DMK72AUC02 erste Mondtestbilder

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

herwig

Aktives Mitglied
Hallo Mondbeobachter,
Habe mir die kleine CMOS dmk72au zugelegt und hatte auch mit dem Wetter zu ersten Tests Glück. Fokal im C11 habe ich mit den kleinen Pixelen gleiche Auflösung wie bisher mit 2xBarlow, rauscht wenig, ist schnell und hat bis 4xbinning.
lediglich bei voller Auflösung ( 2592x1944)geht die framrate in die knie.

2 Bilder bei 1600x1200 als Beispiel
Link zur Grafik: http://members.aon.at/sulzbacher/endymion1.jpg

Link zur Grafik: http://members.aon.at/sulzbacher/archimedes1.jpg

C11, IR-Passfilter, Registax6

cs herwig
 
Hallo Herwig,

Das Bildmaterial ist gut, und die Grauwertbehandlung gefällt mir. Allerdings halte ich 2,2 µm Pixelabstand bei f/10 für übertrieben. Im 2x2 Binningmodus, d.h. also mit 4,4 µm würdest Du vermutlich keinen Verlust an Bilddetails haben. Vielleicht kannst Du ja bei Gelegenheit einen Vergleich anstellen?

Gruß, Jan
 
Hallo Herwig!

Das sieht wirklich vielversprechend aus.
Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, mir so ein
Gerät zuzulegen, wollte aber noch einige Testberichte
abwarten. Bis jetzt habe ich aber noch nichts Brauchbares
gefunde und hoffe dass Du Deine Tests fortsetzen kannst.
Vor allem würde mich ein Empfindlichkeitstest, zB am Saturn
interessieren.
Vielen Dank schon einmal und Grüße: Herbert
 
Hallo Herwig,

das sind für mich sehr beeindruckende Ergebnisse. Ich bin bei Mond und Planeten absoluter Neuling und habe mir auch die DMK72 zugelegt. Mein erstes Ergebnis war mit Streifen durchsetzt. Ich hatte den Gain am Anschlag, um kurze Belichtungszeiten zu ermöglichen. Mit reduziertem Gain arbeitet die Kamera auch bei mir einwandfrei. Welche Einstellungen verwendest du? Wie bearbeitest du?


 
Hallo,
hatte leider einen meiner 26-stünder-Dienste , die ein paar mal im Monat anfallen und konnte euch daher nicht gleich antworten.

Danke für das Feedback und die Anregungen.
Zur Kamera: sehr klein, sehr leicht, Binning 2x und 4xmöglich, was eine massive Steigerung der Empfindlichkeit bringt. Belichtungszeiten sind bis 30 sec. möglich, habe ich aber noch nicht probiert.
Verstärkung zwischen 4 und 31 einstellbar, nach meinen ersten Eindrücken wirds über 10 deutlich problematischer, darunter super Bild und praktisch kein Rauschen.
Die Pixelgröße sehe ich derzeit eigentlich als optimal an, keine Barlow nötig, daher reines Spiegelsystem! Für den Mond war die Empfindlichkeit mit IR-Passfilter locker ausreichend. Das seeing war ganz gut , aber bei weitem nicht optimal. Sollte die Luft das zulassen, werde ich als erstes einmal die Fokuslage weit rauslegen und sehen, was das noch an Maßstab ohne Barlow bringt. Wenn die Luft ruhig ist, ist das Bild auch mit den kleinen Pixeln knackscharf.
Vom ersten Eindruck her sind die Details deutlich zarter mit den kleinen Pixeln abgebildet, als bei meiner bisherigen Kombi mit Barlow und 5.2 ym Pixeln. Grenze bisher immer das Seeing

Framrate
640x480 52
1280x960 19
1600x1200 13
2592x1944 5

ident bei binning.
4xbinning und 640x480 nützt den ganzen Chip, ohne binning nur den entsprechenden Ausschnitt. Ist ganz praktisch, für überblick ins Binning, dann entweder ROI oder das Objekt der Begierde am Chip zentrieren und mit maximaler Framerate einen Ausschnitt aufnehmen.

Im Maximalmodus bin ich mir noch nicht ganz klar, irgenwie scheint da eine Kompression dabei zu sein...ist nach den wenigen Videos aber noch nicht wirklich zu sagen.

Nach erstem Eindruck einige Vorteile zu meinem bisherigen setup ( PL130m ) in der Steuerung und im handling, Bildqualität besser und schneller.

Am Saturn habe ich noch nichts probiert, da war aber auch die PL130 nicht besonders. Aber ich werde dranbleiben.

Eines ist generell zu allen Astrokameras zu sagen, preislich absolut überzogen, aber das ist ein anderes Kapitel, wenn wir bereit sind, es zu bezahlen.

weitere Bilder werden folgen

cs herwig
 
Zitat von herwig:
Die Pixelgröße sehe ich derzeit eigentlich als optimal an, keine Barlow nötig, daher reines Spiegelsystem!
Hallo Herwig,

Mit 4,4 µm und OHNE Barlow, d.h. also bei f/10 wäre die Detailauflösung nicht schlechter als in Deinem hier gezeigten, mit 2,2 µm aufgenommenen Bild. Schau Dir mal zum Vergleich die Bilder von Stefan Schimpf genauer an, insbesondere das von den Apenninen. Die sind auch ohne Barlow bei f/10, aber mit 4,65 µm aufgenommen worden. Wenn Du mit 4,4 µm aufnimmst, hast Du mit Deinem Chip - wie Du sagst - eine wesentlich höhere Lichtempfindlichkeit als mit 2,2 µm. Du kannst dann entsprechend kürzer belichten und damit den Einfluss der Luftunruhe (Bewegungsunschärfe!) weiter reduzieren. Wenn Dir der Abbildungsmaßstab bei 4,4 µm zu klein erscheint, kannst Du ohne weiteres nachvergrößern, siehe auch die oben zitierte Diskussion.

Wie groß ist denn die Steigerung der Lichtempfindlichkeit etwa, wenn man von 2,2 µm auf 4,4 µm umschaltet?

Gruß, Jan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Herwig!

Schöne Bilder hast Du da mit der Kamera gemacht! Ich besitze dieses Gerät auch, daher ein Hinweis an alle Interessenten:

Falls es inzwischen keine technische Änderung gab besitzt die Kamera einen "Rolling Shutter", der die Zeilen des Bildes hintereinander(!) belichtet. Das führt bei bewegten Bildern zu Verzerrungen. Beispiel: Eine senkrecht Linie wird bei einer horizontalen Bewegung der Kamera zu einer schräg nach unten verlaufenden Linie.

Bei absolut ruhiger Luft kann einem das egal sein, nicht aber bei Luftunruhe und/oder zitternder Montierung. Unter solchen Bedingungen ist mit einer gewissen zusätzlichen Unschärfe zu rechnen, und die Bildqualität erreicht nicht annähernd die Qualität einer CCD Kamera mit dem üblichen "Global Shutter".

Dieser Effekt kommt bei längerer Belichtung, geringer Bildrate und großer Pixelzahl unangenehm zum Tragen. Ich verwende die Kamera daher nicht für Astronomie, sie ist für stehende Bilder (Mikroskopie) gedacht. Bei Astronomie wird sie um so besser funktionieren je geringer die Bewegung im Bild ist, also bei sehr gutem Seeing.

Gruß, Peter
 
Hallo Peter,
Danke für deinen freundlichen Kommentar.
richtiger und wichtiger Hinweis, aber die Schlussfolgerung ist aus meiner Sicht nicht so apodiktisch zu ziehen.
Auch die PL130 hat einen rolling shutter und abgesehen davon, dass bei unruhigen Bedingungen anfänglich ungewohnte wellen zu sehen sind, habe ich keinen Nachteil darin gesehen, aber vielleicht bin ich auch nicht kritisch genug. Fast alle meine bisherigen Mondbilder sind damit aufgenommen. Hat mich bisher jedenfalls nicht gestört und beeinträchtigt. Im Gegenteil, ich hatte mehrfach den Eindruck, das die Unschärfe insgesammt weniger ist, als bei global shutter, aber dafür mehr seitlicher Versatz. Hatte aber als Vergleich nur die ToUcam und die DMK 21.

Wurde ja auch schon öfter diskutiert.
Danke für den wichtigen ergänzenden Hinweis auf den Shutter

cs Herwig
 
Hallo Herwig!

Ich habe persönlich einen ausführlichen Test mit Vergleich zur DMK 41 durchgeführt, dessen Copyright ich nicht habe und den ich daher auch nicht veröffentlichen kann. Sicher macht die Kamera schöne Bilder zu geringen Kosten, aber wer sich auf die volle "Auslastung" einer guten Optik für optimale Bilder verlassen will, sollte diese Info unbedingt beachten.

Wie gesagt, leider kann ich nicht mehr dazu sagen, und wünsche Dir weiterhin ruhige Luft und eine stabile Montierung für viele weitere schöne Bilder.

Hier ein mit 12 Zoll und der DMK 41 aufgenommenes Bild bei guten aber nicht perfekten Bedingungen. Die verwendete Optik ist etwas schlechter als ein wirklich gutes C11, wie etwa das von Maciek.

