Das liest sich wirklich spannend: Ein Prisma, das Farbfehler korrigiert, die ein Spiegel eigentlich nicht erzeugen kann. Aber das Thema gab es ja schon vor langer Zeit bei den altvorderen Zeiss-APQs, die man nur mit bestimmten Prismen kombinieren sollte, weil deren Glasweg dann bei der Umlenkung erst die volle Farbkorrektor ermöglichte. Was mich dann wiederum zum Schluss bringt, dass man jene Optiken auf gar keinen Fall ohne irgendwelche Umlenkung benutzen durfte.
Und zum Thema Polarisationseffekte bei dielektrischen Beschichtungen (die ja z.B. bei einem Baader BBHS-Prisma auch zum Einsatz kommen): Wohl dem, der da 1% - 3% Unterschied sehen kann...
Aber das eigentliche Thema war ja Farbtreue bei Doppelsternen - also Farbtreue im Sinne von "absoluten" Farben. Wer das jetzt auf die Okular-/Prismen-/Spiegelwahl reduziert, der sollte sich im Klaren sein, dass man dann jene Sterne nur noch bei Zenitdistanzen beobachten darf, bei denen der atmosphärische Farbeinfluss (der ja nicht erst in Horizontnähe einsetzt) unter 1% ist. Welcher Teil des Himmels bleibt dann noch übrig?
Und ich komme dann wieder auf meinen Ansatz zurück, auf Okulare mit möglichst wenig optischen Elementen zurückzugreifen - wohl wissend, dass es auch 8-Linser mit exotischem Linsenmaterial gibt, das farbneutral sein kann.
Trotzdem lässt mich das Thema Prisma auch nicht los (selbst wenn mir das als aktuellem Newton-Nutzer egal sein kann) - mir leuchtet es rein technisch noch nicht ein, wieso da ein Prisma besser als ein Spiegel sein soll. Aber dafür mache ich lieber einen neuen Thread auf, denn in diesem hier hilft das dem Ursprungsfrager nicht weiter...
Stefan Korth