorteil der ASIair: die eingebauten 12V-Buchsen sind sehr praktisch, so dass man alles Equipment über die ASIair mit Strom versorgen kann.

Ich persönlich bin mit der ASIair voll zufrieden und kann sie empfehlen.

Viele Grüße

Markus
 
Hallo Ulrike,

wenn du zukünftig nur ZWO Produkte einsetzen möchtest, auf Mosaike verzichten kannst, Koordinaten von exotischeren Objekte auch von Hand eingeben könntest und nicht auf Rotation des Aussschnitts angewiesen bist… ja dann ist ASIAIR wirklich die simpelste und stärkste Lösung.

Per Software Updates wird ASIAIR sicherlich um diese Funktionen erweitert werden. Ich bin seit dem 1. Tag mit ASIAIR, SGPro und jetzt auch NINA unterwegs. Die Laptop Lösungen können immer Alles und deswegen klappt auch manchmal etwas nicht. Mit ASIAIR hatte ich noch nie Probleme. Nutze nur noch in der Sternwarte eine LaptopLösung. Dritte Generation von ASIAIR hab ich auch schon vorbestellt :cool:

LiveStacking, Objektplaner, autom. Flat Belichtungszeit, multistarguiding und Videoaufnahme für Planeten sind mittlerweile auch an Board. ASIAIR V1 hat aber eine zu schwache CPU für LiveStacking und Video.
 
Hallo Ulrike,

ich würde, unabhängig davon ob Du stationär oder mobil unterwegs bist, den ASIAir als Pro oder wen es etwas warten kann, den Plus empfehlen. Wie bereits beschrieben ist der einzige "Nachteil" (wenn es den einer ist) die Bindung an die Produkte von ZWO. Was meinst Du mit Fotosequenzen? Die Verwendung von Monokameras mit Farbfiltern ist natürlich auch mit einem ASIAir möglich.

Grüße
Silvio
 
Zuletzt bearbeitet:
@Heymann

Hi Silvio,

so wie ich das verstanden habe, kann man eine bestimmte Aufnahmesequenz erstellen mit N.I.N.A. - also der Kamera zB sagen, sie soll jetzt (nur mal angenommen) 20 Bilder à 3 min erstellen, dann noch 40 Bilder à 5 min usw... Nach meinem Verständnis sollte das dann auch bei Monokameras mit Farbfilter und Filterrad funktionieren, z. B. 20 Bilder in Blau, danach 30 in Rot usw... für alle die, die nicht pro Nacht einen Farbkanal erstellen. Das ist natürlich ziemlich attraktiv, vor allem bei Monokameras.

Die Produktbeschränkung finde ich auch nicht ganz so gut. Andererseits wie gesagt viel weniger Kabel und zusätzlichen Aufwand. Wisst ihr eventuell schon, welche Vorteile die ASIAIR Plus im Vergleich zur Pro bringen soll?

Viele Grüße,
Ulrike
 
Nutze nur noch in der Sternwarte eine LaptopLösung.
Sicher, weil die Lösung mit N.I.N.A doch mehr Möglichkeiten bietet? Das Gefühl habe ich ebenfalls - ist aber eben nur ein Gefühl. Ich gehe nicht gerne den Weg des geringsten Widerstandes bzw habe einen gewissen Anspruch und mich und meine Bilder - so wie sie irgendwann mal werden sollen. Ich wäre natürlich bereit, den Weg der Laptop-Lösung zu gehen, wenn das mehr Vorteile bringt. Aber im Moment sehe ich die noch nicht so. Ich hoffe ja, das die ASIAIR irgendwann mal mit was anderem kommuniziert als nur mit ZWO.
 
Hallo Ulrike,

so wie ich das verstanden habe, kann man eine bestimmte Aufnahmesequenz erstellen mit N.I.N.A. - also der Kamera zB sagen, sie soll jetzt (nur mal angenommen) 20 Bilder à 3 min erstellen, dann noch 40 Bilder à 5 min usw... Nach meinem Verständnis sollte das dann auch bei Monokameras mit Farbfilter und Filterrad funktionieren, z. B. 20 Bilder in Blau, danach 30 in Rot usw... für alle die, die nicht pro Nacht einen Farbkanal erstellen. Das ist natürlich ziemlich attraktiv, vor allem bei Monokamera
Das geht mit dem ASIAir auch.
Die Produktbeschränkung finde ich auch nicht ganz so gut.
Na ja, so schlecht sind die Produkte von ZWO nun auch nicht ;). Und Kameras von Nikon und Canon funktionieren ja auch mit ASIAir.
Wisst ihr eventuell schon, welche Vorteile die ASIAIR Plus im Vergleich zur Pro bringen soll?
Er hat unter anderem eine externe Wlan-Antenne (mit dem Plus gibt es mit der Wifi-Reichweite Probleme) und ein eMMC, wo die Firmware drauf sein soll (bisher auf der SD-Karte).

