Fernglas oder Binoansatz

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Jörg O

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Hallo und frohe Weihnachten,

ich habe einen Bino-Ansatz von Tecnosky ( den wo man keinen Lichtwegausgleich braucht ). Den Benutze ist im Moment an meinem William Optics FLT 98 und am APM SD 140 Apo. Als Okulare habe ich die ES 82Grad Serie.... gut nicht alle doppelt.
Nun, durch den Ansatz kommt nicht mehr soo viel Licht an einem Auge an.
Ich möchte gerne etwas mehr Licht dort haben und etwas weiteres Feld.

Sollte ich auf ein Fernglas gehen z.b. dies hier:
APM 100 mm 90° Semi-Apo Fernglas mit 1,25" Wechselokularaufnahme (apm-telescopes.de)

oder mir lieber einen 150/750 Refraktor holen und den Bino-Ansatz da dran ???

Ich habe leider nur Erfahrung mit einem 7x50 Fernglas

Was meint ihr?

Gruß
Jörg
 
Hi Jörg,
ich kenne das. Gerade an kleinen und mittleren Optiken merkt man den Lichtverlust des Binos. Ich denke deswegen nehmen viele Bino am Planeten, Mond und Sonne - selten aber für DeepSky. Gerade hier wird es einfach für mich erst oberhalb 8 " langsam interessant.
Wenn Du widedield und Bino haben willst, bietet sich in der Tat ein Doppelrohr wie das vorgestellte an.
Der Effekt der 2 Röhren ist selbst mit einfachen Glassorten deutlich. Ob man hier das SD braucht oder das ED kann man sicher diskutieren.
Ich habe das 100er ED. Für DS und Widefield gefallen mir Okulare von 25 - 6 am besten. Darüber ist nur am Mond und den Planeten interessant. Leistungsmäßig sind diese Geräte als Einzelrohr einem guten 100er Apo nach meinen Erfahrungen klar unterlegen, obwohl schon das ED kaum Farbfehler hat.
Dennoch würde ich sie im Großfeldbereich vom Bildeindrück in etwa auf dem Niveau meines ehemaligen 6" f/5 Reisedobsons monokular sehen.
Es kann daher eine Ergänzung zum APM 140 sein.
CS
 
Das ist interessant.

In wie fern siehts Du einen Tubus einen 100ED Bino einem 100 mono Apo als klar unterlegen?
Wobei ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass Du ein China Bino ED nicht mit einem TEC Triplet vergleichst :)

Bisher ging ich davon aus, dass solch eine Bino Optik sich mit einer vergleichbaren, sagen wir Skywatcher Optik nicht viel gibt.
OK, die Brennweite ist ein Thema, mehr Brennweite eines Telekops ist entspannter, auch was die Nutzung der Okulare angeht.

Ansonsten wäre da noch die Prismen, die aber nicht unbedingt ein Nachteil sein müssen, sondern auch Defizite der Objektive kompensieren können.

Wirklich wissen tu ich es nicht, aber ich wüsste auch nicht, woher gravierende Unterschiede kommen sollten, deshalb interessieren mich Deine konkreten Erfahrungen.

@ Jörg: Merkst Du denn wirklich einen deutlichen Helligkeitsverlust durch den Binoviewer?
So arg viel dürfte es rechnerisch gar nicht sein.
Klar kommen nur 50% des Lichts pro Auge an, durch die binokulare Addition gewinnst Du aber auch wieder ca. Faktor 1.4
Ob die Prismen für einen weiteren merkbaren Lichtverlust sorgen kann ich nicht beurteilen.

Ich erinnere mich an Vergleiche an M13 mit Doppelrefraktor und größerer Optik mitsamt Binoviewer.
Dramatisch waren die Unterschiede nicht, was mich mehr genervt hat ist das Handling des Binoviewers und das engere Feld durch mehr Brennweite des größeren Teleskops.

Grüße Jochen
 
Hallo Jochen,
ich finde es schon das man da einen Unterschied in der Helligkeit sieht, obwohl das ja ein wenig durch das beidäugige sehen kompensiert wird.
Des Weiteren ist das, so wie du auch schreibst, das Handling mit dem Ansatz nicht wirklich prickelnd.
Auch das Einblickverhalten denke ich mal wird mit einem Fernglas besser sein.

