Bernd Limburg
Aktives Mitglied
Hallo zusammen und noch ein gutes Neues Jahr!
Nachdem seit PI 1.9.0 nun die neue MultiscaleGradientCorrection verfügbar ist, habe ich mich nochmal an ein älteres Bild gemacht, das ich damals sehr schwierig fand, insbesondere, was den Gradientenabzug anging: Den Dunkelnebel LDN 1235, der bekannte Haifischnebel.
Damals hatte ich mittels der DynamicBackgroundExtraction DBE das Gradientenmodell erstellt, das auf manuell gesetzten Sample Points beruht. Das Problem ist hier immer, wo setze ich die Stützstellen hin, wo ist wirklich nur reiner Himmelshintergrund, kein Nebelausläufer, Galaxienschweif, IFN...
Ich hatte folgende Punkte gesetzt (die kleinen grünen Kästchen, etwas schwer zu sehen), aber es war klar, dass viele von denen nicht wirklich reinen Himmelshintergund darstellen. Aber irgendwie musste ich ja den von oben nach unten verlaufenden Streulichtgradienten einfangen:
Daraus resultierte dieses Gradientenmodell, was zumindest nicht allzu verkehrt aussah. Aber ob es von der absoluten Höhe des Gradienten passt und nicht vielleicht zu viel abgezogen wird, kann man nicht sagen:
Die neue MultiscaleGradientCorrection liefert ein zumindest visuell sehr ähnliches Modell, nur müssen halt keinerlei Stützstellen gesetzt werden:
Damit habe ich den Hai dann nochmal sehr sorgfältig und komplett von Anfang an bearbeitet mit folgendem Resultat:
Zum Vergleich die alte Version mit deutlich weniger Hintergrundstrukturen, die vermutlich einem zu starken Gradientenabzug (die Stützstellen im oberen Bildbereich!) zum Opfer gefallen sind:
Die Aufnahmedaten findet ihr bei der ursprünglichen Version in der Galerie. Ja, das Bild bräuchte vor allem noch mehr als die bisherigen 2.45 h Belichtungszeit. Da werde ich sicher auch irgendwann nochmal nachlegen.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich von der neuen Gradientenkorrektur sehr angetan bin, weil sie auf realen Referenzdaten beruht und ohne manuelle Stützstellen auskommt. Oft tut man sich wie hier schwer, passende Stützstellen zu finden, und selbst wenn das bei manch anderen Motiven einfach ist, spart man sich dennoch diesen manchmal etwas mühseligen Schritt. Und es nimmt etwas die Subjektivität aus diesem entscheidenden Bearbeitungsschritt.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die zugrunde liegende Referenzdatenbank MARS noch nicht vollständig ist, es fehlen noch Teile der Nordhemisphäre und praktisch die gesamte Südhemisphäre (s. aktuelle Coverage Maps). Das Projekt wird da sicher noch ein, zwei Jährchen brauchen...
Viele Grüße und viel CS in 2025
Bernd
Nachdem seit PI 1.9.0 nun die neue MultiscaleGradientCorrection verfügbar ist, habe ich mich nochmal an ein älteres Bild gemacht, das ich damals sehr schwierig fand, insbesondere, was den Gradientenabzug anging: Den Dunkelnebel LDN 1235, der bekannte Haifischnebel.
Damals hatte ich mittels der DynamicBackgroundExtraction DBE das Gradientenmodell erstellt, das auf manuell gesetzten Sample Points beruht. Das Problem ist hier immer, wo setze ich die Stützstellen hin, wo ist wirklich nur reiner Himmelshintergrund, kein Nebelausläufer, Galaxienschweif, IFN...
Ich hatte folgende Punkte gesetzt (die kleinen grünen Kästchen, etwas schwer zu sehen), aber es war klar, dass viele von denen nicht wirklich reinen Himmelshintergund darstellen. Aber irgendwie musste ich ja den von oben nach unten verlaufenden Streulichtgradienten einfangen:
Daraus resultierte dieses Gradientenmodell, was zumindest nicht allzu verkehrt aussah. Aber ob es von der absoluten Höhe des Gradienten passt und nicht vielleicht zu viel abgezogen wird, kann man nicht sagen:
Die neue MultiscaleGradientCorrection liefert ein zumindest visuell sehr ähnliches Modell, nur müssen halt keinerlei Stützstellen gesetzt werden:
Damit habe ich den Hai dann nochmal sehr sorgfältig und komplett von Anfang an bearbeitet mit folgendem Resultat:
Zum Vergleich die alte Version mit deutlich weniger Hintergrundstrukturen, die vermutlich einem zu starken Gradientenabzug (die Stützstellen im oberen Bildbereich!) zum Opfer gefallen sind:
Die Aufnahmedaten findet ihr bei der ursprünglichen Version in der Galerie. Ja, das Bild bräuchte vor allem noch mehr als die bisherigen 2.45 h Belichtungszeit. Da werde ich sicher auch irgendwann nochmal nachlegen.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich von der neuen Gradientenkorrektur sehr angetan bin, weil sie auf realen Referenzdaten beruht und ohne manuelle Stützstellen auskommt. Oft tut man sich wie hier schwer, passende Stützstellen zu finden, und selbst wenn das bei manch anderen Motiven einfach ist, spart man sich dennoch diesen manchmal etwas mühseligen Schritt. Und es nimmt etwas die Subjektivität aus diesem entscheidenden Bearbeitungsschritt.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die zugrunde liegende Referenzdatenbank MARS noch nicht vollständig ist, es fehlen noch Teile der Nordhemisphäre und praktisch die gesamte Südhemisphäre (s. aktuelle Coverage Maps). Das Projekt wird da sicher noch ein, zwei Jährchen brauchen...
Viele Grüße und viel CS in 2025
Bernd