Grüße
Silvio
 
Hallo Ulrike,

wenn du zukünftig nur ZWO Produkte einsetzen möchtest, auf Mosaike verzichten kannst, Koordinaten von exotischeren Objekte auch von Hand eingeben könntest und nicht auf Rotation des Aussschnitts angewiesen bist… ja dann ist ASIAIR wirklich die simpelste und stärkste Lösung.
Noch eine Frage zu den "exotischen" Objekten. Angenommen, ich suche mir ein bestimmtes Feld zum Fotografieren aus und habe die Mittelpunktkoordinaten. Bisher habe ich das Problem, dass ich mittels traditionellen Alignment dieses Feld nicht genau genug reproduzieren kann, wenn ich in der nächsten Nacht weiter machen möchte. Würde das mittels ASIAIR besser gelingen?

Ich möchte es mal verdeutlichen: Ich habe ein (Weit-)feld fotografiert mit Crescent und Soap Bubble. Nach der ersten Nacht habe ich die Bilder gestackt und dann von nova astrometry plate solven lassen. Den angegebenen Bildmittelpunkt bin ich dann in der nächsten Nacht angefahren, musste dann aber noch gut eine halbe Stunde mit der Handsteuerbox und Testaufnahmen das Bildfeld korrigieren, bis es in etwa identisch war mit der Nacht davor.
 
Hallo Ulrike,
Du kannst in der ASIair auch eigene Objekte mit ihren Koordinaten eingeben und diese dann anfahren:

 
Noch eine Frage zu den "exotischen" Objekten. Angenommen, ich suche mir ein bestimmtes Feld zum Fotografieren aus und habe die Mittelpunktkoordinaten. Bisher habe ich das Problem, dass ich mittels traditionellen Alignment dieses Feld nicht genau genug reproduzieren kann, wenn ich in der nächsten Nacht weiter machen möchte. Würde das mittels ASIAIR besser gelingen?

Ich möchte es mal verdeutlichen: Ich habe ein (Weit-)feld fotografiert mit Crescent und Soap Bubble. Nach der ersten Nacht habe ich die Bilder gestackt und dann von nova astrometry plate solven lassen. Den angegebenen Bildmittelpunkt bin ich dann in der nächsten Nacht angefahren, musste dann aber noch gut eine halbe Stunde mit der Handsteuerbox und Testaufnahmen das Bildfeld korrigieren, bis es in etwa identisch war mit der Nacht davor.
Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber meines Wissen sollte es, wenn der Aufbau identisch ist, mit dem ASIAir funktionieren.

Grüße
Silvio
 
Hi Ulrike,
kurz vorneweg: Die ASIAIR ist eine prima Loesung und speziell wer keine Lust zum frickeln hat, der wird da gut bedient.
Natuerlich hat das eben auch die typischen Nachteile eines proprietaeren geschlossenen Systems, die @Raumfisch im wesentlichen bereits auflistet.

Nur mal kurz zu diesem Aspekt:
An der ASiAIR Pro reizt mich vor allem, dass gerade für Menschen wie ich, die mobil unterwegs sind, sehr viel praktischer ist. Das Kästchen wird angebracht, verkabelt und das war es. Die Steuerung kann im Winter bspw auch aus dem warmen Auto heraus erfolgen. Für Nina muss ich zusätzlich ein Notebook mitschleppen (das ich bereits habe) und zumindest einen kleinen Klapptisch, wo ich das drauf stellen kann. Dazu noch eine zusätzliche Stromversorgung.
dass machen sicher viele so, aber dass muss nicht notwendigerweise so sein:

