Interstellarum wird eingestellt?

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Scheinbar ist das
dass Problem in der heutigen Zeit, dass die Printmedien wie auch deren Online-Ausgaben aufgrund des Umsonst-Internet-Verhaltens der meisten Nutzer nicht mehr kostendeckend arbeiten können.

IS und SuW haben sich gut ergänzt. Von mir aus muss das ganze Heft nicht mehr aus Hochglanzpapier bestehen. Nur die Fotoseiten würden ausreichen. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn im IS-Heft ein reines Werbeprospekt angehangen wird. Mich stört die Werbung nicht, teilweise finde ich diese sogar informativ wenn es um die Vorstellung neuer Produkte geht.

Ich wünsche Interstellarum viel Glück für dessen Erhalt.

Alexander
 
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Hallo Alex und Andere,

bezüglich "Werbungsterror" - was anderes ist es heutzutage nicht mehr - in allen Medien teile ich voll und ganz Deine Meinung. Aber: Das bestehende Wirtschaftssystem VERLANGT Werbung von JEDEM, damit das "Verkaufsprodukt" im weitesten Sinne den potentiellen Kunden nahegebracht wird und der "Werbeträger" seine Informationen an den Bürger bringen kann - so einfach und logisch ist das! Grundsätzlich ändern kann man das nur, wenn das Wirtschaftssystem, und damit das Gesellschaftssystem geändert wird - so einfach und logisch ist das!

Werbung z.B. in einer Fachzeitschrift als kleines "Sonderheft" mit einzulegen, dürfte weniger Werbekraft haben. Wer wenig oder kein Interesse an Werbung hat, entsorgt das Heftchen schnell im Altpapier. Ist die Werbung einzeln im Heft integriert, muß quasi das Leserauge immer wieder darüber, und sei es noch Jahre später! Irgendwann bleibt damit bei jedem etwas an "Werbebotschaft" hängen.

TV-Gerät abschaffen? Es gibt dutzende deutschsprachige Programme, wovon meistens etwas sehenswert ist. Es liegt doch an jedem selbst, "Lohnenswertes" auszusuchen oder das Gerät einfach mal auszuschalten.

Soviel als kurze Reaktion -

erholsames Wochenende wünscht

Peter aus dem Sachsenland
 
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Hallo Alex,

Zitat von Nachtschwalbe:
Früher ging es auch ohne Werbung, stellt euch mal klassische Literatur mit Coca Cola Werbung vor
Du scheinst sehr jung zu sein. Früher ( 60er Jahre ) war mal in jedem Rororo-Taschenbuch EINE Doppelseite Werbung. Sehr beliebt war Pfandbriefwerbung. Ich erinnere mich aber auch an Benzinwerbung, Marke " Gasoline ", mit 1% BENZOL !!! ( sic! ) im Werbetext, das erhöht die Klopffestigkeit.

Gruß Uwe
 
Hi!

In den 90ern hatte Heyne Werbung für Tütensuppen mitten in den Taschenbüchern - der Grund, warum z.B. Terry Pratchett sich von Heyne als Verleger getrennt hatte.

Aber schau dir mal die Preise für eine Anzeigenseite an (steht in den Mediadaten, die eigentlich jeder Verlag veröffentlicht), und überleg mal, wie viele Ausgaben für diese Einnahmen verkauft werden müssten. Da fällt mir eigentlich nur auf, wie billig eine Seite in is im Vergleich ist...

Auch darf nicht vergessen werden, dass nur die Abonnenten für einen Verlag gesicherte Einnahmen (und eine gesicherte Verbreitung für die Werbungschaltenden) bedeuten - ganz abgesehen davon, dass beim Kiosk auch der Kioskbetreiber was verdienen will.

Die Kiosk-Käufer sind ziemlich uninteressant, außer um die Auflage hochzutreiben. Mit den Einnahmen hat das aber wirklich weniger zu tun. Ohne Abonnenten hat eine Zeitschrift wenig Chancen, leider.

