FrankIE Kay
Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
gestern habe ich Stellarium für mich entdeckt und habe mal geschaut, was von meinem Balkon aus alles sichtbar sein wird. Als längerfristiges Ziel habe ich mir gesetzt, die Sterne, die ich am Himmel allabendlich sehe (Bortle 6 - es sind nicht viele) benennen zu können, jedenfalls die helleren und markanten. Da die Plejaden für die Betrachtung rausfallen und bis zum passenden Mond noch ein paar Tage Zeit sind, gibt es außer der Venus sicherlich noch genug zu gucken. Außerdem wollte ich mein neues Aufsuchokular (Baader Hyperion 31 mm) mal ausgiebig testen.
Beobachtungen von Montag, 20.04.2020
Sonniger Tag, starker Wind, keine Wolken erkennbar
Ziele für die heutige Beobachtung:
Zunächst ging es mir darum, den Sichtbereich meines Balkons etwas auszuloten, damit ich meine möglichen Sichtungen in Stellarium besser einschätzen kann. Ferner wollte ich einen Blick auf C/2019 Y4 Atlas werfen, falls möglich. Da sollte sich gegen 23:15 Uhr eine relativ gute Möglichkeit ergeben, was mein Sichtfeld angeht.
Das Teleskop habe ich gegen 21:20 Uhr aufgestellt, dazu mein Notebook mit Stellarium, zur Unterstützung meiner Beobachtugnen. Zunächst versuchte ich 36 Cam zu finden (SAO 13756), der Stern ist aber leider nicht im Handsteuergerät. Mein Plan war es, mich darüber an den Kometen zu nähern. Erstmal nicht schlimm, stand eh noch zu hoch, ich musste nur im Kopf behalten, mich zeitig um eine Alternative zu kümmern.
Um 21:30 Uhr habe ich Capella angefahren, Sichtbarkeit geprüft, ging problemlos. Um 21:35 Uhr Castor angesteuert, der Sucher sieht die Balkondecke, Clarity jedoch sieht Castor. Höher geht es also nicht, schonmal ein guter Anhaltspunkt.
Schlussfolgerung nach Überprüfung in Stellarium: Abwarten bis 23:30 Uhr, um C/2019 Y4 anzugucken.
21:44 Uhr Betelgeuse angesteuert, 8 mm zeigen einen orangen Punkt, Seeing ist nicht dolle. Gut, der Stern ist sehr markant, leicht zu merken.
21:56 Uhr Aldebaran erreicht die Baumkronen, ein weiterer Anhaltspunkt für die Sichtbarkeit in Stellarium.
22:00 Uhr ist M44 gerade in den Sichtbereich gekommen, zahlreiche Sterne erkennbar, mit dem 31 mm besser abgebildet als mit dem Hyperion 8-24 mm Zoom, jedenfalls im Randbereich. Im mittleren Bereich kann ich beim Zoom-Okular nichts bemängeln.
22:09 Uhr: Mal die rechte Balkonseite ausloten: Stellarium meint NGC 884 sei sichtbar, den Doppelsternhaufen wollte ich mir eh angucken. Auch nach 10 Minuten bin ich mir nicht sicher was ich sehe. Im Okular sind mehr Sterne als Stellarium zeigt, bei den bisherigen Objekten konnte ich mittels Vergleich von Sternkonstellationen sicherstellen, das Richtige zu sehen. Dennoch: Der Anblick gefällt mir, ich frage mich warum ich noch nie in diese Richtung beobachtet habe. Liegt vielleicht daran, dass direkt darunter eine freie T-Kreuzung mit Laterne ist. 8-24 mm war auch nicht aufschlussreich, wieder 31 mm eingesetzt und die nadelfeinen Sterne bewundert.
22:25 Uhr: Mir ist kalt und ich habe Hunger. Wärmere Sachen anziehen, Brot essen, einen Ingwertee trinken (kalt, von gestern).
22:48 Zeit für ein neues Ziel, der Doppel-Sternhaufen ist nicht mehr bequem zu beobachten, es wird eng zwischen Balkonbrüstung und Teleskop - jedenfalls wenn ich dazwischen muss. Nochmal Atlas versuchen.