Wenn ich jetzt mal die Fläche von einem 150er Refraktor nehme, die durch 2 teile ist das mehr als wenn ich 2 mal die Fläche von den 100er Fernglas nehme.
So käme mehr Licht in jedes Auge mit dem 150er und der wäre noch günstiger....... Aber ..... das Handling wird wohl nicht so gut sein.

Wie ist das eigentlich, muss so ein Fernglas auch auskühlen ?

LG
Jörg
 
Hallo Jörg,

zum Thema Auskühlen und auch Tubusseeing gibt es hier gerade einen interessanten thread, ich hoffe der Link ist hier erlaubt:

http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=257064

Und zur binokularen Addition kann ich immer nur wieder dieses PDF empfehlen, da ist alles abschliessend behandelt:

http://arieotte-binoscopes.nl/Binocular Summation Factor revised 2019.pdf

Leider alles nicht ganz einfach in eine Formel Faktor 1.4 zu packen, es hängt von zu vielen Faktoren ab.

Letzten Endes kommt es primär auf die persönlichen Vorlieben ab, was möchte man am Liebsten beobachten und welchen Aufwand (technisch, finanziell, Aufbauzeit, Gewicht) möchte man betreiben.

Für mich hat sich nach vielen Jaren des Suchens und Ausprobierens rauskristallisiert, dass mein Ding ein möglichst großes Bino mit Wechselokulare ist.
Aber ich bin weder ein Fan von hohen Vergrößerungen am Planeten noch jage ich nach faint fuzzies.
Mir geht es primär um einen möglichst ästhetischen Himmelsanblick mit möglichst geringen technischen Aufwand.

Aber da hat jeder andere Prioritäten ...

Ich sehe gerade auf Deiner Homepage, Du hattest ja schon mal ein Doppelteleskop und konntest damit einige Erfahrungen sammeln...

Grüße Jochen
 
Hallo Jochen,
danke für die Links. Ok, so wie ich das sehe, ist das Tubusseeing zu vernachlässigen.
Den zweiten Links muss ich mir erstmal übersetzen lassen... mein Englisch ist nicht das Beste.

Ja, ich habe mir mal zwei Bino´s gebaut. Das aus den zwei 80/600 Apos war schon nicht schlecht, aber damals wollte ich halt mehr mit Fotografie machen und habe es deswegen verkauft.
Die Justage bzw. die Bilder deckungsgleich zu bringen ging zwar sehr schnell aber war doch halt nur was gebasteltes. Aber es funktionierte....
Als ich das erste Mal damit Mond geguckt habe war ich echt baff. Was war das dreidimensional.... WOW.

Ich glaub, so was will ich auch wieder.... :)

VG
Jörg
 
Hallo Jörg,

ich hatte ja auch ein Bino aus 2 Borg 125mm ED und Matsumoto EMS gebaut.
Es war genial, aber letzten Endes gab es den Anstoß, dass ich noch mehr binokulare Öffnung wollte.
Leider gibt es keinen Apo mit 150-160mm Öffnung und geringer Brennweite, wie ich mir das wünschen würde.
Und so toll die EMS auch sind und ich zu 95% alleine beobachte, dieses mal möchte lieber etwas völlig unkompliziertes mit Prismen.

Ich hatte damals auch mit 2" Binoviewern experimentiert, und auch mit 8" sowie 11" SCT Doppelteleskopen.
2" Binoviewer sind in Sachen furchtbarem Handling und Gewicht nochmal ne deutliche Steigerung zu 1.25" Binoviewern.
Und die Experimente mit den SCT Binos haben mir gezeigt, dass ich nur noch mit Linsenteleskopen beobachten mag.
In Sachen Lichtleistung war das 8" Bino übrigens fast mit dem 125 ED gleichauf, aber eben mit heftigem Tunnelblick :)

Ich erinnere mich auch noch gut an eine Beobachtungsnacht, an dem neben meinem Borg Bino auch ein 18" Zambuto Dobson zur Verfügung stand.
Das hat mich noch mehr bestätigt, dass ich mit einem großen Bino auf dem richtigen Weg bin ...

Grüße Jochen
 
Hi Jochen,

ich glaube, ich kann dich verstehen. Ich habe auch schon über einen Selbstbau mit 2 Apos und EMS nachgedacht, aber 1. wird das wieder teurer, 2. wird das dann wohl auch nicht wieder so ein grab and go werden. Weil einfach zu schwer und zu unhandlich.
Also bekräftigt mich das, auf ein Fernglas zu wechseln.....
Nur welches ?
Preislich sollte es eigentlich nicht mehr als 1500 Euro kosten, da ich es nur ab und zu benutzen möchte. Hauptteil soll immer noch Astrofotografie bleiben.
Aber wenn die Anlage läuft und aufnimmt, kann man ja spechteln.
Einiges gutes habe ich ja schon vom SA 100 von APM gelesen. Aber muss es das 100 sein, oder lieber das 82 ? oder Vixen BT81 ????

