Jupiter - Mondaufgang IO

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MünchenBeiNacht

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Hallo Sternenfreunde,

meine Frau und ich hatten gestern endlich den ersten Einsatz unseres nagelneuen 10" Galaxy Dobson. Im Astro-Jargon "First-Light" nennt Ihr das, denke ich. Wir haben mit dem uns inzwischen vertrauten angefangen Jupiter und Saturn und mit Jupiter für eine interessante Beobachtungen machen können. Das grobe Aufsuchen mit dem Sucher-Fernrohr und dem 38mm Panaview ist bei Jupiter kein Problem.

Jupiter in voller Schönheit mit drei Monde, ich denke Ganymed, Europa, Kallisto. Aber ehrlich mit der Namenszuweisung sind wir nicht sicher. Welpenschutz erbeten! Ganz mutig sind wir dann über das zum ersten Mal verwendete 10 mm Baader Hyperion ( 125x, schönes Okular, macht viel Freude ) zum 6,7 mm ES ( 187x ) gewechselt. Der für uns auch neue Feinantrieb im OAZ des Gallaxy Newton - ist ganz feine Sahne. Endlich konnte ich das Bild wirklich in den Fokus bringen. Danach wollten wir natürlich größer, also das 4,5 mm ES ( 278x ) rein. Aber dafür hat das Seeing nicht ausgreicht, trotz einigem Probieren war das Ergebnis zum einen nicht schön und zum anderen ist man ständig am nachschubsen.

Deshalb wollte Susanne wieder Jupiter mit dem ES 6,7 mm genießen. Und mittendrin meint sie: "Ich glaube IO geht auf!" - "Wie IO geht auf?" - "Schau dort links Höhe etwa Äquator ein Punkt, winzig, aber es ist da und schaut fast aus wie eine kleine Protuberanz!"

Und Tatsache man konnte (nachträglich geschätzt ca. 23.00 Uhr MESZ) ein winziges etwas sehen, etwas zusätzliches was eindeutig aus der ansonsten runden Planetenform sich rausbeulte - na ja ein bißchen - da die anderen drei Monde deutlich und weiter weg waren, konnte es eigentlich nur der vierte Geselle sein IO. Wir haben abwechselnd noch eine Zeit lang zugeschaut und uns an dem Detail gefreut das Susanne gefunden hatte. Aber sicher waren wir nicht ob es wirklich ein Mond (IO?) ist oder uns die Optik oder was auch immer ein Streich spielte.

Kaum drei Stunden und gefühlt tausenden Mückenstichen später, haben wir zum Abschluss des Beobachtungs-Abends uns noch einen letzten Blick auf Jupiter gegönnt! Und was war zu sehen? Jupiter mit vier Monden. IO hatte sich inzwischen eindeutig "neben" Jupiter gestellt und passte von der Position her zu der zu Beginn des Abends beobachteten Pünktchens direkt am Rand von Jupiter.

muenchenbeinacht-01.png


Tolles Erlebnis so einen Vorgang beobachten zu können! Ist ja doch so fünf oder sechshundert Millönchen von Kilometer weg und gut 45 Lichtminuten verzögert. Woohhhw! Freu! Da haben die tausend Mückenstiche schon gar nicht mehr gejuckt!

Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald und Susanne

PS: Sicher bin ich nicht wegen der Benennung der Monde. Wenn mir jemand helfen könnte, das zu qualifieren würde ich mich freuen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Ewald,

Sehr schönes First-Light Erlebnis :y:
Jozef hat das hier fotografisch festgehalten.
Besonders beeindruckend wie der Mond gerade so vor dem Planeten stand. Ein heller Punkt vor der Jupiterscheibe.
Wenn man wusste, dass er da ist, konnte man ihn auch später während dem Transit gerade so sehen.
Deutlich dann wieder als er sich auf der anderen Seite dem Rand von Jupiter näherte.

Gruß Martin
 
Hallo Ihr beiden,

freut mich für Euch für das schöne Erlebnis.