Ich habe mir z.B. wie nicht wenige einen "Eagle-light" gebaut (Ziel: 1/3 des Preises, was auch grob hinkam) und zwar in meinem Fall aus einem Fitlet2 Mini-computer (fitlet2 aber es gibt Alternativen wie Sand am Meer), der ist spritzwassergeschuetzt, funktioniert von -40 bis 80gC, hat keine bewegten Teile/Ventilatoren, 0,5TB schneller M.2 SSD Speicher, 8GB RAM, vier Prozessorkerne, Versorgungsspannung 9-36V und ist schnell genug Windows10 mit NINA oder (falls gewuenscht) auch Linux laufen zu lassen und verbraucht wenn NINA laeuft so im Schnitt 5-10W.
Abgerundet habe Ich das mit einer Pegasus Pocket Powerbox Micro, die alle Spannungen (inklusive adaptiver Tauheizung fuer Teleskop und Leitrohr) besorgt, was den Teleskopcomputer auch mit umfasst. Extra stromversorgung braucht es keine.
Das Packet (10x17x3cm) laeuft autonom auf dem Teleskop selbst (so wie die ASIAIR auch). Ich habe das zwischen zwei Losmandy/Vixen-Komboklemmen gesetzt und kann das Ding ueber-, unter-, zwischen- all meine Fernrohre haengen. Verkabelt wird dann genau so viel oder wenig wie bei der ASIAIR auch (ist in 5min erledigt).

Verbinden kann man sich auf das Ding ueber WIFI (RDP) mit einem Tablet oder einem Laptop aus dem warmen Auto oder vom Schreibtisch und durchlaufen muss der Laptop/Tablet dann ebenfalls nicht, denn wie gesagt der Teleskopcomputer mit dem Sequencer laeuft autonom.

Wenn man darauf NINA, SC und noch so 2-3 Hilfsprogramme installiert hat und nicht jeden Windows Mist (ist halt ein dezidierter Astrocomputer), dann laeuft das sehr stabil und dann im Gegensatz zur ASIAIR auch mit praktisch jeder Astrohardware, die unter Windows / ASCOM unterstuetzt wird.

Ist aber auch eine Kostenfrage: Ich habe etwas mehr investiert und einen "gehaerteten" Industriecomputer genommen und den nicht ganz so billigen Pegasus Pocket Micro (weil der auch 100% unter NINA unterstuetzt wird), aber im Prinzip kann man sowas auch fuer den Preis der ASIAIR PRO realisieren. Ist halt die Frage ob man Lust dazu hat, sowas aufzusetzen und Spass dabei hat, besonders schwer ist es eigentlich nicht.
Gruss & CS
 
@Defunct
Danke, ich wusste gar nicht, dass das eine Möglichkeit ist. Werde ich mal im Hinterkopf behalten.

Wegen des geschlossenen Systems: ZWO macht sicher gute Kameras, keine Frage. Mir wurde allerdings auch schon QHY empfohlen. Das Thema hat vielleicht noch etwas Zeit, ist aber durchaus von Relevanz für die Frage ob NINA oder ASIAIR. Den Vorteil der ASIAIR Plus sehe ich noch nicht so ganz. Besseres Wifi ist ja gut und schön, aber so wie ich fotografiere, macht das tatsächlich kaum einen Unterschied. Auch in der Plus Version werde ich das Setup nicht von der Wohnung aus steuern können. Die ist auf jeden Fall außerhalb der Reichweite. Ich werde mal schauen, wie die preislichen Unterschiede im Gegensatz zur ASIAIR Pro sein werden.

P.S.: Als ob er's geahnt hätte, hat Frank gerade zwei Videos zu NINA veröffentlicht :) Die werde ich mir auf jeden Fall erstmal anschauen.
 
Den Vorteil der ASIAIR Plus sehe ich noch nicht so ganz. Besseres Wifi ist ja gut und schön, aber so wie ich fotografiere, macht das tatsächlich kaum einen Unterschied.
Die ASIAIR Plus ist wohl ein Redesign im Rahmen der Produktpflege.

