Interstellarum wird eingestellt?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Zitat von Radfahrer:
Zitate aus Heft 94: " Objekte für 4" Öffnung "
NGC 6751
" ... schon in relativ kleinen Geräten zu sehen, wenn man mindestens 100x vergrößert. Im 14" Newton... Uwe Glan konnte mit 16" ..."
NGC 6741
" ...kann in relativ kleinen Teleskopen lediglich in Sternform erkannt werden. Mit 14" Öffnung bei 600x wird sichtbar..."

Bei solchen Beschreibungen ( für 4" !! )komm ich mir [zensiert]t vor. Bei den " Objekte für 8" Öffnung " wirds auch nicht besser.
Verstehe ich jetzt nicht. Die genannten Nebel sind doch tatsächlich mit 100mm erreichbar.
 
Werte Redaktion, liebe Leser,

natürlich wünsche ich euch mit der "Rettungsaktion" viel Erfolg - im Interesse der Sache und Leser! Da es aber eine jährliche "Aktion" ist - sprich das nötige Geld muß auch für die Zukunft aufgebracht werden, sehe ich eher schwarz! Ihr könnt die Leser auf Dauer nicht "zwingen", die Zeitschrift zu abonnieren! Ich finde es aber nicht leserfreundlich zu sagen: entweder der Leser bringt das benötigte Geld auf oder wir machen Schluß! Viel leserfreundlicher wäre gewesen, eine Umfrage in der Zeitschrift und in den "Internet-Kanälen" zu machen, was die Masse angesichts der finanziellen Situation will! Wichtig ist in erster Linie der weitere Bestand der inhaltlichen Qualität - und das geht als reine Online-Ausgabe mit Text-Newsletter genauso. Fast jeder hat Internet und könnte die "neue Form" der Zeitschrift/Newsletter für weniger erwerben bzw. bisherige Interessenten entschliessen sich durch den geringeren Abo-Preis dazu, daß "Online-Heft" für zunächst 1 Jahr zu kaufen. In jedem Fall ist diese Strategie besser wie "Alles oder Nichts" - das ist aus meiner Sicht der falsche Weg!!!

Im Interesse der Sache viel Erfolg!

Peter aus Sachsen

 
Hallo Peter,

diese jährliche Geschichte scheint ein Foren-Selbstläufer zu sein von Mitlesern, die weit unten einsteigen. Weit oben hingegen steht, dass das Crowdfunding der Redaktion Zeit geben soll, ein dauerhaft von sich aus tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln.

Clear Skies
Sven
 
Hallo

als langjähriger Abbonent der IS (seit der Nr.1) habe ich diese Woche ein
Brief vom oculum Verlag erhalten und war irgendwie betroffen so aus heiteren
Himmel eine solche Botschaft vernehmen zu müssen: Das nahe AUS für die Zeitschrift IS.
Dann hab ich aufmerksam den Text gelesen.
Leider bin ich daraus nicht ganz schlau geworden.
Zufälligerweise endet mein Jahres-Abbo mit der Ausgabe von Heft 97.
Muss/sollte ich fristgerecht kündigen?
Ich würde die IS schon weiter beziehen wollen, falls es im Sommer weitergehen sollte,
aber erst dann vorauszahlen, wenn dass sicher ist.


Ich habe auch heute erst (am 15.11.2014) im Forum zur Thematik die Diskussionen
verfolgt und kann mich der einen oder anderen Meinung voll anschließen.

Schade wäre es aber, wenn die Printausgabe der IS nicht mehr erscheinen würde.

Das genügend Leute für eine Online Ausgabe Geld ausgeben, scheint seitens der
Redaktion doch recht weltfremd zu sein. Das geht nicht gut - zumindest für den Preis.
(Wozu es eine Online-Ausgabe zusätzlich gibt, erschlie´t sich mir nicht- es gibt so viel
konkurrierende Quellen)

Andererseits finde ich auch die angekündigte Erhöhung des Printpreises um
weitere 10 Euro nicht gerade verkaufsfördernd.