Gruß, Peter
 
Hallo Peter,
ist ein perfektes Bild, welches du verlinkt hast. Aus 4000 Bildern selektiert und auch perfekt bearbeitet.
Meines ist aus der allerersten Serie mit der neuen Kamera bei brauchbarem, aber keinesfalls perfektem seeing und für meine Verhältnisse einem langen avi mit 1000 Bildern. Sowohl Einstellungen als auch Bearbeitung müssen noch durchprobiert werden. War nur Registax 6 alleine.
Ich hoffe, ich kann mich noch steigern. Momentan habe ich mit Registax bei den ganz großen files ( knapp 5 GB ) etwas Probleme und avistack zickt auch.

cs herwig
 
Hallo Herwig!

Danke für die zusätzliche Information! Auch ich habe noch eine Ergänzung: Das oben verlinkte Bild entstand auch nicht bei optimalen Bedingungen und ist ein Mosaik! Die einzelnen Teile kommen aus Videos mit maximal(!) 800 Frames. Bei Mondbildern mache ich nie mehr als 800, und selektiere kaum (ich verwende normal mehr als die Hälfte der Bilder, das geringe Rauschen ermöglicht dann eine gute Schärfung. Beim Bearbeiten gibt es kein Problem mit den Videos, da die Filegröße relativ gering ist.

Es interessiert mich natürlich sehr was mit der Kamera bei gutem Seeing möglich ist (wenn der Shutter bei ruhigem Bild keine Problem macht). Bei meinem Teleskop bewegt sich das Mondbild schon wegen der miserablen Montierung ständig, und die Kamera ist daher für mich speziell bei Nutzung der ganzen Chipfläche kaum nutzbar, ich muss bei der DMK 41 bleiben.

Mich hatte die Kamera sehr interessiert, weil man bei der DMK41 für wirklich optimale Auflösung bei besten Bedingungen mit mindestens f/17 arbeiten sollte (also Barlow am f/10 Gerät unbedingt erforderlich), wogegen bei den kleinen Pixeln der 72AU direkt fokal mit f/10 gearbeitet werden kann. Auch die deutlich höhere Lichtempfindlichkeit (allerdings nicht im IR) wäre sehr vorteilhaft....

Gruß, Peter
 
Hallo Jan,
habe nun einen kurzen Vergleich machen können. Saturn bei voller Auflösung und im 2xbinning. Du hast recht, zumindest bei dem ziemlich mäßigen Seeing heute ist durch die Nachvergrößerung ein nahezu identisches Bild zu gewinnen.

Bei gutem Seeing bringt die volle Auflösung wahrscheinlich schon was.
Link zur Grafik: http://members.aon.at/sulzbacher/saturn.jpg
640x480 mit 2.2ym Pixel

Link zur Grafik: http://members.aon.at/sulzbacher/saturn2xb.jpg
640x480 2xBinning und 2xNachvergrößerung

cs Herwig


Noch ein Nachtrag, Saturn mit IR-pass-Filter, bestätigt gut, dass schlechtes Seeing verbessert wird.
Link zur Grafik: http://members.aon.at/sulzbacher/saturn-ir.jpg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Herwig,

Danke für den Vergleich!

Deine Bilder erscheinen hier sehr dunkel. Nach entsprechender Aufhellung durch Spreizung der Grauskala kann man die Bilder besser vergleichen. Dabei wird deutlich, dass das nachvergrößerte Bild sogar besser aufgelöst ist. Wie waren denn die Belichtungszeiten mit und ohne Binning?

Das IR-Bild ist unvergleichlich viel besser als die beiden anderen! War das jetzt mit oder ohne Binning aufgenommen? Welches Filter hast Du benutzt und mit welcher Belichtungszeit hast Du in diesem Falle aufgenommen?

Gruß, Jan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jan,

Ich konnte leider den Vergleich nicht mehr vervollständigen, da ich die Beobachtung abbrechen musste.
Aber soviel kann ich schon bestätigen, wenn das Seeing mäßig ist, dann hast du völlig recht mit dem Nachvergrößern. Die Belichtungszeiten habe ich nicht mehr ganz genau im Kopf, ich glaube es war 1/50 mit 15 gain und 1/150 mit binning.

Interessant wird noch der IR-Vergleich, wobei hier schon das Licht knapp wird und Gain hoch war. Das IR Bild war ohne binning.

Das sseing ist aber auch etwas besser geworden. Also insgesamt leider nicht ganz vergleichbare Bedingungen, aber wie gesagt, ich musste unterbrechen. Aber ich werde mir ein Vergleichsprotokoll machen und wenn es wieder einmal wettermäßig passt, dann genauere Daten liefern.
400/1000 Bilder wurden nur mit Registax 6 verarbeitet

cs herwig
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben