Jupiter Animation - 2,5 Std. bei bestem Seeing !

komposer

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Hallo,

so es ist geschafft. Die Animation mit Schattenereignis und GRF ist fertig.
Für die 2,5 Stunden habe ich wegen dem Mond Io 14 Avis zu 13 Teilanimationen verarbeitet.
Geringste Abstand zwischen 2 Aufnahmen war nur 3 Minuten, später dann auch mal ca. 20 Min.
Der Morphmaker kann ja immer nur 2 Bilder verarbeiten, hier nochmal meine Anleitung:

Ich habe diesmal die Minuten zwischen den Aufnahmen mit 2 multipliziert um eine schön langsame flüssige Animation zu erhalten.
Der Aufwand war schon enorm aber bei den konstanten Bedingungen hat es sich richtig gelohnt.
Das Forum erlaubt 2 MB, daher hier in klein:
jupiter-Ani-111022kl.gif


In voller Größe sind es fast 30 MB, daher hier die Datei: jupiter-Ani-111022best.gif beim Filehorst - filehorst.de

Die schwierigen Übergänge von Mond- und Schattenaustritt sind mir ziemlich gut gelungen, dafür waren die vielen Avis nötig.

Um das Ganze abzurunden noch ein paar der ausgerichteten Jupiterbilder:

Start 22:10 Uhr
Jup_111022_221039_g4_ap112_9g1_5sg-g.jpg

22:40 Uhr
Jup_111022_224039_g4_ap105_9g1_4gs-g_2.jpg

22:58 Uhr
Jup_111022_225844_g4_ap108_7g1_4gs-g_2.jpg

23:57 Uhr
Jup_111022_235743_g4_ap111_9g1_4gs-g.jpg

00:39 Uhr
Jup_121022_003917_g4_ap110_10g1_4gsg.jpg


Gruß,
Holger
 
Sehr schön 🤩 Toll gemacht lohnt sich definitiv die große Version zu laden. Klasse 👍
 
Zuletzt bearbeitet:
Sensationelle Bilder.
Glückwunsch dazu.
Ich habe vorgestern auch etwas aufgenommen, bin aber noch in der Bearbeitung. Hast du eigentlich auch einen Link zu deinen Bearbeitungsschritten?
Bin schon ne weile raus und komme nicht so gut wieder rein.

Gruß Mark
 
Hallo Holger,

ich steige gerade in die Fotografie von Planeten ein, deswegen habe ich einen ersten Eindruck von der hinter einer solchen Animation steckenden Arbeit. Eine große Leistung von Dir!

Übrigens hat mir Deine Anleitung sehr beim Erstellen eigener Animationen geholfen, danke dafür.

Clear and steady skies

Jochen
 
Danke für die netten Kommentare.

Übrigens hat mir Deine Anleitung sehr beim Erstellen eigener Animationen geholfen,
Das freut mich !

Hast du eigentlich auch einen Link zu deinen Bearbeitungsschritten?
Ich bearbeite mit fitswork und der Feinschliff mit gimp

Ungefähren Schritte bei diesen Jupiter unter fitswork. Die Radien hängen aber auch von der Bildgröße und der Ausgangsqualität ab.

Bearbeiten -
Farbbild in s/w umwandeln (Luminanz), dieses dann wie folgt weiterbearbeitet
Schärfen - iterativer Gauss - Radius 3,72 Iter. 6 Stärke 50
Schärfen - iterativer Gauss - Radius 2.80 Iter. 6 Stärke 50

Glätten - Wavelet Rauschfilter: Gesamtstärke: 0.01 Berechnen anklicken, dann Layer1: 4.00, L2: 1.89 L3: 1.56

Dann meist nochmal etwas Layer 1 & 2 und eventuell NLM Rauschfilter

Jetzt wieder zum Farb-Summenbild wechseln, Luminanz geöffnet lassen
Mit linker Maustaste ein Rechteck um den Planeten ziehen: Bearbeiten - Farblayer zurechtrücken (Falls da leichte Verschiebungen sind, kann nicht schaden)

Jetzt sollte nur dieses Bild und das bearbeitete Luminanzbild geöffnet sein.
Bilder Kombinieren - L+RGB Bild kombinieren auto skalliert

Rechtsklick auf ein weißes Band: Umgebung als Weißwert
Bearbeiten - Farbfunktionen - Farbsättigung 130%
Histogrammfenster: Blaukanal auswählen - Rechten senkrechten Rand etwas nach innen schieben und damit den Blauanteil leicht erhöhen.