Gestern Abend kam um die von Euch genannte Uhrzeit Europa hinter dem Jupiter hervor:

jupiter.europa.20200904.2300.jpg


Das Bild ist mit Stellarium erzeugt. Dort könnt Ihr solche Ereignisse sowohl vorab als auch nachträglich simulieren und dadurch die Beobachtung planen oder hinterher verifizieren.

CS.Oli
 
Hallo @VisuSCor, hallo Oli!

Danke Dir für den Tipp und die Hilfestellung zum Namen! Tolles Tool! Heute Abend sollen mal wieder nur Wolken am Himmel sein, dann ist gut Zeit sich um Software zu kümmern!

Liebe Grüße und immer wenig Wolken! MünchenBeiNacht - Ewald
 
Europa. Ja es war Europa...Glückwunsch!
 
Hallo Ewald,

das musste ich mir auch gerade nochml in Stellarium ansehen und Oli schon sagte, es war der Austritt von Europa. Aber habt ihr den Schattenwurf nicht bemerkt ?
Stellarium ist ja mein Planungsprogramm, damit lässt sich auch weit in die Zukunft blicken. Auch Teleskop, Okular und Kamera kann man anlegen und soz.B. in die Okularansicht wechseln.
Habt Ihr das Programm schon installiert ?

Am 22.7.2019 habe ich z.B. den Austritt vom Mond Io aufgenommen und mit dem Morphmaker diese Animation erstellt:
jupiter-ani-220719.gif

Die Aufnahme ist im IR Bereich gemacht und da sieht man den Mond / Schatten deutlicher. Im sichtbaren Licht fällt der Mond vor der hellen Planetenkugel kaum auf. Deswegen habt Ihr den erst am Rand bemerkt, praktisch erst beim Austritt.

Ja, diese Mondereignisse sind beim Jupiter doch immer wieder interessant und sorgen für Abwechslung.
Vor ein paar Jahren, als der Jupiter noch höher stand, habe ich einige Animationen dieser Ereignisse erstellt:

http://abload.de/img/jupiter-ani-17-3-16p8k7s3p.gif
http://abload.de/img/jupiter-ani-1-5-16opakj.gif
http://abload.de/img/jupiter-ani-5-5-1687r9c.gif
https://abload.de/img/jupiter-ani-27-4-17bcum4.gif
Ganymed Verfinsterung:
https://abload.de/img/jupiter-ani-14-6-17lisy9.gif

Gruß,
Holger
 
HAllo Ewald,
gratuliere zum First-Light Erlebnis :):y:

Anbei eine Aufnahme des Jupiter um 20.05h MESZ. Die Pfeile zeigen die Bewegung - Richtung der Monde.

200521_grad4_ap74 im_12.png



Weiterhin viel Erfolg und massig Freude beim Beobachten.
CS Jozef
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Holger @komposer ,

Tolle GIFs hast Du da gemacht. Einfach nur interessant und schön anzuschauen. Gratulation.

.... Aber habt ihr den Schattenwurf nicht bemerkt ... Die Aufnahme ist im IR Bereich gemacht und da sieht man den Mond / Schatten deutlicher. Im sichtbaren Licht fällt der Mond vor der hellen Planetenkugel kaum auf. Deswegen habt Ihr den erst am Rand bemerkt, praktisch erst beim Austritt. ...

Einen Schatten hatten wir nicht bemerkt und gesehen. Ich habe ehrlich gesagt auch nicht auf die Uhr geachtet. Aber ich denke es war ~ 23 Uhr. Noch eine Anfängerfrage. Die Fotos die Ihr hier zeigt die sind seitenrichtig? Im Okular sehe ich es aber seitenverkehrt! Korrekt? Nur so für's Bauernvolk zu mitmalen! ;)

...... Die Aufnahme ist im IR Bereich gemacht und da sieht man den Mond / Schatten deutlicher. Im sichtbaren Licht fällt der Mond vor der hellen Planetenkugel kaum auf. Deswegen habt Ihr den erst am Rand bemerkt, ...

