Jupiter letztes Jahr - 28.12.2014 (incl Rohdaten)

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sleepingstar

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Guten Morgen liebe Leute,

ich habe in der Nacht vom 27. auf den 28. einige Rohdaten sammeln können und mittlerweile teils bearbeitet. Herausgekommen sind bisher folgende Bilder:

Link zur Grafik: http://imageshack.com/a/img909/6800/xSK3Jy.jpg Link zur Grafik: http://imageshack.com/a/img661/1803/395K6q.jpg Link zur Grafik: http://imageshack.com/a/img538/8782/XkMNgK.jpg Link zur Grafik: http://imageshack.com/a/img538/9679/P7sbbq.jpg

Der Jupiter war -2.5 mag hell bei einem Durchmesser von 42.9".
1px -> ca 0.25"


Und dann mit noch ein wenig mehr Brennweite, aber weniger Wert gelegt auf die Bearbeitung bis jetzt:
Link zur Grafik: http://imageshack.com/a/img538/9612/qPqgBZ.jpg


Geplant ist noch eine Animation über etwa 1,25 h Rotation, jedoch wurde das Seeing teils schlechter. Kommt noch...

Ich habe hier noch einen Vergleich zu einem etwa zeitgleich aufgenommenen Jupiter mit einem C14 von Paulo Casquinha von http://alpo-j.asahikawa-med.ac.jp/kk14/j141228z.htm verkleinert auf meine kleine Größe.... (->ganz unten)

Link zur Grafik: http://imageshack.com/a/img540/8093/Occ3IO.gif


Hier die Aufnahmedaten:
Zeit: 28.12.14 2:49-05:42
Teleskop: GSO 8" f/5 Newton auf EQ6 mit Baader FFC und Verlängerungshülsen - effektiv ca f/24
Kamera: DMK21 mit 618ALA Chip mit LRGB Filtern bei 60fps

Bearbeitung: Stacken mit AutoStackert 2.3.0.21 von Emil Kraaikamp, dann Nachbearbeitung in PS (habe tatsächlich ganz auf Verarbeitung in Fitswork verzichtet), anschließend Derotation der LRGB Bilder mit WinJUPOS 10.1.9 und dann ggf nochmal Feinschliff in PS.


Viel mehr kann ich zumindest aus den kleinen Bildern glaub ich nicht rausholen. Ist da wirklich schon Ende für 8"? Kann ich noch mehr erwarten?


Ich habe hier mal die Summenbilder des vierten (denke das Seeing war ganz gut) Bildes oben zur Verfügung gestellt: Link
Und auch den durch Castrator orientierten L Kanal als (komprimiertes) Video zur Seeing-Einschätzung: Link


Was meint ihr, was holt ihr aus den Daten raus und was könnte ich noch verbessern?

Viele Grüße,
Alexander
 
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Hallo,

das sind ziemlich gute Ergebnisse, die Du uns hier präsentierst.
Für acht Zoll F5 sogar sehr sehr gut.

Du hast meines Erachtens alles richtig gemacht.
Die Jupiter Ränder wirken ein wenig weich, ich denke aber das ist der Derotation geschuldet. Vielleicht kannst Du den Aufnahmezeitraum aller Kanäle noch ein wenig kompremieren.

Gruß Jens
 
Vielen Dank für deine Rückmeldung, Jens! Das sind doch mal aufbauende Worte, ich dachte ich hätte doch einiges verlernt bei der langen Abstinenz :)

Ich meine schon mehr gesehen zu haben mit 8", darum fragte ich.. Könnte da nicht mehr gehen^^? Sozusagen das machbare ausreizen.

Wenn man an Rayleigh denkt, dann wären mit 20cm Öffnung bei grünem Licht (500nm) ja ca 0,63" Auflösung zu erwarten.

Bei etwa 0,25" pro Pixel hat mal also theoretisch alles Auflösbare schon aufgeblasen, sodass das kleinste Detail ca 2,5 Pixel annehmen sollte. Das kann man glaube ich auch schon ganz gut sehen, an den feineren Details. Aber geht nicht in der Praxis doch noch mehr?

Mich faszinieren immer wieder einige 10" Aufnahmen, die scheinbar viel mehr zeigen können... Bei theoretischer Betrachtung aber eben nicht so viel mehr zeigen können sollten - mit einem Auflösungsvermögen von etwa 0,50"...

