Hallo Freunde
In 2004 habe ich anlässlich zum Venustransit mir ein 7" STF-Maksutov angeschafft weil so ein Maksutov ja besonders gut zur Planetenbeobachtung taugen sollte. Daher erlaube ich mir hierzu mal ein paar grundsätzliche Gedanken zu diesen Gräten.
Nun, mein 7" STF-Maksutov ist bei Leibe keine "Gurkenoptik" im Gegenteil es arbeitet am oberern Ende dessen was so eine Optik zu leisten vermag. Es leistet am Planeten in etwa das gleiche oder teilweise sogar mehr als ein 8"-Standartdobson. Auch leistet es mehr als ca. 80% der 8"-SC-Optiken (Stichwort: Serienstreuung/Gurkenlotto) die mir bisher untergekommen sind und kann da mit den besten gut mithalten. Aber es hat sich mit der Zeit gezeigt das dieses Maksutov dann doch nicht der große Planetenspezialist ist. Zu denken gab mir das ein "kleiner" 105mm LZOS-Refraktor trotz weniger Auflösung feinste Helligkeitsunterschiede (Kontraste) doch differenzierter darstellen kann. Daher komm ich zu den Schluß: Man kann mit so einem Maksutov recht ordentlich Planeten beobachten aber ein direkter "Planetenspezialist" ist es nicht! Da gibt es immer noch Systeme die das deutlich besser können zum Beispiel Apos und Schiefspiegler. Beispielsweise ist die Abbildung an Jupiter hier bei etwa 240fach gedeckelt wo hingegen ich mit dem 6"-Apo locker bis auf 343fach vergrößer kann ohne dabei kontrastmäßig im Nachteil zu sein! Ich habe mich daher 2005 daran gegeben einen 250er Schiefspiegler zu bauen.
Nun woran liegt es das so ein Maksutov dann doch kein Planetespezialist ist. Man möge also einmal eine 0,5MM Austrittspupille einstellen und auf Wega drauf halten. Ich habe das mal einem "Refraktorianer" hier aus Bonn gezeigt der bis dato nur seinen 6" F20-Fraunhofer kannte. Sein Kommentar dazu, ich zitiere: "Was ist das denn? Das sieht ja aus wie eine CD!"
"Nein, nein nicht wie eine CD sondern wie eine Zielscheibe auf dem Schießplatz"erwiderte ich. Und genau so sieht das dann aus. Eine 33%ige Obstruktion hinterlässt nun mal ihre Spuren. Zugegeben das Airyscheibchen ist klein und fein aber die Beugungsringe???
Eine Obstruktions freie Optik wie ein Apo-Refraktor oder ein Schiefspiegler bringen über 80% des gesammelten Sternenlicht in´s Airyscheibchen und kommen dem thoretischen Optimum von 83,9% am nähsten. Im ersten Beugungsring befinden sich da ca. 7-8% Lichtanteil. Das Maksutov kommt hier gerade mal auf rund 65%. Die restlichen 35% finden sich also in den Beugungsringen wieder.
Das ist hier keine Frage der Herstellungsqualität sondern der Konstruktion! Die Obstruktion hat hier ihren Preis! Das es das STF-Maksutov durch aus qualitativ drauf hat zeigt sich an den ultrafeinen Sonnen in den Kugelstenhaufen. Diese werden hier Nadelfein bis ins Zentrum der Kugelsternhaufen wiedergegeben. Bei diesen feinen, sehr lichtschwachen Sonnen fallen die Auswirkungen der Obstruktion also unter die Wahrnehmungsschwelle. Bei hellen Motiven, wie es die Planeten nun mal sind, schlägt die unerwünschte Lichtbeugung am Fangspiegel nun einmal voll durch und damit verblasst der Kontrast deutlich. Das Bild bekommt dadurch einen leicht "milchigen" Weichzeichnertouch.
Mit diesen Erfahrungen muß ich zu dem Schluß kommen das ein Maksutov und auch eine SC-Optik kein Planetenspezialist ist wie es hier in diesem Forum schon oft so dargestellt wurde. Der besondere Wert einer Maksutov- oder SC-Optik liegt nicht in der Abbildungsgüte sondern in der kompkten Bauweise und in der Handhabung!
Ich erlaube mir hier mal dieses persönliches Urteil denn ich habe 3 Refraktoren (105,110 und 150MM) 2 Newton (8" und 16") das 7"-Maksutov und den 250er-Schiefspiegler und kann daher die Geräte direkt miteinander vergleichen.
Und nun zum gewünschten MC-152/1900 im Speziellen. 2017, auf dem ITV konnte ich damit mal ausgiebig Erfahrungen sammeln. Als erstes fiel auf das man mit einem 2"-Zenitpiegel und den beiden beigefügten ca. 40mm langen Verlängerungen nicht in den Fokus kommt! Der Stellweg vom Okularauszug ist dazu zu kurz. Eine halblange Verlängerung mit ca. 20mm Länge, die es durchaus gibt, währe hier praktikabler. In der Form, wie geliefert, war man dauernd gezwungen zum Wechsel von 2" auf 1 1/4"-Okularen eine Verlängerung an- oder heraus zu schrauben!
Die Abbildungsleistung konnte bei diesem Gerät auch nicht überzeugen. Ich tue gerne hoch Vergrößern und besitze daher schon eine gewisse Leidensfähigkeit aber die wahr an diesen Gerät schon mit einem 13mm Okular bei 146-fach erreicht. Mehr war nicht drin! Ich denke andere Geräte aus dieser Produktion leisten da in der Regel mehr aber ich habe da wenig Hoffnung und rate daher es mit einem
Konkurrenzprodukt zu versuchen. Die Kritiken sind damit durchweg besser als die Erfahrungen die ich mit diesem einen MC-152/1900 hatte.
gruß Peter