Da stehe ich halt ein wenig auf dem Schlauch.

Gruß
Jörg
 
Hallo Jörg,

da bin ich für Dich ein denkbar schlechter Ratgeber :)
Ich habe mich nie für Astrofotografie interessiert und das große Bino ist mein Hauptinstrument, quasi auch mein einziges ernsthaftes Instrument.
Deshalb maximale Öffnung bei minimaler Brennweite (weite Felder) und maximaler Qualität.

Für mich kam daher nur ein SD in Frage.
Nicht weil mich farbige Sterne stören würden, aber ED oder gar Achro bedeutet in erster Linie, dass nicht alle Lichtfarben den selben Brennpunkt haben.
Das bedeutet es geht Licht verloren, quasi hat man dadurch "weniger Öffnung"
Und man vierliert Kontrast, und Kontrast ist beim visuellen Beobachten nunmal Alles...

Mit Selbstbau hätte ich generell kein Problem, im Gegenteil.
Man kann dadurch das Gewicht sogar noch deutlich geringer halten und beide Tuben getrennt transportabel machen.
Das Problem ist wie gesagt die nicht Verfügbarkeit brauchbarer Apos mit entsprechender Öffnung und Brennweite.
Selbst wenn man den Kompromiss längerer Brennweite und weniger Feld eingehen würde, ich mag einfach keine 1 Meter lange Tuben haben...

Zur Öffnung:
Ich würde definitiv nicht unter 100mm gehen.
Mein geradesichtiges APM ED 25x100 erinnerte mich manchmal an das, was mir auch das 125er Borg gezeigt hat.
70mm Binos in der Vergangenheit waren aber weit von diesem 100er entfernt und ich denke 80 oder 82 bringen da auch nicht viel.
Der Sweet Spot ist mit Sicherheit das 120er.
Immer noch sehr handlich aber doch mit ordentlich Leistung

Zum Vixen gibt es in den Foren einiges zu lesen, meine Wahl wäre es nicht.

Grüße Jochen
 
Hi Jochen,
Du sprachst mich zwar nicht direkt an, aber ich nehme an Du meinst mich mit dem ersten Teil Deines Posts.
Ich sprach von einem guten Apo, wobei ich keinen visuellen Apo mit f/5,5 ad hoc kenne.
Aber z.B. das Vixen 102 SS Bino von Thomas. Das ist von den Daten her nahe dran.
Dieses hier: jingjang
Sowohl als Bino mit Matsumotos als auch Mono sah ich einen Helligkeitsunterschied und immer etwas mehr im Vixen.
Wo Du Skywatcher sagst, auch der Equinox 100 den ich erlebt habe ist im monokularen Vergleich brillianter und heller gewesen und konnte immer etwas mehr vergrößert werden. Es braucht also keinen Tec etc.
Mit hochwertigen Apos als Doppelrohr-Bino, so wie sie Markus Schumann baute konnte ich mehrere erleben, schien mir subjektiv auch mehr möglich wobei ich nie einen direkten Vergleich nebeneinander hatte.
Wie immer ist das natürlich nicht zwingend repräsentativ, obwohl ich 2 dieser APM ED Bino hatte, weil Nr. 1 recht früh wegen einem Mechanikschaden ausgetauscht werden mußte.
Trotzdem habe ich mit dem ED Freude und nutze es oft.
CS
 
Ja, genau das meinte ich und suche eine Erklärung dafür.

Eventuell ist es wirklich die kurze Brennweite respektive das Öffnungsverhältnis.
So schnelle Optiken fordern die Okulare ja besonders, das kennt man ja auch von schnellen Dobsons.

Und mir erscheint es auch so, als wäre eine hohe Vergrößerung mit einem langbrennweitigeren Okular (bei mehr Teleskopbrennweite) irgendwie "besser oder angenehmer" als eine gleich hohe Vergrößerung mit einem kurzbrennweitigen Okular.

Ansonsten bliebe ja nur noch als Erklärung, dass die Optik tatsächlich schlechter ist, also einen geringeren Strehl hat.
Das sollte sich ja aber mittels Sterntest feststellen lassen.