22:52 Uhr: SAO 13654 kennt meine Montierung und der Stern ist nahe am Kometen. Die Balkondecke war nicht im Weg für das Teleskop. Langsam herangetastet… ohne Erfolg. Ein anderer Ansatz musste her: SAO 13713 ist Teil eines Trapezes, an dem ich mich orientieren kann, das ist besser zu identifizieren.
23:37 Uhr: Ich habe den Bereich eingegrenzt und bin mir sicher keinen Kometen zu sehen. Machste nix. Wieder waren da mehr Sterne als Stellarium zeigt.
23:43 Uhr: Prokyon identifiziert und manuell angesteuert. Ein Leuchtpunktsucher wäre gut, jedenfalls genauer als am Tubus entlang zu schauen.
Noch ein Blick in Stellarium: Regulus sollte sichtbar sein.
23:50 Regulus erkannt, angesteuert, angeguckt. Genug für heute, bin müde.
Mitgenommen habe ich:
Stellarium ist eine echt tolle Software, ich werde sie öfter in meine Beobachtungen einbeziehen. Vielleicht sollte ich eine niedrigere Bortleklasse einstellen, besser mir wird mehr angezeigt und ich sehe etwas eventuell nicht, als das mir Stellarium etwas nicht zeigt, was ich eventuell sehen könnte.
Ich habe mir Pollux, Castor, Capella, Beteigeuze und Prokyon gemerkt und werde bei künftigen Beobachtungen auf sie achten. Ist wie Vokabeln lernen, irgendwann sitzen die (und viele weitere).
Ich mag mein Übersichtsokular. Es hat mir beim Aufsuchen wirklich gut geholfen.
Es ist gut einen Plan für Beobachtungen zu haben und nicht immer nur wahllos über den Himmel zu fahren.
Gruß
Christian
gestern habe ich Stellarium für mich entdeckt und habe mal geschaut, was von meinem Balkon aus alles sichtbar sein wird. Als längerfristiges Ziel habe ich mir gesetzt, die Sterne, die ich am Himmel allabendlich sehe (Bortle 6 - es sind nicht viele) benennen zu können, jedenfalls die helleren und markanten. Da die Plejaden für die Betrachtung rausfallen und bis zum passenden Mond noch ein paar Tage Zeit sind, gibt es außer der Venus sicherlich noch genug zu gucken. Außerdem wollte ich mein neues Aufsuchokular (Baader Hyperion 31 mm) mal ausgiebig testen.
Beobachtungen von Montag, 20.04.2020
Sonniger Tag, starker Wind, keine Wolken erkennbar
Ziele für die heutige Beobachtung:
- Venus
- Doppelstern Beteigeuze
- Doppelhaufen h Persei (NGC 869 / 884)
- Komet C/2019 Y4 Atlas
- Doppelstern Prokyon
- Doppelstern Capella
- Doppelstern Castor
Zunächst ging es mir darum, den Sichtbereich meines Balkons etwas auszuloten, damit ich meine möglichen Sichtungen in Stellarium besser einschätzen kann. Ferner wollte ich einen Blick auf C/2019 Y4 Atlas werfen, falls möglich. Da sollte sich gegen 23:15 Uhr eine relativ gute Möglichkeit ergeben, was mein Sichtfeld angeht.
Das Teleskop habe ich gegen 21:20 Uhr aufgestellt, dazu mein Notebook mit Stellarium, zur Unterstützung meiner Beobachtugnen. Zunächst versuchte ich 36 Cam zu finden (SAO 13756), der Stern ist aber leider nicht im Handsteuergerät. Mein Plan war es, mich darüber an den Kometen zu nähern. Erstmal nicht schlimm, stand eh noch zu hoch, ich musste nur im Kopf behalten, mich zeitig um eine Alternative zu kümmern.