Beste Grüße,
Alex

PS: Ach ja: Zwar nicht der Kölner Dom, aber die SIXTinische Kapelle ist ja schon angedacht :)
 
Hallo zusammen!

Ich sehe das Thema "Werbung" in der interstellarum nicht als Problem, zumindest nicht die klar erkennbaren Werbeseiten. Zumal es sich in diesem Fall ja um fachspezifische Werbung handelt.

Zur Finanzierung eines hochwertig(er) gedruckten Magazins ist Werbung praktisch unverzichtbar. Ohne die Werbeeinnahmen würde das Produkt erheblich teurer. Ich weiß nicht, wie viele Leser bereit wären einen deutlich höheren Preis für ein werbefreies Medium zu zahlen.

Als eher störend empfinde ich aber die häufigen Werbeverweise auf (Eigen-)Produkte innerhalb der Artikel.

Besonders negativ wirkt aber auf mich, dass ich oft das Gefühl habe, das "Astronomiemagazin für Besserverdienende" zu lesen. Testberichte über absolute High-End- und damit auch High-Price-Produkte sprechen mich ebenso wenig an wie Astroreisetipps nach Namibia, Teneriffa oder in die äußere Mongolei. Ich betreibe mein Hobby hierzulande und mit überschaubaren finanziellen Mitteln - wie die meisten interstellarum-Leser wohl auch.

CS
Michael
 
Hallo,

es ist anscheinend nun mal so, dass die Käufer bzw. Abonomenten mit den Füßen darüber abgestimmt haben, dass sie den Inhalt nicht mehr so ansprechend finden und dementsprechend die Verkaufszahlen rückläufig waren.

Ich glaube kaum, dass die gestartete Crowdfunding-Aktion ohne gravierende Änderungen des Inhalts von Interstellarum wirklich einen Erfolg bringen kann, da die Leser es allem Anschein nach zuletzt abgelehnt haben.

Die Hauptschuld nun auf die "bösen" Kioskkäufer zu schieben, finde ich schon sehr merkwürdig. Wenn bei den Kioskheften angeblich nichts für den Verlag übrig bleibt, sollte man diesen Vertriebsweg garnicht anbieten.

Hoffen wir das Beste.

Viele Grüße

Carsten
 
Hi!

Google ist dein Freund, das ist ja alles öffentlich zugänglich und kein Geschäftsgeheimnis - was jetzt kommt, habe ich mit der Suche nach Zeitschriften Kiosk Marge und über die Mediadaten gefunden. Die Daten geben also einen Richtwert, müssen aber nicht für is im speziellen gelten (außer den Mediadaten, die vom Verlag stammen). Für eine grobe Orientierung langt's, in die Buchführung von is habe ich natürlich keinen Einblick.

Aber wie gesagt: Alles nur gegoogelt und ohne Gewähr!

Der Zeitschriftenhandel bezieht die Zeitungen über Grossisten und muss nicht verkaufte Exemplare wohl nicht bezahlen - daher ist die Druckauflage wohl auch deutlich größer als die verkaufte (von den Staffelmengen der Druckereien mal abgesehen). Ob der Grossist Retouren bezahlt, weiß ich nicht.

Interstellarum hat laut Mediadaten (PDF) 3000 Abonnenten und 3500 Kioskkäufer, bei einer 10000er Auflage. Das Heft kostet 7,50 incl. Märchensteuer. Laut dieser Seite bleibt etwa die Hälfte der Einnahmen beim Verlag hängen (20% beim Kiosk und 30% beim Grossist, wobei Kleinverlage bestimmt schlechtere Konditionen haben als die Branchenriesen) - den Rest darf jeder selbst überschlagen, ist keine große Leistung.

is erscheint alle zwei Monate, das heißt die festen Mitarbeiter müssen davon zwei Monate lang bezahlt werden (wenn sie Vollzeit für is arbeiten). Blöd nur, dass das Geld nicht komplett an sie durchgereicht werden kann, sondern noch Sozialabgaben bezahlt werden müssen - auch wenn Redakteure nicht zu den bestbezahltesten Berufsgruppen gehören.