Um der Abbopreis zu halten gibt es folgenden Lösungen

-Ich schlage vor 1 oder 2 Themenhefte pro Jahr ganz abzuschaffen.
(Dazu gab hier schon genug reale Meinungen - ich fühlte mich damals
auch etwas "überfahren"von der Änderung des Abbos)

-Den Verkauf am Kiosk einzustellen (Hätte man schon längst machen sollen,
wenn dieser kaum was bringt oder eh schon lange rote Zahlen geschrieben hat)?

-Die Seitenzahl und/oder Anzahl der Ausgaben auf z.B.4 im Jahr zu reduzieren.
(Aktuell kann im Internetzeitalter ein Printmedium sowieso nicht sein.)


Den Inhalt attraktiver machen, so dass sich auch die "Kioskkäufer" dazu entscheiden
ein Abbo zu buchen.
Online Verkauf einzelner Artikel falls es nicht zu aufwändig ist und weitere hohe Kosten
verursacht?
Sagen wir mal ein Artikel kostet dann 2,50 bis 3,00 Euro.(ja nach Seitenzahl)

- Mehr reine Amateurastronomie in den Inhalt, ohne Voraussetzungen an Standort
und Equipment, dass sowieso nur ein paar Amateure sich leisten können.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich die visuellen Beobachter, die sich hier im Forum
geäußert haben auffordern mehr Berichte der IS zur Verfügung zu stellen.

Sollte die Anzahl der Abbonenten nicht mehr ausreichen oder entsprechend steigen
dann lieber alles schnell beenden und keine unrealen Hoffnungen wecken.


Ich wünsche aber dem IS Team viel Erfolg und würde mich über eine positive Lösung
im Sinne der Leserschaft der IS und des Verlages sehr freuen.

Ihr treuer IS "Print" Leser.

Dieter
 
Schade das es der Interstellarum schlecht geht. Ich bin selber auch ein freier Autor für ein solches Fachamgazin (das ich hier nicht erwähnen werde) und ich kenne die Probleme.
Das von mit mitgeschriebene Magazin gibt es nun seit ca 10 Jahren, hat eine Auflage von 15.000 und erscheint ebenfalls alle 2 Monate. Der Verkaufspreis deckt die Kosten nicht aber die Werbung macht dann eine Nullnummer daraus. Geld wird generiert durch einen Verlag der mittlerweile auch einige Bücher auf dem Markt hat, durch einen Onlineshop, eine Webseite, ein Newsletter und eine jährlich stattfindende Fachmesse.

Vielleicht sollte sich die Interstellarum vom Kiosk-Geschäft komplett verabschieden. "Mein" Magazin gibt es nur im Abo bzw. an ausgesuchten Fachgeschäften im deutschsprachigen Raum. Macht das doch aus so. Wer das Magazin weiterhin haben will muss dan abonieren und diejenigen die kein Abo abschließen sind kein Verlust da ihr ja am Kiosk eh nichts verdient - ganz einfach.
Hört sich zwar doof an für die Leser hier aber es ist so simpel. Viele hier wissen leider nicht was alles dazu gehört eine Zeitschrift auf dem Markt zu halten. Schlussendlich geht es primär nur um Geld. Die Leidenschaft zum Thema und das Weitergeben dieser muss sich hinten anstellen.

Was fällt mir sonst noch auf die Schnelle ein...

Das Layout der IS ist gut aber hier könnte man z.B. Kosten einsparen. Nehmt ein billgeres Papier und verzichtet auf das Hochglanzcover. Ersetzt die Klebebindung (so schön ich sie finde) durch eine Klammer-Heftung. Macht das Magazin dazu noch etwas teurer.

Fragt die Comunity regelmäßig was sie lesen wollen. Es gibt in solchen spezialisierten Bereichen wie der Astronomie immer Semi-Profis in jeder Unterkategorie. Diese würden euch bestimmt auch jederzeit Artikel schreiben die sie euch zur Verfügung stellen um das Magazin mit einer breiten Themenauswahl zu versehen. Das macht sie für mehr Leser lesenswert.

Die Sternstunde ist grandios gemacht von euch! Bekommt ihr da wirklich nicht mehr Werbung unter als nur jedes Mal die selben Beiden? Hier sehe ich viel Potenzial!