1) Dabei wird der Prozessorkern ueber das Alugehaeuse gekuehlt und kann in ein geschlossenes - na nennen wir das mal "Tau-festes" - kompaktes Gehaeuse gepackt werden. Das macht schon Sinn.
2) Es gibt jetzt einen USB-C Port, mit dem man Daten direkt herunterziehen kann, ohne mit der kleinen SD-Karte herumfriemeln zu muessen. Macht auch Sinn.
3) Die WIFI-Antenne musste 'rausgelegt werden, weil die waere im geschlossenen Alugehaeuse ansonsten vollkommen abgeschirmt und nutzlos. Auch das kann man als Innovation verkaufen ;)
4) Man hat den Bootloader jetzt wohl redundant angelegt, damit bei einem Fehler auf dem Speichermedium der ganze Laden trotzdem noch booten und repariert werden kann. Die Zahl der Reklamationen war wohl nicht unerheblich.

Das sind jetzt keine spektakulaeren Features, aber das erhoeht die Standfestigkeit erheblich. Wenn Ich mir jetzt so ein Ding zulegen wuerde, dann wuerde es wohl die PLUS Version.

Kannst Du deinen Aufbau denn ueberhaupt alleine lassen (mal von der Verbindung abgesehen)?
 
Oben wurde die Frage aufgeworfen, ob man mit AAP ein Feld aus z.B. 2x 1 oder 2x2 , … Bereichen fotografieren kann. Bei teleskopius gibt es für solche Felder eine Exportfunktion u.a. für AAP. Ich habe das noch nicht ausprobiert, sah aber machbar aus.

Ich selber sehe mich noch als Anfänger. Zuerst hatte ich aus Kostengründen NINA ausprobiert. Das funktionierte. Das war mir aber vom Aufbau zu umständlich. Mit AAP geht das deutlich schneller.

Grüße

Andreas
 
Hallo Ulrike,

Den Vorteil der ASIAIR Plus sehe ich noch nicht so ganz. Besseres Wifi ist ja gut und schön,
Na ja, es geht nicht um "besseres" WiFi. Ich hatte den ASIAir, wo die Reichweite des WiFi normal war und nach dem Umstieg auf den Pro war ich bezüglich der geringeren Reichweite doch etwas "überrascht". Nichts, was sich nicht beheben lässt, aber halt nicht schön. Ich habe meine Montierung im Garten und verwende einen einen Repeater 1750 oder einen TP-Link TL-WR902AC. Wie gesagt, beim Plus sollten derartige Maßnahmen nicht mehr von Nöten sein.

Grüße
Silvio
 
Hallo Ulrike,


Na ja, es geht nicht um "besseres" WiFi. Ich hatte den ASIAir, wo die Reichweite des WiFi normal war und nach dem Umstieg auf den Pro war ich bezüglich der geringeren Reichweite doch etwas "überrascht". Nichts, was sich nicht beheben lässt, aber halt nicht schön. Ich habe meine Montierung im Garten und verwende einen einen Repeater 1750 oder einen TP-Link TL-WR902AC. Wie gesagt, beim Plus sollten derartige Maßnahmen nicht mehr von Nöten sein.

Grüße
Silvio
Vielleicht hätte ich eher "höhere Reichweite" schreiben sollen. Wenn ich zB im Garten meiner Eltern knipse, wäre ich, wenn die Ausrüstung ihre Arbeit macht, oben in meinem Zimmer. Luftlinie ca 40 Meter, würde ich schätzen. Die Ausrüstung unten im Garten, ich im zweiten Stock - ohne Sicht auf die Ausrüstung. Bin ich an der Sternwarte, könnte ich die Ausrüstung natürlich näher ran bringen; meist beträgt die Entfernung dann aber auch zumindest 20 Meter - eher etwas mehr. Ich denke, da wird mir auch die Plus nichts nützen.

CS,
Ulrike
 
Bei mir steht die ASIair im Garten, der AP befindet sich im Haus, Entfernung ca. 10 Meter mit Hauswand dazwischen. Mit 5GHz geht das schon nicht mehr, 2GHz gehen noch. Da ist die ASIair Pro etwas schlecht konstruiert. Aber mit einem entsprechend positionierten WLAN Hotspot des Heimnetzes, einem WLAN-Repeater oder einem externen WLAN-"Adapter" (WLAN Repeater im Client-Mode, den man an die Ethernetbuchse der ASIair pro anschließt) kann man sich behelfen. Auf die Plus-Version werde ich als Pro Besitzer nicht umsteigen, da sind mir die Unterschiede / Vorteile zu gering. Die Aufnahmen speichere ich i.d.R. auf der SD-Karte und übertrage sie drinnen mit 5GHz WLAN Empfang. Videos oder größere Datenmengen dann bei Bedarf auf einen USB3-Stick. Wenn man die ASIair neu kauft, ist es ggf. sinnvoll, gleich das aktuelle Modell zu wählen. Aber vielleicht bekommt man dadurch auch eine Pro Version auf dem Gebrauchtmarkt zu einem guten Preis.
Gruß
Markus
 