Filter ist ein wunder Punkt! Ich Held der Vorbereitung habe unsere zwei 1,25" Graufilter zu Hause gelassen. Bei der Planetenbeobachtung haben wir aus Begeisterung gar nicht an "Filter" gedacht. Erst als wir was vom Mond sehen wollten, und ich mal ganz kurz durchs 38mm auf den Mond geschaut, eher geblinzelt habe, kurz bevor ich blind wurde, wurde mir ersten klar, dass die Filter zuhause liegen und diese zweitens eh nicht für das 2" Okulare passen würde. Wir haben dann Mond im Sucherfernrohr angeschaut. War auch sehr beeindruckend und auch sehr hell. Wahnsinn wie hell der Mond in einem Okular ist. Da wird einem klar, wenn man damit so in die Sonne schauen würde ..... bruzel und Ende mit lustig.

Durch einen Beitrag im Forum bin ich darauf aufmerksam geworden, dass man 2" Filter unten in den 1,25" Adpater schrauben könnte. Geht bei uns auch! Kannst Du mir bitte empfehlen, welche Art von Filter für Mondbeobachtungen und auch für Planetenbeobachtung ich kaufen sollte. Ist sicher jetzt eine ähnliche Frage, wie welches Okular soll ich nehmen? Ich habe jetzt für 1,25" Durchmesser je einen ND96-0.9 13% T Filter und ND96-0.6 25% Filter - und wenn ich sie das nächste Mal dabei habe, kann ich auch selber schauen.

Ich freue mich über jeden Ratschlag, damit ich dann für 2" schon richtig aufgestellt bin.

Danke und klaren Himmel heute Abend - MünchenBeiNacht - Ewald
 
Die Fotos die Ihr hier zeigt die sind seitenrichtig? Im Okular sehe ich es aber seitenverkehrt! Korrekt?
Ja, bzw. 180° gedreht oder vertikal und horizontal gespiegelt.

Kannst Du mir bitte empfehlen, welche Art von Filter für Mondbeobachtungen und auch für Planetenbeobachtung ich kaufen sollte.
Naja, Graufilter hast Du ja schon. Bliebe nur Farbfilter und das ist dann auch Geschmacksache, ob einem ein farbiger Jupiter zusagt. Im roten Wellenlängenbereich wirkt sich das Seeing nicht so stark aus. Beim Jupiter sind da z.B. die Monde und Schattenwürfe besser zu erkennen. Also einen einfachen roten Farbfilter könnte man allein gegen das Seeing schon verwenden. Aber zu viel sollte man da nicht erwarten und eben das dann rote Objekt, sicher auch gewöhnungsbedürftig.

Gruß,
Holger
 
Also bei den ganzen Bildern , Animationen usw. die hier im Forum zu sehen sind verdient jedes einzelne ein "Like", Gruss und CS *entfernt*
 
Hallo.

Glückwunsch zu dem schönen First-Light! Den langsam wandernden Schattenwurf von Europa nach dem sehenswerten Austritt konnte ich bei dem guten Seeing gestern abend übrigens eindeutig sehen, bei ca 180fach gab es im Okular einen messerscharf umrandeten tiefschwarzen kreisrunden Minifleck auf dem dort unteren bräunlichen Wolkenband (Fotografisch also auf dem oberen, wie in der Animation.

Jede Wette, hättet Ihr gewusst wohin man gucken und worauf man achten muß, hättet ihr den Schatten auch klar und leicht erkannt. Das ist ein gutes Beispiel, dass man als Anfänger lernen muß sich "einzusehen" und konzentiert zu beobachten, um die eigene Wahrnehmung zu schärfen. Die blendet nämlich ansonsten gerne interessante Details einfach weg, weil sie der anfangs noch ungeschulten Mustererkennung unwichtig erscheinen. Macht aber Spass, sich da im Laufe der Zeit zu verbessern, wenn man weiß, worauf man achten muß.

Beim nächsten Mal könnt Ihr Detailerkennung am Saturn üben und am Mars, der lohnt sich derzeit wegen seiner höheren Stellung ganz besonders. (Uranus und Neptun sind eher eine Übung fürs Auffinden...) Das schöne ist, dass sich die Verhältnisse an Mars, Saturn und Jupiter von Nacht zu Nacht ändern und so immer etwas Neues geboten wird.