Mit anderen Worten: Die auflagenschwachen Zeitschriften leben nicht vom Kioskverkauf, sondern vor allem von ihren Abonnenten und der Werbung. Der Kioskverkauf dürfte zwar kein Verlustgeschäft sein und wohl auch keine richtige Nullnummer, und der "Shelf Space" ist ja letztlich auch Werbung, aber es bleibt wirklich nicht so viel hängen, wie man sich das vielleicht vorstellt - und steigende Kioskzahlen sind weniger wichtig als steigende Abozahlen.

Zeitschriften mit einer größeren Auflage haben natürlich mehr Einnahmen durch den Kioskverkauf. Um mal das andere Ende der Verkaufszahlen zu nehmen: Der Spiegel hat eine Auflage von 880000, davon 411000 im Abo und 261000 im Einzelverkauf. Da läppert sich der Kioskverkauf schon eher, und er kann wahrscheinlich auch bessere Konditionen rausholen (von den Anzeigenpreisen mal ganz abgesehen - ich würde gerne so viel im Jahr verdienen, wie da eine Seite kostet. Jesses).

Das zeigt nicht zuletzt, wie viel Leidenschaft die Redaktion in das Heft steckt - reich wird man mit so einem Magazin kaum, das noch dazu alle zwei Monate neu erstellt werden muss. Respekt, und ich wünsche viel Erfolg!

Beste Grüße,
Alex
 
Ich würde gerne die Diskussion mal umdrehen:

Was kann denn Interstellarum tun, um das Heft für möglichst viele ansprechender zu machen? Sozusagen positiv denken.

Was sind Themen, von denen ihr sagt: Davon würde ich gerne mehr erfahren?


Grüße

Pax Romana
 
Liebe Sternfreunde,

wie bereits am Anfang des Threads geschrieben wäre es seitens der "Macher" am sinnvollsten, eine große Leserumfrage durchzuführen. Dabei sollte auch enthalten sein, ob als Alternative zur Printausgabe eine ansprechende Onlineausgabe und ein "einfacher" Text-Newsletter als "Ersatz" zum halben Preis (?) akzeptiert wird. Möglicherweise ist die kostengünstigere Variante dann für andere potentielle Leser interessant!? Wichtig ist in erster Linie hauptsächlich, den Inhalt so zu gestalten, wie es die "durchschnittlichen" Hobby-Astronomen wünschen!!!

Für die Zukunft viel Erfolg wünscht

Peter aus dem Sachsenland
 
Hallo Romana,

das wären meine Vorschläge:

- Diese irrsinnige qualitativ schlechte Interstellarem App abschaffen, die den Verlag teuer kommt. Es vergrault zu dem Abonnenten, wenn man auf der Website etwas verspricht, was man nicht halten kann. So wird eine aus mangelnder Ressourcen-Lagen erzeugte Inkonsistenz schnell mal als Täuschung wahrgenommen.

- Sich mal ein Beispiel nehmen an Sterne und Weltraum: Da bekommt man entweder das komplette Heft als PDF oder sogar einzelne Artikel.

- Den Download einzelner Artikel anbieten. Damit kann man auch Geld verdienen, als durch ein Einzelnes Heft. Auch im Nachhinein (wenn eine Ausgabe veraltet ist). Jeder kann so daß lesen, was er möchte. Und so kann man dem Kunden kleine Häppchen anbieten.

- Dem Abonnenten die Wahl überlassen, ob er nicht lieber einen Rabatt aus dem Programm des Occulum-Verlages bekommen möchte, anstatt Themenhefte zusätzlich heraus zu geben. Themenhefte müssen auch erarbeitet werden, finanziert und gedruckt werden. Der Einsteiger als Abonnent wird andere Literatur anfordern, als der Profiamateur. So kann sich jeder das raussuchen, was er gerne vom Occulum-Verlag lesen möchte.

- Offener Umgang mit den Lesern. Ich finde, man darf klar darauf Hinweisen, womit sich der Ersparnis des Abos rechtfertigt. IS hat was davon, der Amateur auch.

