Hi Zusammen,
ein Reducer sollte auf das optische System passend gerechnet sein, um optimal abzubilden. Da geht es um Bildfeldwölbung aber auch um die Korrektur eventuell im Design der Primäroptik vorhandene Bildfehler - oder eben auch darum, dass der Reducer einer anderen Optik solche Fehler korrigieren will, die aber da sich nicht vorhanden sind dann dazu führen, dass der Reducer eine Fehlkorrektur macht.
Allgemein ist visuell das Problem, dass ein Reducer nicht mehr Feld liefern kann, als er rein bekommt. Wenn also ein 2" Reducer 46mm Feld aufnehmen kann, und dann um 0,6x reduziert, kann am Ende auch nicht mehr als ca. 32mm heraus kommen.
Daher lohnen sich visuell 2" große Reducer nur sehr bedingt, denn:
1. Der Reducer erzeugt ein schnelleres Öffungsverhältnis, dessen stumpfere Strahlenkegel vom Okular schwieriger zu verdauen sind. Okularastigmatismus am Bildrand ist die übliche Folge.
2. Der Reducer kann nicht mehr Feld liefern, als ein 2" Okular aufnehmen könnte.
Lohnen kann sich ein Reducer nur, um an die maximale AP heranzukommen. Normalerweise enden 2" Okulare bei 56mm Brennweite, darüber hinaus gibt es nur Exoten. Maximale AP läge bei f/10 um 70mm (je nach Mensch und Auge). Reduziert man auf f/6 kommt die maximale AP mit 42mm Okularbrennweite in den Bereich normal verfügbarer Okulare - jedoch mit dem Nachteil, dass das Gesichtsfeld eben beschränkt ist. Das Okular wird dann ein sehr kleines gut beleuchtetes Feld liefern und vielleicht kommt bis 50° scheinbares Feld noch etwas Licht an.
Nimmt man dann noch hinzu, dass jede Linse ihre (kleinsten) Fehler in die Gesamtsumme der Fehler einbringt, mag man eher dazu tendieren, sich visuell den Reducer zu sparen - es sei denn man hätte schon eine gute Okularpalette für f/6.
Clear Skies
Sven