Viel Spaß bei der Planetenbeobachtung,
Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein gutes Beispiel, dass man als Anfänger lernen muß sich "einzusehen" und konzentiert zu beobachten, um die eigene Wahrnehmung zu schärfen.

und auch sein Wissen zu erweitern. Als ich das erste Mal einen Schattenwurf eines Jupi-Mondes gesehen habe, da wusste ich garnicht was ich da sah... ich dachte erst an Dreck auf meiner Linse und dann an einen weiteren Fleck auf dem Jupiter oder sowas. Erst später in Stellarium ist mir dann klar geworden was ich gesehen hatte.

Man lernt einfach weiter... besonders in der Astronomie!

CS.Oli
 
Hallo zusammen,
ich bin Susanne - die Frau von Ewald.
Also ehrlich., den Mond Europa vor dem Hintergrund von Jupiter oder auch dessen Schattenwurf hätte ich nie im Leben erkennen können. Ob das an der Ausrüstung, unseren altersschwachen Augen liegt, oder daran, dass ein optimiertes Foto eine ander Liga ist als ein hell strahlendes Objekt in einer Linse... Wenn ich mir die Bilder so ansehe, ist da ein wirklich krasser Unterschied zur Live-Beobachtung, alle physiologischen Aspekte mit einbezogen.
Wie ist das, ihr Astrofotografen? Seht ihr wirklich live, was hinterher auf eueren Bildern zu sehen ist?

Und noch eine Frage als Anfänger: Ich habe unser Teleskop auf Altair gerichtet, scharf gestellt und dann ganz bewusst die Schärfe reduziert. So kann man ja offenbar die Kollimation der Optik prüfen. Gesehen habe ich wunderbar konzentrische Ringe - die Justage ist offenbar korrekt - aber das Beugungsmuster ist statt unscharf total grisselig. Woher kommt das? Kann das Tau auf dem Okular sein? Ich hatte auch das Gefühl, dass mit einsetzender kondensierender Feuchtigkeit in der Nacht die Bildqualität leidet. Eigentlich sollte es mit dem Abkühlen der Umgebung weniger Konvektion und weniger
Sichtstörungen geben. Oder verstehe ich das falsch?
Liebe Grüße - Susanne
 
Hallo Susanne,

aber das Beugungsmuster ist statt unscharf total grisselig. Woher kommt das?

ja, das ist das schlechte Seeing, die unruhige Luft.
Ich komme gerade rein und eben beim Jupiter schon eine Katastrophe. Da brauchte ich nicht mal unscharf stellen. Das sah im Fokus schon furchtbar aus.
Dennoch wollte ich den Rotfilter live testen. Ich musste mich an den roten Jupiter erst einmal gewöhnen und es war alles nicht mehr so hell aber dann konnte ich die Monde doch besser bzw runder erkennen. Das Seeing hat sie ohne Filter nämlich ziemlich verzerrt.
Wie ist das, ihr Astrofotografen? Seht ihr wirklich live, was hinterher auf eueren Bildern zu sehen ist?
Ja, bei guten Bedingungen sieht man den Mondschatten auch visuell wunderbar. Euer ND Filter könnte da aber auch hilfreich sein., denn dann überstrahlt der helle Jupiter nicht mehr so stark.

Gruß,
Holger
 
Hallo Susanne,

mit Eurem 10-Zöller seht Ihr den Schatten eines Jupitermondes auf jeden Fall. Das ist etwas Übungssache. Sehen muss man in der Astronomie tatsächlich üben. Das versteht man aber erst, wenn man die ersten Aha-Erlebnisse in dieser Hinsicht hinter sich hat. Wichtig: ruhig bleiben beim Beobachten und möglichst entspannt an die Sache ran gehen.

Ein Beispiel von mir: ich hab eineinhalb Jahre gebraucht, bis ich an den Saturnringen die Cassini-Teilung erkennen konnte. Mit meinem C8! Und das obwohl sie immer da war.

Viel Spass weiterhin!

