Dobson Teleskope wer arbeitet damit

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Ehemaliger Benutzer [73139]

Hi Zusammen frage an alle die einen Dobson haben.

ich selber besitze keinen. ich nehme am liebsten meinen Celestron C8 HD mit Bw 2000 mm F10.

möchte Fotografisch arbeiten und brauche eine EQ Montierung. im Frühling steht bei mir zuhause die Montierung der Firma Avalon M-Uno im Wohnzimmer.
Ich muss mobil bleiben. ich fahre kein Auto. Ab und Aufbau muss bei mir leider sein habe kein Balkon und keine Terrasse. der Vorplatz muss im Moment reichen.

was ich wissen möchte ist:

wer arbeitet damit?

Was für Ziele hat jeder damit?

Fotografieren, Skizzen anfertigen, Visuelle Beobachtung oder Filmen.

gibt es unter den Dobson ein Ernsthaftes Gerät das mit einem Celestron Hd / RC oder einem andrem Gerät konkurieren kann?

würde mich auf antworten freuen.
kann mir unter den Dobson nur die Eigenbauten oder günstigen was vorstellen.

frohes aus tauschen wünscht *entfernt*ssandro
 
Hi Alessandro,

ich habe 2, einen "kleinen" mit 10" und einen "großen" mit 17,5", beide so etwa f/5. Beides sind rein visuelle Geräte und, so wie sie sind, für Fotografie nicht geeignet, höchstens à la @komposer mit Videokamera. Das liegt nicht an der Optik, der ist es wurscht, ob im Brennpunkt ein Sensor-Chip sitzt oder eine Netzhaut. Sondern am azimutalen Betrieb, also nicht erdachsparallel. Für LZB (Langzeitbelichtung) bräuchte man also eine Bildfelddrehung.
Der "kleine" ist noch sehr transportabel, das Rohr paßt noch gut auf den Rücksitz, die Rockerbox in den Kofferraum.... und genau da kommt deine Vorgabe in die Quere! Kein Auto! :oops:
Also Fahrrad und Bollerwagen oder besser: Kleinkinderanhänger fürs Fahrrad. Vorteile sind große Räder, ein stabiles Chassis, Fahrrad-Anhängerkupplung. Das "Zelt" oder "Kabine" wegbauen und auf das Chassis eine Halterung bauen für die Rockerbox.

Wichtig: Vibrations- und Schlagdämpfung vorsehen! Manche sind sogar von Haus aus gefedert, bei anderen müßtmer selber was bauen.

gibt es unter den Dobson ein Ernsthaftes Gerät das mit einem Celestron Hd / RC oder einem andrem Gerät konkurieren kann?
Locker! Dobson ist nur eine Bezeichnung für die Betriebsart: azimutal, minimalistisch, einfach, gut! Für Dobsons werden zumeist Newtons benutzt. Newtons sind relativ schnell, typisch um f/4 bis f/5, also schomma doppelt so schnell wie dein C8, haben eine sehr geringe Obstruktion, und bilden sehr gut ab - auf einer sphärischen Fokalebene. Für Fotografie, braucht man also noch einen Bildfeldebner und Komakorrektor, denn ein Chip ist ja flach. Visuell erledigen die Okulare das fürs Auge.

8" hast du jetzt mit f/10, also langbrennweitig und langsam. Möchtest du bei der Brennweite bleiben? Der typische 10" hat 1250mm Brennweite. Mit ner Barlow bist du also bei f=2500mm und immer noch =<f/10 wenns unbedingt so langbrennweitig sein soll.
Was sind deine? Du willst ja nicht meine Ziele umsetzen sondern deine! ;)
Für mich gesprochen: mein Hauptaugenmerk gilt der Fotografie. Aber, wenn das Gerödel aufgebaut ist und dann automatisch so vor sich hin öttelt, habe ich Ressourcen frei. Eine wunderbare Gelegenheit, den Dobson ausm Auto (upps, sorry!) zu kramen und die Zeit zwischen den etwa stündlichen Kontrollen der Fotomaschine dann mit dem Dobby zB in der Milchstraße "rumzugrasen". Es hat immer noch was erhebendes, die Weihnachtskugelbunten Motive von Astrofotos mit dem bloßen Auge überhaupt erstmal wahrzunehmen und dann zu betrachten. In schwarzweiß und eher angedeutet statt prall (ok, einen M42 sehe ich tatsächlich bereits farbig mit dem 10"). Das ist eine gänzlich andere Art der Wahrnehmung, da braucht man den bunten Glitzerglanz eines Fotos nicht unbedingt. Dafür ist es immersiv! Ein Foto ist das nicht! Das Erlebnis ist ein ganz anderes ;)
Achsoja: in der Schweiz hast du "en-passant" einen Himmel, von dem ich hier in D nur träumen kann. Da ist der visuelle Eindruck nochmal um Größenordnungen intensiver als hier aus dem Rheintal!