Die Crowdfounding-Aktion finde ich toll aber ist in meinen Augen mit 100.000€ viel zu hoch gegriffen. Hättet ihr nur die Hälfte angestzt hättet ihr diese bestimmt zusammenbekommen und man hätte schon mal weiterarbeiten können (natürlich mit einem gewissen Risiko). Das zusammen mit vielen anderen Rettungs-Aktionen hätte reichen können um über dne Berg zu kommen. Ich bin mir nicht sicher ob ihr tatsächlich so viel Abos verkaufen könnt.
 
Hallo,

da in den letzten Postings erneut die "Sternstunde" mehrfach angesprochen wurde, möchte ich nochmal betonen: Die "Sternstunde" wird es weitergeben, nur nicht mehr zusammen mit "interstellarum". Die erste Folge soll im Januar online gehen.

Christian, wenn man die Sendung länger verfolgt hat, fiel ganz klar der Rückgang der Werbekunden auf.
 
Ich bin ja IS-Autor und kenne deren Sorgen etwas besser (wenn auch nur schlaglichtartig).

Dieter schrieb:
> ... Themenhefte pro Jahr ganz abzuschaffen.
> Die Seitenzahl und/oder Anzahl der Ausgaben auf z.B.4 im Jahr zu reduzieren

Der Verlag brauch einen gewissen Stock an Angestellten, um das ganze Verlagsgeschäft (einschließlich Büchern) zu bewerkstelligen. Die Zeitschrift ist dazu die Basis, da regelmäßig Einnahmen erfolgen. Den Umfang der Zeitschrift zu reduzieren bringt nichts bzw. schadet: Von den weniger Heften können weniger Leute beschäftigt werden, was dann an Buchprojekten fehlt. Beispiel: Wenn es keinen angestellten Grafiker mehr gibt, wird es schwer ein hochwertiges Buch zu erzeugen. Anders gesagt: Die Zeitschrift ist die Grundlage für das gesamte Verlagsprogramm. Die vielgescholtenen Sonderhefte waren ja eine der Maßnahmen, um diese regelmäßigen Einnahmen zu stützen. Eine Rückkehr zu 4 Ausgaben wäre eine Rückkehr zum Amateurniveau der ersten Jahre. Damals musste niemand damit Geld verdienen, berechnet wurden die reinen Produktionskosten.

> Den Verkauf am Kiosk einzustellen
Auch schlecht. Die Werbeeinnahmen hängen von der verkauften Auflage ab. Wengleich das Kioskgeschäft praktisch nichts abwirft, so schadet es zumindest nicht. Erhöht aber die Auflage, den Bekanntheitsgrad und ist die Basis für jede Art der Erweiterung des Geschäftsbetriebes.


Die Situation von heute ist ja nicht neu. Allerdings hatte der Verlag in der Vergangenheit mehr Möglichkeiten, das +0 der Zeitschrift mit Büchern aufzufangen. Diese Möglichkeiten sind geringer geworden: Den Markterfolg des Fernrohrführerscheins oder des Reiseführers erreichen neue, spezialisiertere Publikationen nicht. Oder anders gesagt: Oculum hat seinerzeit die Marktlücken erkannt und bedient: letztlich nicht nur zum eigenen Wohl, sondern wohl auch zu dem der Astronomie-Gemeinde.
Neue Bücher sprechen kleinere Leserkreise an. Dennoch sind sie ein Kulturgut.
 
Nun ja,

nach längerem Überlegen und Lesen der Beiträge kommt doch ein nahezu einstimmiger Tenor der Community heraus.

Was aber sagen die Macher (sinngemäße Zitate und Zusammenfassungen):

"wir stehen für Qualität"
"wir sind breit aufgestellt"
"wir müssen am Kiosk verkaufen"
"wir brauchen auch App, Newsletter, Online"

d.h. alles scheint gut zu sein, nur das Geld fehlt. Offenbar gibt es anscheinend wenig Gründe, etwas in der Produktpalette zu ändern, wenn denn das Geld hereinkommt.

Da stellt sich doch dann langsam eine ganz andere Frage:
"Wozu wird interstellarum überhaupt gemacht?"