CS.Oli
 
Hallo Susanne
Wie ist das, ihr Astrofotografen? Seht ihr wirklich live, was hinterher auf eueren Bildern zu sehen ist?
Gestern sah es so am Bildschirm aus.... allerdings nicht so verpixelt, wie die Ani es zeigt. Da kann man wirklich alles sehen, bequem sitzend mit einer Tasse Kaffee neben sich. Die Nachführung sorgt zudem für absolut entspanntes beobachten, und kurz nach dem das AVI auf der Platte landet wird es im Hintergrund gestakt. Und schon steht alles was vorher so rumzappelte.
Ich hatte früher auch einen Dobson herumgeschubst, und zeichnete die gesichteten Objekte. Heute gut, 20 Jahre später, bin ich froh drum, alles bequemer und von Balkon aus erreichbar zu haben...
CS Jozef
 
Hallo Jozef,
so ähnlich aber natürlich kleiner hatten wir Jupiter auch im Okular. Es waren Streifen deutlich erkennbar, den roten Fleck konnte man sich aber nur einbilden... Man sieht ja - wie ihr schon richtig angemerkt habt - oftmals, das was man zu sehen meint. Das ist auch bei der Bildanalyse so: Der Laie bemerkt keine Grauschleier, keine Unschärfe und oft keine Fehlbelichtung, weil er ja "weiß", was er fotografiert hat.

Letztlich bin ich beruhigt: im Sucher sind die Bilder eben nicht so grandios, wie nach erfolgter Bearbeitung auf dem Bildschirm. Es ist also doch "normal", was wir sehen, es ist halt nur ein 10"er Newton und kein Hubble. Astrofotografie ist zumindest im Moment kein Thema, weil ich keine Lust habe, auch in meiner Freizeit Bilder zu optimieren....

Zu den Filtern: ein Graufilter kann sicher die Überstrahlung mildern, das probieren wir aus, wenn wir die 2" Filter haben und das Wetter es zulässt ( es schüttet gerade wieder). Mit einem Rotfilter sollte der Kontrast analog wie bei der terrestrischen SW-Fotografie gestärkt werden. Nehmt ihr den nur als Kontrastfilter eigentlich nur als Layer für das Stacking oder auch für die Live-Betrachtung? Wir haben gestern darüber nachgedacht, als wir Mars angeschaut haben. Es war eigentlich fast nur ein matschiger, rötlicher Fleck, der oben (oder unten? Das wir sehen im Teleskop alles auf dem Kopf) dunkler war als unten.

Welchen Sinn andere Farbfilter haben, vermag ich derzeit nicht zu sagen. Kann mich da jemand aufklären?

Susanne
 
Hallo Susanne,

normalerweise nehme ich den Rotfilter zur Aufnahme mit meiner Asi120mm, also für S/W Aufnahme.
Aber man kann ihn auch visuell verwenden aber so ein roter Jupiter ist wirklich Geschmacksache.

Im Grünfilter werden die Wolkenbänder deutlicher aber eben auch alles wieder farbig.
Auch hier nutze ich das mit der Mono-Kamera, da fällt die Farbe natürlich nicht auf.

Aber der ND Filter könnte beim Jupiter und Mars schon hilfreich sein und das ohne Einfärbung.

Ich gehe jetzt wieder raus, habe alles für Neptun stehen lassen. Vielleicht auch noch später Mars, Mond und Uranus aber laut Wetteronline ziehen da gerade Wolken mit Regen heran. Mal sehen ob das noch was wird.

Gruß,
Holger
 
Hallo Susanne,

auf die Frage:
Seht ihr wirklich live, was hinterher auf eueren Bildern zu sehen ist?
Ein klares Jain. Es gibt solche Nächte, da passt einfach alles.
Planet steht relativ hoch, keine Turbulenzen, ... da wird man auf den ersten Blick schon erschlagen mit Details.
Aber diese Nächte sind wirklich selten. Ich kann mich noch gut an einen Abend erinnern, da konnte man visuell Saturn im 6" MN wirklich genau so sehen, wie auf Jozefs Bild im Nachbarthread.

Neulich waren die Bedingungen recht gut, aber nicht sehr gut und zudem stehen die Planeten nicht sehr hoch.
Da muss man sich die Details "erarbeiten" weil man viele Deteils nur kurz/blickweise sehen kann.
Einen Graufilter halte ich für sehr hilfreich; Jupiter ist mir im 8" ohne Filter schon zu hell und durch die Blendwirkung gehen auch Details verloren.