Den Feinschliff mache ich unter gimp.
z.B. Farbton Sättigung Rot etwas erhöhen.
Artefakte am Planetenrand mit freier Auswahl weichzeichnen ( Filter - Weichzeichen - gaußscher Weichzeichner)
Mit freier Auswahl vielleicht noch die Wolkenbänder oder die Polbereiche mit unscharfer Maske schärfen

Gruß,
Holger
 
Hallo,

für mich ist der Jupiter einfach spektakulär und vor allem abwechslungsreich. Was ist da allein dieses Jahr für eine Dynamik in den einzelnen Schichten.
Norden:
Fast dunkelbraun aber mit zahlreichen helleren Flecken und am unteren Rand der hellbraune Streifen auf Höhe des GRF.
NEB:
Noch im Juli sehr schmal und kräftig wird jetzt wieder breiter und blasser.
SEB:
Durchzogen von schmalen dunklen Streifen und zahlreichen Verwirblungen. Auch der Bereich um den GRF ständig in Bewegung.
Süden:
links vom GRF deutet sich wieder ein weißes Band an und rechts zieht sich der dunklere Süden hoch bis zum SEB, da ist gar kein weißes Band mehr dazwischen zu sehen. Natürlich noch einige weiße Spots aber hier diesmal unter den Spots noch der schmale dunkle Streifen, sehr auffällig.

Saturn hat zwar den tollen Ring aber sonst sieht er im Jahr immer recht gleich aus. Bei Jupiter ist dagegen richtig war los und immer wieder einen Blick wert.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger!

Die Animation mit Schattenereignis und GRF ist fertig.
Für die 2,5 Stunden habe ich wegen dem Mond Io 14 Avis zu 13 Teilanimationen verarbeitet.
Genial! Einfach nur schön! Du beherrscht Dein Handwerk in absoluter Professionalität! Gratulation!

Was ich mich interessiert, wie schaffst Du es, dass Mond(e) und gleichzeitig Jupiter gut zu sehen sind. Wenn ich mich mit dem Dicken spiele, kann ich die Belichtungszeit entweder so einstellen dass Monde im Bild gut zu sehen sind, dann ist Jupiter total überbelichtet und weiß oder der Planet ist gut zu sehen dann habe ich bestenfalls einen Hauch Andeutung von Mond bis nada. Außer Monde dann künstlich zu erfinden, fällt mir nie was ein. Oder ist das genau der Weg?

Und zu guter Letzt, Du hast es sicher schon zig Mal geschrieben, aber was für eine Optik verwendest Du für Deine Aufnahme?

Danke Dir und ich freue mich schon auf viele weitere Bilder vom Dicken!

Liebe Grüße und Servus - MünchenBeiNacht - Ewald
 
Danke für die weiteren Kommentare !

wie schaffst Du es, dass Mond(e) und gleichzeitig Jupiter gut zu sehen sind.
Beim Jupiter sind die hell genug, da mache ich keine seperate Aufnahme. Bei der Bearbeitung schärfe ich die nur weniger als den Planeten bzw. radiere in gimp über Ebenen einen weicheren Mond & Schatten in die auf Jupiter getrimmte Version hinein.
So sieht das passend gedrehte Summenbild von 00:39 z.B. aus:
Jup_121022_003917_g4_ap110.jpg


aber was für eine Optik verwendest Du für Deine Aufnahme?
Ups hatte ich ja ganz vergessen zu erwähnen:
GSO 12" F5 Standard Dobson, Baader Q-Turret Barlow, ZWO ADC, Asi120mc auf Selbstbauplattform.

Alles nach dem Preis-Leistungsprinzip ausgewählt. Ich habe mein vorhandenes Equipment immer erst ausgiebig benutzt und ausgereizt. Erst danach folgte ein ganz gezieltes günstiges Upgrade. Angefangen mit 114/900mm Newton auf Wackelmonti mit Digicam durch Okular gefilmt. Dann 8" F6 Dobson, Plattformbau, Asi120mc, 12" F5 Dobson und Asi120mm.
Vor allem die wirklich primitive manuelle EQ-Plattform macht das alles erst richtig möglich und so sieht das im Einsatz aus:
12erdobson-plattform.jpg

Es fehlt meine Hand am Hebel, da ich ja die Kamera halten musste.