Und jetzt (schlimmer Verdacht) mal eine Antwortmöglichkeit:

Sie dient als Werbeplattform für Produkte des angeschlossenen Oculum-Verlages.
Das würde dann vieles auf den ersten Blick Unverständliche erklären: Hochglanz, Querverweise und Werbung für hauseigene Produkte (in der Branche auch Backlinks genannt, was verdient Interstellarum daran eigentlich???), Kioskverkauf, App, Newsletter... Alles Sachen, die die eigentliche Zielgruppe der Amateur-Astronomen nicht vordergründig braucht.
Bedauerlicherweise wird doch folgendes passieren: Wenn IS eingestellt wird, dann wird man auch über viele Bücher aus dem Oculum-Verlag nichts mehr hören bzw. die Werbung in anderen Medien wird richtig Geld kosten.
Das man unternehmerisch damit schlecht aufgestellt ist, sollte jedem BWLer nach dem Grundstudium klar sein.

Also irgendwie steckt dann doch mehr dahinter. Und das Vorgehen von Verlagsseite stört mich dahingehend gewaltig und verprellt eigentlich auch die Abonennten einer einst schönen, bessseren und informativeren Zeitschrift.

So, und jetzt könnt ihr mich zerreißen.

CS, Dirk
 
Hallo Dirk,

es kommen sicher nicht wenige zu dem gleichen Schluss, wie Du. Viele zerreißt es sicher, denn das Herz sagt ja und der Verstand sagt nein.
Was mich zudem gewaltig ärgert, dass die Abonnenten mit Ihren bereits bezahlten Beiträgen über die Ausgabe 97 hinaus zunächst "in Haft" genommen werden. Das mag pragmatisch sein, sollte es wirklich weitergehen, aber es hinterlässt vor allem einen faden Beigeschmack. Es gibt niemanden, die in der Krise keine Fehler macht, aber diesen Fehler hätte ich tunlichst vermieden.

Viele Grüße

Rene
 
Zitat von oranje_71:
Bedauerlicherweise wird doch folgendes passieren: Wenn IS eingestellt wird, dann wird man auch über viele Bücher aus dem Oculum-Verlag nichts mehr hören ...
Richtig Dirk, denn den Verlag wird's ja dann nicht mehr geben. Wie ebenfalls schon hier angeklungen ist und Uwe nun nochmal herausgestellt hat, ist die Zeitschrift die Basis von Oculum. Und somit ist auch der Verlag, der deutsche Literatur für den professionellen Hobbyastronomen auf ein neues Level gebracht hat, gefährdet und kann ohne "interstellarum" nicht existieren.
 
Hallo zusammen,

meiner Meinung nach ist das "Rettungs"-Konzept des Verlages quasi Kiosk-Kunden in Abo-Kunden zu konvertieren in dieser Größenordnung illusorisch. Ich denke gerade Kiosk-Kunden oder auch viele andere Personen, die vielleicht dem Verlag helfen würden, wollen sich eben nicht mit einem Abo permanent binden.
Hier wäre vielleicht eine flexiblere Lösung angebracht gewesen: z.B. eine von vornherein terminierte Bestellung für die nächsten x Hefte/online-Ausgaben.

Ciao Werner
 
Hallo allerseits,

mein Abo der Interstellarum habe ich heute aus gegebenem Anlass gekündigt.

Die Gründe sind einfach zu nennen. Die Sonderhefte, immerhin zwei Hefte von acht, brauche ich nicht und will ich nicht. Die heftige Eigenwerbung der Zeitschrift in vielen Artikeln gefällt mir nicht. Aktuelle Tipps zur Beobachtung kann ich mir in jeder Menge Foren heraussuchen.

Von den acht Heften pro Jahr interessieren mich vielleicht mal drei, vielleicht mal vier. Genau die würde ich mir am Kiosk kaufen. Wenn es die Interstellarum am Kiosk nicht mehr gibt, ok das wars dann.
 
Zitat von thommy_l:
Die Gründe sind einfach zu nennen. Die Sonderhefte, immerhin zwei Hefte von acht, brauche ich nicht und will ich nicht.