Um 21:30 Uhr habe ich Capella angefahren, Sichtbarkeit geprüft, ging problemlos. Um 21:35 Uhr Castor angesteuert, der Sucher sieht die Balkondecke, Clarity jedoch sieht Castor. Höher geht es also nicht, schonmal ein guter Anhaltspunkt.
Schlussfolgerung nach Überprüfung in Stellarium: Abwarten bis 23:30 Uhr, um C/2019 Y4 anzugucken.
21:44 Uhr Betelgeuse angesteuert, 8 mm zeigen einen orangen Punkt, Seeing ist nicht dolle. Gut, der Stern ist sehr markant, leicht zu merken.
21:56 Uhr Aldebaran erreicht die Baumkronen, ein weiterer Anhaltspunkt für die Sichtbarkeit in Stellarium.
22:00 Uhr ist M44 gerade in den Sichtbereich gekommen, zahlreiche Sterne erkennbar, mit dem 31 mm besser abgebildet als mit dem Hyperion 8-24 mm Zoom, jedenfalls im Randbereich. Im mittleren Bereich kann ich beim Zoom-Okular nichts bemängeln.
22:09 Uhr: Mal die rechte Balkonseite ausloten: Stellarium meint NGC 884 sei sichtbar, den Doppelsternhaufen wollte ich mir eh angucken. Auch nach 10 Minuten bin ich mir nicht sicher was ich sehe. Im Okular sind mehr Sterne als Stellarium zeigt, bei den bisherigen Objekten konnte ich mittels Vergleich von Sternkonstellationen sicherstellen, das Richtige zu sehen. Dennoch: Der Anblick gefällt mir, ich frage mich warum ich noch nie in diese Richtung beobachtet habe. Liegt vielleicht daran, dass direkt darunter eine freie T-Kreuzung mit Laterne ist. 8-24 mm war auch nicht aufschlussreich, wieder 31 mm eingesetzt und die nadelfeinen Sterne bewundert.
22:25 Uhr: Mir ist kalt und ich habe Hunger. Wärmere Sachen anziehen, Brot essen, einen Ingwertee trinken (kalt, von gestern).
22:48 Zeit für ein neues Ziel, der Doppel-Sternhaufen ist nicht mehr bequem zu beobachten, es wird eng zwischen Balkonbrüstung und Teleskop - jedenfalls wenn ich dazwischen muss. Nochmal Atlas versuchen.
22:52 Uhr: SAO 13654 kennt meine Montierung und der Stern ist nahe am Kometen. Die Balkondecke war nicht im Weg für das Teleskop. Langsam herangetastet… ohne Erfolg. Ein anderer Ansatz musste her: SAO 13713 ist Teil eines Trapezes, an dem ich mich orientieren kann, das ist besser zu identifizieren.
23:37 Uhr: Ich habe den Bereich eingegrenzt und bin mir sicher keinen Kometen zu sehen. Machste nix. Wieder waren da mehr Sterne als Stellarium zeigt.
23:43 Uhr: Prokyon identifiziert und manuell angesteuert. Ein Leuchtpunktsucher wäre gut, jedenfalls genauer als am Tubus entlang zu schauen.
Noch ein Blick in Stellarium: Regulus sollte sichtbar sein.
23:50 Regulus erkannt, angesteuert, angeguckt. Genug für heute, bin müde.
Mitgenommen habe ich:
Stellarium ist eine echt tolle Software, ich werde sie öfter in meine Beobachtungen einbeziehen. Vielleicht sollte ich eine niedrigere Bortleklasse einstellen, besser mir wird mehr angezeigt und ich sehe etwas eventuell nicht, als das mir Stellarium etwas nicht zeigt, was ich eventuell sehen könnte.
Ich habe mir Pollux, Castor, Capella, Beteigeuze und Prokyon gemerkt und werde bei künftigen Beobachtungen auf sie achten. Ist wie Vokabeln lernen, irgendwann sitzen die (und viele weitere).
Ich mag mein Übersichtsokular. Es hat mir beim Aufsuchen wirklich gut geholfen.
Es ist gut einen Plan für Beobachtungen zu haben und nicht immer nur wahllos über den Himmel zu fahren.
Gruß
Christian
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