portaball
Aktives Mitglied
Vorgeschichte:
Ich besitze seit vielen Jahren ein Canon 15x50 IS, das mir sehr viel Freude bereitet.
Das führte dazu, dass ich noch mehr sehen wollte, binokulares Aperturfieber sozusagen.
Nacheinander kaufte ich das chinesische 100mm border patrol Grossfernglas mit Okularrevolver (von mir umgebaut auf 1,25“ Wechselokulare) und ein gutes deutsches 80mm Leitz beh Flak-Glas.
Leider erfüllten beide Gläser meine Erwartungen gar nicht, ich sah damit kaum mehr als mit dem Canon, also wurden die schweren, unhandlichen Dinger wieder verkauft.
Ich wollte aber einfach nicht einsehen, dass sich eine Verdopplung der Öffnung nicht auch sichtbar auswirken sollte und kaufte mir wieder nacheinander ein Tordalk 15x80 und ein 100mm APM Semi Apo - mit genau dem selben ernüchternden Ergebnis wie zuvor.
Einerseits waren 4 Fehlversuche Grund genug anzunehmen, dass ein Glas mit 100mm oder auch etwas mehr Öffnung einfach nicht so viel mehr zeigt, andererseits las man auch immer wieder begeisterte Berichte von Besitzern entsprechender Doppelteleskope und konnte mir meine Erfahrungen bestenfalls noch mit der mangelnden optischen Qualität der Gläser erklären.
Ich spielte so ziemlich alle noch möglichen Varianten durch, 100mm APM APO, Docter Aspectem, Kowa Highlander, Binoptik und und und.
All diese Optionen waren deutlich teurer als meiner Erstversuche, eine Erfolgsgarantie gab es aber dennoch nicht.
Zwischenzeitlich hatte ich die Gelegenheit von einem sehr netten Forenmitglied ein Fujinon 16x70 und einen 100mm Borg ED APO auszuleihen.
Beim Blick durch das Fujinon hat es dann „Klick“ gemacht, zum ersten mal zeigte mir ein Fernglas deutlich mehr als mein 50er Canon - und das mit nur 20mm mehr.
Auch der Blick durch den 100er Borg war im wahrsten Sinne sehr erhellend.
Der Weg war nun vorgegeben, ein Doppelteleskop musste her, auf jeden Fall mit seitenrichtigem und aufrechtem Bild, also mit den Matsumoto EMS, und mit der Möglichkeit 2" Okulare zu verwenden.
Aber welche Refraktoren sollte ich als Basis nehmen?
150/750 oder 120/600 Farbwerfer erfüllten meinen Anspruch nach viel Öffnung, wenig Brennweite (=weites Feld) und geringen Kosten, aber ich haderte mit dem Kontrastverlust der Fraunhofers.
Die grossen, dreilinsigen APOs waren mir zu teuer, wenn auch der LZOS 130/780 von Öffnung und Brennweite her ziemlich perfekt ist.
Ich spielte alle möglichen ED und APO Varianten durch, 120/900 war mir zu lang, 90/600 hatte mir zu wenig Öffnung, lange liebäugelte ich mit dem 107/700 oder einem Megrez 110/655, wobei letzterer sehr schwer zu finden ist, und ich brauchte ja gleich 2 davon...
Am Ende landete ich beim ausgeliehenen Borg 100/640, auf den ich eine Kaufoption hatte, und machte mich auf die Suche nach einem Zweiten.
Nach ein paar Tagen erweiterte meine Suche auch noch auf das nächst grössere Modell, den Borg ED 125/800, der aber so selten ist, dass ich mir diesbezüglich nur sehr wenig Hoffnung machte.
Aber dann ging alles ganz schnell. Nur wenige Minuten nach meinem Suchposting bekam ich von einem netten Forenmitglied einen 125er Borg angeboten, und das praktisch vor meiner Haustür.
Wir wurden uns schnell handelseinig und das gute Stück wurde abgeholt.
Mir war klar, dass ich in Deutschland und wahrscheinlich auch in Europa keinen zweiten 125er Borg werde finden können, also schaltete ich eine Suchanzeige auf Astromart.
Meine vorherige Recherche zeigte, dass dort im Jahr etwa 4 solcher Teleskope angeboten werden, die Verkäufer sind aber nur selten bereit das teleskop auch ins Ausland zu verschicken, weshalb ich mich auf eine lange Wartezeit einrichtete.
Doch dann geschah das unglaubliche, am Abend der Abholung meines ersten Borg wurde mir ein zweiter aus Amerika angeboten, den ich sofort gekauft habe.
Man kann also sagen dass ich 2 Borg 125 ED an einem Tag gekauft habe
Hier mal ein Bild des ersten Borg, zerlegt in seine Komponenten:
Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/borg01.jpg
Das tolle an diesen Refraktoren ist ihr modularer, geschraubter Aufbau und ihr extrem geringes Gewicht.
Die Teile auf dem Bild, also das komplette Teleskop ohne Okularauszug wiegt genau 2 Kilo
Zusammen mit den pro Seite 800 Gramm schweren EMS (ich habe mich für die grosse 3" Version entscheiden) und etwas Mechanik um beide Tuben zu verbinden, werde ich also deutlich unter 10 Kilo bleiben.
Bei der Montierung habe ich mich gegen eine Gabel und gegen eine Plattform mit Linearlagern entschieden, einerseits aus Gewichtsgründen, andererseits will ich eine möglichst einfache und leichte Lösung, welche die Teleskope genau in ihrem Schwerpunkt hält, ganz ähnlich wie das die ICS Montierungen für die Miyauchi Gläser getan haben.
Die ersten Teile für diese Montierung sind schon da und in den nächsten Tagen werde ich über den Bau berichten, während ich auf die Ankunft des zweiten Borg warte.
Grüsse Jochen
Ich besitze seit vielen Jahren ein Canon 15x50 IS, das mir sehr viel Freude bereitet.
Das führte dazu, dass ich noch mehr sehen wollte, binokulares Aperturfieber sozusagen.
Nacheinander kaufte ich das chinesische 100mm border patrol Grossfernglas mit Okularrevolver (von mir umgebaut auf 1,25“ Wechselokulare) und ein gutes deutsches 80mm Leitz beh Flak-Glas.
Leider erfüllten beide Gläser meine Erwartungen gar nicht, ich sah damit kaum mehr als mit dem Canon, also wurden die schweren, unhandlichen Dinger wieder verkauft.
Ich wollte aber einfach nicht einsehen, dass sich eine Verdopplung der Öffnung nicht auch sichtbar auswirken sollte und kaufte mir wieder nacheinander ein Tordalk 15x80 und ein 100mm APM Semi Apo - mit genau dem selben ernüchternden Ergebnis wie zuvor.
Einerseits waren 4 Fehlversuche Grund genug anzunehmen, dass ein Glas mit 100mm oder auch etwas mehr Öffnung einfach nicht so viel mehr zeigt, andererseits las man auch immer wieder begeisterte Berichte von Besitzern entsprechender Doppelteleskope und konnte mir meine Erfahrungen bestenfalls noch mit der mangelnden optischen Qualität der Gläser erklären.
Ich spielte so ziemlich alle noch möglichen Varianten durch, 100mm APM APO, Docter Aspectem, Kowa Highlander, Binoptik und und und.
All diese Optionen waren deutlich teurer als meiner Erstversuche, eine Erfolgsgarantie gab es aber dennoch nicht.
Zwischenzeitlich hatte ich die Gelegenheit von einem sehr netten Forenmitglied ein Fujinon 16x70 und einen 100mm Borg ED APO auszuleihen.
Beim Blick durch das Fujinon hat es dann „Klick“ gemacht, zum ersten mal zeigte mir ein Fernglas deutlich mehr als mein 50er Canon - und das mit nur 20mm mehr.
Auch der Blick durch den 100er Borg war im wahrsten Sinne sehr erhellend.
Der Weg war nun vorgegeben, ein Doppelteleskop musste her, auf jeden Fall mit seitenrichtigem und aufrechtem Bild, also mit den Matsumoto EMS, und mit der Möglichkeit 2" Okulare zu verwenden.
Aber welche Refraktoren sollte ich als Basis nehmen?
150/750 oder 120/600 Farbwerfer erfüllten meinen Anspruch nach viel Öffnung, wenig Brennweite (=weites Feld) und geringen Kosten, aber ich haderte mit dem Kontrastverlust der Fraunhofers.
Die grossen, dreilinsigen APOs waren mir zu teuer, wenn auch der LZOS 130/780 von Öffnung und Brennweite her ziemlich perfekt ist.
Ich spielte alle möglichen ED und APO Varianten durch, 120/900 war mir zu lang, 90/600 hatte mir zu wenig Öffnung, lange liebäugelte ich mit dem 107/700 oder einem Megrez 110/655, wobei letzterer sehr schwer zu finden ist, und ich brauchte ja gleich 2 davon...
Am Ende landete ich beim ausgeliehenen Borg 100/640, auf den ich eine Kaufoption hatte, und machte mich auf die Suche nach einem Zweiten.
Nach ein paar Tagen erweiterte meine Suche auch noch auf das nächst grössere Modell, den Borg ED 125/800, der aber so selten ist, dass ich mir diesbezüglich nur sehr wenig Hoffnung machte.
Aber dann ging alles ganz schnell. Nur wenige Minuten nach meinem Suchposting bekam ich von einem netten Forenmitglied einen 125er Borg angeboten, und das praktisch vor meiner Haustür.
Wir wurden uns schnell handelseinig und das gute Stück wurde abgeholt.
Mir war klar, dass ich in Deutschland und wahrscheinlich auch in Europa keinen zweiten 125er Borg werde finden können, also schaltete ich eine Suchanzeige auf Astromart.
Meine vorherige Recherche zeigte, dass dort im Jahr etwa 4 solcher Teleskope angeboten werden, die Verkäufer sind aber nur selten bereit das teleskop auch ins Ausland zu verschicken, weshalb ich mich auf eine lange Wartezeit einrichtete.
Doch dann geschah das unglaubliche, am Abend der Abholung meines ersten Borg wurde mir ein zweiter aus Amerika angeboten, den ich sofort gekauft habe.
Man kann also sagen dass ich 2 Borg 125 ED an einem Tag gekauft habe
Hier mal ein Bild des ersten Borg, zerlegt in seine Komponenten:
Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/borg01.jpg
Das tolle an diesen Refraktoren ist ihr modularer, geschraubter Aufbau und ihr extrem geringes Gewicht.
Die Teile auf dem Bild, also das komplette Teleskop ohne Okularauszug wiegt genau 2 Kilo
Zusammen mit den pro Seite 800 Gramm schweren EMS (ich habe mich für die grosse 3" Version entscheiden) und etwas Mechanik um beide Tuben zu verbinden, werde ich also deutlich unter 10 Kilo bleiben.
Bei der Montierung habe ich mich gegen eine Gabel und gegen eine Plattform mit Linearlagern entschieden, einerseits aus Gewichtsgründen, andererseits will ich eine möglichst einfache und leichte Lösung, welche die Teleskope genau in ihrem Schwerpunkt hält, ganz ähnlich wie das die ICS Montierungen für die Miyauchi Gläser getan haben.
Die ersten Teile für diese Montierung sind schon da und in den nächsten Tagen werde ich über den Bau berichten, während ich auf die Ankunft des zweiten Borg warte.
Grüsse Jochen
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