Oder die Prismen haben negative Auswirkungen.
Ich glaube mich zu erinnern, dass Leute die Bildaufrichtende Prismen anstatt Zenitspiegeln verwenden auch Probleme bei hohen Vergrößerungen bekommen?

Aber letzten Endes ist es auch egal, da man eh keine Optionen hat.
Ein guter 150mm Apo hat mindestens 1m Brennweite, was mir definitiv zu viel ist.
Geht man wegen der Qualität auf Dreilinser wird es nicht nur lang sondern auch schwer :)

Man muss eben immer Kompromisse eingehen

Grüße Jochen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Antares, hallo Jochen,

der Links zum Jing Jang ist gut. Also das Teil ist gut. Wenn ich mir das Teil so angucke, denke ich mir: einen 2 FLT98 dann die EMS und das wäre was....
Allerdings gibt es so selten einen FLT und preislich ist das auch nicht gerade ohne.
Und schwer würde das dann auch werden.

Mal ne andere Frage, was müsste als Unterbau für so ein Fernglas sein ? Also nur fürs Feld oder so . Für zu Hause habe ich den richtigen Unterbau.

Gruß
Jörg
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Hi Jochen,
danke ist ein Eigenbau, die Hubmechanik ist von Magnetic aus der Schweiz. Habe ich mal gebraucht im blauen Forum vor etlichen Jahren gekauft.
Gruß
Jörg
 
Für Zuhause sind diese Dinger wirklich nett, ich spiele auch mit so einem Teil herum :)

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Aber ne Batterie mit auf den Acker zu schleppen ist nicht mein Ding, da setze ich dann auf Mechanik :)

Grüße Jochen
 
Ich bin ein großer Fan von Einarmmontierungen.
Auch mein 125mm Borg Bino hatte eine und war damit rock solid.

Aber es kommt auf die Ausführung an und dafür benötigt man auch genügend Platz am Bino.
Ein großes Problem, insbesondere bei kleinen Binos ist es die Drehachse in den Schwerpunkt zu bekommen, das ist meist leider nicht realisierbar.

Die bessere Alternative sind fluid heads, aber Gute haben ihren Preis und sie sine auch nicht so klein und leicht wie Einarmgabeln.
Wenn man sich dafür interessiert muss man sich gut informieren, für jede Fernglasgrößen gibt es ideale fluid heads.
Die Informationen sind aber spärlich, da diese Köpfe ja für Videokameras konzipiert sind und deren Ansprüche sich von unseren unterscheiden.
Jedenfalls kann man jedes Fernglas mit einenguten fluid head so montieren, dass es praktisch gewichtslos erscheint, buterweich zu bewegen ist und in jeder Lage ohne Klemmung stehen bleibt.
Auch unterschiedlich schwere Okulare lassen sich mit einem fluid head einfach kompensieren.

Konventionelle Gabeln mag ich persönlich gar nicht.
Groß, schwer, ausladend, unhandlich und dennoch oft wackelig und mit hakeligen Lagern.
Aber sie sind halt günstig ...

Grüße Jochen
 
mein 26x82 SD ist auf einem Fluid-Head und das gesamte Setup lässt sich sehr gut transportieren und bedienen. Würde ich neu anfangen, hätte ich einen Fluid-Head mit Counter-Balance-System gekauft. So begnüge ich mich damit dass ich mit einer Hand die Neigung bremse wenn mein Ziel anvisiert ist. Eine Gabel habe ich auch versucht, diese aber dann mit einer anderen Aufgabe betreut.
 
Ich kam auch erst sehr spät auf die Fluid heads, sie waren mir einfach viel zu teuer.
Aber man findet sie ja auch gebraucht und wenn man mal einen verwendet hat will man nix anderes mehr :)

Grüße Jochen
 
Hi Jörg
ich benutze für das 100er ED die gleiche Gabel wie Thomas. Sie kann locker 20 Kilo und mehr ab.
Gebaut uns zusammen mit einem EQ6 Stativ haben wir sie von Stefan Schimpf - Astromechanik. Leider nicht höhenverstellbar, was mich nur dann etwas stört wenn man alle 3 Minuten was anderes ansehen will.
Er ist zwar hier nicht mehr aktiv, aber er nutzt Facebook als Verkaufsplatform für seine Arbeiten. Ob er noch Gabeln macht weiß ich allerdings nicht.
Die Einarmmontierung die es zum APM 100 gibt habe ich auch. Im Bereich bis 50 60 fach finde ich sie ok, aber oben raus ist die große Gabel deutlich leistungsfähiger. So trägt die Einarmgabel nun ein 20x90 oder 16x80 etc. Dafür ist sie perfekt, wenn man sich eine kleine Adaption baut.
Ein FLT doppel und dazu 2" Matsumotos, ich denke das wäre eine g... Sache. Aber die Kosten... eben deswegen habe ich das APM ED ;)
CS
 
Man kann diese EInarmgabeln schon so bauen, dass sie große Binos stabil Tragen.