Grüße,
Alexander


PS: Die Animation der ersten 20 min ist fertig, bald kommt dann mehr.
 
Hallo Alexander

Beim Versuch das IR-tif und das Rot-tif zu schärfen, viel mir auf, dass die Bilder sehr schnell zu rauschen anfangen (Körnung). Es sind ebenfalls Querrillen zu sehen, die durch fehlerhafte Einstellungen beim Stacking kommen könnten. Vielleicht hast du zu wenige Bilder gestackt oder die Kamera lief eventuell unter suboptimalen Einstellungen? Die Rohbilder sind somit technisch noch nicht einwandfrei und ich denke auch, dass bei der Aufnahme vielleicht nicht die besten Bedingungen herrschten. Eventuell war der Fokus auch nicht perfekt getroffen. Wie sieht es denn mit der Justage der Optik aus?


Ansonsten sind es aber brauchbare Ergebnisse! Weiter so! ;)




Viele Grüße,
Christian

 
Hallo Christian, vielen Dank für deine Beobachtung und die detaillierten Fragen.

Der relativ hohe Rauschanteil ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe bei den zur Verfügung gestellten Daten je 20 Sekunden bei 60 fps (das IR nur 30fps) aufgenommen und dann 70% der Bilder gestackt - macht meiner Ansicht nach etwa 840 (bzw 420) Bilder. Das sollte ja eigentlich reichen(?), auch bei entsprechend hohem Gain (gerade IR ist das Problem groß, da das Rauschen stark ist). Im folgenden beziehe ich mich also nur noch auf das dunklere (schwierigere) IR: Gain 1023 (max) und maximale Helligkeit war bei ca 71%.
Mir fällt gerade auf, dass ich die Logs von Firecapture durchgehe. Am Ende einfach einmal diese Logs..

Die "Querrillen" sind mir noch gar nicht aufgefallen - wie kommt man denn da dran :D? Suboptimale Einstellungen wüsste ich nicht einzuordnen (außer der sehr hohe Gain für IR, den man vllt besser durch ein noch dunkleres Bild kompensiert?)

Die Sache mit dem Fokus hab ich selbst schon im Verdacht gehabt, jedoch bekam ich kein schärferes Bild, ich habe ja viele Serien gemacht und immer wieder nachgeschärft, da müsste ja mindestens einmal der Fokus gut getroffen werden. Das habe ich glaube ich auch, zB bei den zur Verfügung gestellten Daten. Die Justage habe ich an dem Abend (nach langem Aus fürs Teleskop) nur mit einem Laser gemacht, da das sehr schnell geht. Ich habe jedoch nicht den FS neu ausgerichtet, sondern nur den HS - ein kurzer Sterntest zeigte auch ein relativ gutes Bild, wenn ich das Teleskop auch schon besser justiert hatte. Das wäre aber auch schon fast der einzige mir bewusste Grund, der zu "schlechteren" Ereignissen führen könnte, mal abgesehen natürlich von den äußeren Einflüssen.
Was mir gerade noch einfällt: Ich habe ja mit dem FFC und Verlängerungshülsen gearbeitet. Was natürlich noch im Bereich des möglichen läge wäre eine Abweichung von der optischen Achse. Aber das müsste man doch halbwegs eindeutig erkennen können, inwieweit das überhaupt einen Einfluss auf Planetenaufnahmen hat, oder?


Hier noch die Logs:
Filename=Jup_IR_28_12_2014_034720.avi
Date=28.12.2014
Start=03:47:20
Duration=20s
Frames captured=601
Camera=DMK 21AU618.AS
ROI=400x400
Profile=Jupiter
Diameter=42.93"
Magnitude=-2.43
CMI=247.1° CMII=212.1° CMIII=112.6°
FocalLength=4590mm
Resolution=0.25"
Filter=IR
FPS=30
Shutter=26.10ms
Brightness=0
Gain=1023
Gamma=100
Histogramm(min)=0
Histogramm(max)=182
Histogramm=71%
Noise=16.87129
AutoAlign=false
PreFilter=none
Limit=20 Seconds