- Mehr Beobachtungsberichte, statt gedruckte Anleitungen von Bildbearbeitung-Tutorials. Diese kann man Online anbieten.

- Mehr beobachtungsrelevante Information anbieten. Und wirklich mal Leute ansprechen, die es ohnehin gut verstehen, gewisse Sachverhalte gut zu erklären.

- Mehr Feedback aus der Selbstbau-Szene. Der Bericht von Eberhard Poguntke hat mir gut gefallen. Allerdings gibts mit Sicherheit ein paar Tipps, die jeden interessieren und die in finanziell greifbarer Nähe liegen.
Hier muß die Redaktion mal die Rechereche anstoßen und interessante Themen bei Amateuren abholen.

- Weniger gute Bilder aus der Astrophotographen-Szene. Dafür kann man die Wettbewerbe ja gern weiter laufen lassen. Aber hier den Foren siehst man schon genug hochwertige Aufnahmen. Da muß kein Baum für sterben.

- Wenn man schon eine Zeitung rausgibt die alle zwei Monate erscheint, dann sollte man dem Abonnenten die Wahl lassen, ob er das Abonnent rückwirkend abschließt oder in der regulären Laufzeit. Beispiel: Wenn ein IS-Magazin gerade erschienen ist, man aber 7 Tage später ein Abo abschließt, und dann davon ausgeht, man bekommt das Heft noch. Dann ist das gewöhnlich nicht der Fall. Also muß man knapp 2 Monate warten.

Da gibts sicherlich noch mehr.

Grüße,
Gerrit
 
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Guter Ansatz!

Mich stört z.B. die Werbung nicht, im Gegenteil, es gibt doch recht interessante Werbeseiten im Heft. Vielleicht kann man hier auch mal an die großen internationalen Online Händler rangehen, um Umsatz zu machen? Früher habe ich mir die Sky&Telescope auch deswegen gekauft, um hier mal über den Tellerrand hinaus Infos zu bekomen.

Fundierte Beobachtungshinweise finde ich wichtig, Vielfalt, auch mal ein wissenschaftlicher Exkurs in die Optik oder die Großteleskope und weniger Astrofotos, die langweilen (mich) mittlerweile.

Objektive Produkttests sind essentiell, keine schöngefärbten Werbeartikel. Strikte Trennung von Anzeigenabteilung und redaktionellem Teil, auch personell.
 
Hallo Michael,

Besonders negativ wirkt aber auf mich, dass ich oft das Gefühl habe, das "Astronomiemagazin für Besserverdienende" zu lesen. Testberichte über absolute High-End- und damit auch High-Price-Produkte sprechen mich ebenso wenig an wie Astroreisetipps nach Namibia, Teneriffa oder in die äußere Mongolei. Ich betreibe mein Hobby hierzulande und mit überschaubaren finanziellen Mitteln - wie die meisten interstellarum-Leser wohl auch.

Ich bin freiberuflicher Musiker, also alles andere als ein Besserverdiener. Ich habe diesen Eindruck aber gar nicht.
Ich kann auch gar nicht nachvollziehen wo ihr immer dies ganzen High End Tests seht, ich habe eher völlig langweilige Tests in Erinnerung. Werde mir aber gleich nochmal ein paar Hefte vornehmen.
Mich sprechen Reiseberichte sehr an, ich kann dafür die ganzen Beobachtungsberichte aus hiesigen Gefilden nicht mehr lesen. Das übliche Gejammer über schlechtes Wetter und Lichtverschmutzung etc etc. Da muss ich ich ja nur vor die Türe gehen und kann mich davon selber überzeugen.