Noch eine Frage zu den "exotischen" Objekten. Angenommen, ich suche mir ein bestimmtes Feld zum Fotografieren aus und habe die Mittelpunktkoordinaten. Bisher habe ich das Problem, dass ich mittels traditionellen Alignment dieses Feld nicht genau genug reproduzieren kann, wenn ich in der nächsten Nacht weiter machen möchte. Würde das mittels ASIAIR besser gelingen?

In meiner Sig findest du ein Foto vom Fledermausnebel. Das Foto ist in vier, nicht aufeinanderfolgenden, Nächten entstanden.
Ich habe mir in Stellarium das Feld angeschaut und mich dann für 250mm Brennweite und 4/3 Sensor entschieden (ok ok ich wollte ja auch den 1x1 Mode der 294 testen). In der Bildmitte lang dann ein Stern mit der Bezeichnung SAO/HIP 0815usw.. Diese Sterne kannst du in NINA/SGPro eingeben und bekommst die Koordinaten aus dem Internet; ASIAIR hat nur eine begrenzte offline Datenbank (Messier, NGC, usw.). Ich habe mir die Koordinaten herausgeschrieben und mir ein eigenes Objekt in der ASIAIR-Datenbank erstellt. Mittels Platesolve hat ASIAIR die Bildmnitte an allen vier Nächten, nach dem Aufbauen und PolarAlignment, exakt getroffen.

Natürlich ist ASIAIR keine EierlegendeWollmilchsau, aber es kommt verdammt nahe ran, wenn du eine einfache, intuitive, extrem bedienerfreundliche Lösung suchst.
Man kann auch Fehler bei der Bedienung machen, aber die Schwierigkeiten und "Blödheitsfehler" über die man öfters mal in Zusammenhang mit NINA/SGPro/APT liest, passieren bei ASIAIR nicht.
ASIAIR ist nicht so komplex und man kann vieles nicht bis ins tiefste Detail einstellen. Die Bedienung,mittels Tablet/Handy, über eine eigene App ist definitiv konfortabler als der Zugriff auf einen Laptop mit Anydesk/Remote whatever.


Mehr Möglichkeiten bietet NINA auf jedenfall, aber das ist nicht der Grund für die Sternwarten-Nutzung.
Leider passt der Fokusmotor von ZWO nicht an meinen ESPRIT120, so dass ich auf Pegasus ausgewichen bin. Andere Hersteller kannst du mit ASIAIR nicht ansteuern.
Hinzu kommt die Verwendung einer High-End-Montierung aus Italien. Diese benötigt weitere Software-Lösungen, welche ASIAIR nicht bieten kann.
Eine geplante automatisierte Dach-Steuerung wird unter Windows auch einfacher zu realisieren sein.

Rein von den Funktionen her, bietet mir die Laptop Lösung eine Funktion welche ich genau 1x bei ASIAIR vermisst hatte: Manuelle Rotation des Kamerawinkels (wenn eine lange Zeitspanne zwischen den Aufnahmen liegt).
Die Autofokusfunktion und das Guiding finde ich bei ASIAIR mittlerweile besser als auf dem Laptop; schneller, besser/gleich gut und viel weniger Verstellmöglichkeiten.

Für EAA und PolarAlignment nutze ich am Laptop sogar zusätzlich noch eine weitere Software (SharpCap). ASIAIR kann auch diese Felder problemlos bedienen.
 
Danke dir! Hui, Tintenfisch und Fledermaus - das ist auch wo was, was ich gerne mal machen würde. Im Schmalband belichten, bis der Arzt kommt :) Da sollte natürlich das Gesichtsfeld dann sitzen.

Wahrscheinlich werde ich wohl mit der ASIAIR anfangen und irgendwann mal auf NINA umsteigen ;) Im Moment schreckt mich das ganze zusätzliche Geraffel noch zu sehr ab. Ich habe gestern mal ein wenig mit NINA "gespielt" - mal die Kamera angeschlossen usw... Die Einstellmöglichkeiten wirken schon im ersten Moment etwas überfordernd.