Filename=Jup_R_28_12_2014_034527.avi
Date=28.12.2014
Start=03:45:27
Duration=20s
Frames captured=1191
Camera=DMK 21AU618.AS
ROI=400x400
Profile=Jupiter
Diameter=42.93"
Magnitude=-2.43
CMI=245.9° CMII=211.0° CMIII=111.4°
FocalLength=4620mm
Resolution=0.25"
Filter=R
FPS=60
Shutter=14.80ms
Brightness=0
Gain=769
Gamma=100
Histogramm(min)=0
Histogramm(max)=190
Histogramm=74%
Noise=7.1309814
AutoAlign=false
PreFilter=none
Limit=20 Seconds


Viele Grüße,
Alexander

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Edit: Achso, was mir gerade noch einfällt, die scheinbar "weiche Bearbeitung", die Jens erwähnt, also am Rand von Jupiter, scheint dann tatsächlich von den Schärferoutinen aus Photoshop zu kommen, bzw die härteren Linien aus denen von Fitswork. Interessant, dass es einen solch deutlichen Unterschied gibt...

Edit2: Habs gerade noch einmal getestet, so groß wie erwartet ist der Unterschied scheinbar nicht, liegts doch an meinen Daten?
 
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Hallo Alexander



Für meinen Geschmack stackst Du zu wenige Bilder. Rein von der Theorie her sollte das reichen, richtig, aber dann dürfte eben nicht so ein starkes Rauschen während des Schärfens auftreten. Das ist einfach nicht im normalen Bereich. Im IR ist es wohl normal mit maximalem Gain zu arbeiten. Grundsätzlich würde ich ganz persönlich lieber mehr Bilder aufnehmen und auch mehr Bilder stacken.



Diese Querrillen, Verzerrungen, Faltungen, wie auch immer man des nennen will, entstehen gerne mal beim Stacken. Da musst Du mal etwas mit den Einstellungen in Autostakkert probieren, um da vielleicht eine Verbesserung zu erreichen.



Auf dem Monitor sollte schon ein scharfes Bild zu sehen sein. Vor allem im IR- und Rotkanal sollte das so sein. Vielleicht wird auch einfach das Seeing nicht gereicht haben. Seeing verdirbt am häufigsten die Aufnahme.



Der beste Test auf endgültige Kollimation ist der Sterntest am Monitor, indem man einen Stern auf dem Bildschirm unscharf stellt und sich auch mal den Fokus anguckt. Wenn es da passt, passt es auch am Planeten. Mechanische Güte der Optik immer vorausgesetzt.



Mit dem Schärfungstool stimmt auch etwas nicht. Solche gemäldeartigen Strukturen sind nicht schön. Was kennst Du denn sonst noch für Schärfungstools? Registax-Wavelets werden immer gerne genommen und auch Fitswork bietet eigentlich schon ausreichend "Spielzeuge".







Viele Grüße,
Christian
 
Wenn man an Rayleigh denkt, dann wären mit 20cm Öffnung bei grünem Licht (500nm) ja ca 0,63" Auflösung zu erwarten.

Bei etwa 0,25" pro Pixel hat mal also theoretisch alles Auflösbare schon aufgeblasen, sodass das kleinste Detail ca 2,5 Pixel annehmen sollte. Das kann man glaube ich auch schon ganz gut sehen, an den feineren Details. Aber geht nicht in der Praxis doch noch mehr?

Mich faszinieren immer wieder einige 10" Aufnahmen, die scheinbar viel mehr zeigen können... Bei theoretischer Betrachtung aber eben nicht so viel mehr zeigen können sollten - mit einem Auflösungsvermögen von etwa 0,50"...
Deine fast 5 Meter Brennweite sollten reichen! ;) Klar geht aber natürlich unter den entsprechenden Bedingungen eine ganze Menge mehr! Viele kleinste Details unterhalb der Auflösungsgrenze nach Rayleigh werden noch detektiert.



Zum Unterschied 8" <-> 10" : Einmal angenommen, die Details auf einer Planetenoberfläche nehmen mit der Öffnung nicht etwa linear, sondern quadratisch zu. Dann löst die 10"-Optik (10/8)^2 ~ 1.6 mal besser auf im Sinne von Details in der Fläche. Vor allem beim Mond hat man dieses Phänomen deutlich. In der Tat sind Bilder mit 10" zum Teil absolut überwältigend: Flavio Fortunato (254mm Newtonian).