Oder geht es dir darum, in die Astrofotografie einzusteigen? Dann ist ein Dobson-Aufbau eher eine ungünstige Wahl, weil da viel zuviele Dinge passend gemacht werden müßten. Für den Anfang zu viele! (imho)

Vielleicht beantwortet dir das ja schomma ein bißchen deine Fragen :teleskop:;)

Viele Grüße und CS!! ausm Regen... ?
Okke
 
Hallo Alessandro,

na da machst Du aber zu Weihnachten ein Fass auf, welches auch ohne heißen Zuckerwein darin schnell zu glühen anfangen könnte.;)

Das

..........gibt es unter den Dobson ein Ernsthaftes Gerät das mit einem Celestron Hd / RC oder einem andrem Gerät konkurieren kann?..........

ist m.E. absolut überhaupt und gar nicht die Frage, denn Konkurrenz gibt es hier nur so lange bzw kurz, bis ein Interessent aufgrund seiner eigenen Ansprüche und Anforderungen dieses oder eben ein anderes Teleskop angeschafft hat und entsprechend nutzt. Das geht so weit, dass eine Person für verschiedene eigene Anforderungen verschiedene Teleskop(Systeme) nutzt, weil nicht alles "unter einen Hut" passt.


Montierung:
Ich bin rein visuell und ausschließlich mit Dobsons unterwegs, wenn ich muss montiere ich auch Refraktoren und SCs azimutal, kleinere Rockerboxen passen auch auf Stative.
Zum Fotografieren ist das nichts. Okay, Mond und Planeten kann man machen, sogar herrausragende Ergebnisse erzielen. Ansprechpartner dafür wäre z.B. der Holger mit Forennamen "komposer".
Was ich an Stativ und Monti spare fließt in Öffnung und Selbstbau, in Tuning und Ausstattung, das alles geht für mich vom Kosten-/Nutzenfaktor her mit Newtons als Dobsons sehr gut.
GoTo oder Push To gibts auch für Dobsons, kann auch mal sinnvoll sein, treibt aber die Kosten, eine EQ-Plattform hab ich auch, ist natürlich Selbstbau, kommt aber bei mir selten zum Einsatz.

Optik:
Okay, du brauchst das möglichst kompakt, lange Hebel zerren an der Monti und drücken aufs Ergebnis.....oder heben Gewicht und Preis auf die nächste Trägerstufe.
Das bringt 33% Obstruktion für f/10 und das würde ich, wenn ich es so wollte, am Newton locker auf 15% drücken. Ich will aber den Hebel dann so lang auch nicht und schon gar kein so kleines Feld, also gehe ich da visuell auf f/6 oder f/5 und komme dabei noch mit 20-25% Obstruktion hin.
Fotografisch brauchst Du für diese Optik die 33% Obstruktion, für mich bedeuten sie visuell eine Einschränkung, ebenso wie das kleine Öffnungsverhältnis des C8.
Sollten mich andere Anforderungen, z.b. an kleines Packmaß, ereilen, würde ich eher darüber nachdenken, anstatt auf 8" f/6 auf 8" f/4 zu gehen oder über eine zerlegbare Bauweise andenken, als ein C8 für meine rein visuellen Zwecke anzuschaffen.

In der Tat ist gerade ein 8" f/5 Dobson fürs Handgepäck auf Flugreisen im Werden, kriegen wir locker hin.
8 Zoll handgepäcktauglich, das wird für jedes andere Teleskopsystem ne harte Nummer.
Konkurrenz???
;)

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Salü Alessandro!

Wer arbeitet damit: Hmm, wohl jeder, der an Deep-Sky-visuell Spaß hat, vielleicht auch selbst gerne bastelt...
Meine Ziele: Vor allem Planetarische Nebel, Doppelsternbeobachtungen und neuerdings auch Mondbeobachtungen.