Die von Matsumoto sind perfekt, er nutzt sie bis zum 150er Bino und ich hatte ja eine Kopie davon für mein 125er Borg gebaut, die auch ohne Fehl und Tadel war.
Thomas hat an seinem 160er Bino auch eine tolle Einarmgaben...

Das Problem ist, man benötigt Platz zwischen den Tuben um das Lager in den Schwerpunkt zu bekommen und ausreichend dimensionieren zu können.
Der Knackpunkt ist der Lagerdurchmesser, ich hatte glaube ich 100mm...
Nimmt man nun eine 10mm Achse, die man auch noch deutlich unterhalb des Schwerpunkts setzen muss, weil es beim Fernglas aus Platzgründen einfach nicht anders geht, kann das einfach nicht gut funktionieren.
Nur wenn die Achse wirklich genau im Schwerpunkt des Binos ist kommt man ohne Klemmung aus und Klemmen bedeutet immer auch Ruckeln.

Das ist auch der Vorteil einer Zweiarmgabel, da hat man kein Problem die Achse in den Schwerpunkt zu bekommen, weil die beiden Lager links und rechts neben dem Bino sind.
Dafür muss die Zweiarmgabel halt sehr breit sein, was zu hohem Gewicht, unbequemen Handling und Instabilitäten führt.
Der Instabilität kann man mit dickerem Material, Versteifungen und Verstrebungen beikommen, dann hat man halt noch mehr Gewicht.

Ich hatte lange vor für das 150er APM eine Einarmgabel zu bauen.
Ich denke nach wie vor, dass es gehen würde, weil da genügend Platz zwischen den Tuben vorhanden ist,
Man müsste allerdings das Material oben, an dem der Griff befestigt ist, wegfräsen um Raum für einen großen Lagerdurchmesser zu bekommen.

Inzwischen bin ich aber beim Fluidhead gelandet, den ich für noch besser halte, insbesondere weil er noch smoothere Bewegungen ermöglicht.

Außerdem ändert sich beim Bino mit Wechselokularen das Gleichgewicht bei Verwendung unterschiedlich schwerer Okulare.
Bei einer Gabel, egal ob Einarm oder Zweiarm, habe ich ausser der Klemmung keine Möglichkeit das zu kompensieren.
Bei einem Fluidhead ist diese Kompensation ganz einfach möglich, weil die Kameras, für die diese Köpfe ja konzipiert sind, auch mit verschieden schweren Objektiven eingesetzt werden und die Gewichtsunterschiede schnell und einfach ausgeglichen werden müssen.

Dafür kostet so ein Kopf halt selbst gebraucht ne Menge Kohle und er ist scher.
Meiner wiegt 10 Kilo ...

Grüße Jochen
 
Danke an Jörg und Jochen fürs Zeigen Eurer Säulen.

Ich bin im Moment mit einem L-Winkel auf einer AZ Goto Montierung unterwegs. So eine Hubsäule würde das Beobachten definitiv komfortabler machen. Allerdings hält mich deren Gewicht derzeit davon ab, solche Überlegungen in die Tat umzusetzen.

CS, Thomas
 

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Hallo Thomas,

wirklich schwer sind die Säulen eigentlich nicht.
Für mich liegt das Problem mehr in der Batterie, die man zusätzlich noch mitschleppen muss, deshalb bleibe ich mobil bei mechanischen Kurbelsäulen.