CS,
Ulrike
 
Ich bin auch Besitzer eines ASIAIR Pro und benutze damit ausschließlich ZWO Zubehör. Ob das gut ist oder nicht möge jeder für sich selbst entscheiden.
Was mir gefällt, ist der relativ gute Draht durch den Support zur Entwicklung der Software. Die nehmen wirklich Vorschläge auf und setzen diese um, nicht zuletzt bspw. die Unterstützung der Canon EOS R(a). Sowas gefällt mir einfach.

Sofort wenn man den ASIAIR Pro aus der Packung nimmt, sollte man ein Backup des Systems durchführen und das Image auf seinem PC speichern. Dafür gibt es auf YouTube Anleitungen.

Was beim ASIAIR Pro wirklich wichtig ist, ist ein guter USB Stick. Der Mitgelieferte ist laaaaaaaaaaahm, trotz USB 3.0. Bei kleineren Chips ist das bestimmt nicht so sehr wichtig, aber bei meiner 6200er mit riesen Auflösung und entsprechend auch riesen Datenmenge ist das schon entscheidend.
Beispiel: 30 Flats mit mitgeliefertem USB Stick -> 15 min. 30 Flats mit Corsair USB Stick -> 4 min.
Also Tipp von mir: gescheiten USB Stick ran hängen.

Die WLAN Reichweite ist sehr schlecht. Im ursprünglichen Konzept des ASIAIR war dies aber kein Problem, da er als ausschließlich mobile Lösung fungieren sollte. Deswegen bspw. auch die reduzierte, schnell einzustellende und mit großen Buttons für touch ausgelegte Oberfläche. Die kamen einfach nicht auf die Idee, dass die Leute den Krempel aufstellen und dann trotzdem von der Couch aus bedienen wollen. Deswegen nun der Plus...

Das Platesolving funktioniert perfekt. Das Polar Alingment auch. Hier gibt es bei mir wirklich nie Probleme. Ich muss jedes Mal alles neu aufbauen, deswegen sind das für mich absolut unerlässliche Features. Die Steuerung der Montierung funktioniert bei mir super über USB.
Für weitere Freude sorgt die Autorun Funktion mit neuerdings einem Plan. Ich kann also sagen ok, nimm diese drei Objekte über die Nacht verteilt automatisch auf, mit Meridian Flip usw, volles Programm. Der fährt die Montierung danach sogar wieder in die Home Position und schaltet alles aus. Morgens nur noch raus gehen und rein tragen.

Wenn weitere Fragen aufkommen sollten, beantworte ich diese gern. Ich finde der ASIAIR ist wirklich ein tolles kleines Gerät. Seitdem ich ihn habe, kamen seitens ZWO 6 neue Funktionen kostenlos für mich dazu.
 
Was beim ASIAIR Pro wirklich wichtig ist, ist ein guter USB Stick. Der Mitgelieferte ist laaaaaaaaaaahm, trotz USB 3.0. Bei kleineren Chips ist das bestimmt nicht so sehr wichtig, aber bei meiner 6200er mit riesen Auflösung und entsprechend auch riesen Datenmenge ist das schon entscheidend.
Beispiel: 30 Flats mit mitgeliefertem USB Stick -> 15 min. 30 Flats mit Corsair USB Stick -> 4 min.
Also Tipp von mir: gescheiten USB Stick ran hängen.

Ich nutze seit eh und je nur die mitgelieferte SD Karte (32GB) und ziehe sie morgens nach der Session aus ihrem Slot.
Über Card-Reader kommen die Daten dann auf den PC (Auschneiden & Einfügen).
Über Schnelligkeit und Fassungsvermögen für eine Nacht (294 bin1x1 = ~80MB Fits) hab ich noch nicht schimpfen müssen; kommt natürlich auf die Belichtungszeit pro Bild an.

Luftlinie ca 40 Meter, würde ich schätzen. Die Ausrüstung unten im Garten, ich im zweiten Stock - ohne Sicht auf die Ausrüstung
Externer Mini Router mit Antenne an den LAN Port der ASIAIR PRO angeschlossen und du kannst diese Strecke mit 2.4GHz überwinden. Bilder-Download zickt manchmal ein bischen über 2.4GHz, aber du kannst auch zu jeder Zeit ein "älteres" Bild laden und zur Kontrolle betrachten. Guiding Graph funktioniert auch bei niedriger Bandbreite in Echtzeit.

