Guiding mit Kamera aber manueller Nachführung

Marcus23

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Ich habe hier ein Dobson Skywatcher Classic, welches kein GoTo oder ähnliches hat. Als Einstieg in die Fotografie, habe ich mir eine ZWO ASI485MC zugelegt.

Als Anfänger tue ich mich noch schwer, ein Objekt zu finden. Ist es über Plate Solving (z.B. KStars/EKOS) möglich, dass mir die Software sagt, wo das Teleskop sich gerade befindet und wohin ich es "schubsen" muss? Ich finde i.d.R. nur Anleitungen welche das Teleskop automatisch (nach)führen. Wie könnte ich das manuell hinbekommen?
Gerne auch alternative Softwarevorschläge (Linux bevorzugt). Danke!

Marcus
 
Hallo Markus,

was willst Du denn mit der Kamera fotografieren?


CS.Oli
 
Hallo Marcus,
ich habe das früher bei meinen ersten EAA-Schritten mit einem Windows basierten System so gemacht. Ich hatte damals auch keine automatische Nachführung (GoTo) und habe mir ein fiktives Teleskop via ASCOM Simulator in Stellarium eingerichtet. Wenn du dann in der Aufnahmesoftware (z.B. SharpCap) als Montierung auch den ASCOM Simulator wählst, funktioniert das schon recht gut als Push To Lösung. Wenn du dann ein Platesolving machst, wird die Koordinaten der Kameraposition über die ASCOM-Schnittstelle an Stellarium übemittelt und die Position des fiktiven Teleskops aktualisiert. So würdest du dann erkennen, wo du gerade hinschaust. Gerade schwächere Deepsky Objekte konnte ich damals so am Himmel finden.

Wenn es dir nur um die Orientierung am Himmel geht (PushTo), wäre eventuell die Starsense-Lösung eine Alternative, funktioniert super und lässt sich mittels Adapter am Sucherschuh montieren und ggf. somit auch an anderen Teleskopen verwenden.

schau hier:

Aber wie Oli (@VisuSCor) schon meinte, schreibe vielleicht erst einmal genau was deine Ambitionen sind.

Cheers
Andreas
 
Hallo und schon mal Danke für den ersten Tipp - ASCOM und Stellarium gibt es ja auch für Linux. Das teste ich mal.

Mein Ziel ist eigentlich erstmal nur Erfahrungen mit Astroaufnahmen zu machen - das mit dem Handy aufs Okular halten, klappte nicht richtig. Parallel lese ich gerade über die vielen Möglichkeiten, die es da inwischen gibt wie z.B. Live-Stacking. Wenn man dann aber noch sieht, was man bei DSO hinbekommen könnte, ärgere ich mich schon ein wenig, dass ich kein Teleskop + Montierung mit automatischer Nachführung genommen habe - aber egal, hier gab es auch einen Thread wo jemand mit einem Dobson gute DSO Ergebnisse erzielt hat - das würde mir erstmal reichen.
Mit der Kamera kam mir aber dann auch die Idee zu meiner Frage - da ich echt Probleme habe, Objekte zu finden (ggf. zu erkennen) - wenn die Kamera und Software mir da helfen könnte, wäre das toll. Sonne, Mond, Saturn, Jupiter und Mars hab ich bisher einfach gefunden, für den Rest fehlte es noch an Muse/Zeit/freier Ausblick.

Ich muss jetzt überhaupt erstmal (Wetter fehlt) die Kamera generell ausprobieren - Softwaretechnisch kann man das ja schon vorher etwas vorbereiten.

Marcus
 
Hallo Marcus,

ASCOM und Stellarium gibt es ja auch für Linux. Das teste ich mal.
Stellarium, ja für Linux. Kommt auch aus der Linux Ecke.
ASCOM, nein für Linux. Unter Linux ist INDI das Maß der Dinge.

Unter Linux geht nicht nur KStars/Ekos.
Da gibt es noch AstroDMx Capture.
Schöner und praktikabler finde ich Skychart (Planetariumssoftware), ehemals Carts du Ciel, CdC, in Kombination mit ccdciel, die Capture-Software. Die beiden spielen schön zusammen.
Wie man das jetzt aber ohne GoTo/Nachführung hinbekommt, muss ich leider passen.

