Einstieg in die Astronomie

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johnnyuab

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,

ich bin neu hier gelandet und denke darüber nach in die Himmelsbeobachtung einzusteigen.
Zunächst dachte ich mir direkt ein Teleskop zu kaufen, habe davon aber jetzt erstmal wieder Abstand genommen. Ich habe vor zuerst mich etwas daran zu gewöhnen, wie es ist nachts rauszugehen und den Himmel zu beobachten. Dazu habe ich ein Fernglas von meinen Eltern gefunden. Es ist von der Marke Tasco und hat die Daten 8x30mm. Es ist auch nicht mehr das jüngste, es ist bestimmt schon mindestens Meine Frage ist, ob dieses Fernglas für meine ersten Versuche ausreicht oder nicht.
Falls es jemand interessieren sollte an was für ein Teleskop ich gedacht habe, ich hatte mich für ein 10" Dobson Spiegel-Teleskop interessiert.

Falls ihr generelle Tipps und Anregungen zum Einstieg habt, nur zu!

Freundliche Grüße
Jonas
 
Hallo Jonas,

mit dem Fernglas habe ich keine Erfahrungen aber zum ersten Erkunden des Nachthimmels bestimmt ausreichend aber meiner Meinung nach kein Ersatz für ein richtiges Teleskop.
Ich selbst habe einen 8" F6 und einen 12" F5 Dobson. Dein angedachter 10" Dobson liegt also genau dazwischen. Ich hatte mich beim erstes Upgrade vom 114/900mm Newton für einen 8" Dobson entschieden. Nach ein paar Jahren wollte ich noch mehr Auflösung also der 12er.
Wenn ich jetzt nochmal neu entscheiden müsste wäre ich von 114mm gleich auf 10" umgestiegen, also finde ich Deine Auswahl gut überlegt.
Aber wie sind Deine Vorerfahrungen und dein Beobachtungsort ?
Mir steht ein Garten zur Verfügung, Lage: Vorort einer größeren Stadt.
Den Dobson lagere ich in Griffhöhe schön kühl in der Garage. Brauche den also nur wenige Meter tragen und bin sofort startklar.

Gruß,
Holger
 
Hallo Jonas,

wenn Du schrittweise beginnst, bekommst Du ein gutes Gefühl für den Nachthimmel. Nimm einfach mal das Fernglas, das Du hast, schau mal im Netz nach, was der Messier-Katalog ist, da sind über 100 Objekte aufgelistet, die man am Himmel suchen (und meist auch finden!) kann. Manche werden mit dem Fernglas sehr gut zu sehen sein, andere sind grenzwertig. Zusammen mit einer Sternkarte oder der kostenlosen Software "Stellarium" kannst Du sehen, wo die "M" Messier-Objekte zu finden sind. Jetzt im Winter guck mal M31 und M42 und M45. Also eine Galaxie und ein Nebel und ein offener Sternhaufen... :)

Die Suche ist anfangs manchmal ein wenig mühsam, aber spannend und vor allem toll, wenn man die Objekte dann selbst findet. Einen Dobson kannst Du natürlich jederzeit dazukaufen, wenn Dir das Gucken Spaß macht und Dein Lichthunger groß genug ist. Ein 8 x 30 Fernglas zeigt die helleren Objekte ganz passabel, die schwächeren Dinge sind nicht alle mit den 30mm Linsendurchmesser gut zu "erreichen", da wären 50mm optimal.

lg
Niki
 
Hallo Jonas,

ich bin selbst blutiger Anfänger;). Mit einem kleinen Fernglas habe ich auch meine ersten Beobachtungen gemacht. Witzigerweise habe ich das auch meinen Eltern abgeluchst. Und das Ding ist auch von der Firma Tasco. Allerdings 8x50.
Mittlerweile habe ich mir einen kleinen Reflektor selbst zusammengebastelt und sammle damit erste Erfahrungen.
Ich musste gerade nur daran denken, wie mich mein eigenes Zittern beim Beobachten mit dem Fernglas gestört hat. Es waren kaum ruhige Beobachtungen möglich.
Eine Möglichkeit um die unruhige Hand zu bändigen, bestand darin, mich auf den Rücken zu legen, sodass ich das Fernglas auf meinen Kopf "ablegen" konnte. Auch ein Liegestuhl mit Lehne kann helfen.
Außerdem habe ich mir dann ein kleines Stativ für das Ferglas gebastelt.

IMG_20190208_150631304.jpg


Das habe ich dann, wie auf dem Bild, an die Kante eines Campingtisches gestellt und mich auf einem bodennahen Campingstuhl "darunter" gesetzt. Somit konnte ich ohne die störenden Wackler beobachten.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei deinen ersten Beobachtungen!

Viele Grüße
Dominik
 
Zuletzt bearbeitet:
Genial, Dominik!
Ich kann ja nicht gut basteln, nur gut kaufen. Und mit dem Kram dann rumspielen. Dabei ist mir zufällig aufgefallen, dass ich mein ziemlich schweres, ca. 11€ teures ^^ 7x50 viel ruhiger in der Hand halten und führen kann mit dieser Kombi aus normalem Bino-Stativadapter auf dem umgedrehten Orion L-Bracket . Beide Ober- und Unterarme sind hierbei beim Halten nicht über Kinnhöhe und ganz eng am Körper angewinkelt. Das macht den Unterschied beim Ruhighalten. Die rechte Hand "führt" und die linke trägt mit.

IMG_0313.png,

Hi Jonas,
einfach immer mal wieder unter den Nachthimmel gehen und Sternenlicht trinken, ist toll. Lohnt auf jeden Fall. Mit einem 8x30 hat man für das Erlebnis ein kleines, zusätzliches Werkzeug. Falls der innere Navigator durchbricht und man deshalb Sternbilder und Sternnamen "lernen" will, geht man abends mal "in die Richtung". Mit einer Planetariums-App auf dem Smartphone oder einer Sternkarte in Papier. Dabei aber nicht den Spass, die Freude über die Schönheit vergessen... Mit oder ohne Fernglas, beides möglich. Ich fand's cool, als mir auffiel, dass die fremden Sterne da oben nach und nach zu meinen Bekannten geworden waren, von denen ich also die Namen wusste, sobald sie mir zublinzelten.

Viel Spass und clear skies!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! Tatsächlich war am Freitag eine sternenklare Nacht und dann hab ich einfach mal so ganz unbedarft ohne Sternkarte nach oben geschaut und ich fand es schon faszinierend wieviel mehr Sterne man mit der wirklich kleinen 30mm Öffnung sehen kann.
@silver Ich denke ich werde mir auch ein derartiges Stativ für das Fernglas mit meinem 3D Drucker ausdrucken :D, denn ich habe schon gemerkt dass man so mit den Händen doch recht stark wackelt.
@komposer Also Vorerfahrungen habe ich nicht vorzuweisen bis auf einen Planetariumsbesuch vor vielen Jahren. Mein Standort ist ca. 10km entfernt von einer kleinen Stadt (40.000 Einwohner), es ist etwas schade, dass die Beleuchtung vom Gefängnis stets zu sehen ist, aber so ist es halt. Ich kann entweder vom Garten aus beobachten oder ich kann auch zu einem Spielplatz fahren wo keinerlei Beleuchtung ist, und der abgelegen von jeglicher Ortschaft ist. Auf Lichtverschmutzungskarten ist mein Standort doch im guten Bereich.
 
Hallo Jonas,

das klingt doch schon mal recht gut. Ich komme übrigens auch ohne Sternkarte aus. Mir reicht die Freeware Stellarium.
Das Programm zeigt Dir genau den Himmel vor Ort mit vielen interessanten Objekten wie z.B. Planeten, Galaxien, Nebel usw...

Gruß,
Holger
 
derartiges Stativ für das Fernglas mit meinem 3D Drucker ausdrucken :D
sehr gute Idee!
Dann noch 2-3 Gedanken dazu. Dein Fernglas hat am Ende der Mittelachse wahrscheinlich auch ein kleines Deckelchen zum Abziehen. Darunter taucht dann ein Gewinde auf, in das man so einen Stativadapter schrauben kann. Gekauft hat der 10cm Höhe. Das oben bereits verlinkte L-Bracket hat ja nun diese Schraube da, weil sie dem eigentlichen Benutzungszweck dient.
Zum bequemen Halten auf zwischen Schulter- und Brusthöhe und eng am Körper ist die Schraube Quatsch und Du würdest daraus einen gleichlangen Halte-Griff machen wie auf der anderen Halteseite.
Wenn Du tatsächlich einen entwirfst u ausdruckst und ein Foto mit Maßangaben einstellst, könnte ich mir vorstellen, dass ich Dich anbettele, mir auch einen zu machen. :giggle:
 
Hallo Holger,
Stellarium habe ich mir tatsächlich auch schon heruntergeladen, nur hatte ich mein Laptop nicht dabei.

@silver Bezüglich des Stativs, wird es wahrscheinlich noch eine Weile brauchen, bis ich es umsetzen kann, da ich dualer Student bin und unter der Woche nicht zu Hause bin. Aber wenn ich Fortschritte mache werde ich es aufjeden Fall unter diesem Beitrag teilen.

Gruß
Jonas
 
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