Wenn du noch 3 Wochen warten kannst, berichte ich über die Wifi Range vom PLUS Modell _affeaugen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Externer Mini Router mit Antenne an den LAN Port der ASIAIR PRO angeschlossen und du kannst diese Strecke mit 2.4GHz überwinden. Bilder-Download zickt manchmal ein bischen über 2.4GHz, aber du kannst auch zu jeder Zeit ein "älteres" Bild laden und zur Kontrolle betrachten. Guiding Graph funktioniert auch bei niedriger Bandbreite in Echtzeit.

Wenn du noch 3 Wochen warten kannst, berichte ich über die Wifi Range vom PLUS Modell _affeaugen:
Wäre ein Weg. Kennst du ein empfehlenswertes Modell? Wieder so eine Sache, wo mir jegliche Erfahrung fehlt. Drei Wochen kann ich sicher noch warten, wird aber nichts dran ändern. Wird auch so nicht klappen, selbst wenn das Wifi jetzt plötzlich über 10 m reicht (in einem YT-Video mit einem Review der Plus war von 30 Fuß die Rede, wenn ich mich recht erinnere).
 
Hallo Ulrike


wird gerne mit dem ASIAir verwendet. Bei 2.4 GHz sollten 20 m ( je nach Örtlichkeiten) drin sein. Ich würde aber auf den Plus warten.

Grüsse
Silvio
Danke. Bin gespannt, was der Plus mit so einer kleinen Box kann. Mal schauen, ob ich noch bis November warten kann. Jetzt hab ich soviel tolles über die kleine Wundertüte gelesen; das will ich natürlich auch ausprobieren _affeaugen:
 
Meine ASIAIR-Pro ist über LAN-Kabel im Netzwerk (50m bis zum Haus). Nach der nächtlichen Session
ziehe ich die Dateien auf meinen Mac. Gerne sitze ich auch zu Beginn der Session noch 1-2h in meiner Sternwarte,
beobachte mit Argusaugen das Guiding (würde mir mit NINA noch sehr viel mehr Spaß machen (weil viel detailreicher) aber gibts ja leider nur für Windows?)
und genieße die nächtliche Ruhe und den faszinierenden Sternenhimmel.

CS Michael
 
Gerne sitze ich auch zu Beginn der Session noch 1-2h in meiner Sternwarte,
beobachte mit Argusaugen das Guiding (würde mir mit NINA noch sehr viel mehr Spaß machen (weil viel detailreicher)
Hätte ich meine Sternwarte, würde ich das vermutlich auch machen :). Dann würde ich vermutlich auch gleich NINA nehmen anstatt die ASIAIR Pro. Lan-Kabel ist irgendwie auch keine Option. Vermutlich werde ich einfach alles einrichten und der Technik vertrauen müssen, dass alles gut durchläuft.

Jetzt überlege ich noch folgendes: Momentan guide ich mit dem MGEN, so dass ich theoretisch auf das Guiding via ASIAIR verzichten könnte. Wäre das sinnvoll? Oder wäre es besser, das Guding auch über die ASIAIR laufen zu lassen? Obwohl... das wird so wahrscheinlich gar nicht gehen, denn sowohl MGEN als auch ASIAIR müssten mit der Montierung verbunden werden, oder sehe ich das falsch?
 
Hallo Ulrike,

bei Einsatz eines ASIAir macht der MGen nicht mehr wirklich Sinn. Ich habe meinen, als er mehr als ein Jahr einfach nur noch rumlag, verkauft.

Grüße
Silvio
 
Ich habe mir die Koordinaten herausgeschrieben und mir ein eigenes Objekt in der ASIAIR-Datenbank erstellt. Mittels Platesolve hat ASIAIR die Bildmnitte an allen vier Nächten, nach dem Aufbauen und PolarAlignment, exakt getroffen.
Dazu muss man mit ASIair nicht einmal die zentralen Koordinaten abspeichern, es reicht wenn man das Bild der ersten Nacht im Image Previewer öffnet und dann von dort ein GoTo Kommando auslöst. Damit wird der exakt gleiche Himmelsausschnitt angefahren
 
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