Die Erforschung bzw. der Versuch SL besser verstehen zu lernen hat wesentliche Vorteile in Bezug auf das gleiche Ansinnen in Bezug auf DM.
Zum ersten gibt es keinerlei begründete Zweifel dass SL existieren.
Weiters gibt es zahlreiche Messungen sowie auch zahlreiche (indirekte) Beobachtungen rund um SL.
Weiters sind wesentliche Eigenschaften eines SL bekannt, sofern sich dieses in beobachtbarer Nähe befindet bzw. auch eine beobachtbare Größe hat.
Rotationsgeschwindigkeit, Ladung, Masse, Durchmesser (des Ereignishorizonts) - was ja schon ganz wesentliche Eigenschaften eines SL sind.
Auch die Entstehungsgeschichte - zumindest von stellaren SL - ist gut bekannt.
Wobei bei der Spätphase der Entstehung allerdings die Aspekte von SL beginnen, wo die Wissenschaft noch bei vielen Fragen im Dunklen tappt.
Z.B. was passiert während des / unmittelbar nach dem Gravitationskollaps ?
Bleibt Materie Materie (wenn ja welche), wie stark läßt sie sich komprimieren ?
Spielt der (Gravitations-)Faktor Energie bei SL eine Rolle ?
Was hat es mit der mysteriösen Singularität auf sich, befindet sich der wesentliche Gravitationsfaktor eines SL wirklich auf kleinstem Raum ?
Wie ist der Ereignishorizont zu verstehen, ist dieser weitestgehend 'nur' Umfeld eines SL oder muß man diesen als Teil des SL interpretieren ?
Wenn zweiteres zutrifft, verteilt sich dann der Gravitationsfaktor möglicherweise homogener innerhalb des Ereignishorizonts als angenommen ?
Fakt ist, dass Ereignishorizonte einen durchaus beachtlichen Durchmesser aufweisen - natürlich abhängig von der 'Masse' eines SL.
So weist (laut Wikipedia) der Ereignishorizont von Sagittarius A einen Durchmesser von ~ 22,5 Millionen Kilometer auf (bei ca. 4,1 Millionen Sonnenmassen).
Wie groß der Ereignishorizont bei einem echten SL-Schwergewicht von einigen Milliarden Sonnenmassen ist kann man sich ja dann in etwa ausrechnen...
Die extreme Raumzeit-Krümmung durch die komprimierte Gravitation eines SL produziert für beide Bestandteile der Raumzeit einen Zustand welcher sich von dem außerhalb ganz wesentlich unterscheidet.
In Bezug auf die Zeit - wenn man eine Messung innerhalb eines SL durchführen könnte - würde sich wohl ergeben, dass diese innerhalb nicht oder so gut wie nicht vergeht, im Vergleich mit der Zeitmessung unter normalen Bedingungen.
Wie wir uns das mit dem Raumverständnis innerhalb eines SL vorstellen müssen, geht definitiv über meinen Horizont, aber es ist davon auszugehen, dass auch in diesem Punkt mit den normalen Maßstäben und Verhältnissen keinerlei Übereinstimmung vorhanden sein kann - im Gegenteil eine starke Abweichung davon ist praktisch zwangsläufig.
Um diese Punkte auch nur ansatzweise zu verstehen oder gar berechnen zu können fehlt einfach noch das astrophysikalisch-wissenschaftliche Rüstzeug, nach meinem Wissensstand.
Aber in jedem Fall halte ich SL für eine äußerst spannende 'Angelegenheit'.
Zum Abschluß noch einen Link auf einen mE recht interessanten Artikel:
Ein Schwarzes Loch macht mit einem bisher einzigartigen Verhalten auf sich aufmerksam. Forscher sind sprachlos.
www.fr.de