CS Frank

 
Hallo Andreas,

ich möchte kurz auf Deine Nachricht eingehen:
- wir zahlen allen Autoren Honorare
- Mieten und Mitarbeiterkosten sind bereits unterdurchschnittlich. Hier zu kürzen hieße das Problem zu verschlimmern, denn die anfallende Arbeit würde noch mehr Menschen aufgebürdet. Die Belastung ist bereits jetzt grenzwertig, das ist definitiv kein möglicher Weg.
- an der Qualität zu sparen (Papier, Newsletter) ist nach meiner Meinung ebenfalls kontraproduktiv. interstellarum steht für hohe Qualität und wird deshalb überhaupt gekauft.
- eine Einstellung des Kioskverkaufs wird nur negative Folgen haben, aber das Problem nicht lösen.

viele Grüße
Ronald
 
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Hallo Ronald von "Interstellarum",

wenn eine Zeitschrift vom Papier und Druck her hochwertig ist, die Auflage aber mittelmäßig, kostet sie entsprechend viel - logo! Läßt sich durch inhaltliche Veränderung den Wünschen der Leser folgend keine Auflagenerhöhung, und damit Stückpreis-Reduzierung erzielen, muß das Erscheinen im schlimmsten Fall eingestellt werden. Zuvor gibt es aber verschiedene Optionen, um die Kosten zu senken. Möglicherweise ergibt das sogar neue Leser.

Die "optische Qualität" (Papier, Farbdruck) wird reduziert - u. a. preiswerteres Papier und weniger Farbdruck.

Auch eine reine Online-Ausgabe ist eine Variante - allemal besser wie Einstellung!

Ob das vom Leser mitgetragen wird erfährt man durch eine Leserumfrage. Das Wichtigste ist doch die inhaltliche Qualität und Relevanz für den Leser bzw. das "Überleben"! Nach meiner Meinung akzeptieren viele Kunden durchaus "optische Verschlechterungen" bei einem Produkt mit Alleinstellungsmerkmalen.

Manchmal muß man als Macher auch von seinen Maximen Abstriche machen oder einfach sich veränderten Gegebenheiten anpassen, um etwas zu retten! Klar, das tut auch mal weh.

Der "letzte Gang" bleibt ja immer noch übrig - hoffen wir mal nicht!

Kluge Entscheidungen wünscht euch

Peter aus Sachsen
 
Hallo,

eine reine Online-Ausgabe möchte ich definitiv nicht!
Nennt mich altmodisch, aber ich lese lieber auf Papier gedrucktes!
Lieber gar kein IS als nur Online verfügbar.

CS
Günter
 
Hallo Ronald,

ich bin mir sehr sicher das die Schwierigkeiten nicht inhaltlicher Natur sind, auch wenn einige jetzt die Foren nutzen um ihren Unmut los zu werden.
Tatsächlich wird zu wenig konstruktiv diskutiert.

Ich bin der festen Überzeugung das Crowdfunding Projekt bringt gar nichts. Ein Crowdfunding macht meines Erachtens nur da Sinn, wo eine neue Geschäftsidee am Anfang steht und Investoren benötigt werden.
Bei einem Projekt welches seit 20 Jahren besteht, und welches nun in finanziellen Schwierigkeiten steckt, wird kaum jemand investieren.
Wenn es nur darum geht die Abonnenten Anzahl zu erhöhen würde ich den direkten Weg gehen und die potentiellen Leser direkt ansprechen. Über solche Foren wie dieses hier, Vereine, Organisationen etc. etc.

Wenn ein Unternehmen nicht wirtschaftlich ist, muss man analysieren woran es liegt. Das ist meiner Meinung nach nur möglich durch jemanden dritten, der völlig unemotional die Dinge analysiert. Das grösste Problem wird dann sein, die eigenen Ideen und Vorstellungen über Board zu werfen, und neue Wege zu gehen. Ich denke daran scheitern die meisten Unternehmer die in Schwierigkeiten geraten sind, schliesslich muss man sich zunächst mal das eigene Scheitern eingestehen. Das ist eine schwere Übung.

Ansonsten wie gesagt: Lieber abreissen und neu machen. Evtl. liegt das Problem ja "nur" darin, das Printmedien nicht mehr zeitgemäss sind.
Es bringt nichts ein krankes und angeschlagenes Tier auf zu peppeln. Lieber den Gnadenschuss und neue Wege bestreiten. Ein kleiner Betrieb hat den Vorteil schnell zu sein. Ein grösserer Betrieb ist da deutlich schwerfälliger. Das hat vielen Medienriesen kostbare Zeit gekostet als das Internet sie überrumpelt hat.