Du wirst, wenn Du live-stacking bzw. EAA betreiben möchtest, nicht drumherum kommen mit SharpCap zu arbeiten. Das ist meines Erachtens das Maß aller Dinge dafür. Also Windows. Ja, schön blöd für einen Linuxer, aber AstroDMx oder auch ccdciel kommen noch nicht an SharpCap ran.

Aber was Nachführung für Dobson angeht, hier im Forum gibt es genug Threads über Selbstbau-EQ-Plattformen. Einfach mal suchen.
 
hier gab es auch einen Thread wo jemand mit einem Dobson gute DSO Ergebnisse erzielt hat - das würde mir erstmal reichen.
... aber auch hier wirst du ohne Nachführung bei DeepSky sehr schnell an die Grenze kommen. Selbst mit EQ-Platform braucht man mit dem Dobson m.M.n. schon eine Menge Erfahrung, zumal die EQ-Platformen eigentlich für die visuelle Beobachtung ausgelegt sind.
Des Weitern hat der Dobson schon eine "gewaltige" Brennweite, das macht es zu Beginn auch nicht einfacher.

Ein kleines Teleskop mit automatischer Nachführung wäre da für die ersten Schritte im DeepSky Bereich besser geeignet.

Cheers
Andreas
 
Servus,

Nur mit Kartensoftware orientieren, zu Fuss - hier steht wie man Starhopping mit Dobson im Detail macht:
Click auf das Icon oben rechts geht eine Hierarchieebene nach oben, weitere Artikel für visuelles Beobachten.

Ansonsten: Celestron Starsense.

Gruss, Peter
 
Ja die Nachteile des Dobson merke ich gerade - aber jetzt lerne ich erstmal mit dem was ich habe. Wenn es länger begeistert, dann kann ich mir immer noch überlegen eine andere Platform zu holen. Es gibt ja auch eine EQ-5? wo man den Tubus anbringen könnte, aber dann braucht man vermutlich auch wieder Befestigungsmaterial (Schellen etc.), was auch in diesem Bereich sehr teuer ist - dann ggf. doch etwas im Ganzen. Aber wie gesagt, ich lerne jetzt erstmal mit dem was ich habe.

Bzgl. der "Brennweite" - meinst Du damit, dass man z.B. große Objekte (Andromedanebel) nicht vollständig auf die Kamera bekommt? Mal so: könnte da ein Reducer helfen?

Zur Nachführung:
KStars/Elkos könnte vermutlich ausreichen. Bisher teste ich ja immer nur mit den Simulatoren. Der CCD-Simulator nimmt quasi das "Bild" wo das virtuelle Teleskop schon steht. Jetzt habe ich es mal anders gemacht und im EKOS-Solver statt Aufnahme ein Bild geladen (was ja dann bei mir das Aufnahme-Bild der ASI real wäre). Er hat es gefunden und dann das virtuelle Teleskop dorthingefahren ("zum Ziel bewegen"). Somit weiß ich dann wo das Teleskop steht und wohin ich schwenken muss. Ggf. hilft das dann auch bei der manuellen Orientierung (Telrad/Sucher), wenn ich erstmal weiß wie es im Okular aussehen sollte.
 
Hallo Marcus,

Es gibt ja auch eine EQ-5? wo man den Tubus anbringen könnte, aber dann braucht man vermutlich auch wieder Befestigungsmaterial (Schellen etc.), was auch in diesem Bereich sehr teuer ist - dann ggf. doch etwas im Ganzen.
ja, die EQ5 gibt es, aber in der Kombination mit Deinem Newton aus der Rockerbox, da gehe ich von einem 200/1200-er aus, wird das nichts.
Selbe Idee hatte ich vor Jahren auch. Da allerdings mit einer EQ6-R. Gewichtsmäßig kein Thema, aber durch den großen Hebel des Tubus aller höchstens rein visuell zu nutzen. Ganz davon abgesehen das die Einblickhöhe, nun ja, unkomfortabel ist.
Persönlich halte ich einen Newton parallaktische montiert für recht unkomod. Der Einblick wandert schon mal in recht abenteuerlich zu erreichenden Einblick in das Okular.
Fotografisch macht das natürlich nichts. Der Kamera ist es wurscht wie sie am Okularauszug hängt. Hauptsache fest adaptiert.
OK, das war jetzt bezüglich EQ6-R.
M.E. auf der EQ5 bei 200/1200 schon visuell kein tun.

