Hi!
Google ist dein Freund, das ist ja alles öffentlich zugänglich und kein Geschäftsgeheimnis - was jetzt kommt, habe ich mit der Suche nach
Zeitschriften Kiosk Marge und über die Mediadaten gefunden. Die Daten geben also einen Richtwert, müssen aber nicht für
is im speziellen gelten (außer den Mediadaten, die vom Verlag stammen). Für eine grobe Orientierung langt's, in die Buchführung von
is habe ich natürlich keinen Einblick.
Aber wie gesagt:
Alles nur gegoogelt und ohne Gewähr!
Der Zeitschriftenhandel bezieht die Zeitungen über Grossisten und muss nicht verkaufte Exemplare wohl nicht bezahlen - daher ist die Druckauflage wohl auch deutlich größer als die verkaufte (von den Staffelmengen der Druckereien mal abgesehen). Ob der Grossist Retouren bezahlt, weiß ich nicht.
Interstellarum hat laut
Mediadaten (PDF) 3000 Abonnenten und 3500 Kioskkäufer, bei einer 10000er Auflage. Das Heft kostet 7,50 incl. Märchensteuer. Laut
dieser Seite bleibt etwa die Hälfte der Einnahmen beim Verlag hängen (20% beim Kiosk und 30% beim Grossist, wobei Kleinverlage bestimmt schlechtere Konditionen haben als die Branchenriesen) - den Rest darf jeder selbst überschlagen, ist keine große Leistung.
is erscheint alle zwei Monate, das heißt die festen Mitarbeiter müssen davon zwei Monate lang bezahlt werden (wenn sie Vollzeit für
is arbeiten). Blöd nur, dass das Geld nicht komplett an sie durchgereicht werden kann, sondern noch Sozialabgaben bezahlt werden müssen - auch wenn Redakteure nicht zu den bestbezahltesten Berufsgruppen gehören.
Mit anderen Worten: Die auflagenschwachen Zeitschriften leben nicht vom Kioskverkauf, sondern vor allem von ihren Abonnenten und der Werbung. Der Kioskverkauf dürfte zwar kein Verlustgeschäft sein und wohl auch keine richtige Nullnummer, und der "Shelf Space" ist ja letztlich auch Werbung, aber es bleibt wirklich nicht so viel hängen, wie man sich das vielleicht vorstellt - und steigende Kioskzahlen sind weniger wichtig als steigende Abozahlen.
Zeitschriften mit einer größeren Auflage haben natürlich mehr Einnahmen durch den Kioskverkauf. Um mal das andere Ende der Verkaufszahlen zu nehmen:
Der Spiegel hat eine Auflage von 880000, davon 411000 im Abo und 261000 im Einzelverkauf. Da läppert sich der Kioskverkauf schon eher, und er kann wahrscheinlich auch bessere Konditionen rausholen (von den Anzeigenpreisen mal ganz abgesehen - ich würde gerne so viel im Jahr verdienen, wie da eine Seite kostet. Jesses).
Das zeigt nicht zuletzt, wie viel Leidenschaft die Redaktion in das Heft steckt - reich wird man mit so einem Magazin kaum, das noch dazu alle zwei Monate neu erstellt werden muss. Respekt, und ich wünsche viel Erfolg!
Beste Grüße,
Alex