Gruß,
Holger
 
Sehr geil! Besser kann ich's gerade leider nicht ausdrücken :D
 
Hallo Holger,

einfach nur schön, was für ein Werk! Ich habe mir die große Ani runtergeladen, dann kann ich mir die immer mal wieder anschauen, wenn ich, (so wie jetzt) den Wetter-Blues habe.
Danke für´s zeigen.
Gruß - Rolf
 
Hallo Holger,

Beim Jupiter sind die hell genug, da mache ich keine seperate Aufnahme.
Danke Dir für die Rückmeldung! Du hast ja völlig Recht ! Ich habe gerade noch Mal in meiner Aufnahmen vom 13. August geschaut und noch Mal Quick and Dirty AutoStackert und Registax laufen lassen da sind in der Tat Monde.

Jupiter_04_29_04_pipp_lapl5_ap96_Drizzle15_OKT.jpg
Setzt Du dann in AutoStackert auf die Monde auch Alignement Points?

Vor allem die wirklich primitive manuelle EQ-Plattform macht das alles erst richtig möglich und so sieht das im Einsatz aus: ... Es fehlt meine Hand am Hebel, da ich ja die Kamera halten musste.
Ich bewundere Dich und Deine "Besenstiel" EQ-Platform schon seit langem! Du bist das beste Beispiel wie man mit geringsten Mitteln aber überlegt und mit Erfahrung und Handwerk hochwertigste Ergebnisse erzielen kann. Respekt! :y:

Ich habe mit meinem 10" Galaxy Dobson mal Jupiter probiert. aber das halten meine Nerven nicht aus. Dafür habe ich nicht die Ruhe oder ich müsste Unmengen Beruhigungs-Drogen einwerfen! Ich hatte auch immer das Gefühl, dass mir dabei mindestens zwei bis drei weitere Hände fehlen um alles im Zaum zu halten. Kamera, Kabel, Laptop, Teleskop und, und, und - und ich hatte den Dobson sogar auf der Astrothingy EQ stehen! o_O

Viel Spaß und Erfolg weiterhin - Servus MünchenBeiNacht - Ewald
 
Hallo Holger,
tolles Projekt und danke für die Zusatzinfos :y:. Neben den Anleitungen zum Bild und Video sieht man hier auch den technischen Aufwand der dorthin führt.
Die Kombination 12" Dobson auf EQ-Plattform scheint für die Planeten beeindruckend gute Ergebnisse zu bringen. Da ich für Planeten eigentlich schon einen MAK180 auf dem Wunschzettel für meinen EQ6 habe, bin ich durch die Qualität der Aufnahmen total verunsichert, ob ich mich eher in das Dobson Abenteuer wagen sollte.
Wie sind bei Dir die Aufnahmebedingungen? Sind die Deiner Meinung Ausschlag gebender als der Dobson?
CS
thomas314
 
Hi Holger,

ein Meisterwerk!

Und das mit einfachsten Mitteln. Toll!

Die Kombination 12" Dobson auf EQ-Plattform scheint für die Planeten beeindruckend gute Ergebnisse zu bringen. Da ich für Planeten eigentlich schon einen MAK180 auf dem Wunschzettel für meinen EQ6 habe, bin ich durch die Qualität der Aufnahmen total verunsichert, ob ich mich eher in das Dobson Abenteuer wagen sollte.
Man muss mM aufpassen. Wenn man die Dobsons nicht mag und dann noch mit EQ-Plattform, wird das keine Liebesbeziehung. ;)
Ein Mak ist da mM etwas völlig anderes (würde bei mir nie zu einer Liebesbeziehung führen ;) ).

Wichtig wird die erzielte Auflösung sein und die steigt halt mit dem Durchmesser der Optik.
Das Seeing ist dagegen variabel. Soweit ich weiss ist Holger ein absoluter Experte das beste Seeing zu erkennen und zu nutzen.
Aber wenn die Optik dann nichts leistet ....

Der 180mm Mak ist aber sicher auch nicht schlecht.

Holger wird hoffentlich auch noch etwas dazu sagen.