CS Frank
 
Hallo,

ich sehe das ähnlich wie Frank. Neues Kapital ist ja nur dann sinnvoll, wenn es ein tragfähiges, neues Konzept für die Zukunft gibt mit dem die Chance auf einen Neustart besteht. Wenn einfach jedes Jahr 100.000€ fehlen wird es mit einer einmaligen Crowdfunding Aktion nicht getan sein, und 50% der Kioskkäufer bis Ende 2014 zu Abonnenten zu machen ist auch ein ambitioniertes Ziel.

Zwei Dinge verstehe ich jedoch nicht ganz:
1. Jetzt ist es Ende Oktober/Anfang November und plötzlich kommt heraus, das Interstellarum zu wenig Abonnenten hat und Ende des Jahres beim aktuellen Stand schließen muss. Ein Aufruf an die Astroszene und die Leser zu mehr Abos wird gestartet..
Findet Ihr nicht, dass das alles arg spät ist um das Ruder noch herumzureißen? Das 100.000€ jährlich fehlen stellt man ja wohl schon etwas früher fest, oder? Wenn man Leser, Astroszene und Vereine anspricht und mehr Abokunden werben will, kann das schon mal etwas länger dauern, zumal die meisten nicht gerne Abos abschließen und im Voraus bezahlen wenn noch nicht klar ist, ob es die Zeitschrift im nächsten Jahr noch gibt. Wobei ihr hier ja im Rahmen des Projektes zugesichert habt, die Beträge zurück zu erstatten wenn es nicht zu Stande kommt.

2. Euch gibt es jetzt seit 20 Jahren, das ist ja schon eine tolle Historie. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen ändern sich natürlich, aber was hat sich denn genau verändert, dass euch jetzt so viel zur Wirtschaftlichkeit fehlt? Was ist an 2014 so anders gewesen als an 2013 oder 2012? Weniger Werbeeinnahmen, weniger Abonnenten? Oder haben die ganzen neuen Formate zu viel Geld verschlungen?
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich schon viele Printausgaben von euch gelesen habe, aber noch nicht einmal die App, den Newsletter oder die Sternstunde genutzt habe. Obwohl ich mir hab sagen lassen, dass sie sehr hochwertig produziert sind. Schade ist das bestimmt, aber auf der anderen Seite zeigt es vielleicht auch, dass das Kerngeschäft einer Zeitschrift die Zeitschrift sein sollte..

Ich fände es wirklich toll wenn es Interstellarum weiterhin geben würde, da es eine sehr hochwertige Zeitschrift ist, die die Astroszene sehr bereichert. Ich drücke euch die Daumen, aber ihr müsst bereit sein euch irgendwie zu verändern :)

Jan
 
Hallo Ronald,

ich bedauere die Schwierigkeiten von Interstellarum sehr und hoffe, daß sich für Euch doch noch alles zum Guten wendet.

Clear skies

Tassilo
 
Hallo Jan,

ich möchte gerne speziell auf Deine Nachricht antworten, um die Fragen aufzuklären.

1. Sich mehr Zeit zu lassen zwischen Ankündigung und Ende des Crowdfundings (egal ob über eine Plattform wie startnext oder als Aufruf in den Foren, an die Leser) ist aus unserer Sicht nicht hilfreich. Wir haben lange alle Optionen diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, das jetzt und in dieser Weise zu tun. Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.
Die generellen Probleme schon vorher nach außen zu geben hätte ohne ein konkretes Modell, wie das benötigte Geld zusammenkommen könnte, mehr Unsicherheit zur Folge gehabt. Wir haben uns daher bewusst dagegen entschieden.

