Hallo Tassilo !
Ich habe gesagt der Einfluss der Obstruktion wird geringer mit steigender Öffnung wegen der Charakteristik des Empfängers(Auge).
Ich glaube hier etwas beitragen zu können was deine Aussage verständlich machen kann.
Neulich hatte ich einen großen Parabolspiegel Dm 450 mm getestet, der hat einen
Astigmatismus von 0,75 PV Wellenfront bei L 532 nm das haut den Strehl unter 0,50
und trotzdem ist das Bild scharf.
Da suchte ich nach der Klärung und glaube sie gefunden zu haben.
Bei diesen Spiegel ist der Radius des Beugungsscheibchen für L 550 nm nur 0,003 mm groß
und das entspricht einer Auflösung von 0,3".
Der Astigmatismus verursachte auch eine Unschärfe von 0,003 mm, bezogen auf die Randstrahlen des Spiegels.
Die inneren Strahlen haben noch weniger Abweichung und daher ist nicht das ganze Licht so weit abgelenkt und der Verlust der Auflösung nicht so stark, so das es in der Praxis nicht so stark auffallend ist wie im Strehl.
Daher dürfte die Auflösung nicht auf 0,6" sondern nur auf 0,5" gesunken sein.
Da es kaum eine so ruhige Luft gibt die diese Auflösung ermöglicht wird das nicht auffällig.
Eine Obstruktion hat noch weniger Einfluss als der Astigmatismus und ist
daher noch weniger auffallend.
Das Auge hat in der Dunkelheit ja nur 2 Minuten Auflösung und wird sich sehr anstrengen
müssen um das zu sehen.
Anders ist es bei der Astrofografie. Dort gibt es Pixel mit 0,006 mm Größe und die Unschärfe
ist in diesen Fall nur 0,005mm groß.
Ich werde der Sache noch weiter nach gehen und möchte daher nur einmal kurz gefasst sagen
das ein kleiner Durchmesser mit 99% Strehl mit dem großen Beugungsscheibchen weniger Auflösung haben kann, als ein großer Durchmesser mit 50% Strehl der ein so viel kleineres Beugungsscheibchen hat.
Leider musste ich dich mit dem Strehl belestigen, aber das könnte auch ein Mittel sein
um auch über dieses Thema mehr Klarheit zu finden.
Viele Grüße
Alois