Gruß
Peter
 
Hallo Holger,
toll ist auch der Mehrwehr des ADC zu sehen. Vor einem Jahr hast du noch mit Filtern an der Mono hantiert, nun geht's genauso aufgelöst mit der Color Cam! Das ist bei 12 Zoll eine Vereinfachung und bei dir als einarmiger sehr effizient!
Um das nachzuvollziehen einfach mal die elektrische Nachführung abschalten, dann händisch weiter Nachführen, bei 4m Brennweite. Das Scheibchen in der ROI halten! Nun alle weiteren Abläufe nur mit einem Arm, Hand durchführen. Nicht einen Augenblick das Nachführen vergessen, mit constant speed! Sonst ist er weg, der Dicke. Das ADC einstellen stelle ich mir noch verrückter vor? Das spreizen der Hebel gleichmäßig geht bei mir nur beidhändig. Du machst das Auffinden Jupiters via Sucher mit zero pos der ADC Hebel? Alle Achtung für deine Umsetzung!
VG Frank
 
Hallo Holger,

auch von mir dickes Lob :y::y::y::y::y:
Deine Ergebnisse sind weltklasse!

LG und CS Erich
 
Hallo,

komme gerade aus dem Kino (smile) zurück und da sind ja einige Kommentare dazugekommen, freut mich sehr !

Setzt Du dann in AutoStackert auf die Monde auch Alignement Points?
Ja


Wie sind bei Dir die Aufnahmebedingungen? Sind die Deiner Meinung Ausschlag gebender als der Dobson?
Tja Ostwestfalen, nichts besonderes. Auch der Dobson ist die günstige Standardausführung. Entscheidend ist das Seeing und das schwankt manchmal am selben Abend, siehe hier: Jupiter Seeing & GRF Veränderung

Entscheidend ist die Ausdauer, wie oft habe ich umsonst aufgebaut um nicht die eine gute Nacht zu verpassen. Da ist die griffbereite Lagerung wichtiger als der Teleskoptyp. Mein Pott lagert im Lieferkarton auf einem halbhohen Schränkchen in der Garage. Der Aufbau ist sehr einfach: Rockerbox in den Garten stellen, Tubus mit 2 Händen aufnehmen und draußen einhängen, fertig. Ohne Auskühlzeit sofort startklar und nur deswegen wird der innere Schweinehund besiegt und fast jede Gelegenheit genutzt.
Wichtig wird die erzielte Auflösung sein und die steigt halt mit dem Durchmesser der Optik.
Genau so ist es und da bietet mir ein Dobson halt die größte Öffnung für ein knappes Budget. Wobei ich sagen muss: Es macht mir richtig Spaß den Planeten sebst in der Hand zu haben.:D

. Das ADC einstellen stelle ich mir noch verrückter vor?
Naja so genau nehme ich das gar nicht. Die Position der Hebel habe ich mir ungefähr gemerkt und ein Milimeter mehr oder weniger fallen mir nicht auf.
Das stelle ich einmal vor dem Beginn der Session ein und gut ist, eventuell mal eine kleine Korrektur nach einiger Zeit aber halt nicht permanent.

Das Scheibchen in der ROI halten! Nun alle weiteren Abläufe nur mit einem Arm, Hand durchführen.
So schwer finde ich das gar nicht, bin es aber auch gewohnt.
1. Jupiter ins Fadenkreuz des Suchers bringen, mit ADC passt das nicht immer, da muss ich den Sucher meist einmal leicht nachjustieren.
2. Der Jupiter taucht auf dem Monior auf. Jetzt halte ich den mit der linken Hand am Hebel in Position und mit der anderen Hand stelle ich am OAZ scharf.
3. Linke Hand bleibt am Hebel und mit rechts bediene ich die Maus und ziehe eine Roi um den Planeten
4. Weiter nachführen, obwohl ich das eher als in der Roi halten empfinde, und bei einem guten Moment Record anklicken.
5. Fleißig Frames sammeln bei ca. 140 fps. Manchmal gehe ich bei schlechten Phasen auch schnell auf Pause. Nach ca. 1 Minute habe ich dann um die 8000 Frames im Kasten.

Das finde ich nicht so kompliziert, aber ist ja schon Routine geworden.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,
cool Kino! Was gab's denn? Wir wollen die Woche auch da hin. Aber deine movies sind ebenso filmreif, vor allem das drummrumm und erstellen. The planet man of germany ;) :y:
VG Frank
 
Holger, mit diesem Equiptment solch beeindruckende Werke zu schaffen zeugt von echter Leidenschaft, Neugier und Engagement ... Du bist derjenige welche !!!!!! Unter Millionen eben dieser "Eine"!!!!! Der Nordpol wurde auch nur auf Skiern von total erschöpften Männern entdeckt .... wer will der kann!!
Mit größter Bewunderung grüsst Anette
 
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