Kann ich gut nachvollziehen.
Ich finde diese Sonderhefte auch eher lästig.
Der Abschuss ist dann das "Jahrbuch". Deutlich zu substanzlos, um ernsthaft ein gutes anderes Jahrbuch zu ersetzen.
Außerdem hat fast jeder interessierte Amateur so was inzwischen auf dem Smartphone.
Nun habe ich hier zwei gedruckte "Jahrbücher" rumfliegen.
Wozu?
Bezahlt für etwas, das ich absolut nicht brauche und nicht bestellt habe.
Unter Umständen auch mal ein ganzes "Sonderheft" für die Tonne, weil mich dieses Thema nicht interessiert.
Ich habe für ein Interstellarum-Abo bezahlt und nicht für diese seltsamen Sonderhefte.

Ergo: falls es mit IS wider Erwarten doch weiter gehen sollte, lasst diese Sonderhefte sein!

CS
Günter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Freunde der gedruckten Schrift,

Ich bin kein Interstellarum-Leser, ich fühle mich mit SuW und unserem GvA-eigenem Sternkieker gut bedient. Ich habe mir im Lauf der Jahre ein paar einzelne Ausgaben am Kiosk gekauft, bin allerdings mit der Zeitschrift und den Sonderhefte irgendwie nicht warm geworden.

Ich habe aber einige Bücher von Oculum. Deepsky Reiseführer und -Atlas, Interstellarum Deepsky Atlas (Premium) und den neuen Mondatlas. Und meinem Neffen habe ich den Fernrohrführerschein geschenkt. Wenn die Einstellung der Interstellarum bedeuten sollte dass Oculum insgesamt in Schieflage gerät, wäre das mehr als bedauerlich. Diese Bücher gehören zum Besten was international (I mean it...) auf dem Markt ist. Die begeisterten Reviews einiger Oculum-Bücher auf Cloudynights sprechen da für sich.

Vielleicht wäre es Zeit den ganzen Verlag etwas breiter und internationaler aufzustellen. Es gibt doch das gute alter Indianersprichwort:
Wenn Dein Pferd tot ist, steig ab!
Ich habe momentan den Eindruck, dass hier ein Weg gesucht wird das bereits tote Pferd am Leben zu halten. So nach dem Motto: Wir versuchen mehr und engagiertere Reiter zu finden, um unser totes Pferd besser und länger reiten zu können.
Dadurch wird das Pferd aber nicht wieder lebendig. :confused:

Viele der Oculum-Bücher könnten international interessant sein. Vielleicht wäre als englischsprachige Ausgabe im internationalen Vertrieb sogar eine Neuauflage des IS Deepskyatlas als Premiumversion finanzierbar. Dafür bräuchte es natürlich Übersetzungen und internationale Vertriebspartner. Inwieweit dass realistisch und gewünscht ist, kann ich mit meinem beschränkten Einblick aber nicht sagen.
Aber ich befürchte, dass die Crowdfunding-Aktion, die hier gestartet werden soll, das Unvermeidliche höchstens hinauszögert. Auch durch eine teurere Behandlung wird ein totes Pferd nicht wieder lebendig.

Nichtsdestotrotz würde ich mich sehr freuen, wenn IS die Kurve noch hin bekommt und weiter existieren kann. Ich hoffe sehr, dass ich mich mit meiner skeptischen Einschätzung der Situation täusche.

Alles Gute Interstellarum:
Marcus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

Zitat von Ifrit:
viele Druckwerke sollten mit vertretbarem Aufwand übersetzbar sein
für eine gute Übersetzung braucht´s zwei: einen Muttersprachler, in diesem Fall mit astronomischem Hintergrund, und einen Deutschen, der dem Erstgenannten eventuelle Unklarheiten erklären kann.

Das Ergebnis, falls das nicht der Fall ist, kann man an schlecht übersetzten Büchern aus den USA sehen.

Ob das der Oculum Verlag stemmen kann?

Gruß Uwe
 
Hello,

ich arbeite seit 35 Jahren als Übersetzer und Dolmetscher, u.a. auch für diverse bekannte Industriekonzerne. Die von mir spaßeshalber hochgerechnete Zeilenzahl (55 Anschläge/Zeile, wie in NRW üblich) eines Buches wie z.B. "Digitale Astrofotografie" beträgt circa 27.000 bis 30.000 Zeilen.
Ein sehr erfahrener Übersetzer schafft ca. 150 Zeilen pro Tag, da er meistens auch andere Aufträge erledigen muss, so dass er ungefähr 1 Jahr für die grobe, noch nicht lektorierte Übersetzung benötigen würde. Als absoluten Freundschaftspreis würde er mindestens 0,90 bis 1,00 € pro Zeile berechnen, so dass sich jeder leicht selbst ausrechnen kann, welche enormen Kosten zustande kommen würden. Das Hauptproblem bei der Sache ist, dass sich keiner eine Vorstellung davon machen kann, wie schwierig dieser Job ist, wenn man eine wirklich gute Übersetzung liefern will.