Viele Grüße,
Christian
 
Hallo Alexander,

ich denke, dass Du zu wenig Bilder aufgenommen hast und daher das Rauschen relativ schnell sichtbar wird. Das S/N im Summenbild ist dann einfach nicht so groß und zeigt der EBV schnell Grenzen auf. Auch finde ich Deine Belichtungszeiten relativ lang (ohne aber die Kamera zu kennen). Ich selbst habe nur eine Farbkamera (Alccd5L IIc) und arbeite auch mit 8" bei f/15,5, allerdings mit deutlich kleineren Pixeln, so dass die Lichtstärke wieder vergleichbar ist. Bei Jupiter habe ich Belichtungszeiten von 3-5 ms bei einer Framerate von 200fps und sonst ähnlichen Einstellungen wie Du.

Ich persönlich hatte seit letztem Jahr leider nur ein mal die Möglichkeit, Jupiter aufzunehmen. Dabei ist bei gutem Seeing mit 8" das Bild entstanden:

http://www.deep-sky-images.de/displayimage.php?album=26&pid=769#top_display_media

Mit AS!2 gestackt, allerdings 15% von 15000 Bildern.

Vielleicht hilft Dir das weiter. Ich denke, dass einfach das Seeing nicht mitgespielt hatte. Damit steht und fällt alles...

Grüße Markus


P.S.: Christian: Wieso soll denn das Auflösungsvermögen quadratisch und nicht linear mit der Öffnung steigen?
 
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Hallo Markus
Zitat von etalon:
Wieso soll denn das Auflösungsvermögen quadratisch und nicht linear mit der Öffnung steigen?
Vorweg: Das Auflösungsvermögen eines Teleskops ist natürlich ganz klar linear von der Öffnung abhängig. Das sehe ich genauso und ich hoffe du hast meine Aussage nicht in diesem Sinne missverstanden! Ich habe aber eine objektbezogene Theorie am Planeten. Am Mond ist es ja so, dass je mehr Auflösung man erhält umso überproportional mehr Details werden darstellbar. Der Zusammenhang mag quadratisch sein, er könnte am Mond aber auch durchaus exponentiell sein. Jedenfalls ist das aus Mondbildern ersichtlich.

Ähnlich ist das auch am Planeten. Wie Alexander schon anmerkte, sind Planetenbilder eines 10"-Teleskops oft viel detailreicher im Vergleich zu einem Teleskop mit nur 8" als man es erst einmal aufgrund des Auflösungsvorsprungs erwarten würde. Daher vermute ich, dass es dort eventuell einen ähnlichen Effekt wie bei Mondbildern gibt.

Eine andere Erklärung (die vielleicht wahrscheinlicher ist) ist die, dass wir den Detailreichtum eines Bildes ja immer in der Fläche beurteilen. Das meinte ich oben mit "1.6 mal besser im Sinne von Details in der Fläche". Eventuell mag es einen visuellen Wahrnehmungseffekt geben, wobei Bilder mit nur wenig mehr Auflösung bereits überproportional detailreicher erscheinen, da das Auflösungsvermögen ja sozusagen in x- wie auch in y-Richtung angestiegen ist. Wie gesagt: Das sind alles nur Mutmaßungen und Erklärungsversuche, weil mir das an Planetenbildern auch schon aufgefallen ist.

Ich hoffe es ist Dir nun etwas klarer geworden wie ich das gemeint habe. :pfeif:



Viele Grüße,
Christian
 
Hallo Christian,

da hatte ich das wohl wirklich missverstanden. Wobei, so ganz pauschal möchte ich die Aussage nicht stehen lassen, da der Zugewinn an Details ausschließlich von der Detailfülle pro Fläche und pro Detailgröße des beobachteten Objekts abhängt. Damit stimmt natürlich Deine Aussage für den Mond oder Jupiter. Bei anderen Objekten, wie z. B. Uranus oder Venus, ja vielleicht sogar schon bei Saturn, oder Nachbars Rauhfasertapete im Schlafzimmer trifft das sicherlich nicht zu... ;)