2. Es gibt keine wesentlichen Unterschiede zwischen 2012 und 2014 als die, dass unsere Hoffnungen in neue Projekte und damit verbundene Einnahmen sich zerschlagen haben.
interstellarum allein war immer schon zu klein um ein Team zu ernähren, das alle damit zusammenhängenden Aufgaben professionell umsetzen kann. Das zweite Standbein sind die Bücher, deren Situation aber immer schwieriger wird. Seit vielen Jahren wissen wir das und haben mit vielen Dingen v.a. im Online-Bereich dagegen gesteuert. Diese Dinge wie z.B. die Sternstunde und fernrohrfinder.de waren beim Publikum durchaus sehr erfolgreich, haben aber die geplanten Einnahmen nicht erwirtschaften lassen. Irgendwann geht einem dann die Puste aus, vor allem wenn man nur eine kleine Firma und keinen Riesenkonzern im Rücken hat.

Ein erfolgreiches Crowdfunding würde uns helfen das Heft ohne finanzielle Engpässe weiterführen zu können und in Ruhe zu analysieren, welche Geschäftsmodelle den Verlag insgesamt wieder auf die Überholspur bringen. Mit den derzeitigen Mitteln und im Dauerstress mit überlasteten Mitarbeitern ist das nicht möglich.

clear skies,
Ronald
 
Während der vielen Jahre meiner aktiven AstroAbstinenz jetzt vom drohenden Abgang von interstellarum zu lesen, ist schon bitte - denn diese Zeitschrift haber ich von der Nr. 1 an immer die Treue gehalten.
Aber so ist das "Geschäft" - in dem Moment, wo aus einem Amateurprojekt etwas Professionelles mit dem Anspruch eines finanziell Tragfähigen werden soll, regieren die Finanzen - ganz einfach.
Allein auf Abonnenten zu setzen, reicht erfahrungsgemäß nicht - selbst, wenn man die Preise verdoppeln würde. Gegen eine Preiserhöhung spricht nichts, das wäre die nachhaltigste Form des "Crowdfunding".
Zeitschriften leben heutzutage überwiegend von der Werbung. Darauf hat auch interstellarum gesetzt - völlig zu Recht. Kann man da reagieren, in dem man die Anzeigenpreise drastisch erhöht? Kaum durchsetzbar bei Mittelständlern und Kleinstunternehmen, die sich in einem Nischenmarkt wie der Amateurastronomie über Wasser halten müssen/wollen. Wäre den Werbetreibenden das Medium so unersetzlich, dann hätte man ja da schon viel früher reagieren/kooperieren können (z.B. durch noch mehr Anzeigenseiten).
Interstellarum kann als Amateurprojekt weiter bestehen bleiben, aber ... ich kann mir schwer vorstellen, dass die Beteiligten das als Hobby weiterpflegen wollen (nach 20 Jahren Knochenarbeit).
Was bleibt? Kooperation mit Spektrum? Oder VdS? Wir werden sehen - ich drücke dem interstellarum-Team die Daumen.

Stefan Korth
 
Hallo zusammen,

viele der Diskutanten hier im Forum kennen vielleicht die aktuellen Ausgaben nicht. Wir haben deshalb die letzte Nummer 97 über unsere App kostenlos eingestellt. Die App ist für alle Tablets und Smartphones mit iOS oder Android geeignet, sie kann über die App-Stores von Apple und Google kostenlos installiert werden.

Im letzten Heft ist nochmal alles vertreten, was interstellarum groß gemacht hat:
- visuelle Beobachtung
- Astrofotografie
- Selbstbau
- Produktvergleiche
- Praxistipps und Anleitungen
- Leserbilder und Erlebnisse
- gut recherchierte populäre Artikel

Somit kann sich jeder selbst ein Bild machen, ob es wert ist diese Zeitschrift zu retten!

clear skies
Ronald
 
Die Zeitschrift ist es wert, sicherlich. Ich habe mein Abo jetzt seit knapp einem halben Jahr, bin mit der Zeitschrift auch sehr zufrieden. Zusätzliche Dinge wie Apps etc. interessieren mich dabei nicht, ich will das auch nicht über mein Abo querfinanzieren.
Ich wünsche Euch auch wirtschaftlichen Erfolg, damit Ihr weitermachen könnt.
Und mir wünsche ich schon, dass mein Abo aufrecht bleibt.

Lg, michl fasan
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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