CS
Alex


 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hallo,

ich dreh die Frage mal um, denn die Frage derzeit ist ja vielmehr ob die Kunden den Verlag stemmen (unterstützen=stemmen) können bzw wollen, und der überhaupt irgendwie weiterarbeiten kann.

Wenn ich mir nicht die Rosinen rauspicke, sondern das Werk das geschaffen wurde als Ganzes betrachte, dann ist es das jedenfalls wert.

lg Tommy
 
Ich finde die Bücher auch phantastisch und habe einige davon im Regal stehen.

Ob englische Versionen allerdings viel reissen könnten bezweifle ich.
Den "Atlas der Messier Objekte" gibt (oder besser gab) es ja in deutsch und in englisch.
Die Deutsche Version ist längst vergriffen und wird als Sammlerstück inzwischen für hunderte von Euros gehandelt.
Die englische Version hingegen wird verramscht.
Allerdings weiss ich natürlich nichts über die Auflagezahlen.

Leider sehe ich für die Zukunft auch sehr schwarz.
Man versucht etwas zu retten ohne die Gründe für die Schieflage anzugehen.
Ohne alte Zöpfe komplett abzuschneiden wird das aber nichts, man muss mit der Zeit gehen, sich von Papier und Print verabschieden und auf eBooks sowie den digitalen Zeitungskiosk setzen.
Eine Zeitschrift digital per eigener App anzubieten ist Schnee von gestern.

Ich selbst kaufe und lese nur noch digital, Zeitschriften zu 100%, bei Büchern mache ich nur noch Ausnahmen wenn es unbedingt sein muss.

Grüsse Jochen
 
hallo Jochen,

"sich von Papier und Print verabschieden"...

wohl kaum, eine rein digitale Zeitung interessiert die wenigsten, wie aus zahlreichen Wortmeldungen hier ersichtlich. Und niemand will dafür was zahlen. Als Digiphiler bist du eine Ausnahme.

lg Tommy

 
Hallo Alex.

Zitat von Jigmed:
Die von mir spaßeshalber hochgerechnete Zeilenzahl (55 Anschläge/Zeile, wie in NRW üblich) eines Buches wie z.B. "Digitale Astrofotografie" beträgt circa 27.000 bis 30.000 Zeilen.
Man sich kann auch andere Bücher vornehmen. Der moonscout ist für einen absoluten Einsteiger in die Mondbeobachtung genau das Richtige und hat mit Sicherheit weniger als 27000 Zeilen ...

Grüße

fquadrat
 
Ich war heute in einer mittelgroßen Bahnhofsbuchhandlung und war geradezu "erschüttert", wie viele - meist monatliche - Zeitschriften es zu den verschiedensten Hobbies (Modellbahn, Waffen, HiFi, Angeln, Briefmarken usw.) gibt. Meist sind es ein halbes Dutzend und mehr zu einem einzigen Genre.

Und die Hobby-/Amateurastronomenszene schafft es nicht, wenigstens zwei Zeitschriften zu "ernähren"? Ich kann es kaum glauben ...

Zum Thema "Digital oder Papier": Digital kommt für mich nicht in Frage! Erstens habe ich nur ein einfaches Smartphone, zweitens habe ich kein Tablet oder eBook-Reader, drittens ist mir mein Compi zu schwer zum herumschleppen und viertens:

Bei einem gedruckten Exemplar (Buch oder Zeitschrift) wird der Akku auch nach stundemlangen Lesen nicht leer!

Ach noch etwas: Wir beziehen ein Vereinsabo von interstellarum (15 Exemplare pro Ausgabe). Zuletzt wurde dieses Abo im Dezember 2013 (!) abgerechnet. Inzwischen sind 5 reguläre Ausgaben und zwei Sonderhefte offen ...