Vor allem steht bei mir der Spaß am Beobachten. Bloß keinen Stress...

Dobsons gibt es in allen Qualitäten und Preislagen. Da findet jeder sein Gerät.

Als Beispiel für das eher untere Ende der Preis- und Öffnungsskala und mäßigem bastlerischen Geschick des Besitzers möge mein f/5 10"-GSO-Dobson auf einer Selbstbau-Birke-Multiplex-Leichtbox dienen. Der Spiegel ist überraschend gut, hier mal ein Bild:

spechtscope.jpg

cs, volker.
 
Hallo!

Die anderen haben eh schon einiges gesagt, aber ich gebe gerne auch meine Meinung dazu ab.

Ich arbeite seit fast 30 Jahren mit verschiedensten Teleskopen, aber am Ende lande ich immer wieder beim Dobson.
Die Gründe sind vielschichtig, aber hauptsächlich sind es:
- Einfachheit! Rockerbox, Newton drauf, fertig! (Ich mag weder umfangreiches Hantieren mit Kabel, Strom und Elektronik, noch aufwendiges Austarieren und Einnorden von Montierungen.)
- Hohe Abbildungsqualität (natürlich nur mit guten Spiegeln gegeben).
- In der Deep Sky Beobachtung für mich konkurrenzlos. Gerade ab etwa 16 Zoll aufwärts gibt es in der Regel sowieso keine realistische Alternative.
- Als Gitterrohrvariante unschlagbar in der Transportierbarkeit! Wo sonst passt ein 20 Zoll Teleskop noch bequem in einen Kleinwagen?

Und direkt zu deinen Fragen:

1, Ich arbeite mit Dobsons

2, Meine Ziele sind rein visuelle Beobachtungen! Hier aber gerne lichtschwache Deep Sky Objekte und, bei sehr gutem Seeing, Planeten bei hoher Vergrößerung.
An Astrofotografie hab ich kein Interesse, vor allem da ich für den Job schon viel zu viel vor dem PC sitze. Dann auch noch in der Freizeit am PC Bilder bearbeiten kommt für mich nicht in Frage.

3, Die Konkurrenzfrage kann man so nicht beantworten, da die Teleskope völlig verschiedene Einsatzgebiete haben. Visuell mit großer Öffnung wird der Dobson natürlich gegen alle anderen (bezahlbaren) Teleskoptypen gewinnen. Für langzeitbelichtete Astrofotos wird der Dobson auch gegen einen kleinen Refraktor verlieren, wenn dieser entsprechend montiert ist.

4, Eigenbau beim Dobson ist super. Leider sieht man aber nur all zu oft Selbstbaudobsons mit mieser Abbildung. Einfach weil die, oft selbst geschliffenen, Spiegel nicht die nötige Qualität haben, die Spiegellagerung im Teleskop falsch ist, die Kollimation nicht gehalten wird, da zu wenig steif gebaut wurde, oder sie lassen sich auf Grund schlechter Mechanik kaum nachfühlen.
Somit hat mich der Blick durch, meist große, Selbstbaudobsons schon oft ernüchtert.
Wenn man aber mal in einer klaren Nacht durch einen hochwertigen 30 Zoll Dobson blicken konnte, verblassen alle anderen Teleskope nachhaltig!

Aber in dem Moment in dem du schreibst "ich möchte fotografisch arbeiten" sag ich sofort: Nimm keinen Dobson!
Dobsonteleskope sind toll für die visuelle Beobachtung, aber selbst mit EQ-Plattform fotografisch nur ein Notbehelf. Dafür sind Dobsonteleskope einfach nicht gemacht!

Grüße, Mario
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Alessandro ,

ich verwende einen 8" und 12" GSO Dobson sehr häufig für die Fotografie. Dafür habe ich mir eine manuelle EQ-Plattform gebastelt. Keine Luxusvariante sondern Low Cost mit einfachsten Mitteln und Werkzeug: https://forum.astronomie.de/threads/manuelle-eq-plattform-mein-duerftiger-selbstbau.264235/
Das ist für mich aber kein Notbehelf sondern geht wunderbar. Beim Dobson erhalte ich so für recht wenig Geld ein enormes Auflösungsvermögen:
planeten-best-of.png

oder hier z.B. beim Mond: https://forum.astronomie.de/threads...floesung-ganz-unverhofft.280918/#post-1431743

Gruß,
Holger
 
Hallo Alessandro,

konkurrieren kann man ja nur in einzelnen Disziplinen. SCs sind ein gutes Konzept um relativ große Öffnung auf eine parallaktische Montierung zu bringen. Dobsons sind ein gutes Konzept, um große Newtons preisgünstig stabil montiert zu bekommen. Und günstig heißt ja nicht unbedingt schlecht, genauso wie teuer nicht automatisch gut heißt.

