Bezüglich Bilder zusammen stacken muss man mal überlegen, was man beim Stacken denn eigentlich tut. Denn einerseits Mittelt man Messwerte für einzelne Pixel, andererseits versuchst du auch Ausreißer zu finden, die nicht in die erwartete Verteilung passen. Um eine robuste Verteilung zu erhalten, benötigt man allerdings viele Werte - integriert man jetzt z.B. anstatt 1x20 Bilder 2x10 Bilder getrennt und stackt diese anschließend miteinander, ist die Verteilung weitaus ungenauer und die Pixel Rejection kann nicht mehr so effektiv arbeiten.
Bezüglich dem Mitteln der Werte gibt sich das nächste Problem, sollten wir nicht die selbe Anzahl an Frames in allen Nächten Stacken:
Betrachten wir des Messwert eines einzelnen Pixels:
Nacht 1: 100, 95, 105, 102 (Mittel 100,5)
Nacht 2: 97, 99, 104 (Mittel 100,0)
Mitteln wir über den gesamten Datensatz: 100,286
Mitteln wir die einzelnen Nächte und danach den gesamten Datensatz: 100,25
Also ja, auch hier besteht ein Unterschied. Der mag vielleicht in den meisten Fällen vernachlässigbar sein, ist allerdings vorhanden.
So, nun zu den Kalibrationsdaten:
Ich persönlich mache neue Flats (und Dark Flats) für jede Nacht, kalibriere die Lights mit diesen und meinem Master Dark und stacke dann alle kalibrierten Bilder zusammen. Ob zwischen den Nächten Tage Wochen oder Monate vergehen ist da eigentlich egal.
Ich kenne allerdings auch Leute, die ihre Flats länger verwenden. Das kann funktionieren wenn sich kein neuer Staub absetzt bzw. verschwindet, und das ganze Setup nicht rotiert wird. Für die scheint es gut zu funktionieren, ich wiege mich aber gerne in relativer Sicherheit, keine Nacht verwerfen zu müssen, weil ein Staubkorn ein paar mm nach links gewandert ist und mache für jede Nacht eigene Flats. Achja: solltet ihr euer Setup rotieren, müssen natürlich neue Flats gemacht werden, da die Vignettierung nur selten perfekt zentriert ist und Staub, der nicht direkt am Sensor liegt sich ja auch nicht mitdreht (auch wenn dieser wohl eher weniger zu sehen ist).
Noch kurz zu den Gradienten:
das Problem können zum Beispiel an verschiedenen Nächten vorhandene komplizierte Gradienten in den Lights sein. Dann KANN es besser sein, die Nächte einzeln zu stacken, die Gradienten in den Summenbildern der einzelnen Nächten zu bearbeiten und die verbesserten Teilsummenbilder dann zu einem Gesamtergebnis zu stacken.
Gerade hier würde sich die "Local Normalization" anbieten, die eben solche schwierigen Gradienten versucht auszugleichen, wenn du ein Referenzbild mit möglichst wenig wenig Gradienten verwendest. Der Prozess lässt sich übrigens auch für z.B. Stromleitungen oder durchziehende Wolken einsetzen.