Geschichten von der Guerilla-Dachsternwarte

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Jetzt hab ich versucht, deine Vorschläge Annette umzusetzen und die Plejaden nochmal neu bearbeitet. Ich denke, das kommt langsam in die richtige Richtung:D

Plejaden 9.11.JPG


Gruß und schönen Freitag
Martin
 
Wegen Histogramm zu weit links: ich schiebe den linken Anschlag immer bis an den Datenberg heran. So hab ich das in den Tutorials gesehen. Dann wird der Hintergrund meist schön dunkel (oder das gesamte Bild). Das ist wohl nicht ganz wünschenswert?
Doch. Ist schon wünschenswert. Klar. Ohne Deine dunkle Vorlage im JPEG hätte ich das Histogram dann wohl nicht einfach so nach rechts verschieben können, ohne den Noise mit zu erhöhen?
Ja, diese Curves in Aperture sind wirklich praktisch. Überhaupt ist die Anordnung der Tools sehr Userfreundlich: man geht einfach von oben nach unten alle durch. Nicht zwischen den Tools hin- und herspringen, einfach strack von oben nach unten. Dann wird das Ergebnis echt gut. Die Anordnung haben die sich bei Apple so ausgedacht. Schade, dass es nicht ein vollwertiges Bearbeitungsprogramm ist/war, sondern "nur" eine Bilder-Bibliothekssoftware mit ein paar Basis-Tools. Die Übersichtlichkeit und Bedienerfreundlichkeit ist bei Apple unübertroffen, was Hard- u Softwaredesign angeht. *Medaillensmiley*

Bitte: wie hast Du es jetzt "hingekriegt", dass die Nebelschwaden herauskamen? Haste von den Softwarebereichen mal 1 Screenshot oder 2-3?
 
Hallo,
Bitte: wie hast Du es jetzt "hingekriegt", dass die Nebelschwaden herauskamen? Haste von den Softwarebereichen mal 1 Screenshot oder 2-3?

Puh, das mit dem Screenshot ist ein Problem. Ich kann bei Gimp nicht mehr nachvollziehen, inwieweit ich die einzelnen Kurven verbogen hab (oder ich habs noch nicht herausgefunden). Wahrscheinlich müsste ich für jede Bearbeitung eine neue Ebene aufmachen, um auch später die einzelnen Veränderungen zu sehen. Aber da kenne ich mich zu wenig in Gimp aus.

Ich hab auf jeden Fall zunächst mal bei den Farbwerten den linken Anschlag etwas in Richtung Datenberg. Dann etwas an den Kurven geschraubt. Hier hab ich nur die blaue Kurve etwas serpentinenförmig hingebogen und die rote Kurve auch ein wenig. Dann den Kontrast noch etwas erhöht und nochmal den Werteanschlag weiter nach rechts gesetzt.

Ein bisschen was hab ich Gimp noch entlocken können.

Ausgangsbild. Links sieht man die Schritte von oben nach unten.
Gimp1.JPG



Gruß
Martin
 
Das hilft mir schon sehr. Alles Ausland für mich. Mit Bild und linker Spalte nun bleibt was hängen und ich kann's später auch wieder hier aufrufen . Merci!
 
Gerne! wenn das weiterhilft :)

In der Hauptsache haben es die Kurven des Blaukanals gebracht. Da hab ich einfach etwas ausprobiert, bis die blauen Nebel schön rauskamen.

Gruß
Martin
 
Ja. Mit dem frisch Gelernten: gehst Du dann auch noch mal an Dein Andromeda-Tiff? Bei meinem JPEG-Versuch blieb ja sehr viel Noise übrig. Dafür wurde aber deutlich, wieviel Licht Du da tatsächlich von ihr eingefangen hattest, ihre Ausdehnung wurde offenbar.
Von AStrobin weiss ich, dass Andomeda meistens gelblich dargestellt wird.
Bei Deinem Slalomlauf durch die Curves würde das Rot und Grün=gelb betreffen...*gespannt bin*
 
Hallo,

eine kurze Hardwarefrage:

Ist es empfehlenswert, Schnecke und Schneckenrad mit etwas Ventilschleifpaste zueinander einzuschleifen?
Kann ich dadurch die Nachführung noch etwas geschmeidiger/exakter machen?
Hat jemand Erfahrungen?