In diesem Sinne,

Grüße Markus

 
Hallo Markus

ja. Natürlich muss die betrachtete Oberfläche die Eigenschaft haben, bei weiterer Auflösung immer feinere Details zum Vorschein bringen zu können. Wenn bereits alles aufgelöst ist, dann gibt es natürlich auch nichts weiter aufzulösen. Das was Du pauschal nicht stehen lassen wolltest, war natürlich doch logischerweise schon in meinen obigen Annahmen enthalten! Sonst macht doch meine ganze Annahme überhaupt keinen Sinn. Na gut, wem erst mal pauschal unterstellt wird, nicht mal die lineare Abhängigkeit des Auflösungsvermögens von der Objektivöffnung zu kennen, dem ist natürlich alles zuzutrauen. :/


In diesem Sinne

Viele Grüße
Christian
 
Hallo Markus und Christian,

das Thema mit quadratischer Auflösung hatte mich auch verwirrt, Danke für deine Ausführung, Christian. Interessanter Aspekt, wo ich bisher gar nicht drüber nachgedacht habe..

Ich möchte noch einmal explizit nachfragen - sollten nicht 800 Bilder zum stacken vollkommen ausreichen, um dann brauchbar nachzuschärfen ?.? Ich werde mich vllt mal hinsetzen und ein wenig rumrechnen bzgl S/N-Verhältnis, aber ich glaube das wird meine Vermutung nur bestätigen - oder liegt es dann womöglich wirklich am Seeing, wodurch so stark nachgeschärft werden muss....

Dann nochmal zu deinen Querrillen, Christian: Ich bekomme bei meiner Bearbeitung keine solchen Ergebnisse, daher fragte ich, woher die kommen sollen^^? Was hast du konkret gemacht, damit diese sichtbar werden - kannst du vllt ein Beispielbild hochladen? Zum Schärfungstool: Deine genannten sind mir durchaus bekannt, aber ich habe (sogar zuerst, da ich früher nur damit gearbeitet habe) diese ausprobiert und dann mit denen von Photoshop verglichen (-> "Selektiver Scharfzeichner", zusammen mit manuellem Hochpass zum Detail betonen und "Rauschen reduzieren") und bin zu der Ansicht gekommen, dass mir persönlich der PS-Filter besser gefiel. Was soll denn damit nicht stimmen?
Ich würde mich freuen, wenn du ein deiner Meinung nach besser bearbeitetes Bild präsentierst - gerne stelle ich auch weitere Rohdaten zur Verfügung; Als Idee um dem Rauschen entgegen zu wirken: Ich könnte einfach aus meiner Aufnahmeserie die gestackten Bilder einzelner Kanäle (mit Derotation um Unschärfen zu vermeiden) miteinander verrechnen, dann hat man schnell nochmal mehr Bilder im Summenbild enthalten.

Markus, du sagst, meine Belichtungszeit verwundert dich. Hat da jemand evtl auch Erfahrung mit der DMK21/618? Sind die Belichtungszeiten wirklich ungewöhnlich hoch? 3-5ms wären bei mir wahrscheinlich undenkbar, da selbst im L-Bild 13ms bei 620 Gain verwendet wurden...


Um dann vllt nochmal ein anderes Thema anzustoßen - die Bildbearbeitung von RGBs von Planeten... Wie macht ihrs? Ich habe jetzt immer einzeln gestackt, einzeln verarbeitet, geschärft, etc, und ganz zum Schluss zum RGB zusammengefügt, das L auch manuell bearbeitet und dann darüber gelegt... Sollte man evtl darüber nachdenken, die RGBs direkt nach dem Stacken zu erstellen um dann das RGB zu verarbeiten (mit/ohne L? Was wäre, wenn man kein L hätte?)


Danke euch nochmal, viele Grüße,
Alexander
 
Hallo Alexander



Zitat von sleepingstar:
das Thema mit quadratischer Auflösung hatte mich auch verwirrt, Danke für deine Ausführung, Christian. Interessanter Aspekt, wo ich bisher gar nicht drüber nachgedacht habe..
In Ordnung. Dann muss ich das das nächste mal gleich besser erläutern, um Missverständnisse zu vermeiden.



Zitat von sleepingstar:
sollten nicht 800 Bilder zum stacken vollkommen ausreichen […] oder liegt es dann womöglich wirklich am Seeing, wodurch so stark nachgeschärft werden muss
Das Rauschen gegenüber einem Einzelbild sollte ja um den Faktor (800)^(1/2) ~ 28 geringer sein. Von daher sollte es also prinzipiell ausreichen. Aber klar, wenn besseres Seeing herrscht, kann man im allgemeinen viel sanfter schärfen. Somit ist hier ein Kompromiss zu finden zwischen der nötigen Bilderzahl und der Stärke des Schärfens.



