Kaufberatung Okulare am 150/750 PDS

iReckyy

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Hallo,

ich bin Einsteiger in der Himmelsbeobachtung, habe aber meine ersten Erfahrungen gesammelt und mich versucht so gut wie es geht einzulesen und zu informieren.

Angefangen habe ich mit einem gebrauchten Bresser Spica 130/1000, einem katadioptrischen Teleskop auf einer EQ3 Montierung. Die beiden beiliegenden Okulare, 20mm und 4mm Plössl machten einen sehr billigen Eindruck, also habe ich mich bei Ebay Kleinanzeigen umgesehen und einen Satz Plössl 5-25mm in 5mm Schritten für einen schmalen Taler erworben.
Die wirkten schonmal wesentlich wertiger und waren dann auch "fully coated". --> Gut sichtbare Verbesserung.

Nachdem es mich gepackt hatte, wollte ich ein "richtiges Teleskop" mit parabolischem Spiegel.

Wieder bei Ebay Kleinanzeigen habe ich mir das Skywatcher 150PDS gekauft, PDS, weil ich den 1:10 OAZ haben wollte. (Fotografie steht vielleicht irgendwann mal an)
Das 150PDS wurde vorerst auf der Bresser EQ3 Montierung mit zusätzlichem Gewicht betrieben, das war aber erwartungsgemäß eine Qual.

Inzwischen steht das 150PDS auf einer Skywatcher EQ5 Pro GoTo Montierung... dass war mal ein richtiger Fortschritt! Kein Zittern mehr, das Aufsuchen wird einem abgenommen, ob dass für das Orientieren am Himmel lernen vorteilhaft ist, sei mal dahin gestellt...

Jetzt möchte ich ein paar gut Okulare probieren. Da wird es allerdings kompliziert.

Als erste Ziele sind der Mond und die Planeten, Saturn, Jupiter geplant. Die konnte ich schon gut beobachten, aber ich möchte sie mal durch was besseres sehen.

Deep Sky Objekte sind auch geplant, allerdings macht da jetzt erstmal das Wetter für das Rausfahren nicht mehr so mit, aus dem Garten hat das bis jetzt eher weniger gut geklappt.
Laut Lightpollutionmap ist der Ort unter Bortle 4 eingestuft.


Okularwahl.


Zum Teleskop habe ich gelernt, dass es mit f5 zur Klasse der schnellen Teleskope gehört.
Außerdem beträgt die maximal sinnvolle Vergrößerung 2*Öffnung, also 300x, die optimale Vergrößerung ca. 200-220x, Öffnung/AP 0,7-0,74 und die minimale Vergrößerung 150/AP 7mm - ca. 21x.

Dadurch komme ich auf Okular-Brennweiten zwischen 3,5- 35mm.

Die Frage ist jetzt, was ist sinnvoll... Die Recherche ergibt, irgendwas um die 25mm, 10mm, und 5mm.
Damit komme ich allerdings nicht an die optimale oder maximale Vergrößerung ran. Für den Saturn bspw. hätte ich mir gerne noch etwas mehr Vergrößerung gewünscht, als die 150x durch das 5mm Plössl.

Eine Recherche nach Okularen innerhalb meines Budgets hat mich zur Baader Hyperion und Explore Scientific 82° Reihe geführt.

Vom Gefühl her tendiere ich aktuell zum ES 82° 14mm für den Einstieg. Für größere Übersicht habe ich ja erstmal noch das 25mm Plössl.


Schwieriger wird es im Bereich um die 5mm.

Das 5mm Baader Hyperion kommt bei den Erfahrungen nicht so gut weg, bei den ES 82° gibt es das 4,7mm und 6,7mm Modell, welche mir eigentlich zu sagen.

Für mehr Vergrößerungen an den Planeten habe ich aber sowieso ein Problem, da ich mit den 750mm des 150PDS ein Okular mit deutlich weniger Brennweite bräuchte.
Ist hier eine 2x Barlowlinse oder ein Fokal Extender die richtige Lösung?

Mit der verdoppelten Brennweite käme ich zumindest mit dem ES 82° 6,7mm in die Richtung der optimalen Vergrößerung.

Gibt es andere empfehlenswerte Möglichkeiten?


Tut mir Leid für den vielen Text.


Viele Grüße

Dennis
 
Hallo Dennis,

erstmal Willkommen an Bord... ;)

Zu den kurzen Brennweiten von Okularen, bei kleinerem Budget und wenn Du noch etwas Geduld hast schau mal gelegentlich in die Kleinanzeigen, es werden immer mal wieder die TeleVue Radian im Bereich von ca. 130,- bis 160,- Euro angeboten, die Teile sind immer noch Spitze und eine gute Gelegenheit auch mit schmalen Budget an wirklich gute Okulare zu kommen.

M.E. sind die merklich besser als die Hyperions, die ES kenne ich allerdings nicht.

Andreas
 
Hallo Dennis

Für die Planetenbeobachtung mußt Du mit der Brennweite variieren können um die Vergrößerung den atmosphärischen Gegebenheiten anzugleichen. "D A S" Planetenokuler gibt es nicht. In der Regel nimmt man bei F5 dazu Okulare im Bereich von 3-6mm. Das geht aber ganz schön ins Geld. Daher währe hier ein Svbony SV215 Zoom-Okular im Bereich von 3-8mm sinnvoller und die Dinger sind gut! Von der Verwendung mit Barlowlinsen möchte ich abraten. Im Bereich der Höchstvergrößerung ist ein "Linsensttapel" meist eher von Nachteil denn die Abbildung mit den Dingern wird damit weder schärfer noch kontrastreicher.

Für die deep-Sky-Beobachtung sind Weitwinkelokulare mit Sichtwinkel von 70-82° (und mehr) sinnvoll. Ein 13/14er ist bei F5 oftmals das Arbeitstier und zu Übersicht würde ich nicht über 30/31mm hinaus gehen. Der Königsweg ist hier das 30mm / 82° von ES oder das (fast) unbezahlbare 31er Nagler. Hier wird ab und an schon mal sowas gebraucht zum erträglichen Preis angeboten aber Achtung, die Dinger sind schon sehr schwer. Man kann auch billigere Okulare verwenden muß aber dann in der Regel mit Unschärfen zum Feldrand hin und 70° Gesichtsfeld leben.
Das ist dann eine Abwägungssache. Wer hier billig kauft kauft leider oftmals zweimal.

Gruß
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher währe hier ein Svbony SV215 Zoom-Okular im Bereich von 3-8mm sinnvoller und die Dinger sind gut!
Danke für den Tipp, das Okular ist bei Amazon gerade von 150€ auf 105€ reduziert. Ich habe es direkt mal bestellt.


Also wäre für den Allgemeingebrauch bspw. das ES 82° 14mm eine gut Wahl.
Gibt es in dem Bereich andere gute Alternativen? So viel Auswahl finde ich da nicht.
Die Baader Morpheus 76° Reihe gibt es noch, die kosten nur schon ne Ecke mehr.

Zur Übersicht ist mir eingefallen, dass ich noch das 28mm 2" Okular habe, welches dem 150PDS bei lag.
Das habe ich bis jetzt nur irgendwie vernachlässigt, weil das Gewechsele irgendwie doof war und ich dafür die Verlängerung anstecken muss um in den Fokus zu kommen.
 
Hallo Dennis,
maximal Vergrößerung mit Spiegel bedeutet immer Lüfter und gute Justage.
Denn saugenden Lüfter braucht man zur schnellen Abkühlung des Hauptspiegels bzw. zur Grenzschichtabsaugung.
Sonst kann man Tubusseeing nicht vom Atmosphärischen Seeing unterscheiden.
Für die Justage solltest du darauf achten das beim defokussierten Stern der Fangspiegelschatten mittig ist.

Für die Planetenbeobachtung eignet sich ein Binokularansatz sehr gut.
Er macht die Beobachtung angenehmer und verbessert die Detail Wahrnehmung.
Das bringt auch deutlich mehr als spezielle Planetenokulare.
Für den Einstieg reicht ein preiswerter oder gebrauchter Binokularansatz.

Als GWK bzw. für den Wegausgleich des Bino eignet sich die 2,7x APM Düring Komakorrigierende Barlow.
Diese entfernt auch die Koma des Newton.
Und man kann diese auch monokular mit unterschiedlichen Vergrößerungsstufen verwenden als Astrozoom.

Deutlich komfortabler lässt sich mit einem langen Augenabstand von ca. 15-20mm beobachten.
Du hast zwar eine Nachführung, doch wird der Einblick unter 10mm etwas anstrengend.
LG
 
Hi, danke für diese Infos.
Hallo Dennis,
maximal Vergrößerung mit Spiegel bedeutet immer Lüfter und gute Justage.
Denn saugenden Lüfter braucht man zur schnellen Abkühlung des Hauptspiegels bzw. zur Grenzschichtabsaugung.
Sonst kann man Tubusseeing nicht vom Atmosphärischen Seeing unterscheiden.
Für die Justage solltest du darauf achten das beim defokussierten Stern der Fangspiegelschatten mittig ist.
Ich habe einen Kolimierlaser, reicht das zur Justage? Der Blick auf die Fangspiegelhalterung ist ja eher die Kontrolle, oder?

Also wenn ich mit dem 150PDS an die 300x Vergrößerung ran will reicht es nicht mehr den Tubus auskühlen zu lassen, es sollte während der Beobachtung kühle Luft durchgesaugt werden?
Ist das bei 200x Vergrößerung auch schon der Fall?
Bzw. ist das ab einer gewissen Vergrößerung so, oder liegt das an der relativ kurzen Brennweite des 150PDS in Verbindung mit sehr kurzen Okularbrennweiten?
Für die Planetenbeobachtung eignet sich ein Binokularansatz sehr gut.
Er macht die Beobachtung angenehmer und verbessert die Detail Wahrnehmung.
Das bringt auch deutlich mehr als spezielle Planetenokulare.
Für den Einstieg reicht ein preiswerter oder gebrauchter Binokularansatz.
Also auf ein Binokular wollte ich erstmal nicht setzen.

Als GWK bzw. für den Wegausgleich des Bino eignet sich die 2,7x APM Düring Komakorrigierende Barlow.
Diese entfernt auch die Koma des Newton.
Und man kann diese auch monokular mit unterschiedlichen Vergrößerungsstufen verwenden als Astrozoom.
Was genau bedeutet GWK?
Also wenn eine Barlow, dann eine die Koma korrigiert? Ich hatte für die Barlow bis jetzt mit der 2X von Explore Scientific geliebäugelt,
die kommt bei Tests recht gut weg.

Deutlich komfortabler lässt sich mit einem langen Augenabstand von ca. 15-20mm beobachten.
Du hast zwar eine Nachführung, doch wird der Einblick unter 10mm etwas anstrengend.
Das glaube ich wohl, habe ich bei den Okularen mit größerer Brennweite auch vor zu beachten.

Bei den sehr kleinen Brennweiten ist man ja meist etwas näher dran und bei den aktuellen Plössls sowieso.


Kannst du eine Einschätzung zum ES 82° 14mm abgeben?

Viele Grüße

Dennis
 
Hallo Dennis,
sollte während der Beobachtung kühle Luft durchgesaugt werden?
Ist das bei 200x Vergrößerung auch schon der Fall?
wenn schon lüften, dann immer. Es reicht ein kleiner Luftstrom während der Beobachtung. Bedingungen für 300 x wirst du selten bis nie haben, du kannst dich freuen wenn 200 x geht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Also auf ein Binokular wollte ich erstmal nicht setzen.
Dann brauchst du auch keinen GWK = Glaswegkorrektor.

Gruß Uwe
 
Hallo Dennis

Also wenn ich mit dem 150PDS an die 300x Vergrößerung ran will. . . .
Schlag Dir das mal ganz schnell aus dem Kopf. Mit dem 52mm Fangspiegel also ca. 35% Obstruktion an Deinem Gerät wird das nichts. Sei froh wenn Du am Planeten damit mal 250-fach nutzen kannst. Daher ja auch eben ein Zoom, da kannst Du dich genau ans Optimum heran tasten.
Man kann mit solch einem Gerät auch Planeten beobachten aber ein Planetenspezialist sieht halt anders aus. Mit einem Spezialgerät für hohe Vergrößerungen (APO-Refraktor) währen da bei 6" Öffnung 300 - 340-fach mit vergleichbarer Schärfe und Kontrast möglich.

Im Brennweitenbereich von 13-14mm ist die Auswahl an Weitwinkelokularen tatsächlich nicht all zu groß und das 14er 82° von ES hat hier wohl mit das beste Preis-Leistungsverhältnis und man hört überwiegend gutes darüber. Das ist aber mittler Weile mit rund 180€ auch schon recht teuer geworden. Bei dem Skywatcher Okular Nirvana-ES währe ich vorsichtig. Das währe die Billigschiene, da hört man aller Dings nur recht wenig von.
Mit dem 30er von ES muß man halt etwas Geduld haben. Manchmal gibt es so etwas gebraucht zu einem relativ moderaten Preis wie z.B. hier.

Und laß Dich nicht verrückt machen es geht erst mal auch ohne Lüfter wenn man das Teleskop etwas Zeit lässt sich an der Witterung anzugleichen. Man sollte nur nicht das Teil aus der warmen Stube nach draußen in die Kälte schleppen. Das wird dann nichts. Man sollte das Teil also möglichst in einem kühlen Raum (Garage oder Keller) lagern der in etwa innen die gleiche Temperatur aufweist wie die Außentemperatur gerade ist. Dann wird das auch was.
Bedingungen für 300 x wirst du selten bis nie haben, du kannst dich freuen wenn 200 x geht.
Diese Sprüche hört man immer wieder, da frag ich mich, ob Ihr überhaupt die richtigen Teleskope zur Planetenbeobachtung habt.
Bei der letzten Beobachtung von Jupiter konnte ich bei 5Meter Brennweite am Binoansatz noch die 17,5mm Morpheus gewinnbringend nutzen obwohl die Bedingungen eher unterdurchschnittlich wahren. Das währen im "Zyklopenmodus" immer noch eine 286fache Vergrößerung. Das entspricht dann beidäugig betrachtet in etwa einer rund 400fachen Vergrößerung!
Wie gesagt, ich frag mich dann immer ob Ihr die richtigen Teleskope zur Planetenbeobachtung habt. Einen 8"-Dobson zähle ich nicht dazu, der ist meiner Erfahrung nach in der Regel selbst bei guten Bedingungen mit einem 5mm Okular bei 240fach am Ende.
Und kommt mir nicht schon wieder mit guten und schlechten Sehvermögen. Man kann halt Text mit 3mm Schrifthöhe leichter lesen als Text mit 1,5MM Schrifthöhe.
Mit der Vergrößerung ist das nicht viel anders. Ich kann einem erbsengroßen Jupiter halt nicht viel abgewinnen. Ich schau ihn mir lieber etwas bis deutlich größer an und verzichte gerne dabei auf das letzte Quäntchen Schärfe. Letzten Endes kommt es darauf an was die Optik bei Höchstvergrößerung noch an Kontrast abliefert!

VG.
Peter
 
Hi Dennis,

Deine Vorbereitung ist schon mal gut und m.E: auch richtig.

35mm wenn Du dunklen Himmel hast, ansonsten würde ich auf das 30mm ES 82 gehen, das derzeit auf verschiedenen Plattformen für 230 von Privat zu finden ist/war. Das ist zwar ein 1 Kilo Klotz aber eine Investition in die Zukunft. Alternativ kannst Du natürlich auch erst mal das LET28 weiter verwenden und das vorhandene Budget anderweitig verwenden.

14er - das ist eine gute Brennweite und wird für viele Objekte nutzbar sein. In der Ecke lohnt es etwas wirklich gutes zu kaufen, weil Du das über 20 Jahre und mehr nutzen kannst. Die 14er ES 82 sind gut, aber kein Vergleich zu den teureren aber auch klar besseren schwarzen XWA Okularen, hier dann aber 13 mm. Das wäre für mich Prio 1 .

Planeten - 2x Öffnung ist bei obstruierten Teleskopen nur möglich, wenn man top Spiegel hat und geringe Obstruktionswerte anliegen.
Ich rate eher dazu Vmax = 2x (Größe HS -Obstruktion) anzupeilen.
Insofern lagst Du mit den 3,5mm m.E. richtig. Die 300fach sehe ich nicht. Ich selbst nutze auch hier ein 3,5 mm XWA, weil ich es für den großen Dobson schon angeschafft hatte, am 130 PDS der mein Schnellspechtler ist. Planeten kann man so insbesondere zur Opposition auch mit dem 130iger PDS gut beobachten, also auch mit dem 150iger. Saturn entfernt sich schon wieder und wird inzw. erkennbar kleiner.

Was ich noch empfehlen würde ist die AP 1 zu besetzen, also 5mm oder in der Nähe. Das wäre für PN und KS prima

Und irgendwann dann noch 8 und 20mm.
CS
 
Ich habe einen Kolimierlaser, reicht das zur Justage? Der Blick auf die Fangspiegelhalterung ist ja eher die Kontrolle, oder?
Oft ist das nicht ausreichend, daher wenn du auf Nummer sicher gehen willst immer vorher an einem Stern in etwa gleicher Höhe wie der Planet steht testen.
Dabei sollte man darauf achten, dass der Stern immer in der Gesichtsfeldmitte steht, was dann bei möglichst hoher Vergrößerung so aussehen sollte:
Das Sterntestbild zeigt zwar einen Cassegrain gilt jedoch auch für Newtons.

Also wenn ich mit dem 150PDS an die 300x Vergrößerung ran will reicht es nicht mehr den Tubus auskühlen zu lassen, es sollte während der Beobachtung kühle Luft durchgesaugt werden?
Kommt darauf an wie der Newton eingesetzt wird.
6" ist jetzt keine so große Öffnung, die wird noch Zeitnah auskühlen, wenn du jedoch von der warmen Wohnung in eine kalte Herbst- Winter- Frühlingsnacht wechselst kann es ohne Lüfter schon mehrere Stunden dauern.
Auch kommt es darauf an wo das Objekt steht, wenn der Mond oder Planet schon im Westen steht, werden die Bedingungen ja immer schlechter, da ist eine schnelle Anpassung mit Lüfter schon von Vorteil.
Eine weitere Tuningmaßnahme für Spiegelteleskope besteht darin den Tubus zu isolieren, da die Oberseite schneller auskühlt als die Unterseite, was ebenfalls Tubusseeing erzeugt.

Ist das bei 200x Vergrößerung auch schon der Fall?
Bzw. ist das ab einer gewissen Vergrößerung so, oder liegt das an der relativ kurzen Brennweite des 150PDS in Verbindung mit sehr kurzen Okularbrennweiten?
Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, würde ich mich nicht so sehr auf die maximal Vergrößerung fixieren.
Die Beobachtungstechnik der Planetenbeobachter ist eher dahingehend für seinen Standort den Sweet Spot der maximalen Vergrößerung herauszufinden.
Meist liegt dieser irgendwo zwischen +/- 250-350x, um dann diese Vergrößerungen mit einer Austrittspupille von ca. 1mm umzusetzen.
Das sind jedoch dann Öffnungen von 250-350mm Durchmesser und daher eher was für Fortgeschrittene.

Mit einem guten Spiegelsatz der gut justiert ist, schafft man zwar auch die 0,5mm Austrittspupille, doch meistens ist das Bild dann nicht mehr so scharf wie bei 1-0,8mm, aber mit einem Beugungsbegrenzten Gesamtsystem ist ebenfalls 0,5mm AP möglich.
Ab ca. 1-0,8mm Austrittspupille kommen nicht mehr so viele Details hinzu, die Öffnung ist dann quasi schon ausgereizt.
Subjektiv gesehen hat man bei diesen Austrittspupillen noch ein schönes glattes und kontrastreiches Bild mit intensiven Farben.
Mit Binokularansatz bleibt das Bild dann auch noch schön hell.

Also auf ein Binokular wollte ich erstmal nicht setzen.
Verstehe, die Kosten gehen dann schon nach oben, alleine schon dadurch das man 2x Okulare braucht.
Jedoch wird die binokulare Beobachtung häufig als Quantensprung angesehen, vor allem bei Mond und Planeten, was man ja mal im Hinterkopf behalten kann.
Mit einfachen Plössl Okularen würde sich das Ganze noch in einem humanen finanziell Rahmen bewegen.

Was genau bedeutet GWK?
Also wenn eine Barlow, dann eine die Koma korrigiert? Ich hatte für die Barlow bis jetzt mit der 2X von Explore Scientific geliebäugelt,
die kommt bei Tests recht gut weg.
GWK= Glaswegkorrektor, den braucht man zum einen um den optischen und mechanischen Weg des Binos auszugleichen und je nach Öffnungsverhältnis um den Farbfehler der Prismen für die maximal Vergrößerung zu korrigieren.
Jeder Newton hat ja je nach Öffnungsverhältnis mehr oder weniger Koma im Feld, da bietet es sich natürlich an, eine Barlow mit Komakorrektur zu kaufen, oder im Falle des Binos gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, Wegausgleich mit Komakorrektur.
Eine normale Barlow korrigiert die Koma leider nicht.

Kannst du eine Einschätzung zum ES 82° 14mm abgeben?
Leider nicht, ich kenne nur das ES 11mm.
LG
 
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort.
Wenn ich vom Garten aus schauen will habe ich bis jetzt das Teleskop noch im hellen aufgestellt und gewartet bis ich mit dem Einnorden anfangen konnte.
Das sollte erstmal reichen, denke ich.

Auf die Justierung werde ich nächstes Mal achten.

Jetzt bin ich erstmal auf den Unterschied von den Plössln zum Svbony SV215 3-8mm gespannt.
 
Hallo Dennis,
vielleicht kennst du diese Seite von Carsten Reese?
Unter dem + Zeichen kommt man zu den Testergebnissen.
Die Seite ist zwar veraltet bietet jedoch gute Informationen zur Orientierung.

Mittlerweile gibt es so viele Okulare und Preisklassen, da ist es schwer konkrete Empfehlungen zu geben.

Mit Hyperions habe ich bis 8mm auch lange Zeit beobachtet, da fand ich nur das 21mm nicht so gut, da es einen für meinen Geschmack zu starken Farbquerfehler hatte, welcher mich bei der Mondbeobachtung störte.
Das bequeme Einblickverhalten durch den langen Augenabstand von 20mm empfand ich immer gut und das Gesichtsfeld als Ausreichend.
Die Hyperion bekommt man relativ günstig gebraucht oder bei der Weihnachtsaktion von Baader.

Die Morpheus wiederum haben quasi zusätzlich noch das größere Gesichtsfeld.

Für DeepSky solltest du vielleicht erstmal für dich klären welches Gesichtsfeld dir am meisten zusagt?
Dabei würde ich dann auch bleiben.

Die Ethos Clone mit 100° haben neben dem riesigen Gesichtsfeld auch noch den besseren Augenabstand.
Hier würde ich nur von den Skywatcher Myriad abraten, da deren Gehäuse ergonomisch etwas ungünstig geraten ist.

Die Skywatcher Nirvana mit 82° sollen auch ganz gut sein, wobei der Augenabstand hier wieder geringer ist.

Augenabstand und Gesichtsfeld sind nicht ganz trivial.
Je größer das Gesichtsfeld ist, je mehr neigt man dazu näher ans Okular zu gehen um das Gesichtsfeld auch zu überblicken.
Manche wiederum finden so große Gesichtsfelder auch zu unruhig, da das Auge dann ständig umherkreist oder hin und her springt.
LG
 
Hallo,
habe ich etwas überlesen ? Ein Gedanke zum Kauf einer Barlowlinse, beginnt ab 2fach und endet bei 5fach. Benutze hin und wieder eine 2fach am C 8.

Gruß
Günther
 
Ich hatte am Wochenende die Möglichkeit zu beobachten und konnte direkt mal das Svbony Sv215 3-8mm am Saturn ausprobieren.
Es bildet scharf ab und mit dem Zoom ist es entspannt die Vergrößerung zu wechseln.

Anbei ein Foto mit dem iPhone per Halterung durchs Okular, gestackt aus einem 2 Minuten Video.

Später wollte ich es am Jupiter testen, da war mir leider der Fangspiegel beschlagen.

Einen Lüfter um den Tubus zu entlüften habe ich provisorisch schon angebracht. Früher am Abend am Saturn war die Gesamt-Kombination auf jeden Fall gut.

Dann habe ich mich mal mit dem Skywatcher 28mm LET versucht. Das größere Gesichtsfeld ist sehr angenehm, allerdings wird es zum Rand hin ordentlich unscharf.
Der Einblick gefiel mir aber gut. Vielleicht auch weil das ein 2" Okular ist?

Ich denke ich werde demnächst mal das ES 82° 14mm testen. Ist zwar dann ein 1,25", aber das ist glaube ich gar nicht schlecht.
Hatte ein bisschen das Gefühl, dass beim Wechsel zwischen dem 1,25" und dem 2" Okular die EQ5 Pro GoTo nicht mehr ganz getroffen hat, da ich mit 1,25" ausbalanciert hatte.
 

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Hallo Dennis

Es bildet scharf ab und mit dem Zoom ist es entspannt die Vergrößerung zu wechseln.
Genau deswegen!
Dann habe ich mich mal mit dem Skywatcher 28mm LET versucht. Das größere Gesichtsfeld ist sehr angenehm, allerdings wird es zum Rand hin ordentlich unscharf.
Das ist hier das Problem mit den Billigteilen. Die werden in der Regel bei F5 zum Rand hin alle unscharf und das LET hat im Vergleich noch ein kleines Gesichtsfeld. Hier kommt leider immer wieder der Spruch zum tragen: Wer zu billig kauft kauft zweimal. Daher der Hinweis zum 30mm 82° von ES. Der Preis tut schon weh aber man hat hier von der Abbildung und vom Feld her das Optimum. Man wird es auch später an zugekauften Optiken sehr gerne weiter verwenden und verlieren tut man damit kaum etwas denn dieses Okular ist gefragt und lässt sich in Notfällen immer wieder schnell zu Geld machen. Beim LET wird das bei weitem nicht so einfach sein.
Die Optiken wechseln im laufe der Zeit aber gute Okularen bleiben meistens sehr lange im Bestand!
. . . Einen Lüfter um den Tubus zu entlüften habe ich provisorisch schon angebracht . . .
Ich hoffe Du hast den Lüfte so angebracht das er die Luft aus dem Tubus heraus saugt und nach unter raus bläst. Wenn Du nämlich von unten in den Tubus gegen den Hauptspiegel hinein bläst bildet sich mitten auf der optischen Achse sehr leicht ein Luftwirbel der Dir dann gründlich die Abbildung verderben kann!

Viele Grüße

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusätzlich gekauft hatte ich bisher nur das Svbony SV215. Das Skywatcher 28mm war ja beim Teleskop dabei.

Was den Lüfter an geht. Der saugt die Luft durch den Tubus durch an.
 
Später wollte ich es am Jupiter testen, da war mir leider der Fangspiegel beschlagen.
Hallo Dennis,
hast du eine Taukappe verwendet?
Vielleicht hast du auch den saugenden Lüfter zu lange oder zu stark laufen lassen?
Mit Taukappe sollte das eigentlich nicht passieren.
Was auch sein kann, im Herbst haben wir je nach Standort mit mehr oder weniger Luftfeuchtigkeit zu kämpfen.
Das liegt einfach daran, dass wenn die Blätter fallen, viel Wasser von der Vegetation in die Atmosphäre wechselt, mehr Regen tut das Seine noch dazu.
Ein höherer Standort wie Balkon oder Dachterrasse kann einen schon aus dem gröbsten Wasserdampf heraus bringen, oder auf ein Berg in der Nähe?

Hier habe ich mal exemplarisch mit Aberrator gespielt und ein paar Seeing Bildchen erzeugt.

Unterscheidung zwischen Grenzschicht und atmosphärischem Seeing.jpg


Wie du sehen kannst, ist der Auskühlungszustand deines Teleskops relativ leicht anhand des Sterntests zu ermitteln.
Ab Bild Nr. 5 könnte man den Lüfter schon langsamer laufen lassen und ab Bild Nr. 6 evtl. ganz aus machen.
Eine Tubusisolierung mit ISO-Tapete aus ALU und Graphit macht das Thermische Verhalten des Teleskops träger, was auch verhindern kann das die Spiegel beschlagen.
Dämmtapete findet man in jedem Baumarkt, einfach Zuschneiden und mit Panzertape drumwickeln.
Auf keinen Fall die Dämmtapete mit doppelseitigem Klebeband auf den Lackierten Tubus kleben, sonst kann der Lack beim wieder ablösen Schaden nehmen.
LG
 
Hallo,
habe das oft mit meinem 12.5" Dobson erlebt (da stand er noch nicht auf einer dicken "durchlöcherten" Gummimatte): Sterne absolut unbrauchbar. Nach 15 Min. schon Anzeichen der Besserung, es dauerte bis zu 60 Min. um vernünftig beobachten zu können.
Beim jetzigen C 8 das Problem nicht. Optik mit einem blauen Müllsack zugedeckt, noch nicht einmal Staubschutzkappe drauf. Sofort klare Bilder. Z. Zt, bestes Testobjekt: Trapez im Orionnebel, wenn alle vier Sterne "gestochen scharf" zu sehen sind, ist das Seeing o.K.

Gruß
Günther
 
Hallo,

eine Taukappe habe ich nicht verwendet, habe noch keine.

Das Teleskop stand vor Sonnenuntergang draußen, direkt auf dem Rasen.
Als es passend dunkel war ging ich dann raus zum Einnorden. Da habe ich den Lüfter angeworfen. Bis jetzt kann der nur an aus... ist einfach ein PC-Lüfter.
Dann habe ich gut 1-2h exzellent beobachten können. Da ich optisch nichts zu bemängeln hatte, habe ich keinen "Sterntest" gemacht.

Dann wurde mir kalt und ich bin erstmal rein gegangen und habe mich an das Bearbeiten des Saturn-Videos gesetzt. Jupiter ist vom Garten aus erst etwas später zu sehen, von daher hätte ich sonst darauf warten müssen.
Die Okulare habe ich wieder mit rein genommen und den Lüfter ausgeschaltet.

Als ich dann später wieder raus ging, konnte ich erst noch beobachten, es wurde dann aber in kurzer Zeit drastisch schlechter. Den Lüfter hatte ich gar nicht wieder angeschaltet, da es ja locker kalt genug war.
Das der Fangspiegel beschlagen war konnte ich auch ohne Sterntest feststellen. Es war halt alles andere auch feucht, bzw. nass.

Beim nächsten Mal werde ich definitiv 'nen Sterntest machen.

Würde mir eine Taukappe in diesem Fall helfen? Den Tubus von innen zu modifizieren will ich eigentlich erstmal nicht machen.

Gruß
 
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