Bevor ich die Montierung verschlimmbessere, frag ich lieber mal nach :D

Gruß
Martin
 
Hallo Martin

Um Gottes Willen!
Die feinen Schleifpartikel lagen sich in das Weiche Alu / Messing ein und führen dann auf Dauer zu einem erhöhten Verschleiß. Du kannst nur versuchen das Laufspiel zwischen Schnecke und Schneckenrad ein wenig zu optimieren und mit weichem Fett das Ganze gleitfähig zu halten.

Gruß
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter,

oh! An verschiedenen Stellen hatte ich gelesen, dass das einige mit ihren Schnecken und Schneckenrädern machen. Deshalb bin ich drauf gekommen. Aber dann lasse ich wohl lieber die Finger weg von einer Einschleifmaßnahme..

Gruß
Martin
 
Moin,

WENN das Getriebe rauh ist, allenfalls Zahnpasta oder feine Polierpaste! Und danach wie Hölle reinigen und mit einem leicht zähen Fett behandeln.
Sonst gibt's Getriebefraß.

CS
Jörg
 
Hey,
WENN das Getriebe rauh ist, allenfalls Zahnpasta oder feine Polierpaste! Und danach wie Hölle reinigen und mit einem leicht zähen Fett behandeln.
Sonst gibt's Getriebefraß.

Ne, das war eher so eine "kann ja nur besser werden"- Idee. Aber offenbar kann es auch noch schlechter werden :D
Ich lass es wohl lieber :)

Eine Hardwaremodifikation habe ich aber dennoch gemacht:
Die Klemmung des Montierungskopfes drückte unsäglicherweise seitlich auf den Drehzapfen der Montierung. Bei der Polausrichtung wurde die eingestellte Position beim Anziehen der Klemmschraube also jedes Mal wieder ins Nirvana verschoben. Genaue Polausrichtung war so nicht möglich.

Ich hab die Klemmung von seitlich auf unten und zentral umgebaut. Jetzt kann ich mit einem Maulschlüssel die Montierung in exakt der gefundenen Position klemmen. Kein "Verdrücken" mehr wie vorher.

Die ursprüngliche, seitliche Klemmschraube
20181025_161932.JPG
Das muss weg
20181025_163002.JPG
Jetzt kann die Schraube von unten klemmen
20181025_163442.JPG
Hier noch Platz schaffen für den Maulschlüssel
20181025_164930.JPG
Fertig!
20181026_192516.JPG

Gruß
Martin
 
Und hier noch die letzte Andromeda neu bearbeitet. Etwas ausquetschen konnte ich sie noch.
Kritik und Verbesserungsvorschläge erwünscht.

Andromeda 45+60s 10.11.JPG


Gruß
Martin
 
Kleine Geschichte von gestern Abend...

der Wetterbericht in meinem Wischkastl sagte klare Sicht bis ca 23Uhr voraus. Also schmiss ich mit Einbruch der Dämmerung meine Ausrüstung aufs Dach und begann mit der Polausrichtung und Objektsuche. Das ist durchaus im Moment noch ziemlich zeitaufwendig, bis dann alles passt.
Fürs Ausrichten auf die Objekte der Begierde habe ich mittlerweile einen praktikablen Weg via Plate solving gefunden. Dazu werde ich vllt. bei Zeiten noch etwas schreiben.

Gegen halb 8 war ich dann soweit, hatte den Timer programmiert und konnte meine Serie Andromeda starten. 45Sekunden Subs hatte ich einprogrammiert. Das ratterte auch schön vor sich hin, bis leider 2std zu früh Wolken aufzogen und die Sterne ausknipsteno_O
Ein Stündchen etwa hab ich dann gewartet, ob sich nochmal eine Wolkenlücke auftut - vergebens. Also habe ich mein Geraffel wieder eingeholt und mich immerhin gefreut, ein wenig eher ins Bett zu kommen.
Zwar riss es kurz danach - wie sollte es auch anders sein - wieder auf und blieb noch stundenlang sternenklar, alles wieder rausräumen und ausrichten, wollte ich dann aber auch nicht mehr:cautious:

Herausgekommen ist mal wieder eine Andromeda. Gesamtbelichtungszeit ca 25min mit 45s Einzelbilder. 800Iso.

Ich hab mir mal die Mühe gemacht, den Entstehungsprozess ein wenig zu dokumentieren:

Fitsdatei nach dem Stacken. Schön seltsame Farben:oops:
Fitswork.JPG
In Fitswork hab ich erstmal das Bild beschnitten, die Farbkanäle sauber übereinander gelegt und ein wenig gestreckt das Ganze.

Nach Fitswork in Gimp geöffnet
Gimp2.JPG

Den Schwarzwert hab ich etwas nach rechts gerückt und die Farbkurve etwas verbogen.
Gimp4.JPG

Anpassen der einzelnen Farbkanäle
Gimp 3.JPG

Nochmal die Gesamtkurve anpassen
Gimp 1.JPG

Und das Endergebnis
Andromeda 13.11+kontrast.JPG



Gruß
Martin
 
Mensch, ist das schön geworden! Das lange Lichtsammeln macht einen beim Bearbeiten auch freier, denke ich?
Fitsdatei nach dem Stacken. Schön seltsame Farben:oops:
Shocking!!!!! :eek: Ist doch wohl total entmutigend, oder?

Freu mich mit Klößchen im Hals über die FW- und Gimp-Screenshots! Diesen Beitrag werd ich nu beim Helfen zukünftig verlinken. Yay! Und ich: ich gucke gleich mal, ob ich damit so auch zurechtkomme, dann könnte ich mein Aperture dahingehend einmotten.
Kannst Du noch Deine darks- und flat-Anzahl ergänzen, falls Du welche gemacht hast?

Ah, und Plate Solving war nun Deine Orientierungshilfe. Wenn Du da noch mal extra was zu schreibst, wird das auch eine Bookmark sein für zukünftiges Helfen.


"Wischkasterl" :D lol. Super. Erinnert an die Bemühungen bei Gälisch, Fanzösisch usw. die Sprache selbst weiter zu entwickeln, damit sie zeitgenössische Geräte und Umstände beschreiben kann. Ist "Kasterl" aus dem Österreichischen oder auch aus Schwaben?

Meine Wolkenvorhersage im Schoßrechner war unzutreffend, sogar noch gestern morgen. Statt 2-3 Std Sterne gab's Regen. Unerhört!
 
Hallo,

vielen Dank euch beiden (dreien :)
Schön, dass ihr treu und brav (positive) Resonanz zu meinem Lernweg gebt:D Ist immer schöner, als die Ergebnisse nur in den luftleeren Raum zu senden:D(y)

Die Astrofotografie scheint mir ja scho ein gehöriges Maß an Frustrationstoleranz einzufordern. Schön, dass die Lernkurve trotzdem nach oben zeigt :D

Mensch, ist das schön geworden! Das lange Lichtsammeln macht einen beim Bearbeiten auch freier, denke ich?
Die Belichtungszeit selbst ist garnicht höher als beim Versuch vorher, aber ich habe diesmal mit Iso 800 statt 400 aufgenommen. Das macht offenbar einen deutlichen Unterschied, ja :)

Shocking!!!!! :eek: Ist doch wohl total entmutigend, oder?

Komisch ist das allerdings. Erklären kann ichs mir jedenfalls nicht. Jemand anderes vllt?:unsure:
Zum Glück hab ich mittlerweile herausgefunden, dass durch verschieben und übereinanderlegen der einzelnen Farbberge das Bild normalisiert wird. So kann mans danach problemlos weiter bearbeiten.

Freu mich mit Klößchen im Hals über die FW- und Gimp-Screenshots! Diesen Beitrag werd ich nu beim Helfen zukünftig verlinken. Yay! Und ich: ich gucke gleich mal, ob ich damit so auch zurechtkomme, dann könnte ich mein Aperture dahingehend einmotten.

Hehe, freut mich:D. Klar ist die Dokumentation ein Mehraufwand, aber vllt kann es dem ein oder anderen bei den eigenen ersten Schritten helfen. Ich jedenfalls hätte mir gewünscht, solche Entstehungsgeschichten zu den Astrobildern irgendwo als Anleitung zu finden. Naja, Youtube hat da auch einiges, in anderer Form halt... :)

Ich hab übrigens keine Darks verwendet. Die hatte ich glatt vergessen aufzunehmen:LOL:. Flats hab ich 10verwendet, dazu ein Masterbias. Die Flats sind sehr provisorisch mit einem weißen Blatt Papier auf dem Objektiv vor dem hellgrauen Wolkenhimmel entstanden. Ich bin mir nicht sicher, ob die ihre Aufgabe so erfüllen.

Und zum Wischkastl: ich weiß garnicht, wo ich das aufgeschnappt hab :D. Ich komme zwar aus Bayern, aber nicht aus einer Ecke, wo boarisch gesprochen wird. Aber ich würds mal in dieser Gegend verorten :)

Gruß
Martin
 
Vorgestern hab ich eine lange Nachtschicht eingelegt. Als letztes Objekt kam der Orionnebel dran.
Aus 50 45s-Bildern bekam ich im Endeffekt leider nur 6,5min Gesamtbelichtung hin. Gegen Ende lief die Montierung vollends aus dem Ruder und hat keine runden Sterne mehr gebracht.

Mein erster Versuch:

gestackt, wieder mit den komischen Farben
Gimporion1.JPG

zugeschnitten, geglättet, Farbkanäle übereinadergelegt, gestreckt
Gimporion3.JPG

Gimporion6.JPG

Gimporion7.JPG

vorläufiges Endergebnis, farblich (Sättigung) hab ich vllt etwas übertrieben...
Orionnebel6minflach.JPG


Gruß
Martin
 
Moin,
"etwas"? :D Sieht er auf Deinem Monitor denn okay schön aus? Auf meinem nicht.

Äh, ja.. das äh liegt am ... äh Bildschirm, klar. Ganz bestimmt! Bei mir sieht es perfekt aus:LOL:

Ne, Spaß;). Da hab ich wohl während der Bearbeitung ein wenig das rechte Maß verloren oder mein Farbempfinden hat irgendwann versagt:p
Ich werde nochmal drüber gehen und eine etwas natürlichere Variante zusammenmixen.
War ja auch mein erster Orion und überhaupt, gibt noch viel zu lernen.
Von dem her, immer gern her mit allerlei konstruktiver Kritik und Anregungen;)

Gruß
Martin


#writteninCCCCCC (wird das der neue Untergrundcode?:D)




 
Guten Abend zusammen,

ich hab nochmal über den Orionnebel drüber gebügelt. Kommt es so der natürlichen Farbgebung etwas näher?
Nicht ganz soo fliederfarben..:LOL:


Orionnebel6minflach2.JPG


Der Hintergrund scheint mir nicht optimal. Ich hab nur am Morgen danach ein paar Flats mit weißem Papier auf dem Objektiv in den hellgrauen Himmel geschossen. Nicht ganz optimal offenbar.

Mit fliederfarbenen Grüßen
Martin vom Dach:p
#writteninCCCCCC - ganz Guerilamäßig(y)(y)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

mal eine allgemeine Frage:
Wie haltet ihrs denn mit dem Mond und der Fotografiererei? Also lohnt es sich, Bilder aufzunhmen, auch wenn - wie jetzt in den nächsten zwei Wochen - der Mond ziemlich prominent am Himmel steht?
Frisst der Mond zu viel Licht?


Ich frage deshalb. weil es heute bei mir eine sehr schön klare Nacht zu werden scheint. Allerdings leuchtet der Halbmond schon ganz schön dazwischen...

Gruß
Martin
 
( der frisst nicht, das wär ja schön. Der kotzt Licht. ) Trotzdem machen? Sachen lernen? :) Dem nächsten Anfänger beruhigend auf die Schulter klopfen können, wenn der bei der Bildbearbeitung seines ersten Orionnebels wegen zuviel Mondlicht aufm Schlauch steht?

In Neuseeland gibt es allerhand Baumfarnarten. Eine davon ist Silver Fern. Auch ein Nationalsymbol. Die Blattunterseiten sind silbern. Und die Maoris haben sie deshalb als Wegmarkierungen für ihre Nachtwanderungen auf den Waldboden gelegt.... besonders bei Mondlicht. Aber in richtig dunklen Gegenden reicht ja sogar das Sternenlicht aus, das man meint, seinen eigenen Schatten sehen zu können.
 
Hallo Anette,

ok. Ich lass mal den Foto laufen :)
Was ich bisher sehe, sind die Bilder schon einen Tick heller als neulich ohne Mond. Aber du hast recht, Erfahrung sammeln kann ich allemal.

Interessante Geschichte mit Neuseeland. Wenn dann zum Mond noch reflektierende Farne dazu kommen, braucht man ja garnicht mehr fotografieren:D

Gruß
Martin



 
Eine Frage kommt mir noch:

Wie sortiert ihr denn eure Bilder nach einer Aufnahmesession aus?
Gibts dafür Hilfmittel (Software) oder muss man händisch jedes Bild auf punktförmige Sterne hin überprüfen? Bei 100+Bildern wird das ja eine Sisyphosarbeit:unsure:


Gruß
Martin
 
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