Liebe Spechelfreunde,
ich hole diesen uralten Thread nochmal aus der Versenkung, weil ich mir so eine Optik jüngstens angelacht habe. Vor dem Kauf hab ich mich auch hier durchgelesen und mich trotzdem zum Kauf entschieden
Mein Ziel war es, ein kompaktes Grab & Go Teleskop zu bekommen, was meinen Skywatcher 120/600 ersetzen sollte und leicht genug sein sollte, um es für ein EAA Projekt auf mein CPC aufsatteln zu können.
Unterwegs werde ich diesen Refraktor mit 38 mm (2"), 18 mm (2") und 7 mm Okularen betreiben. Also maximal 86fache Vergrößerung. Aufgrund der Aussagen hier denke ich, dass die Optik da eine gute Abbildung liefern sollte.
Für EAA habe ich eine ZWO ASI120 mono. Die Pixelgröße sollte für diese Brennweite optimal sein, das Feld ist etwas klein. Ob das gut funktioniert werde ich sehen und berichten.
Was ich in der ganzen Diskussion hier vermisst hab ist, dass sich hier niemand über diesen Auszug aufgeregt hat! Als ich das Gerät bekommen und ausgepackt hatte, war mein erster Gedanke: dieser Auszug muss weg! Hier wurde zwar von Verkippung gesprochen aber dass der Auszug einen für Refraktor untypisch kurzen Fokusweg von nur 25 mm hat und dass das Ding für meine Begriffe sehr unpräzise arbeitet hat hier niemand erwähnt. Abgesehen davon müsste man für eine Anwendung von normalem Zubhör ohne Pentaprisma eine Verlängerung von 4-6 cm benutzen, um überhaupt in den Fokus zu kommen. Und das bei diesem "schwachen" Auszug! Für mich undenkbar, dass da ein 600 g schweres Okular mit so nem Hebel dran hängt und das gutgehen soll. Kurzum: für mich ein ziemlicher Aufreger!!!
Nach ersten Überlegungen, einen bei mir unbenutzt rumliegenden Baader Steeltrack für SCT anzubauen, habe ich dann entschlossen einen einfacheren Weg zu gehen. Mit dem Steeltrack wäre das Gerät zu schwer geworden, der Fokusweg des Steeltrack für SCT ist auch nur 30 mm und die Adaption wäre recht teuer geworden.
Also kurzerhand einen Originalauszug eines SkyWatcher 120/600 besorgt. Den kannte ich bereits als sehr zuverlässig, weil ich so ein Gerät hatte und man bekommt sie gebraucht recht günstig, weil sie oft durch Auszüge mit Untersetzung ausgetauscht werden.
Hier der Vergleich:
Unten der Intes Fokussierer, ca 4 cm kürzer. Rechts ausgefahren: der Skywatcher hat 60 mm Fokusweg - damit kann man arbeiten. Ausserdem war mir lieb, dass da gleich ein Sockel für meinen Leuchtpunktsucher dran ist - bin halt Anfänger und brauche sowas noch
Die Durchmesser von Fokus und Auszug passten natürlich nicht:
Also musste jemand her, der mir einen Adapter fertigen kann. Hier habe ich übers Forum den Hinweis auf JD Astronomie bekommen, der nach einer Anfrage kurzfristig eine günstige Lösung versprach: Ein Zwischenring aus Aluminium gedreht.
Das Endergebnis sieht nun so aus:
Ein schönes Ergebnis wie ich finde.
So komme ich mit meinem 2" Spiegel und meinen drei Okularen problemlos in den Fokus. Es sind noch ca 20 mm Platz zum inneren Anschlag, sodass sogar noch eine Baader Clicklock dazwischen passt, die ca 10 mm länger baut als die Originalklemme (die leider keine Ringklemmung hat).
Übrigens wiegt das Gerät so jetzt knapp 2,9 kg. Das finde ich nicht zu schwer.
Ein erster kurzer Test letzte Nacht machte einen guten Eindruck. Ich hatte einen guten Himmel und konnte die Bode-Galaxien herrlich gut sehen. Tagsüber macht das Gerät jedenfalls weniger Farbfehler als mein 120/600er Fraunhofer.
Einen schönen Bericht über dieses Gerät gibt es übrigens
hier zu lesen wie ich finde.
Meinen Dank an Eike von JD Astronomie, der mir wirklich ultraschnell und auch noch günstig geholfen hat!
CS.Oli