Ziemlich genial ist der RK Slimlift, weil er den Motor in der Säule hat.
Hier links im Bild:

https://www.europages.de/Hubsaule-RK-Slimlift/RK-ROSEKRIEGER-GMBH/cpid-5393463.html

Das Gewicht liegt bei 6 Kilo

Grüße Jochen
 
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Reaktion: Dju
Hallo Jörg,
ja, bin sehr zufrieden damit. Sie ist wirklich leise, gut tragbar, interner Akku für meine Bedürfnisse völlig ausreichend, keine zusätzliche Stromversorgung nötig. Du stellst sie waagrecht hin und nach kurzer Zeit fährt sie alle Objekte präzise an. Allerdings gibt es z.B. keinen Stativkopf von der Stange zu kaufen, da muss man selbst etwas basteln oder sich anfertigen lassen. Ich habe nur die Montierung ohne iOptron Stativ. Vielleicht macht ja mal Berlebach irgendwann einen Schenkel. Was geht ist, habe das auf cloudy night gelesen: Man nimmt das Minipier von iOptron und stellt es auf einen Berlebach Stativadapter für eine andere iOptron Montierung (iEQ30/45), auf das das Minipier dann auch passt. Selbst etwas anfertigen (lassen) ist aber vermutlich günstiger/effizienter. Wobei: Man könnte auf Basis des Minipier eine manuelle Hubsäule draufsatteln. Ein hydr. Säulenwagenheber wartet schon im Keller, allerdings ist der arg schwer, deshalb bin ich etwas erstaunt dass die Hubsäulen gar nicht schwer seien.
CS, Thomas
 
Hallo Thomas,
also meine Hubsäule bzw. nur die Hubmechanik wiegt bestimmt 15 kg. Also nix mit Leichtgewicht. Hebt aber auch 200 kg.
Auf die iOptron habe ich auch schon ein Auge geworfen..... Bin sehr von iOptron angetan. Kenne die CEM25, CEM60 und die ieq45 Pro persönlich.....

VG
Jörg
 
Hallo Jörg,
das gehört jetzt zwar nicht direkt zum Thema, aber da Du es kurz erwähnst: Ich stehe vor der Wahl zwischen einer Skywatcher AZ EQ 6 oder einer Optron, hab aber zu wenig Informationen. Kannst Du etwas dazu sagen.
Gruß Rolf
 
Hallo Rolf,
die AZ-eq6 hatte ich auch mal, war aber nicht wirklich mit ihr zufrieden. Zu viel Spiel in den Achsen und die Polhöhenverstellung fand ich auch nicht ganz soo gut, obwohl die schon besser ist als bei einer EQ6 .
Wenn ich jetzt meine ieq45 Pro dagegen nehme, die hat nämlich kein Spiel in den Achsen und läuft egal was für Temperaturen herrschen.
Klar trägt die 45er nicht so viel wie eine AZ-EQ6, das wäre dann schon eher die CEM60.
Zu der CEM60 kann ich noch nicht soo viel sagen, da ich die erst neu habe und noch keine Erfahrungen sammeln konnte.
Ein guter Freund hat aber die CEM60 schon seit ein paar Jahren und ist sehr zufrieden damit.
Vorteile der CEM60 gegenüber einer AZ-EQ6:
- eingebautes GPS
- in meinen Augen bessere Ascom-Treiber ( ein Treiber für die CEM25, CEM40, CEM60 ........ man kann z.b. zwischen der CEM25 und der CEM60 wechseln ohne irgendwas umstellen zu müssen )
- die durchgeschliffenen USB und 12 Volt Porte zur DEC-Achse
- geringeres Gewicht
- beheizter Handcontroller, falls es mal richtig kalt wird und das Display kein Schaden nimmt ( gut, habe ich noch nie erlebt )

Es gibt aber auch Nachteile.
- ich sage immer iOptron Montierungen sind immer so klein Divas..... man muss die schon recht genau ausbalancieren sonst bleiben die Motoren stehen und machen
grausame Geräusche. Es passiert da zwar nix, aber man muss sie dann ausstellen und am besten wieder von vorne anfangen.
- das Handling ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es gibt keine Klemmhebel für die Achsen. Aber wenn man es ein paar mal gemacht hat ist es kein Problem

Ich habe schon im Prinzip alle Skywatcher Montierungen durch ( EQ3, EQ5, H-EQ5, EQ6, AZ-EQ5, AZ-EQ6 ) die waren alle nicht sehr lange bei mir.
Die ieq45 Pro ist jetzt schon über 2 Jahre bei mir und wird nur verkauft, weil ich auf die CEM60 wechsle ( größeres Teleskop )

Falls du noch Fragen hast, kannst mich auch gerne persönlich anschreiben.

VG
Jörg
 
Ich habe jetzt noch mal nachgewogen, meine Säule wiegt 6 Kilo und trägt eine Last von 100 Kilo

Grüße Jochen
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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