Wider die Natur, ein Hort des Bösen – das Nichts hatte lange einen schlechten Ruf. Einige Physiker argumentieren nun, dass es keine echte Leere gibt. Mithilfe winzigster energiegeladener Teilchen erklären sie, wie Universen aus dem Nirgendwo entstehen.
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Ziemlich reißerisch geschrieben und selbst für mich - der prinzipiell innovativen astrophysikalischen Theorien ziemlich aufgeschlossen gegenübersteht - zu sehr auf der spekulativen Seite, z.B.
...Doch es ist denkbar, dass es am Anfang des (oder eines) Universums zu einer winzigen Ungleichverteilung kam, einem leichten Überschuss von Materie über Antimaterie. In diesem Fall würden sie sich nicht sofort gegenseitig auslöschen, sondern ein kleines Mehr an Materie würde bestehen bleiben. „Das würde zu all jener Substanz führen, aus der jene Sterne und Galaxien bestehen, wie wir sie heute im Universum sehen“, schreibt Krauss in „Ein Universum aus Nichts“...
Da fehlt mir z.B. komplett die logische (von der mathematischen ganz zu schweigen) Herleitung warum ein kleiner Überschuß an Materie zur Substanz in der Größenordnung unseres Universums führen kann.
Recht interessant finde ich aber jedenfalls die Beschreibung wie sich das Verständnis des Vakuums im Laufe der Zeit entwickelt hat.
Naturwissenschaft strebt in seiner Ausrichtgung und Methodik ganz allgemein möglichst präzise Berechnungnen durchzuführen, auch exakte Prognosen treffen zu können sowie reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.
Das trifft natürlich genauso für die Astrophysik zu; aber je mehr es ans 'Eingemachte' geht in Bezug auf die kleinsten Strukturen der grundlegenden Faktoren im Universum wie u.a. Raum, Zeit, Materie, Energie und Gravitation, desto schwieriger scheint dies zu werden.
Begriffe wie Unschärfe, virtuelle Teilchen, zufällige Fluktuationen, Wahrscheinlichkeiten, Verschränkung, etc., weisen darauf hin, dass es im Bereich von Quanten, Quantenfeldern aber auch der nach wie vor gesuchten Theorie der Quantengravitation nicht nur extrem herausfordernd werden dürfte, überhaupt einmal zu so etwas wie einem Gesamtverständnis zu gelangen sondern es könnte auch immanent sein, dass dem Streben nach absoluter Präzision (am besten bis zu einigen Nachkommastellen...) naturgegebene Limits entgegenstehen könnten.