Canon DSLR Debayer

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Hallo Markus,

ist das Zeug halbwegs mit normalem Werkzeug schneidbar?

Ich bastele seit einiger Zeit an einem kleinen Cat-Newton rum, bei dem das Frontglas definitiv zu Tode geputzt wurde (unbeschichtet sowieso). Die Scheibe habe ich raus, aber ich müßte sie im Durchmesser angleichen und in der Mitte ein Loch einbringen, der Fangspiegel will gehalten werden.

Wäre eine Frickelarbeit für den Winter ...

CS
Jörg
 
Die Quanteneffizienz hängt nicht von der Fläche ab. Die Entfernung der Mikrolinsen senkt sie, die Entfernung der Filter erhöht sie. Es kann durchaus sein, dass sich beides etwa aufhebt.

Ich vermute, dass der Sensor AR-beschichtet war. Man kann jetzt aber kein AR-Glas davor montieren, um das zu ersetzen. Das Glas schützt nur die Anschlüsse.

Der Auflösungsgewinn durch die fehlende Filtermatrix ist klar. Nicht so klar ist, in wiefern sich die Sensor-MTF evtl. verändert hat. Wenn ich mal dazu käme, würde ich das Thema weiter verfolgen, weil es hier kaum Informationen gibt. Man kann das vermutlich messen, indem man mit einem aufgeweiteten Laserstrahl und einem Ronchigitter den Talbot-Effekt nutzt, um ein Streifenmuster auf dem Sensor zu erzeugen. Das habe ich schon gemacht und es gibt schön scharfe Kanten. Jetzt muss man das Bild mtf mapper schmackhaft machen, was etwas fummelig ist, und dann muss man sich überlegen, wie man einen Sensor mit und ohne Bayermaske vergleicht und welches theoretische Limit es gibt. Die Beugung fällt weitgehend weg, weil die Beugung am Gitter ja die Interferenzen macht, die sich zu dem Muster rekombinieren, d.h. man hat hier keine Optik und keine Abbildung und damit auch nicht die üblichen Abbildungsbeschränkungen. Wie ich das mtf mapper klar mache, weiss ich prinzipiell, aber beim Limit stehe ich etwas auf dem Schlauch und freie Zeit dafür ist sowieso ein Thema.

Wenn man sowas mal messen kann, dann müsste man z.B. auch den Effekt von Mikrolinsenreflektionen sehen und messen können, den manche Sensoren zeigen. Das könnte extrem interessant sein, weil die Hersteller dazu komplett schweigen.

Michael
 
Moin

@Michael_Haardt
Die Qe direkt hängt nicht von der Fläche ab, aber ein größerer Pixel sammelt nun mal mehr Licht als ein kleiner, auch wenn der größere eine schlechtere Qe hat.
In wie fern sich das entfernen der Linsen und der Matrix auswirkt siehst Du ja eine Seite zurück. Ich stelle gerne das Raw zur Verfügung, dann kann jeder selbst messen. Ich würde sagen die bleibt in etwa gleich.

Das Deckglas des Sensors schützt nicht nur die Anschlüsse, es ist auch dazu da um Reflektionen zu vermeiden. Auch das habe ich vorher ja schon geschrieben.

Warum sollte sich die MTF des Sensors mit entfernen der Matrix/Linsen verändert haben? Ich finde dafür im Moment keine Erklärung. Das einzige was die MTF geändert hat ist das weglassen des Tiefpass 1&2 > meiner Meinung nach.

Gruß Markus
 
@Optikus

ich bearbeite das mit einem Dremel und diamandschleifer. das geht ganz gut solange du mit Wasser arbeitest. Ich würde sagen das bekommt man hin. Irgendwo habe ich die Gläser noch günstiger gesehen, aber ich finde den Link nicht mehr.

Gruß Markus
 
Das Deckglas des Sensors schützt nicht nur die Anschlüsse, es ist auch dazu da um Reflektionen zu vermeiden. Auch das habe ich vorher ja schon geschrieben.

Das glaube ich aber nicht so ganz wo kein glas ist kann auch nichts refelktieren. Ich denke das die Multivergütung gegenüber einem normalen Glas klar die reflexion senkt, aber nicht besser ist wie gar kein Glas weil wo nix ist kann ja auch nichts reflektiren.
Die Multivergütung unterdrückt ja nicht die refexion am sensor sondern nur den refelx zurück von dieser optischen Ebene (Deckglas).
Ich sehe hier nur den Voerteil des Mechanischen schutzes. Wenn ich die Bondingdrähte verossen habe sehe ich hier keinen vorteil ein Deckglas zu benutzen.

Gruss
Stefan
 
Hallo Stefan, wenn Du keinen Filter verwendest hast Du beim Reflektor recht. Bei einem Refraktor oder beim Einsatz von Filtern, was ja nicht unüblich ist, hast Du schon Glasflächen im optischen Weg, die reflektieren können.

Gruß

Martin
 
...reflexionen ja durch filter und linsen. Aber das Deckglas reduziert diese nicht. Also ich würde mahl behaupten das ein Sensor mit Deckglas die reflexionen anderer optischen Ebenen (Filter Linsen die davor liegen ) nicht minimiert, vielleicht verändert weil sie durch das Deckglas anders gebrochen (andere Stelle, anderes aussehen ) werden aber im Schnitt nicht vermindert. Ich bezweilfele das es sich dadurch einen optischen Vorteil ergibt.
Oder liege ich da so Falsch?

Gruss
Stefan
 
Das sehe ich auch so.

Was die MTF angeht: Die Entfernung der Mikrolinsen ändert das optische System und damit ziemlich sicher auch die MTF: Das optische Übersprechen zwischen Pixeln ist vermutlich anders (Mikrolinsen und Filter entfernt, andere Oberfläche) und der Pixelrand wirkt vermutlich ohne Mikrolinse anders, beides Dinge, die die Sensor-MTF erheblich beeinflussen. Zudem ändert sich der Chief Ray Angle, was sich abseits der optischen Achse bemerkbar macht.

Meine Vermutung ist, dass man damit eher gewinnt, sofern die Oberfläche ausreichend glatt ist, aber gemessen hat es noch keiner.

Zufällig stieß ich heute auf ein interessantes Paper zu dem Thema:


Die theoretische Herleitung der Sensor-MTF ist sehr erhellend.

Michael
 
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