Zitat von sleepingstar:
Dann nochmal zu deinen Querrillen, Christian: Ich bekomme bei meiner Bearbeitung keine solchen Ergebnisse, daher fragte ich, woher die kommen sollen
Wenn Du keine hast, ist es doch gut :). Ich bin mir auch nicht mehr sicher ob ich da wirklich was gesehen habe :). Siehe Bild unten im Anhang an den Post.



Zitat von sleepingstar:
Ich würde mich freuen, wenn du ein deiner Meinung nach besser bearbeitetes Bild präsentierst - gerne stelle ich auch weitere Rohdaten zur Verfügung; Als Idee um dem Rauschen entgegen zu wirken: Ich könnte einfach aus meiner Aufnahmeserie die gestackten Bilder einzelner Kanäle (mit Derotation um Unschärfen zu vermeiden) miteinander verrechnen, dann hat man schnell nochmal mehr Bilder im Summenbild enthalten.
Ich denke, größerer Aufwand in Form von Derotation bringt nur bei gutem Rohmaterial wirklich was. Aber natürlich kann man das RGB oder ein IRGB immer mit WinJUPOS zusammenfügen, also Derotieren, selbst wenn man alle Videos nur in einem sehr kurzen Zeitraum von vielleicht 3 Minuten gewonnen hat. Ob ich ein besseres Resultat erziele, kann ich nicht versprechen! :) Mir sind jedenfalls diese "fransigen" Strukturen in deinen Ergebnisbildern aufgefallen. Meine Vermutung war, dass diese vom Schärfungstool kommen.




Gruß
Christian
 

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Nachtrag


Alexander, wenn du Lust hast, stell doch ruhig mal Bilder deines Teleskops mit dem Aufnahmesetup hier ein. Ich finde es immer interessant zu sehen, wie andere Leute das so machen ;-).


Zum IrGB, IrRGB, RGB-Verfahren: Videos habe ich bis jetzt noch nicht derotiert sondern immer nur Einzelbilder mit WinJUPOS, sonst auch manchmal nur in Fitswork.



Viele Grüße,
Christian
 
Der GRF kommt farblich schön raus und das Oval BA hebt sich auch schön ab. So richtig zupacken tun die Schärfungsfilter aber nicht. ;)


Gruß
Christian
 

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Zitat von sleepingstar:
Was meint ihr, was holt ihr aus den Daten raus und was könnte ich noch verbessern?
Hallo Alexander,

leider ist es mir bis jetzt nicht gelungen, Deine Datei zu entpacken, sonst hätte ich gerne schon einen Bearbeitungsversuch nach den hier erläuterten Gesichtspunkten durchgeführt, d.h. mit einer recht moderaten Schärfung, wie ich sie bei wirklich gutem Seeing anwende. Nur auf diese Weise kann ich die Qualität des Seeings wirklich beurteilen.

Zitat von sleepingstar:
Ich möchte noch einmal explizit nachfragen - sollten nicht 800 Bilder zum stacken vollkommen ausreichen, um dann brauchbar nachzuschärfen ?
Nur zur Orientierung: Die hier in der s/w-Animation (zweite von oben) verglichenen Aufnahmen wurden aus Videos mit einem Gesamtumfang von 730 bzw. 720 Frames bei einer Verwendungsrate von 50% gestackt. Es kamen also jeweils weniger als 370 Frames in die Auswertung. In einer Aufnahme des Mondkraters Kopernikus kamen lediglich 12 von 18 handselektierten Frames in den Stack.

Zitat von sleepingstar:
Sind die Belichtungszeiten wirklich ungewöhnlich hoch?
Bei den soeben genannten Jupiter-Aufnahmen lag die Belichtungszeit mit 33 ms deutlich höher als bei Deinen.

Zitat von sleepingstar:
Um dann vllt nochmal ein anderes Thema anzustoßen - die Bildbearbeitung von RGBs von Planeten... Wie macht ihrs?
Gewöhnlich trimme ich ein ausgewähltes Luminanzbild auf möglichst hohen Kontrast und mische es mit einem aus weniger stark bearbeiteten Farbkomponenten zusammengesetzten RGB zu einem L-RGB.

Gruß, Jan
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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