Bzgl. der "Brennweite" - meinst Du damit, dass man z.B. große Objekte (Andromedanebel) nicht vollständig auf die Kamera bekommt? Mal so: könnte da ein Reducer helfen?
geh mal auf astronomy.tools, da kannst Du Dein Teleskop mit Deiner Kamera an verschiedenen Objekten durch spielen. Da bekommst Du dann einen ungefähres Gefühl dafür was Dich erwartet.

Dein Problem, so wie ich es herauslese, ist das Finden der Objekte. Da wirst Du nicht drum herum kommen Dich da einzuarbeiten. Also die Konstellation und markanten Sterne zu lernen.
Nur mit Kartensoftware orientieren, zu Fuss - hier steht wie man Starhopping mit Dobson im Detail macht:
wie Peter schon vorschlägt.
Manuelles Auffinden, egal ob Alt/AZ oder parallaktisch, ist eine Lern- und Übungsaufgabe.

Ja, GoTo ist stand der Dinge und ich mag es nicht mehr missen, genauso wie Plate-Solven. Aber beides verlangt genauso nach Einarbeitung und Kenntnis des Himmels. Wenn das GoTo beim Alignment auf einen Stern oder in die Nähe fährt, ist es schon von Vorteil zu wissen ob die Richtung stimmt und der richtige oder vermeintlich richtige Stern angefahren wird.
GoTo ist halt kein Selbstläufer. Eine sehr angenehme Sache, wenn man weiß wie es funktioniert und worauf man zu achten hat.
Plate-Solven kann man ähnlich betrachten, finde ich. Hat halt auch seine Tücken.

Technische- und Softwarehelferlein sind klasse, wenn man weiß wie man sie einsetzt und zu nutzen weiß.
Kann man alles erlernen.
 
Hallo Marcus,
wie bereits hier mehrfach aufgeführt ist die Orientierung am Nachthimmel schon wirklich wichtig. Dies ist auch meine Erfahrung und ich würde mich da sehr schwer tun, lichtschwache Objekte ohne digitale Unterstützung zum fotografieren zu finden, ohne eine solide Kenntnis der Konstellationen. Was da nach meinen Beobachtungen ganz gut helfen kann ist die Stellarium App o.a.m. auf einem Tablet oder Handy. Nach Konfiguration des Geräts in Bezug auf die Ausrichtung (Bewegen in Form einer 8 nach Aufforderung im Menü) kann man damit dann schnell die grossen Sternbilder sehen/identifizieren wenn man Handy oder Tablet gegen den Himmel hält und nach einiger Zeit kann man dann auch komplexere Ortungsaufgaben lösen. Diese Zeit ist wirklich gut investiert.
Viele Grüsse
Hubert
 
Ja, da werd ich noch üben müssen. Nur noch das Wetter muss mitspielen.
@Linsensuppe (mbba18) - ich habe mir meine Okulare und die Kamera in Stellarium eingetragen - dort kann man analog vergleichen wie auf der Website - die aber auch gut gemacht ist und schon viel Ausrüstung zum auswählen hat.
Nachführung hin oder her - Problematisch wird es mit großen Objekten, wie eben M31 - da passt quasi nur die Mitte der Galaxy auf die Kamera. Aber alles gut zu wissen, falls ich doch mal auf ein anderes Teleskop umsteige.
 
Nachführung hin oder her - Problematisch wird es mit großen Objekten, wie eben M31 - da passt quasi nur die Mitte der Galaxy auf die Kamera. Aber alles gut zu wissen, falls ich doch mal auf ein anderes Teleskop umsteige.
da spielt halt die Kombination von Kamera und Teleskop die große Rolle.
Nicht mit jeder Kamera geht an jedem Teleskop alles.
Da muss man dann halt abwägen. Meine Asi 224 MC ist recht gut an Planeten. EAA geht auch, aber das Teil hat halt ziemliches amp-glow und der Sensor ist nicht sonderlich groß. Da passen dann vom Deep Sky her manche Objekte einfach nicht dazu.
Mit meiner svBony 705 c mit dem, hier schon erwähnten 585-er Sensor, ist da am Newton besser. Die kann ich gut an meinem 150/750 Newton nutzen. Da bekomme ich etwas Feld, was ich mag, um die Objekte.

Am C8 hab ich die 705 c noch nicht getestet.
 
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