Den Mond vor der Planetenscheibe konnte man zu Beginn noch sehr gut/auffällig sehen.
Später dann, wenn man nicht gewusst hätte, dass er da ist, eher nicht.
Den Schatten (der kam erst sehr spät, siehe Bilder von Jozef) hättet ihr sicher gesehen.
Ich denke ihr habt nicht darauf geachtet.

Zum Glück gibt es "da oben" aber reichlich Objekte und wenn es mit Planeten nicht passt, dann warten viele viele andere sehr schöne Dinge darauf gesehen zu werden.

Gruß Martin
 
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Hallo Susane.
Filter siehe Holger, der kennst sich da bestens aus. ;)
Ich würde beim Jupiter einfach die Öffnung mit ein Pappkarton mit einem entsprechenden Loch und das dann off-Axis auf die Öffnung legen. So könntet Ihr auch gleich die Spikes umgehen.
CS Jozef
 
Hallo Susanne,

ich habe die Nacht richtig ausnutzen können. Beim Mars habe ich extra nochmal mein 8mm Planetary rausgeholt und mit Nd0.6 und Rotfilter getestet.
1. Ohne Filter:
Mars sehr hell, sogar mit Spikes durch die Fangspiegelstreben. Nach kurzer Eingewöhnung konnte ich die dunklen Strukturen immer besser wahrnehmen.
2. ND0.6 Filter:
Kaum noch Spikes, Mars deutlich dunkler. Strukturen sofort zu erkennen aber eigenltich nicht großartig deutlicher nur eben ohne große Eingewöhnungszeit des Auges.
Hier dazu das Summenbild einer Aufnahme kurz vor 2 Uhr, etwas groß aber es kommt dem Anblick mit ND0.6 Filter recht nahe.
Mars_060920_015629_g4_ap28.jpg

3. Rotfilter RG610.
Naja, erst einmal musste ich mich an den knallroten Mars gewöhnen. Dann hebten sich die dunkle Strukturen aber schon deutlicher ab. Aber der natürliche Anblick mit der richtigen Farbe gefällt mir besser.

Gruß,
Holger
 
@Oreoluna
Hallo Jozef, der Pappkarton ist dann so eine Art Blende, oder? Was ist denn ein "entsprechendes Loch" ? Wie drückt sich das in Zahlen aus? Ich habe keine Ahnung, ob es hier um Millimeter oder Zentimeter geht. Oder - wie berechnet man so eine Blende?

@komposer
Hallo Holger, vielen Dank für die Infos. Wir haben derzeit ein 0.6 und ein 0.9 Graufilter mit 1,25" Größe. Wenn ich das richtige verstehe, sind beide durchaus sinnvoll: Das 0.9 für den Mond und das 0.6 für helle Planeten.
Nun ist unser Plan: Wir tauschen die beiden 1,25"-Filter gegen 2"-Filter. Für die Mondbeobachtung schrauben wir das 0.9 unser einziges 2" Okular, ein 38mm Scientific Explorer. Für die Planetenbeobachtung würden wir das 0.6 in den 2"-Adapter einschrauben. So können wir beim Betrachten die 1,25" Okulare schnell und ohne Schrauberei wechseln. Denken wir das richtig?

Vielen Dank für eure tollen Inputs! Die helfen uns wirklich weiter!
Susanne
 
Hallo Jozef, der Pappkarton ist dann so eine Art Blende, oder? Was ist denn ein "entsprechendes Loch" ? Wie drückt sich das in Zahlen aus? Ich habe keine Ahnung, ob es hier um Millimeter oder Zentimeter geht. Oder - wie berechnet man so eine Blende?
Hallo Susanne.
Euer Dobs ist ja ein f5 oder? somit 250mm Öffnung und 1250mm Brennweite. Ich kenne nun den Fangspiegeldurchmesser nicht, ich schätze den aber auf etwa 7cm. So bleiben seitlich etwa 9cm freier Raum. Somit wäre die Rechnung 1250mm durch 90mm = f13,5. Also müsste das Loch 9cm Durchmesser haben. Einfach ausprobieren..... Ich würde damit dann mal auf den Mond peilen und natürlich auf den Jupiter.
CS Jozef
 
Ok, jetzt versuche ich das nachzuvollziehen: Wenn ich mich nicht irre, ist eine Halbierung der Helligkeit der Blendenfaktor Wurzel 2. Also wenn ich von f5 auf f10 gehe, habe ich nur noch ein Viertel der Helligkeit. Bei f13,5 wäre das etwa 1/(13,5/5)², also eine Reduzierung auf etwa 14 %. Habe ich das richtig gerechnet?