Daneben gibt es noch ganz andere Aspekte, wie den erreichbaren Himmelsausschnitt. Möchte man den Nordamerikanebel oder Cirrus als Ganzes sehen, dann schlägt ein kleiner 80/400 Refraktor sowohl das C8 als auch den 8 Zoll Dobson.

So hat jedes Instrument seinen Himmel und die Frage welches Gerät das Beste ist gibt nur Sinn wenn man sagt für welchen Zweck.

Ab ca 16 Zoll wird der Dobson wie schon beschrieben eh konkurrenzlos. Soviel Öffnung bekommt man anders nur noch mit einem Aufwand montiert und transportiert, der zumindest für mich außerhalb der Definition eines Hobbys liegt.

VG Klaus
 
Hi Alessandro

gibt es unter den Dobson ein Ernsthaftes Gerät das mit einem Celestron Hd / RC oder einem andrem Gerät konkurieren kann
eine seltsame Frage.
Erstens geht es nicht ums konkurrieren und zweitens was sind ernsthafte Geräte?
Worauf zielt die Frage also ab? Einen Vergleich von Vor- und Nachteilen?
Wenn man alle Aspekte nüchtern betrachtet bietet ein SC kaum Vorteile außer dem kompakten Gerätemaß. Es ist ein Kompromiß der in vielerlei Hinsicht eher Ausschlußkriterien für die Meisten Astros liefert.
Und dennoch ist er für manche Kombinationen von Anforderungen passend.
Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.
CS
 
Hi euch allen danke ich für die Beiträge über die Dobson Teleskope. die sind in einer anderen Liega nix zum Vergleichen (y) (y) (y) (y) (y) (y) (y)

Sorry zu der Bemerkung: "ein Ernsthaftes Gerät das mit einem Celestron Hd / RC oder einem andrem Gerät konkurieren kann" wollte niemand beleidigen oder Öffentlich anprangern! ich selber hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt eins zu kaufen. da ich viel Fotografiere nahm ich den weg zur EQ Montierung.
Ich wusste nicht das solche Schöne Fotos auch mit einem Dobson gemacht werden können.

hatte vermutlich das Falsche Bild vor mir; mit den Selbstbau Spiegel! da ich die Fertig geschliffene Spiegel (Fabrik neue Ware) als hoch wertig betrachtet hatte. Hut ab der Solche Spiegel selber schleift. der kann auch was über die Qualität sagen. entschuldigt nochmals

habe den Grössten Respekt der ein Teleskop samt Montierung oder sogar mit Sternwarte Selber baut.

hatte die EdgeHD-Cassegrain / Ritchey-Chretien Teleskope nur als vergleich genommen weil ich nicht wusste was sinn macht beim Beobachten oder beim Fotografieren des Nacht Himmels.

danke nochmals ich sehe eure arbeit mit andren Augen. auf jedenfall wünsche ich jedem eine schöne Weihnacht und sehr schöne Beobachtungs Zeit auch im neuen 2020 (y)(y)(y)(y):):):):saturn::mars: :teleskop:

Grüsse aus der Schweiz / Winterthur
*entfernt*ssandro
 
Es gibt Dobsons und Dobsons. Die erste Sorte ist die aus China: schwer, instabil, optisch von variabler Qualität. Die zweite Sorte ist Selbst- oder Manufakturbau, leicht, steif, optisch exzellent. Durch einen glücklichen Zufall kann ich nun mit der 2. Art beobachten: mit einem Timm-Klose-Dobson von 21" und 25 kg Gesamtgewicht. Man muss selbst da durchschauen, um zu wissen, was möglich ist.
 
Hi janapier
danke für dein Beitrag zu Dobson. wie du gelesen hast weiss ich nicht viel über diesen bereich. finde sehr spannend was es in der Astronomie Beobachtungs form gibt. (y) :)
grüsse *entfernt*ssandro
 
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