Hallo Franz,
bevor du alles mögliche probierst, prüfe doch erst einmal, ob das Fangspiegelgehäuse zentrisch in der Schmidtplatte sitzt. Ist das nicht der Fall, wird auch der Fangspiegel nie zentrisch sitzen. Ich kann dir aber sagen, das die Dezentrierung eher Regel als die Ausnahme beim SCT ist.
Du kannst dann auch davon ausgehen, das der Strahlengang des Hauptspiegels bewusst in die gleiche Richtung abweicht. Eine Dezentrierung des Hauptspiegels wird mit dem Versatz des Fangspiegelgehäuses so "ausgeglichen" oder "retuschiert", um einen größeren Asti zu vermeiden. Die Richtungsvorgabe ist auf der Rückseite des Hauptspiegel markiert. Es rührt daher, das eine Zentrierung in der Serienfertigung nicht 100% gelingt, weil die Spiegelauflage keinen Planschliff hat. Ergo sucht man einfach in der Serienfertigung dazu Schmidtplatten aus, die den dazu passenden und "neutralisierenden Versatz" in der Bohrung (für das Fangspiegelgehäuse) haben.
Da ist erst kürzlich einen C14 bei mir zum thermischen Optimieren und Zentrieren hatte, stelle ich hier einmal einige Beispiel-Foto ein...
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http://www.poguntkeweb.de/C14Schmutz01.jpg
Die verschmutzten Schmidtplatte des C14 mit ausgebautem Fangspiegel.
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http://www.poguntkeweb.de/C14Schmutz02.jpg
"Verharzter" Korkring, fast wie geklebt. Damit natürlich anfällig für Verspannungen des Schmidtplatte.
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http://www.poguntkeweb.de/C14Spiegel01.jpg
Ansicht des ausgebauten Spiegels (von hinten). Die Markierung (hier 2565) findet man beim C14 am Schmidtplattenrand als kleine Gravur wieder, sie gibt die entscheidende "Vorzugsrichtung" oder eigentlich diese Missweisung des Hauptspiegels als Einbaurichtung für Schmidtplatte und Fangspiegel vor.
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http://www.poguntkeweb.de/C14Spiegel02.jpg
Der verklebte Hauptspiegel war nur sehr mühselig auszubauen, da selbst die Gewinderinge des Hauptspiegels und des Fangspiegelgehäuses als "Sicherung" geklebt wurden.
Zudem erzeugten die drei eingeklebten Korkplättchen einen dreieckigen Asti im Hauptspiegel.
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http://www.poguntkeweb.de/C14Clean01.jpg
Der Haupspiegel wird dann wieder in die Blendrohrführung mit neuen Flachdichtungen eingebaut, auf einer Vorrichtung genau zentriert, gereinigt, mit zentrierter Schmidtplatte und Fangspiegelgehäuse in dem Tubus eingebaut. Die Zentrierung wird zuletzt mit einem einfachen Sterntest überprüft. Das Fangspiegelgehäuse klapperte lose in der Schmidtplattenbohrung, weil inzwischen auch dort die Korkdichtungen geschrumpft waren. Alle Dichtungen wurden daher durch passend zugeschnittene Gummidichtungen ersetzt.
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http://www.poguntkeweb.de/C14Clean02.jpg
Alles schön säuberlich wieder zusammengebaut. :super:
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http://www.poguntkeweb.de/C14Rueckseite01.jpg
Rückseite mit Lüfteranschluß (Buchse lks.), Spiegelfeststellung und saugenden Lüftern gegen Tubusseeing.
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http://www.poguntkeweb.de/C14IsoLuefter01.jpg
Als weitere thermische Optimierung mit Isomatte aussen, Silikat-Gel Tasche und Ansaugöffnung (umlaufend 3 Stück) mit Feinstaubfiltern.
Daher mein Rat; das C14 vorher erst einmal einer genaueren Prüfung unterziehen. Wenn erforderlich, dann auch zerlegen, messen, zentrieren und evtl. auch thermisch optimieren. Ein paar Bilder von deinem Fangspiegelgehäuse wären auch mal hilfreich.
Es braucht halt ein biss'l Erfahrung mit den Geräten...
LG
Eberhard