Was ich leider noch nicht verstehe, ist der Ansatz. 7cm + 9 + 9 =25 cm Hauptspiegeldurchmesser, das ist klar. Aber wie kommst du dann auf die erforderliche Blendenöffnung?
Susanne
 
Mach die Blende rund und so groß, dass sie gerade nicht vom FS und von den Streben gestört wird :)
Aus dem neuen Durchmesser und der Brennweite ergibt sich dann das neue Öffnungsverhältnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

jetzt muss ich mal nachfragen. Soll hier mit einer kleineren Öffnung abgeblendet werden ?
Aber dann verliert man doch Öffnung und damit Auflösung.
Ich habe ja das Upgrade von 8" zu 12" wegen der höheren Auflösung z.B. beim Mond gemacht.
Wieso sollte ich jetzt die Öffnung reduzieren ?

Gruß,
Holger
 
Du sollst das ja nicht machen :)
Jozef hatte es an Susanne vorgeschlagen ich denke als Experiment, um Helligkeit zu reduzieren,
Obstruktion zu vermeiden und ggfs. duch die geringere Öffnung Seeing-Problem zu verbessern.
 
Mach die Blende rund und so groß, dass sie gerade nicht vom FS und von den Streben gestört wird :)
Hallo Martin, das klingt nun etwas empirischer und etwas weniger mathematisch als ich vermutet hatte. Aber es geht eben nichts über vernünftige Abschätzungen! Ich werde das Experiment mit der Pappblende mal angehen, man kann aus solchen Versuchen immer was lernen.

Nur eine praktische Frage noch: Hättet ihr nicht Bedenken, dass Pappkarton Papierstaub absondert, der sich dann auf dem Hauptspiegel ablagert? Vielleicht schneide ich es doch lieber aus einer schwarzen 3mm Kunststoffplatte?
Susanne
 
nimm doch einfach den kleinen Deckel des Tubusdeckels ab. Dafür sind die doch *auch* da ;-)

beim alten 8" sind das wohl so 50mm? Demnach wäre es 200/1200 zu 50/1200, also von Blende 6 zu Blende 24.
 
... nimm doch einfach den kleinen Deckel des Tubusdeckels ab. Dafür sind die doch *auch* da ;-) ....

Hallo @Ollie, hallo @Oreoluna , Josez

bei unserem "alten" Skywatcher Dobson, da gab es zwei kleinere Deckel, die man aus dem großen rausnehmen konnte. Damals hatte ich keine Idee wozu diese "Stopfen" gut sein sollten. Bei dem Galaxy Dobson gibt es das nicht. Da ist der große Deckel aus einem Stück. Das ganze ist ja nicht wirklich wichtig, nur es ist interessant die Zusammenhänge zu verstehen und dann auch praktisch nachzuvollziehen. Daniel Düsentrieb und so ... Ich habe jetzt auch schon passende 2" Filter bestellt. Trotzdem ist der Vorschlag von @Oreoluna , Josez einfach wirklich pfiffig und genial. Danke noch Mal an Josez. Für jemanden der seine Telekope in alle Einzelteile zerlegt, fehlende bzw. defekte Schrauben nachbaut um ein perfektes optisches System zu bekommen, der lächelt sicher müde über unsere Anfänger Denke und Probleme. Susanne und ich sind total dankbar von Euch Profis so an der Hand genommen zu werden und dass Ihr nicht müde werdet Fragen zu beantworten.

Bei uns in Süddeutschland hat es heute Abend wieder nur Wolken! Vielleicht habt Ihr klaren Himmel, dann gute Beobachtungen MünchenBeiNacht - Ewald und Susanne!
 
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