CS
Michael
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von sternchengucker:
zweitens habe ich kein Tablet oder eBook-Reader...
Bei einem gedruckten Exemplar (Buch oder Zeitschrift) wird der Akku auch nach stundemlangen Lesen nicht leer!

Klingt nach:
Ich habe kein Auto und mein Pferd braucht weder Benzin noch einen Ölwechsel.

Auch ein revival wie die Schallplatte aus Vinyl wird es im Bereich der Printmedien nicht geben.

Wer mal gesehen hat was mit perfekt umgesetzten digitalen Zeitschriften möglich ist will keine gedruckte Zeitung mehr.
Einfach mal den National Geographic oder das GEO auf nem Tablet im Querformat ansehen und den Mehrwert geniessen.
Auch das immer wieder geforderte PDF ist ein totes Pferd.

Krampfhaftes festhalten an ausgedienten Technologien wird nicht helfen, weil nicht finanzierbar.
Wenn jetzt nicht schnellstens die Kurve gekratzt wird ist der Ofen aus, und eigentlich hat man den richtigen Zeitpunkt schon verschlafen.

Jochen
 
Hallo Ronald,

das Du Dich bisher noch nicht dazu geäußet hast und ich in der gleichen Situation bin, hole ich die Frage nochmal nach vorn,
da ich in der Ausgabe 97, die ich seit heute in den Händen halte, auch keine näheren Informationen darüber gefunden habe:

Zufälligerweise endet mein Jahres-Abbo mit der Ausgabe von Heft 97. Muss/sollte ich fristgerecht kündigen?

Oder präziser, wenn ich nicht kündige, wann zieht Ihr die nächste Jahresrechnung ein, erst wenn das Crowdfunding erfolgreich ist oder schon vorher?

Grüße
Volker
 
Hallo Volker,

also ich hab die Erfahrung gemacht, daß Fragen die ich über diese eMail-Adresse gestellt habe, auch sehr schnell und kompetent beantwortet werden:
aboservice@interstellarum.de

Grüße,
Gerrit

 
Einfach mal den National Geographic oder das GEO auf nem Tablet im Querformat ansehen und den Mehrwert geniessen.

Und wo ist der? Die gedruckte interstellarum hat eine Diagonale von 51 cm. Das bedeutet, dass ich ein 20"-Tablet brauche um eine Doppelseite in derselben Größe überblicken zu können ...

Eine reine Digitalausgabe würde interstellarum nicht retten. Zur Erstellung wäre eine genauso große Redaktion erforderlich und eine eventuelle Kostenersparnis gegenüber der Produktion der Printausgabe würde locker aufgezehrt durch den Wegfall der Abonnenten, die (aus welchen Gründen auch immer) eben keine Digitalausgabe wollen.
Auch die Gelegenheitskäufer, die vor der Kaufentscheidung erst eine Ausgabe durchblättern bevor sie sie gegebenenfalls kaufen, fielen weg. Auch wenn die Digitalausgaben einzeln zu erwerben wären, müssten man ja vor dem Download erst einmal bezahlen, oder?

CS
Michael

 
Hallo Volker,

Zitat von AstroRider:
Hier wäre vielleicht eine flexiblere Lösung angebracht gewesen: z.B. eine von vornherein terminierte Bestellung für die nächsten x Hefte/online-Ausgaben.

Ääääh... was ist denn nun genau der Unterschied zu einem Abo?

ein Abo läuft, wenn man es nicht selbst rechtzeitig schriftlich kündigt, einfach weiter und verlängert sich dann immer um ein ganzes Jahr.
Bei obigem Konstrukt vereinbart man einfach die Abnahme der nächsten x Hefte und danach ist Schluß. Es gibt keine automatische Weiterverlängerung. Man würde den Verlag also mit der Abnahme von x Heften unterstützen.
x wäre eine frei wählbare Heftanzahl.

Ciao Werner
 
Hallo Werner,

nur was würde das bringen?

Es geht hier ja nicht um eine einmalige Spendenaktion, sondern um eine dauerhaft besser aufgestellte Finanzierung.

Und der Kioskkäufer steht ja weiterhin vor dem gleichen Problem,
er will ja erst dann Geld ausgeben, wenn er weiß was drin steht.

CS
Volker
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben