Ich war also gestern draussen, das Wetter war (ohne Mond) zum ersten mal seit ich den Bau beendet habe halbwegs vielversprechend.
Link zur Grafik:
http://www.arsmachina.de/astro/borg42.jpg
Leider hat es sich dann doch nicht ganz so gut entwickelt, nach Ende der Dämmerung zogen immer wieder feine Wolkenbänder durch, die Transparenz blieb bescheiden und der Himmel relativ hell.
Dennoch konnte ich zumindest die verschiedenen Okulare testen.
Als erstes drehte ich mir noch schnell 2 Distanzringe für die Kasai, damit diese auch parfokal zu den anderen Okularen sind, ich hasse es beim Okularwechsel am Fokussierer rumschrauben zu müssen.
Nachdem mir die Kasai ja wür weite Felder, nicht aber für randscharfe Sterne angepriesen wurden hielten sich meine Erwartungen zurück, mir war schon klar, dass diese keine 31er Nagler für den Binobetrieb sein würden.
Dennoch wurde ich sehr positiv überrascht, der Rand, an dem die Bildfeldkrümmung zuschlägt ist nur etwa 5° breit, 80° der Okulare sind also voll nutzbar, und das ist schon eine ganze Menge.
Auch das Enblickverhalten ist extrem angenehm.
Die Plejaden in einem Feld mit 125mm Öffnung haben schon was
Auch Andromeda konnte ich im Dunst erhaschen, das sah auch sehr vielversprechend aus.
Natürlich war der Hintergrund ziemlich grau, aber die Bedingungen waren wie gesagt nicht perfekt und mit diesem Gerät muss ich dann wohl auch dunklere Orte aufsuchen. Dort werden die Kasai aber der absolute Hammer sein!
Das Beste Okular bei gestrigen Bedingungen war ganz klar das 17er Ethos.
Immer noch ein beachtliches Feld und ein deutlich dunklerer Himmel - mit dem Set habe ich gestern am Meisten beobachtet.
Auch das 13er Ethos ist noch sehr nett, das Feld nun schon deutlich kleiner und es wird auch langsam dunker in den Okularen.
Ich habe dann noch Vergleichstests mit den 10mm und 7mm Nikon NAV gemacht, deren 72° sind im direkten Vergleich zu den Ethos natürlich schon ein erschreckender Tunnelblick
Mir ging es aber darum auszuloten wo ich meine persönliche Grenze bezüglich der AP setzen will.
Bei 10mm wurde es schon leicht finster, an hellen Objekten wie dem Orionnebel aber immer noch gut nutzbar und viel Struktur zeigend. Auch KS werden damit toll sein.
Die 7mm fand ich dann aber nicht mehr schön.
Klar kann die Optik deutlich höher Vergrösserungen an Mond und Planeten ohne Farbe zu zeigen, aber da sehe ich nicht mehr den eigentlichen Einsatzzweck eines "Fernglases"
Ich persönlich switche dann lieber auf die nachgeführten 12.5" des Portaball und dessen Auflösungsvermögen
Fazit: Ein wirklich phantastisches Gerät das mir extrem viel Freude bereitet - ich kann es kaum erwarten damit auf die Sommermilchstrasse zu halten und KS zu knacken.
Einen Satz 10mm Ethos werde ich noch anschaffen, kürzere Brennweiten aber nicht - für mich ist das kein Instrument um nach Details auf Mond und Planeten zu jagen.
Je nach Himmel werden primär die Kasai 32mm und 17mm Ethos in den Auszügen stecken, also 25 respektive 50 fache Vergrösserung - wie es sich für ein Fernglas gehört
Natürlich hatte ich auch den Gedanken, dass dafür vielleicht auch 150/750 Achos gereicht hätten, ich bin mir aber sehr sicher, dass diese lange nicht den Kontrast eines ED hätten und somit bin ich mit der Entscheidung für die 125er Borg absolut happy.
Grüsse Jochen